30 April 2006

 

Highwaymen - CAN 2003

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Genre(s): Action / Thriller
Laufzeit: ca. 77 Min.
Alterseinstufung: FSK 16

Inhalt:
Zwei besessene Männer sind gefangen in einem eskalierenden Teufelskreis aus Rache und Gewalt. Seit fünf Jahren verfolgt Renny Cray (Jim Caviezel) den Mörder seiner Frau. Der psychopathische Killer (Colm Feore) tötet bevorzugt auf Autobahnen und richtet Frauen mit seinem frisierten Cadillac geradezu hin. Nun ist er ihm ganz dicht auf der Spur – und hat das einzige Opfer (Rhona Mitra) ausfindig gemacht, das die Attacke des Psychopathen überlebte. Mit ihrer Hilfe möchte er den Mörder endlich ausschalten, doch dazu muss er sie beide in Lebensgefahr bringen.

Kritik:
Der Film startet recht interessant mit einem beklemmenden Unfall in einem Tunnel. Doch die aufkommende Spannung durch die Attacken des Todesfahrers nimmt stark ab, nachdem sich die Charaktere von Jim Caviezel und Rhona Mitra zusammentun.
Auch Action-seitig tut sich nach dem furiosen Start recht wenig und so hofft man auf ein tolles Finale, um dann leider ziemlich enttäuscht zu werden. Denn zum Schluss geht alles ziemlich schnell und unspektakulär zu Ende.

Trotz der extrem kurzen Laufzeit (um die 73 Min. ohne Abspann) kommen streckenweise Längen auf. Man hätte eindeutig mehr aus dem Film herausholen können, denn die Autoszenen sind gut gemacht und haben einen satten Sound. Davon hätte der Film noch mehr gebraucht.
Die Story selber ist wenig glaubwürdig, aber für einen Action-Reisser schon ok.

Jim Caviezel gefiel mir schauspielerisch am besten. Die anderen Charaktere bleiben flach. Rhona Mitra sieht gut aus, aber fiel hergeben tut ihre Rolle nicht.

Alles in allem kein Film, der einem lange im Gedächtnis bleiben wird. Schade, denn hier waren gute Ansätze erkennbar.

Screenshots: Das Unfallopfer Molly (Rhona Mitra) wird betreut.


Cray (Jim Caviezel, rechts) will Rache für den Tod seiner Frau.


angeschaut am: 30.04.2006
Normale Wertung: 5 von 10 Punkten

29 April 2006

 

Casanova - USA 2005

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Genre(s): Komödie
Laufzeit: ca. 111 Min.
Alterseinstufung: FSK 6

Inhalt:
Im Venedig des 18. Jahrhunderts sitzt dem legendären Schürzenjäger Giacomo Casanova (Heath Ledger) die Inquisition im Genick. So folgt Casanova dem Rat des befreundeten Dogen, sich zwecks bürgerlicher Reputation eine Ehefrau zuzulegen. Mehr als die jungfräuliche Victoria (Natalie Dormer), die er zur Frau nimmt, reizt den Schwerenöter aber die selbstbewusste Francesca (Sienna Miller). Die jedoch schmettert seine Avancen kaltblütig ab. Solchermaßen im Ehrgeiz gekitzelt schmiedet Casanova einen tolldreisten Plan.

Kritik:
Casanova musste ja schon für diverse Produktionen herhalten. Was mir an dieser schmerzlich gefehlt hat, ist die Erotik. Anfangs sieht man ihn zwar bei Eroberungen in einem Nonnenkloster, aber es bleibt alles im Rahmen von FSK 6. Mich hätte einfach mal wieder eine nette, erotische Komödie gefreut, wie es sie z.B. 1976 mit Casanova & Co. gab.
Nun hier gibt es bei Casanova nach der Einleitung sehr schnell den Wechsel vom Frauenhelden zum Romantiker, der endlich die Eine fürs Herz findet. Was dann folgt sind ganz nette Verwechslungsspielchen, die aber allesamt sehr harmlos bleiben. Das Ende ist schon total früh vorauszuahnen.

Letztlich gab mir der Film für eine romantische Komödie zu wenig Romantik her und für eine Komödie kaum Lacher. Am ehesten in Erinnerung bleiben mir noch, der stets gut-agierende Oliver Platt als Schmalz-Industrieller und Lena Olin, die in Sachen Schönheit und Sex-Appeal ihrer "Tochter" Sienna Miller in nichts nachsteht. Letztere fand ich übrigens als Objekt der Begierde erstaunlich durchschnittlich, da hat sie bei mir zuletzt in Layer Cake, obwohl nur in einer Nebenrolle, erheblich mehr Eindruck hinterlassen.
Noch erwähnenswert ist sicherlich Tim McInnerny als der Doge von Venedig in einer Nebenrolle. Jeremy Irons als Inquisitor hat ein paar nette Ansätze, leider bleibt seine Rolle aber zu unbedeutend.

Toll ist sicher das Bühnenbild mit dem herrlichen Venedig und die wunderbaren Kostüme, nur reicht das selten als Motivation, um einen Film anzusehen.

Die 2005er Version von Casanova bleibt mir persönlich viel zu brav. Und da sie auch in Sachen Liebe und Witz nicht über Durchschnitt herauskommt, bleibt ein durchschnittlicher Gesamteindruck, den ich mit 5 Punkten bewerte.

Screenshots: Casanova (Heath Ledger) und sein treuer Diener.


Casanova's plötzliche große Liebe: Francesca (Sienna Miller).


angeschaut am: 26.04.2006
Normale Wertung: 5 von 10 Punkten

27 April 2006

 

Spiel mir das Lied vom Tod - ITA 1968

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Genre(s): Western
Laufzeit: ca. 158 Min.
Alterseinstufung: FSK 16

Inhalt:
Die Ex-Prostituierte Jill kommt aus New Orleans in den Westen, um an der Seite des Farmers McBain ein neues Leben zu beginnen. Doch ihr Mann ist tot, ermordet von den Chefs der Eisenbahngesellschaft, auf deren zukünftiger Trasse er siedelte. Jill denkt nicht daran, klein beizugeben, und nimmt auf eigene Faust den Kampf um das Land auf. Ein gutmütiger Outlaw und ein geheimnisvoller Fremder, der mit dem Oberkiller der Eisenbahner noch eine Rechnung offen hat, kommen ihr dabei zu Hilfe.

Kritik:
Spiel mir das Lied vom Tod ist nicht zu Unrecht ein legendärer Western. Das liegt zum einen am Soundtrack von Ennio Morricone, der einfach nur der Hammer ist, auch nach 38 Jahren. Zum anderen natürlich am Vermögen des Regisseurs Sergio Leone, der hier eher grosse Kunst, als nur einen gewöhnlichen Western abliefert.
Es wird unheimlich viel Zeit auf die Szenarien verwendet, was teilweise schon quälend für den Zuschauer wird, bis die Erlösung in Form eines Shootouts kommt. Dann gibt es massig Close-Ups, im Finale wird als Krönung dann noch näher an die Gesichter gezoomt.

Die Geschichte selber ist, trotz der enormen Laufzeit, eigentlich recht einfach gehalten, wie die meisten Western, bietet aber doch einige Dinge zum Nachdenken. So ist wieder klar erkennbar, wie der Italo-Western sich mit den negativen Seiten des "wilden Westens" beschäftigt. In diesem Fall schön zu sehen an den skrupellosen Eisenbahnern - Großkapitalisten, die alle Probleme mit Geld aus dem Weg räumen, bzw. mit gemieteten Killern. Dagegen mutiert der eigentliche Lokal-Bösewicht Cheyenne direkt zum Helden. Auch Claudia Cardinale (siehe Bild rechts) ist nicht die typische Westernfrau, die edel, aber hilflos ist. Sie ist eine Ex-Prostituierte, die mit klarem Verstand und ohne Illusionen versucht zurechtzukommen.

Das Töten selber, was in vielen Western ein wichtiger Bestandteil ist, wird hier teilweise eher beiläufig abgehandelt, z.B. bei Cheyenne's Ausbruch aus dem Gefängnis-Waggon, wo man nur haufenweise Leichen sieht, während an anderer Stelle die Wirkung umso härter ist, wenn z.B. anfangs die McBain-Familie ermordet wird.
Ich muss allerdings schon insofern Kritik üben, dass mir persönlich die Laufzeit einfach zu lang geraten ist. Hier wäre eine Straffung angenehmer gewesen, aber das ist mein persönlicher Geschmack, der mehr kurze, knackige Filme mag.

Die schauspielerischen Leistungen fand ich durch die Bank sehr gut, aber von der Darstellerriege erwartet man auch nichts anderes.

Fazit: Meisterwerk des Genres, das teilweise etwas zäh daherkommt, aber trotzdem ein absoluter Pflichtfilm ist. Meine Wertung: 8,5 Punkte.

Screenshots: Cheyenne und der Mundharmonika-Spieler treffen das erste Mal aufeinander.


Der eiskalte Killer Frank (Henry Fonda) und sein mundharmonika-spielender Widersacher (Charles Bronson).


Finaler Shootout und nochmal die schöne Claudia Cardinale.


angeschaut am: 26.04.2006 im KellerKino
Normale Wertung: 8,5 von 10 Punkten

25 April 2006

 

Hudsucker - Der große Sprung - USA/GB 1994

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Genre(s): Satire / Komödie / Drama
Laufzeit: ca. 103 Min.
Alterseinstufung: FSK 6

Inhalt:
1957: Nachdem sich Firmengründer Waring Hudsucker aus dem 44. Stock des Hudsucker- Gebäudes gestürzt hat, will Vize Mussburger die Aktien sinken lassen, um sie schließlich selbst aufkaufen zu können: Er setzt den völlig unbedarften Poststellenarbeiter Norville Barnes an die Spitze von Hudsucker Industries. Doch Barnes erfindet kurzerhand den Hula-Hoop-Reifen und rettet Hudsucker. Da greift Mussburger zu vollends unlauteren Methoden und der alte Waring selbst muß als Engel eingreifen.

Kritik:
Die Coen-Brüder lieferten mit Hudsucker ihre erste Major-Produktion ab. Ihre Handschrift trägt der Film dann auch, mit einem einfach gestrickten Helden und jeder Menge skurriler Figuren.
Der Film ist dabei in erster Linie eine Satire auf das Corporate America, mit der Hudsucker Firma als exemplarischem Unternehmensmoloch, in dem alles bis ins kleinste reguliert ist. Die Szene mit dem blauen Brief ist dementsprechend übertrieben inszeniert, aber wirklich sehr witzig gemacht. Ansonsten finden sich noch genügend Stellen, die zeitlos zutreffend sind und einen zum Schmunzeln bringen.

Der ganze Film schiesst leider oft ein wenig übers Ziel hinaus und übertreibt zuviel. Beispielsweise die ganze Schlußsequenz, als sich "Engel" einmischen.
Das zieht für mich den Film ein wenig runter, der ansonsten gute Ansätze zeigt. Auch die Lovestory zwischen Einfallspinsel Barnes und Jennifer Jason Leigh als zynischer Reporterin ist gut gelungen.

Alles in allem ein typisches Einstandswerk - gute Ansätze, aber noch lang nicht so ausgereift wie die späteren Meisterwerke der Coen-Brüder.

Screenshots: Poststellenarbeiter Norville Barnes (Tim Robbins) und Vorstandsvize Mussburger (Paul Newman).


angeschaut am: 28.03.2006
Normale Wertung: 5,5 von 10 Punkten

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24 April 2006

 

Syriana - USA 2005

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Genre(s): Drama / Thriller
Laufzeit: ca. 128 Min.
Alterseinstufung: FSK 12

Inhalt:
Der reformfreudige arabische Prinz Nasir (Alexander Siddig) vergibt die Rechte zur Ölförderung und -produktion in seinem Heimatland lieber an die meistbietenden Chinesen und nicht an Connex, die Firma des smarten US-Geschäftsmannes Pope (Chris Cooper). Daraufhin schickt die CIA mit Bob Barnes (George Clooney) ihren besten und vielleicht auch verrücktesten Mann, um das Problem zur Not auf handfeste Art aus der Welt zu schaffen. Doch die Verhältnisse vor Ort sind komplizierter als erwartet.

Kritik:
Syriana zeigt anhand mehrerer Handlungsstränge den Einfluss von Ölgeschäft/Kapitalismus auf verschiedene Menschen.
Diese Erzählweise ist auch das grosse Problem des Films, denn es fehlt ein ernsthafter roter Faden, der sich durchzieht. Zu stark abgegrenzt sind die Charaktere voneinander. Dies wiederum wirkt sich doch negativ auf die Spannung aus. So fehlt dem Film auch ein richtiges Ende - einige Figuren sterben und wir verlassen ihr Leben wieder.
Das Ganze wirkt einfach zu sehr wie ein moralisches Lehrstück, weniger wie ein unterhaltsamer Film. So ist dann z.B. auch eine Szene total lächerlich, als ein Beamter einen Vortrag über Korruption hält und dabei auf einem öffentlichen Platz rumschreit - totales Overacting.

Positiv zu nennen ist sicher der recht neutrale Ansatz, der zeigt, dass die skrupellosen Geschäftemacher überall zuhause sind. Die schauspielerischen Leistungen sind auch in Ordnung, am ehesten fällt noch George Clooney auf, der für seine Rolle einen Oscar bekam. Sein Spiel ist gut, aber der Oscar scheint mir übertrieben.

Letztendlich bleibt ein handwerklich gut gemachter Film, der an seiner Erzählweise scheitert. Überdurchschnittlich, aber unter seinen Möglichkeiten. Wie man eine politische Message auch spannend rüberbringen kann, zeigte jüngst Lord of War.

Screenshots: Bob Barnes (George Clooney), Prinz Nasir (Alexander Siddig) und dessen Wirtschaftsberater (Matt Damon) begegnen sich im Aufzug.


Barnes und seine CIA haben eine Rakete "verloren", die sich nun in den Händen von Terroristen befindet, was aber niemand ausser Barnes kümmert.


Amanda Peet als Ehefrau vom Finanzier Matt Damon, der Prinz Nasir berät.


angeschaut am: 23.04.2006
Normale Wertung: 6 von 10 Punkten

23 April 2006

 

Weiblich, ledig, jung sucht…2 - USA 2005

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Genre(s): Thriller
Laufzeit: ca. 88 Min.
Alterseinstufung: FSK 16

Inhalt:
Mit der besten Freundin findet PR-Agentin Holly Parker ihren Verlobten im Bett und könnte nun dringend eine neue Bleibe gebrauchen. Fündig wird sie bei der lieb wirkenden Tess, die gerne ihre Altbauwohnung mit ihr teilen und sofort ihre beste Freundin werden möchte. Daß mit Tess nicht alles koscher ist, dämmert Holly spätestens, als Tess beginnt, sich wie sie zu kleiden, zu schminken und ihre privaten Konflikte auszufechten. Als Tess wiederum Hollys wachsendes Misstrauen bemerkt, wandelt sich Freundschaft in nackten Hass.

Kritik:
Leider handelt es sich hier nicht wirklich um eine Fortsetzung zu Barbet Schroeder's Thriller aus 1992. Stattdessen ging es hier wohl um ein optimales Kosten/Nutzen-Verhältnis für die Produzenten.
So handelt es sich hier um ein billiges Remake des Originals. Das uninspirierte Drehbuch ist absolut vorhersehbar (vor allem natürlich, wenn man das Original kennt). Spannung? Fehlanzeige!
Die Figuren wirken sehr klischeehaft und unglaubwürdig. (unterstützt von grusligen Perücken)

Einzig positiv sind die hübschen Darstellerinnen, die sich vor allem anfangs auch ein wenig erotisch gebärden, aber passenderweise auch beim Sex nicht wirklich etwas von sich zeigen - der Film soll ja schliesslich im amerikanischen Fernsehen laufen dürfen. Ebenso niedrig ist auch Gewaltfaktor.
Die schauspielerischen Leistungen, wie der gesamte Film, bewegen sich dabei auf dem Niveau eines TV-Movies.
Besonders enttäuschend fand ich das schwache Finale in einem Hausflur. Auch ein (obligatorischer) Schlusstwist wirkt nur peinlich statt überraschend.

Fazit: Ein Remake das sich als Fortsetzung bezeichnet. Auch sonst wird man mit dem schönen Schein gelockt, ohne etwas zu bekommen.
Spart euch das Geld und eure wertvolle Zeit für vernünftigere Filme. 2,5 Punkte, die es hauptsächlich für die hübschen Darstellerinnen gibt, die wenigstens in Sachen Optik für diese Billigproduktion punkten können.

Screenshots: Holly Parker (Kristen Miller, rechts) und ihre...


...Kollegin Jan Lambert (Brooke Burns) liefern sich einen Zickenkrieg...


...um Beförderung und Holly's Freund.
(Mehr als hier gibt's übrigens nicht zu sehen).


Holly sucht für ihre neue Freundin Tess (Allison Lange) etwas zum Anziehen raus.


Die entpuppt sich nach kurzer Zeit als SM-Fan und Psycho-Bitch.


angeschaut am: 18.04.2006
Normale Wertung: 2,5 von 10 Punkten

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22 April 2006

 

Pura vida Ibiza - Ab auf die Insel! - BRD 2004

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Genre(s): Komödie
Laufzeit: ca. 92 Min.
Alterseinstufung: FSK 12

Inhalt:
Seit ihrer Schulzeit sind sie praktisch unzertrennlich: Der schüchterne, aber clevere Nick (Michael Krabbe), der talentierte Rauschmitteltester Felix (Tom Wlaschiha) und der höchst unglücklich verliebte Ben (Kristian Erik Kiehling). Nach glücklich vollbrachtem Schulabschluss gilt es nun, vor dem Ernst des Lebens noch einmal mächtig die Sau raus zu lassen. Jobs als Urlaubsanimateure im Club Octopus auf Ibiza versprechen Spaß und Geld gleichzeitig, doch zunächst will die peinliche Auswahlprozedur überstanden werden...

Kritik:
Ich gehe mal davon aus, dass jeder, der sich Pura vida Ibiza freiwillig ansieht, sich nichts anspruchsvolles erwartet, sondern eher eine Proll-Komödie, wie Ballermann 6. An letzteren kommt man aber nicht ran, was schon einiges heisst.
Es gibt die volle Ladung Prolls, unter anderem mit den klischeehaften Helden des Films, die man leicht in die Kategorien liebenswerter Pechvogel, sexgeiler Aufreisser und schüchterner Intellektueller einteilen kann. Dazu noch diverse Nebencharaktere, wie den taxifahrenden Dopefreak, die dominante Club-Chefin (Katja Flint - wie hat man die nur zum Mitmachen bewegt?) oder den arroganten DJ, der den love interest in Beschlag nimmt.

So flach wie die Charaktere bleibt dann auch der Humor, der am liebsten über die bekannten Ekelwitzchen erzeugt wird. Tom Gehrhardt bei seinem Gastauftritt als durchgeknallter Personalchef, der ständig furzt, ist dabei noch eines der Highlights. Die Hauptcharaktere können überhaupt nicht punkten und als Zuschauer hat man in dieser Komödie selbst alkoholisiert nix zu lachen.
Die Handlung ist absolut vorhersehbar. Aber anstatt in der Tradition von Eis am Stiel die Gagarmut mit schönen (nackigen) Mädels aufzulockern herrscht hier Fehlanzeige. Alles bleibt total harmlos, so dass die FSK 12 Einstufung nicht verwundert.

Ich spare mir weitere Worte, denn Pura vida Ibiza ist einfach nur schlecht, selbst wenn man solch simpel gestrickten Komödien eine Chance geben will.
Statt dieses Flops sollte sich der Genrefan lieber eines der gennanten Vorbilder noch mal ansehen.

Screenshots: Die drei Freunde haben die Idee...


...ab auf Ibiza und Animateur werden...


...und nebenbei dem coolen DJ die Freundin ausspannen.


Katja Flint als dominante Club-Chefin.


angeschaut am: 1.04.2006
Normale Wertung: 2 von 10 Punkten
Promille-Wertung: 3 von 10 Punkten

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21 April 2006

 

Demonlover - FRA 2002

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Genre(s): Thriller
Laufzeit: ca. 116 Min.
Alterseinstufung: FSK 18

Inhalt:
Die schöne Diane hat sich mit List und Tücke an die Spitze eines Film-Konzerns hochgearbeitet und soll hier einen wichtigen Internet-Porno-Deal unter Dach und Fach bringen. Als sie entdeckt, dass einer ihrer Partner in spe eine illegale Folterseite betreibt, wird sie selbst Opfer einer perfiden Intrige und gerät in einen Strudel sadomasochistischer Abhängigkeiten.

Kritik:
Demonlover startet als Wirtschaftskrimi. Der Film nimmt sich viel Zeit um die Wirtschafts-Spionin Diane einzuführen, die von der Konkurrenz bezahlt wird, um Vertragsverhandlungen in der Anime-Branche zu sabotieren. Genauer gesagt handelt es sich um Hentai, also pornographische Animes für Erwachsene und dazugehörige Webseiten.
Man beginnt sich schon ein wenig zu fragen, wohin der Film eigentlich steuert, als das Handlungstempo sich plötzlich verschärft. Diane wird entdeckt, es kommt zu Gewalttätigkeiten und man erpresst sie.
Im Schlussdrittel nimmt der Film dann eine ziemliche Wendung und steuert auf ein Ende zu, dass leicht erahnbar ist.

Man merkt dem Film die Ambitionen an, die jedoch leider ins Leere laufen. Zunächst fällt es schon mal recht schwer einen Zugang zu bekommen. Hauptproblem des Films scheint mir, dass die Hauptfigur Diane (aber auch ihre Kollegen) unsympathisch ist, und man deshalb kein besonderes Interesse an ihrem Schicksal hat.
Dazu kam bei mir, dass ich die Handlung ein wenig unglaubwürdig fand. Ab der Stelle, als die Gewalttätigkeiten zunahmen schien es mir immer schlimmer zu werden. Der Film entfernte sich zunehmend vom Wirtschaftsthriller und steuerte in eine surreale SM-Szene.
Positiv formuliert würde ich sagen, dass man versucht hat dem Film eine gewissen David Lynch-Touch zu geben.
Negativ formuliert scheint der Drehbuchautor sich mit den angestrebten Themen übernommen zu haben.

Der Film zieht sich einfach zu zäh dahin, vor allem anfänglich, wenn ewig die Verhandlungen in Tokio gezeigt werden.
Zum Schluss hingegen scheint der Film den Zuschauer dann nur noch schocken zu wollen, was nicht besonders gut klappt und im totalen Kontrast zum vorherigen Stoff steht. So crasht die Bewertungskurve denn auch zum Schluss erst so richtig nach unten.
Die FSK 18 Einstufung ist sicher schmeichelhaft. Bis auf einige Porno-Einblendungen (die gepixelt sind) aber eigentlich nicht nötig.

Fazit: Ein unausgegorener Thriller, der seine Schwächen mit Tabuthemen wie extremem SM und unausgesprochenen Snuff-Theorien überspielen will. Muss man keinesfalls gesehen haben.

Screenshots: Zunächst stehen Verhandlungen...


...in Tokio an, für Diane und ihren Kollegen.


Gina Gershon als zwielichtige Geschäftsfrau.


Diane (Connie Nielsen) entgleitet mit Verlauf des Films...


...immer mehr die Kontrolle der Ereignisse.


angeschaut am: 1.04.2006
Normale Wertung: 3,5 von 10 Punkten

20 April 2006

 

Sinola - USA 1972

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Genre(s): Western
Laufzeit: ca. 84 Min.
Alterseinstufung: FSK 16

Inhalt:
New Mexiko, Ende des 19. Jahrhunderts: Louis Charma führt eine Gruppe von mexikanisch-amerikanischen Bauern im Kampf um ihr Land an, nachdem der Beweis ihres Besitzes bei einem Brand in dem zuständigen Gerichtsgebäude zerstört worden ist. Der reiche Frank Harlan, der ebenfalls Ansprüche an das umkämpfte Land stellt, will das Rechtsystem umgehen, indem er eine Gruppe von Killern engagiert, die Charma beseitigen sollen. Revolverheld Kidd, der Harlans Angebot zunächst ausgeschlagen hat, ändert seine Meinung, als er herausfindet, dass Charmas Pferde gestohlen sind. Doch als er sieht, wie Harlan mehrere Mexikaner erschießt, muss Kidd die Motive seines Arbeitgebers überdenken.

Kritik:
Wieder mal darf Clint Eastwood seine Paraderolle als einsamer, aufrechter Westernheld übernehmen. Er liefert wie immer eine gute Vorstellung ab, aber auch die Rollen der Bösewichter sind mit Robert Duvall als Harlan und Don Stroud als einem seiner Killer prima besetzt.
Die Story ist einigermassen spannend inszeniert, entwickelt sich anfangs aber ein wenig langsam. Dafür nimmt man sich Zeit, um die Charaktere einzuführen.
Zum Schluss steigert sich der Film nochmal mächtig, wenn das grosse Finale in der Stadt Sinola steigt. Eastwood und Charmas müssen gegen eine Übermacht antreten und sind dabei nicht zimperlich.

Ein Western, der sicher nicht an die Genregrössen heranreicht, aber dem Fan sicher gefallen wird. Eine glaubhafte Handlung (Buch: Elmore Leonard), die ansprechend in Szene gesetzt wurde.

Screenshots:





angeschaut am: 17.04.2006
Normale Wertung: 6,5 von 10 Punkten

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19 April 2006

 

Invasion U.S.A. - USA 1985

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Genre(s): Action
Laufzeit: ca. 103 Min.
Alterseinstufung: FSK 18

Inhalt:
Als der Terroristen-Anführer Mikhail Rostov (Richard Lynch) zusammen mit einer Horde von Söldnern in den Süden der USA einfällt und damit beginnt, das Land mit einer Serie von Terroranschlägen zu überziehen, muss sich die US-amerikanische Verteidigung eingestehen, dass sie auf einen derartig plötzlichen Überfall nicht vorbereitet ist. In höchster Gefahr ist aber schnelles Handeln und hartes Durchgreifen gefordert: Ein Fall für den Ex-Agenten und Waffenexperten Matt Hunter (Chuck Norris) – einen knallharten Einzelkämpfer, der kein Erbarmen kennt. Umso weniger, als er sich seinem Erzrivalen Rostov gegenübersieht – denn die beiden haben ohnehin noch eine Rechnung miteinander offen...

Kritik:
Selten habe ich einen Film, wie diesen, gesehen, bei dem die Story nicht nur ziemlich unglaubwürdig war, sondern eigentlich totale Nebensache. In diesem Film dient sie nur dazu um die Actionszenen miteinander zu verbinden.
Aber zur Entstehungszeit Mitte der 80er war die Actionschmiede Cannon gut im Geschäft, landete ab und zu sogar Kassenknüller, brachte aber mindestens gut laufende Videothekenware auf den Markt, der noch längst nicht so anspruchsvoll war, wie heute.
Insofern ist es zu erklären, dass man rund um die Ein-Mann-Armee Chuck Norris einen Film gebastelt hat, der sich nicht wirklich mit Handlung aufhält.
So verbindet Norris und seinen Gegenspieler Rostov (den er im Film übrigens immer als Haymes bezeichnet?) eine Fehde aus vergangenen Zeiten, deren Grund nie erklärt wird. Rostov kommt dann auch mit einem Killerkommando bei Haymes vorbei und zerstört seine Fischerhütte, ohne allerdings nach Leichen zu sehen (der typische Badguy-Fehler).

Danach macht er sich an sein terroristisches Werk, was damals in den 80ern noch längst nicht solche Realität war, wie heute. So werden des Nachts Reihenhäuser von braven Vorstadtbewohnern mittels Raketenwerfer in die Luft gejagt, oder eine Bombe im Einkaufszentrum gelegt. Dem allen steht (natürlich) die Staatsmacht ohnmächtig gegenüber, weshalb Chuck Norris herhalten muss.
Dieser nimmt sich der Sache an und ist fortan auf magische Weise immer zur rechten Zeit am rechten Ort, um den Terroristen ihre Anschläge auf Kirchen und Schulbusse zu vermiesen. Dabei geht er nach dem alten Testament vor und zeigt keine Gnade - eventuelle Gefangene werden mit dem Spruch "Zeit zu sterben" ins Jenseits befördert.
Das ist natürlich politisch völlig inkorrekt, aber früher schien die extreme Art der Selbstverteidigung/-Justiz irgendwie akzeptabler als heute (man bedenke nur ähnlich gelagerte Filme wie Ein Mann sieht rot oder Die City-Cobra).

Dazwischen gibts etliche Plotholes, wie zum Beispiel eine Journalistin, die immer mal wieder auftaucht, meistens um von Hunter gerettet zu werden. Oder die anfängliche Ermordung kubanischer Flüchtlinge und der Überfall auf einen Drogendealer, die nicht so recht zu den Terroristen passen.
Nun, kommen wir zum wichtigsten, der Action. Die ist akzeptabel gemacht, punktet vor allem beim Finale, wenn es Schlag auf Schlag geht. Sicher auch für damalige Verhältnisse nicht vom Feinsten, aber durchaus unterhaltsam.
Chuck Norris als Hunter ist ziemlich cool, wirkt aber etwas zu übermenschlich. Da kam mir zu wenig Spannung auf, weil er ohne Kratzer durch jede Situation kommt.

Fazit: Wer keinen Wert auf Handlung legt, sondern einfach nur einen Actionfilm sehen will, wo man mit den Bösen nicht lange fackelt, sondern sie einfach reihenweise umlegt, der ist hier richtig. Mit ein paar Bierchen intus gibts wahrscheinlich auch was zu lachen, bei so manch unfreiwillig komischen Stellen.

Screenshots: Rostov (Richard Lynch, in der weissen Uniform) und seine Söldner metzeln zu Anfang wehrlose Flüchtlinge nieder.


Hunters Haus wird von den Terroristen zerstört.


Hunter (Chuck Norris) nimmt sich die Bösewichter der Reihe nach vor (man beachte den schmucken Uzi-Halter).


angeschaut am: 16.04.2006
Normale Wertung: 3 von 10 Punkten
Promille-Wertung: 5 von 10 Punkten

18 April 2006

 

Der ewige Gärtner - USA/GB 2005

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Genre(s): Drama / Thriller
Laufzeit: ca. 129 Min.
Alterseinstufung: FSK 12

Inhalt:
Im kenianischen Hinterland wird die übel zugerichtete Leiche der britischen Politaktivistin Tessa Quayle (Rachel Weisz) aufgefunden. Von ihrem letzten Begleiter, dem afrikanischen Arzt Arnold Bluhm (Hubert Koundé), fehlt jede Spur, was offizielle Stellen sofort als Zeichen für eine Tat aus Leidenschaft deuten. Tessas normalerweise eher zur Passivität neigender Diplomatengatte Justin Quayle (Ralph Fiennes) will sich mit derlei Erklärungsversuchen keinesfalls zufrieden geben und strengt auf eigene Faust riskante Nachforschungen an.

Kritik:
Der ewige Gärtner verbindet auf hervorragende Weise eine bewegende Liebesgeschichte und einen spannenden Thriller miteinander.
Sehr raffiniert wird die Liebe zwischen Justin und Tessa, von deren Tod wir bereits nach 2 Minuten erfahren, in Rückblenden erzählt. Dabei kommen zunächst Zweifel an ihrer Liebe auf, die jedoch mit fortschreitender Thriller-Handlung aufgeklärt werden.
Besonders gut gelungen ist die Charakterentwicklung von Justin, der zunehmend seine Passivität und Distanziertheit verlässt und Tessa's Ermittlungen wieder aufrollt. Dabei steigt die Spannungskurve im Verlauf des Films stetig an, und ohne dass irgendwelche groben Gewalttätigkeiten gezeigt werden, stellt sich ein unwohles Gefühl der Bedrohung ein. Die Angst entsteht, ohne dass irgendetwas explizit gezeigt werden muss - alleine durch die Identifikation mit den Betroffenen.

Zudem greift der Film, ähnlich wie jüngst Tränen der Sonne oder Lord of War, das Leiden der afrikanischen Völker auf, was sonst selten in unser Bewusstsein dringt. Sowohl von ausserhalb als auch von ihren eigenen Leuten werden die Menschen, die eh nichts besitzen als ihr nacktes Leben, ausgebeutet - ein Menschenleben ist nichts wert.
Dies und die tolle Liebesgeschichte machen den Film sehr bewegend. Selten erlebt man es bei einem Film, dass sich beim Zuschauen echte Trauer und Wut einstellen - dieser schafft es. Dabei wird auch nicht mit einem moralischen Zeigefinger gearbeitet - dies ist auch gar nicht nötig, das Gezeigte reicht. Ebenso wie die anrührende Liebesgeschichte, die ohne jeglichen Kitsch auskommt.

Schauspielerisch ist Ralph Fiennes dabei für mich die Idealbesetzung des stillen, introvertierten Diplomaten, der sich spürbar wandelt. Er hätte ebenso einen Oscar verdient, wie Rachel Weisz als Humanistin Tessa, die vor lauter Aktivitäten zum Wohle der Menschen ihr eigenes Wohl vergisst. Beide spielen hervorragend und bei ihr sprang dieses Jahr der Oscar als beste Nebendarstellerin heraus. Dazu kommen noch diverse sehr gute Nebenrollen, wie etwa Bill Nighy als skrupelloser Diplomat Pellegrin, oder Danny Huston als trügerischer Freund Justins.

Auch technisch finde ich den Film sehr gut gelungen. Da wäre natürlich als erstes das Drehbuch zu nennen, was Spannung garantiert und diese tollen Rückblenden ermöglicht. Grossartig gelungen finde ich dabei den Schluss (ohne etwas verraten zu wollen).
Die Handlung bleibt jederzeit glaubwürdig, und ist dadurch umso erschreckender.
Dann die Kameraführung, die immer sehr nahe am Geschehen ist, in vielen Momenten mit Handkamera arbeitet und zusammen mit sehr schnellen Schnitten die Erzählweise super unterstützt und dem Zuschauer zunehemend ein Gefühl von Paranoia vermittelt.
Zudem noch die Farbmischung, die je nach Standort variiert, sowie die grossartige Kulisse durch Afrikas vielfältige Landschaft. Dazu noch ein unaufdringlicher Soundtrack, der voll zu Afrika passt.

Der ewige Gärtner hat mich absolut positiv überrascht - ich habe ihn mir zweimal sehr kurz hintereinander angesehen und beim zweiten Mal gefiel er mir noch besser. Deshalb ganz klar 9 Punkte für diesen grossartigen Film.

Screenshots: Justin Quayle (Ralph Fiennes) und sein Diplomatenkollege und Freund Sandy (Danny Huston).


Bei Justin (Ralph Fiennes) und Tessa (Rachel Weisz) ist es Liebe auf den ersten Blick.


Gemeinsam gehen sie nach Afrika - jedoch aus unterschiedlichen Beweggründen.


Justin verfolgt eine Spur, die ihn auch nach Deutschland führt.


angeschaut am: 17.04.2006 (insgesamt 2x gesehen)
Normale Wertung: 9 von 10 Punkten

17 April 2006

 

NVA - BRD 2005

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Genre(s): Komödie / Drama
Laufzeit: ca. 94 Min.
Alterseinstufung: FSK 6

Inhalt:
"Abschied von Sex und schönen Mädchen. Abschied von Schnaps und LSD. Abschied von allem, was wir lieben. Abschied, wir müssen zur Armee". Der Text dieses Liedes, zu singen nach der Melodie "Bad Moon Rising" von Creedence Clearwater Revival sagt eigentlich alles über das Problem von Heidler (Kim Frank) und Krüger (Oliver Bröcker). Die beiden bemitleidenswerten Wehrpflichtigen müssen den eineinhalbjährigen Dienst fürs Vaterland antreten und sagen Adé zu Freundin, falschen Illusionen und Zivilisation. In manchem Falle sogar für immer.

Kritik:
Nach Sonnenallee ein weiterer Film von Leander Haußmann, der einen ostalgisch geprägten Blick auf die Details der ehemaligen DDR wirft. Diesmal geht es um den Wehrdienst in der NVA, der anhand von zwei recht unterschiedlichen Charakteren, Heidler (Kim Frank) und Krüger (Oliver Bröcker), gezeigt wird.
Für den westlichen Zuschauer am überraschendsten, dass sich der ostdeutsche Wehrdienst in der Realität kein bisschen vom westdeutschen unterscheidet. Hüben wie drüben gilt es sich anzupassen und den Schikanen der Vorgesetzten und Dienstälteren auszuweichen, sowie hauptsächlich die Zeit mit sinnfreien Tätigkeiten rumzubringen.

Der Film selber leidet leider unter dem Problem, dass die Handlung nicht wirklich durchgehend erscheint, sondern mehr episodenhaft daherkommt. Diese Episoden wirken dabei zwar oft recht unterhaltsam und lustig, verhindern aber etwas den richtigen Zugang zu den Hauptfiguren.
Wobei der Erzähler Heidler (Kim Frank) sowieso sehr blass bleibt - schwierig zu sagen, ob nicht mehr aus der Figur herausgeholt werden konnte oder sollte. Kim Frank macht seine Sache nicht wirklich schlecht, bleibt einem aber auch nicht gross in Erinnerung.
Krüger (Oliver Bröcker) dagegen gibt als Rebell, der vom System gebrochen wird, weitaus mehr her. Schauspielerisch sicher auch am herausragendsten.
Leider bleibt aber auch für ihn wenig Zeit, ebenso wie für die Liebesgeschichte zwischen Heidler und der Tochter des Obersts, die vor allem durch die Schlußnummern auf dem Wachturm sehr unglaubwürdig bleibt.
Ansonsten finden sich die Highlights bei den Nebendarstellern, vor allem der Offiziere. Diese wirken absolut lebensecht und sind wirklich sehr zum Schmunzeln geeignet.

Unterm Strich kann der Film auf alle Fälle über die ganze Laufzeit gut unterhalten. Der Soundtrack ist dabei nett gemischt und bestärkt das Ostalgie-Feeling.
Etwas problematisch finde ich allerdings die Verharmlosung der DDR - nur einer der Wehrpflichtigen scheint hinter dem Regime zu stehen - aber das kann man bei einer Komödie verschmerzen.

Screenshots: Krüger (Oliver Bröcker) fällt sofort durch seine unmilitärische "Mähne" auf.


Heidler (Kim Frank) spielt den Kellner bei der Grillparty des Obersts.


angeschaut am: 15.04.2006
Normale Wertung: 7 von 10 Punkten

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