29 September 2006

 

Stratosphere Girl - BRD/GB/ITA 2003

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Genre(s): Drama / Krimi
Laufzeit: ca. 81 Min.
Alterseinstufung: FSK 16

Inhalt:
Die 18-jährige Angela (Chloé Winkel) zeichnet mit Leidenschaft Mangas und folgt der Idee eines japanischen DJs, nach Tokio zu gehen. Weil sie Geld braucht, jobbt sie in einem Nachtclub als Hostess. Sie wird Star des Etablissements, als sie die mächtigen finanzstarken Kunden beleidigt, statt sich zu unterwerfen. Von Kolleginnen angefeindet, entdeckt sie Glasscherben in der Nudelsuppe und Gift im Shampoo und geht unverdrossen Spuren eines Mädchens nach, das auf mysteriöse Weise aus dem Club verschwand.

Kritik:
Stratosphere Girl hat mehrere interessante Ebenen. So gibt es ähnlich wie bei Lilja 4-ever eine Auseinandersetzung damit, wie ein Mädchen auf einen Zuhälter reinfällt und in die Prostitution gelangt. Interessanterweise ein Mädchen aus gesicherten Verhältnissen.

Daneben gibt es wie bei Lost in Translation einen Einblick in die japanische Kultur, vor allem in punkto Sex, die uns so fremd ist. Das fängt bei den Vorlieben der Kunden an, die gerne Verkleidungen an den Mädchen sehen und geht bis zum massenweisen Verkauf getragener Unterwäsche.

Dazu kommt noch das Krimi-Element, das sich erst nach und nach herausbildet. Man fragt sich, ob die Protagonistin sich nicht in etwas hineinsteigert. Wie man sich überhaupt des öfteren fragt, ob das alles so passiert, oder nicht.

Die Auflösung des Films bestätigte dann die Vermutungen, die ich hegte. Leider war das Ende, welches den Film in einem ganz anderen Licht darstellt, auch ziemlich unbefriedigend.
Mir hätte es besser gefallen, wenn der Film sich ernsthafter mit der Prostitutions-Thematik auseinandergesetzt hätte.

Der Hauptdarstellerin Chloé Winkel nimmt man das naive Mädchen meistens ab. Schwierig ist bei dem Ganzen das völlig ausser Acht gelassene Sprachproblem (sie kann nämlich kein japanisch, was aber scheinbar kein Problem ist).

Alles in allem ein nettes Filmexperiment, das mich nicht wirklich überzeugen konnte.

Screenshots: Schnell gerät Angela (Chloé Winkel) vom behüteten Elternhaus...


...in die Rotlichtszene von Tokio (hier alle Hostessen mit Dirndl verkleidet).


angeschaut am: 25.09.2006
Normale Wertung: 5 von 10 Punkten

28 September 2006

 

The Locals - NZL 2003

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Genre(s): Horror / Mystery / Thriller
Laufzeit: ca. 85 Min.
Alterseinstufung: FSK 16

Inhalt:
Endlich Wochendende. Paul und Grant können es kaum erwarten, die Großstadt hinter sich zu lassen und am Meer einen drauf zu machen. Surfen, saufen und hoffentlich - Sex. Auf ihrer Fahrt durchs neuseeländische Niemandsland treffen sie auf zwei heiße Bräute in einem flotten Flitzer. Die beiden laden die Jungs auf eine Party ein. Einzige Bedingung - sie dürfen sich auf der Fahrt dorthin nicht abhängen lassen. Die wilde Verfolgungsjagd endet jäh im Straßengraben und von den Mädchen fehlt jede Spur. Dafür tauchen plötzlich ein paar Einheimische auf, die den Stadtmenschen ans Leder wollen. Wieder beginnt eine Jagd, aber diesmal ist nichts mehr wie es scheint...

Kritik:
The Locals fährt das übliche Backwood-Setting auf, weicht dann aber ziemlich von den ausgelatschten Pfaden ab und bringt eine interessante, unerwartete Variante. Das ist schon mal ein großer Pluspunkt.
Dann nimmt der Film seine Charaktere für Horrorfilm-Verhältnisse auch recht ernst. Sind die beiden Hauptfiguren am Anfang noch stereotyp, wie so oft in diesem Genre, so entwickeln sie sich merklich und man fühlt tatsächlich mit ihnen mit.

Ab und an merkt man dem Film zwar an, dass er mit geringem Budget als Erstlingswerk von Regisseur Greg Page entstanden ist. Aber das bleibt selten, denn meistens unterscheidet er sich technisch nicht groß von Hollywood-Ware. Die Story kann größtenteils überzeugen, hätte aber sicher noch ein wenig Feintuning brauchen können - so wird man doch zu sehr durch Monologe auf die Hintergründe gestossen, die man auch so hätte erahnen können.
Die Lichtverhältnisse sind auch teilweise etwas seltsam. So wundert man sich schon über so manche Lichtkegel in der dunklen Nacht - aber mir ist das ehrlich gesagt lieber, als wenn ein Film zu dunkel ist.

Die unbekannten Darsteller machen ihre Sache recht gut. Auch die Nebendarsteller sind ok. Dazu kommt ein metal-lastiger Soundtrack, der gut passt und Laune macht.

Alles in allem wieder mal ein kleiner, aber feiner Film aus Neuseeland, das filmisch weit mehr als nur Herr der Ringe (dazu auch ein witziger Dialog im Film) und Xena zu bieten hat.

Screenshots: "Zwei heisse Bräute" im 80er-Jahre Outfit.


Grab schaufeln mal anders...


Feuerstunts gibts auch.


angeschaut am: 24.09.2006
Normale Wertung: 6,5 von 10 Punkten

27 September 2006

 

Mission: Impossible III - USA 2006

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Genre(s): Action / Thriller
Laufzeit: ca. 126 Min.
Alterseinstufung: FSK 12

Inhalt:
Dieses mal wird's persönlich: Owen Davian (Philip Seymour Hoffman), ein Psychopath reinsten Wassers und erbitterter Erzfeind von Agent Ethan Hunt (Tom Cruise), beantwortet seine Verhaftung mit einem spektakulären Rachefeldzug. Nicht nur muss Hunt persönlich sterben, er soll zuvor noch der Vernichtung von Freunden, Kollegen und seiner großen Liebe ins Auge blicken.

Kritik:
Mission: Impossible ist so eine Reihe, die wohl die Geister scheidet. Ich für meinen Teil fand nämlich Teil 1 furchtbar, wohingegen ich Teil 2 noch heute zu den besten Action-Filmen zählen möchte. Mir hat das starke Hongkong-Element (Übermenschlicher Cruise gegen einen Bösewicht, der ohne Ende einstecken kann) von Regisseur John Woo dort sehr gefallen, aber ich habe auch von vielen gehört, die es, und vor allem den Schluss, übertrieben fanden.

Diesmal meine ich, erkennt man deutlich die Handschrift von Regisseur J.J.Abrams, der bisher vor allem zwei meiner Lieblings-Fernsehserien, nämlich Lost und Alias, zu verantworten hat.
So ist Shaun of the Dead-Darsteller Simon Pegg als Computer/Technik-Geek dabei, praktisch eine 1:1-Kopie dieser Comic Relief-Rolle aus Alias. Ausserdem lassen sich diesmal auch die Frauen im Team nicht lumpen, und sind ebenbürtige Kämpferinnen (auch wie bei Alias) - sei es Keri Russell, die zu Anfang gerettet werden muss, oder die schöne Maggie Q (siehe Screenshot rechts), die nicht nur durch ihre weiblichen Reize das MI-Team ergänzt.

Abrams hat in Alias ja schon bewiesen, dass er ziemlich rasant inszenieren kann und so ist MI3 dann auch geworden. Es gibt praktisch kaum Gelegenheiten zum Luftholen. Ständig hetzt man von einer spannenden Szene zur nächsten.

Die Action steht dabei klar im Mittelpunkt, sei es als typische MI-Aktion bei der Entführung des Bösewichts von einer Party im Vatikan (!), bei der anfänglichen Befreiungsaktion oder bei einem Angriff auf einen Gefangentransport. Letztere Szene gefiel mir persönlich am besten, wird hier doch mit schwerem Gerät zu Werk gegangen.

Die Story ist klar zweitrangig und auch wirklich nichts besonderes. Um ehrlich zu sein nervten mich die Liebesgeschichte und auch das bißchen Rätselraten, wer den nun der Verräter in den Reihen des Geheimdienstes ist, schon ein wenig, weil man das schon zur Genüge gesehen hat.

Darstellerisch wird Tom Cruise vom Bösewicht Philip Seymour Hoffman stets ausgespielt. Cruise wirkt in den wenigen Nicht-Actionszenen auf mich fast ein wenig hilflos, so nehme ich ihm beispielsweise die Liebe zu seiner Frau nicht ab.
Erfreulich, dass das Team diesmal etwas mehr beteiligt wird. Ving Rhames kann ebenso wie Maggie Q den Coolness-Faktor um einiges heben.

Insgesamt ist MI3 ein netter Actionfilm, der für mich persönlich etwas vom zweiten Teil abfällt. Das liegt weniger an der Machweise, die gewohnt professionell ist, sondern eher an der Abstumpfung, dem "hat man neulich schon gesehen"-Effekt.
Insofern sollte man sich auf die Action konzentrieren, um den Film richtig zu geniessen und alles andere mehr oder weniger ausblenden.

Screenshots: Ethan Hunt (Tom Cruise) befreit seine Schülerin Lindsey Farris (Keri Russell).


Heisse Verfolgungsjagd auf chinesischen Strassen.


angeschaut am: 20.09.2006
Normale Wertung: 7 von 10 Punkten

26 September 2006

 

See No Evil - USA 2006

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Genre(s): Horror
Laufzeit: ca. 84 Min.
Altersempfehlung: FSK 18
Bemerkung: englischsprachige Originalfassung

Inhalt:
Eine Gruppe von Jugendstraftätern muss im Rahmen einer Resozialisierungsaktion das seit vier Jahren leer stehende Blackwell-Hotel wieder auf Vordermann bringen. Übers Wochenende werden sie zusammen mit zwei Aufsehern in dem verrotteten Haus eingesperrt. Was sie nicht ahnen: In den oberen Stockwerken wohnt ein verrückter Serienkiller, der seinen Opfern am liebsten bei lebendigem Leib die Augen aus dem Kopf reisst...

Kritik:
Mit See No Evil wagt die WWE den Crossover vom "Sports Entertainment"(=Wrestling) zum Filmemachen. Über passende Darsteller verfügt man ja zur Genüge. So wird hier denn auch der Killer vom genauso hünenhaften, wie hässlichen Wrestler Kane gemimt.
Ansonsten verlässt man sich auf das bewährte Slasher-Rezept, das zwar altbekannt ist, aber immer noch funktioniert.

Die Gruppe von jungen Straftätern bleibt dabei auf die üblichen stereotypen Figuren beschränkt. Auffallend einzig nur, dass die Mädels alle hübsch und für Straftäterinnen auch ordentlich gestylt sind. Mehr als den Grund für ihre Straffälligkeit erfahren wir kaum, auch nicht, was man an einem einzigen Wochenende in einem verfallenen Hotel an Renovierung erreichen will.
Denn kaum angekommen machen sich die Jungs und Mädels erstmal in Grüppchen zum Party-machen auf, was der Killer gerne ausnutzt, um sie der Reihe nach zur Strecke zu bringen.

Die Brutalität ist dabei schon auf einem recht hohen Level angesetzt und wird stetig gesteigert. Er fängt seine Opfer mittels eines Fleischerhakens an einer langen Kette und reisst ihnen mit Vorliebe bei lebendigem Leib die Augen heraus. Einem Mädchen stopft der Killer buchstäblich das klingelnde Handy in den Rachen, wo es fröhlich weiterklingelt, während sie erstickt.

Menschenverachtend und zynisch auch das Ende der Killers, wo man es ein wenig zu gut meinte. Die Kamera folgt seinem tiefen Sturz aus den oberen Stockwerken, der nur unterbrochen wird, weil er mit dem Auge an einem Rohr "hängenbleibt". Nach dem Abspann pinkelt ihm dann noch ein Hund in die leere Augenhöhle.
Man wird sehen, was die FSK zu solchem "Humor" sagt.

Durch die kurze Laufzeit kommen gottseidank keine Längen auf, das Morden geht recht früh los.
Die Hintergrundstory ist nicht der Knaller, aber besser als bei manch anderem Slasher.
Schauspielerisch gibt es weitgehend unbekannte Gesichter, die im Rahmen des Drehbuchs akzeptable Leistungen bringen.

See No Evil bringt nichts wirklich neues und wirkt fast schon etwas Retro. Wer auf simplere Filme, wie Freitag der 13. steht, der könnte durchaus seinen Spass haben, auch wenn man an das große Vorbild nicht herankommt.
Finanziell dürfte sich der Film mit Sicherheit für die WWE lohnen. Man darf also gespannt sein, ob es eine Fortsetzung gibt, die dann evtl. noch ein wenig mehr auf die Slasher-Tugenden Sex (hier leider nicht) und Gewalt setzt.

Screenshots: Hat der Killer (Glen Jacobs aka Kane) seine Opfer erstmal im Griff, ...


...ist es meist schon zu spät - ausser er sperrt sie in seinen Käfig... für später.


Christine (Christina Vidal) ist eine der straffälligen Jugendlichen.


angeschaut am: 25.09.2006
Normale Wertung: 6 von 10 Punkten

25 September 2006

 

Unwiderstehlich - AUS 2006

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Genre(s): Thriller
Laufzeit: ca. 98 Min.
Alterseinstufung: FSK 16

Inhalt:
Eigentlich könnte das Leben von Sophie (Susan Sarandon) und ihrem Mann Craig (Sam Neill) und den zwei Töchtern nicht besser laufen. Er ist erfolgreicher Architekt und sie hat einen großen Auftrag als Illustratorin. Doch hat sie das Gefühl, dass ihre Umwelt sich gegen sie verschwört. Kinderspielsachen verschwinden spurlos, sie glaubt, ihr Mann habe eine Affäre mit seiner jungen Mitarbeiterin, die ihr auch noch einen Wespenschwarm in einem Geschenk unterjubelt. Selbst Craig zweifelt schließlich an der Zurechnungsfähigkeit seiner Frau.

Kritik:
Überraschend an diesem Psycho-Thriller ist vor allem die Besetzung. Zumindest Susan Sarandon sieht man für gewöhnlich in etwas anspruchsvolleren Filmen.
Denn was hier abgespult wird, ist der übliche Psycho-Thriller, in dem jemand in den Wahnsinn getrieben werden soll. Das gab's ja nun wirklich schon ziemlich oft.
Doch normalerweise sind solche Produktionen nicht so hochkarätig besetzt.

Der psychische Stress äussert sich anfänglich in einer Horrorfilm-mässigen Machart mit lauten Schockmomenten, die ich ziemlich billig finde und in einem solchen Film auch nicht für angebracht halte.
Was hier wirklich vor sich geht, dürfte für Genrefreunde nicht schwer zu erraten sein. Nach ungefähr 25 Minuten habe ich die Auflösung schon geahnt.

Die Story ist somit das Übliche, deshalb kommen wir gleich zu den Darstellern. Susan Sarandon kann überzeugen, wenn ihr auch das Drehbuch ein paar Ungereimtheiten aufdrückt. So landet sie z.B. auf der Suche nach ihrer Katze sehr weit weg von ihrer Nachbarschaft... aber ich will nicht spoilern.
Sam Neill hat spätestens seit Event Horizon eine unheimliche Ausstrahlung, die einen stets rästeln lässt, was für eine Rolle er in der Geschichte spielt. Emily Blunt's Rolle als Verführerin gibt schauspielerisch nicht soviel her.

Fazit: Ein Psycho-Thriller nach Schema F, wie wir schon so viele gesehen haben. Auch wenn der Schlusstwist ganz nett ist, so ist einzig die Besetzung ein guter Grund um sich den ansonsten durchschnittlichen Film auf TV-Niveau anzusehen, was auch an diversen unglaubwürdigen Konstruktionen seitens des Drehbuchs liegt.

Screenshots: Anfänglich ist bei Sophie (Susan Sarandon) alles prima, ...


..doch je mehr sich Mara (Emily Blunt) ...


...in ihr Leben drängt...


...desto verzweifelter wird ihre Lage.


angeschaut am: 22.09.2006
Normale Wertung: 5 von 10 Punkten

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24 September 2006

 

Masters of Horror SEASON 1 (TV-Serie) - USA 2005

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Genre(s): Horror
Laufzeit: ca. 780 Min. (13 Episoden á ca. 60 Min.)

Bewertung der einzelnen Episoden:
S01E01 Incident on and off a Mountain Road - 8 Punkte
S01E02 Dreams in the Witchhouse - 2,5 Punkte
S01E03 Dance of the Dead - 3 Punkte
S01E04 Jenifer - 7,5 Punkte
S01E05 Chocolate - 2 Punkte
S01E06 Homecoming - 3 Punkte
S01E07 Deer Woman - 5 Punkte
S01E08 Cigarette Burns - 8 Punkte
S01E09 Fair Haired Child - 7 Punkte
S01E10 Sick Girl - 7 Punkte
S01E11 Pick me up - 3 Punkte
S01E12 Haeckel's Tale - 5 Punkte
S01E13 Imprint - 8,5 Punkte

im Schnitt: 5,3 Punkte

Resümee:
Für das Horrorgenre finde ich einen Durchschnitt von 5,3 Punkten recht gut. Sicher hat man einige schwache Episoden dabei, wobei das zu einem gewissen Teil auch Geschmackssache ist, aber dafür gibt es auch einige Perlen.
Das Feld der "Masters"-Regisseure war ja ebenfalls gemischt und wurde unter Genrefans heissdiskutiert.

Für meinen Geschmack ist die Reihe auf jeden Fall ein guter Beitrag zum Horrorgenre.
Die Mischung aus Sex und Gore war meistens auch passend, was allerdings in Deutschland so nicht ganz zutrifft. Denn leider waren S01E08 Cigarette Burns, S01E12 Haeckel's Tale und S01E13 Imprint hierzulande nur gekürzt erhältlich. Da diese Folgen aber trotzdem keine Jugendfreigabe bekommen haben ist mir dieser Vorgang unverständlich. Umso mehr, weil die Horrorgemeinde schon seit jeher hinter ungekürzten Versionen her ist.

So bleibt also wieder mal nur, die DVDs ungekürzt aus den Nachbarländern zu beziehen, da man seitens des Labels Splendid auch schon eine Veröffentlichung der ungekürzten Versionen abgelehnt hat.
Wobei ich an dieser Stelle nochmal ein Wort zur, wie ich finde, billigen Synchronisation loswerden möchte. Bei einigen Episoden fällt das wirklich stark auf, zuletzt bei S01E13 Imprint, und schadet der Atmosphäre einfach.
Dass diese Reihe seitens des Labels so stiefmütterlich behandelt wird, ist wirklich schade.

Ende des Jahres werden die Masters of Horror auf alle Fälle im US-Kabelfernsehen fortgesetzt und man wird sehen, ob man das Durchschnittsniveau steigern kann, bzw. welche Schlüsse aus der ersten Season gezogen wurden.

23 September 2006

 

The Last Ride - USA 2004

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Genre(s): Action / Drama / Thriller
Laufzeit: ca. 81 Min.
Alterseinstufung: FSK 12

Inhalt:
Abgelehnt von seinem Sohn Aaron, einem gestandenen Polizisten, wird Ronnie (Dennis Hopper) von seinem Enkel Matthew vom Knast abgeholt. Jahrzehnte war er eingesperrt, weil er einen Cop getötet haben soll. Matthew, ein begeisterter und erfolgreicher Fahrer bei illegalen Straßenrennen, rebelliert gegen seinen verantwortungsbewussten Vater. Die drei verstrittenen Generationen müssen sich zusammen raufen, um die wahren Hintergründe des damaligen Verbrechens auf zu klären. Unterstützung erhalten die drei von Matthews patenter Freundin, einer Automechanikerin.

Kritik:
Der Erfolg von The Fast & The Furious hat ja weltweit schon zahlreiche Nachahmer gefunden. Hier haben wir nun eine Tuner-Variante fürs amerikanische TV. Technisch zwar ganz gut gemacht, aber leider stehen die Autos und die Rennen nicht so sehr im Vordergrund, wie es gut gewesen wäre.
Stattdessen wird in der knappen Laufzeit von unter 80 Minuten versucht eine Story um drei verkrachte Generationen auszubreiten.

Das scheitert leider, denn das Drehbuch ist dafür viel zu dünn. So ist der Ziehvater des Cops in Wirklichkeit ein Bösewicht, was er angeblich all die Jahre versteckt hat. Doch nun geht er skrupellos vor, um alles zu vertuschen. Das ist ungefähr so feinfühlig und einleuchtend, wie man es in einem B-Film erwartet.

So geht der Handlung dann zur Hälfte schon merklich die Puste aus. Was vielleicht auch daran liegen mag, dass nun der neue GTO von Pontiac in den Mittelpunkt gerückt wird. Product Placement ist in den USA längst nicht so verpönt, wie hierzulande.

Schauspielerisch geht es erstaunlich solide zur Sache, was den Film dann auch rettet. Dennis Hopper und Kollegen passen prima zu ihren Rollen. Optisches Highlight ist ganz eindeutig Nadine Velazquez (siehe Screenshot rechts) als Mechanikerin, die wirklich umwerfend aussieht, und wunderbar in so einen Tunerfilm passt. Bitte öfter besetzen!

Fazit: Wieder mal ein Film der einen Genremix versucht, aber bei allen Genres nur halbgares bietet. Für einen Raserfilm zu wenig Autos und Verfolgungsjagden, für einen Krimi zu wenig Spannung und für ein Generationen-Drama werden die Probleme zu schnell abgehandelt.
Für einen TV-Film trotzdem recht solide produziert, was dann letztendlich durchschnittliche 5 Punkte bringt.

Screenshots: Ronnie (Dennis Hopper) und sein Enkel Matthew (Chris Carmack).


Ein wichtiges Cast-Mitglied: Der getunte GTO.


Nadine Velazquez in einer starken Frauenrolle, als Mechnikerin JJ Cruz.


angeschaut am: 20.09.2006
Normale Wertung: 5 von 10 Punkten

22 September 2006

 

Der Grenzwolf - USA 1980

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Genre(s): Drama / Krimi
Laufzeit: ca. 95 Min.
Alterseinstufung: FSK 16

Inhalt:
Als einer seiner Kollegen erschossen wird, kommt Grenzpolizist Jeb Maynard (Charles Bronson) im Zuge seiner Ermittlungen einem Menschenhändlerring auf die Spur, der von einem Vietnamveteranen mit militärischer Präzision geleitet wird.

Kritik:
Der Grenzwolf bietet neben der eher unspektakulären Krimihandlung einen Einblick auf das harte Los der illegalen Einwanderer und der Grenztruppen, welche sie stoppen sollen.
Genau wie bei Drogen ist auch der Kampf gegen die illegale Einwanderung für die Beamten äusserst frustrierend, weil sie nur einen Bruchteil der Einwanderer aufhalten können. Und auch das nur bis zum nächsten Mal.

Dazu kommt eine sozialkritische Komponente, wenn gezeigt wird, wie auch Amerikaner daran verdienen. Angefangen bei dem Einzelhaushalt, der mexikanische Haushälterinnen und Gärtner beschäftigt, bis zu den grossen Drahtziehern, die von den Einwanderern für die Schleusung abkassieren und sie gezielt ins ganze Land "ausliefern", wo billige Arbeitskräfte nachgefragt werden.

Das alles wird recht behäbig erzählt, die Spannung hält sich in Grenzen, weil man früh ahnt, dass die Ermittler dem Mörder letztendlich auf die Spur kommen werden.
Der Showdown beinhaltet dann die übliche Konfrontation von Bronson mit dem Bad Guy. Allerdings für seine Verhältnisse recht actionarm, dafür recht realistisch.

Schauspielerisch kann Bronson überzeugen, aber auch Ed Harris als Bösewicht zeigt schon mal einen Ausblick auf sein späteres Können.
Alles in allem ok, aber aus heutiger Sicht wohl von der Thematik und der einfachen Aussage her etwas überholt.

Screenshots: Grenzpolizist Jeb Maynard (Charles Bronson) und seine Truppe...


...versuchen den Zustrom illegaler Einwanderer zu begrenzen.


Ed Harris (links) als skrupelloser Ex-Marine Hotchkiss.


angeschaut am: 10.09.2006
Normale Wertung: 5 von 10 Punkten

21 September 2006

 

Masters of Horror S01E13 - Imprint - JAP/USA 2006

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IMDB-Link zu dieser Episode
Genre(s): Horror
Laufzeit: ca. 63 Min. (Uncut)
Alterseinstufung: FSK 18

Inhalt:
19. Jahrhundert, Japan: Ein amerikanischer Journalist (Billy Drago) ist auf der Suche nach seiner großen Liebe, die er einst in Japan zurückgelassen hat. Seine Suche führt ihn auf eine dunkle Insel, auf der der einzige Zufluchtsort ein Bordell ist. Dort trifft er auf eine faszinierende und interessante Prostituierte (Youki Kudoh), mit der er eine Nacht verbringt. Doch schon bald merkt er, dass einige Dinge lieber in der Vergangenheit bleiben sollten...

Kritik:
Den Abschluß der ersten Staffel bildet ein Beitrag von Takashi Miike, der durch Filme wie Audition oder Ichi the Killer auch ausserhalb Japans bekannt ist.
Wie von ihm zu erwarten war, hält er sich auch diesmal nicht zurück und liefert den eindeutig krassesten Beitrag zu den Masters of Horror.

Ich glaube von mir, nicht unbedingt zartbesaitet zu sein, was Horrorfilme angeht, aber dieser schafft es wirklich an die Grenzen dessen zu gehen, was man noch aushält.
Es wundert mich wirklich nicht, dass die Episode kurz vor ihrer geplanten Ausstrahlung im amerikanischen Pay-TV noch zurückgezogen wurde und nur auf DVD erscheinen wird.

Relativ gemächlich entwickelt sich die Geschichte, doch schon nach wenigen Augenblicken, als das Boot, welches den Amerikaner auf die Bordellinsel bringt, eine Wasserleiche rammt, die noch dazu schwanger war, wissen wir, dass uns die kranke Welt von Takashi Miike erwartet.
Dazu gesellen sich eine entstellte Prostituierte, die von einem kleinwüchsigen Zuhälter mit verfaulender Nase kommandiert wird. In dem Bordell wird zudem gerne gefoltert und Miike bleibt die ganze Zeit dabei und testet die Mägen der Zuschauer mit extremen Grausamkeiten.
Wenn dann noch die Hintergrundgeschichte der Prostituierten erzählt wird, in der es von abgetriebenen Föten nur so wimmelt, dann ist das an Sickness kaum noch zu toppen.

Die große Begabung Miike's besteht darin, diese Extreme sehr kunstvoll rüberzubringen. Mit viel Liebe zum Detail visualisiert er eine typisch japanische Geschichte, die durchaus auch auf arte laufen könnte.

Vom Härtegrad gibt es also 10 Punkte, die Story selber hätte man sicher noch optimieren können, so ist der Einstieg etwas behäbig, während es im Finale Schlag auf Schlag geht. Zum Schluss gibt es dazu noch einen dieser fiesen Twists, die wir schon in früheren Episoden hatte, weshalb ich als Wertung eine 8,5 gebe - die den starken Drang zur 9 hat.

Fazit: Kompromißloser, kranker Horror, der für die überwiegende Mehrzahl der Zuschauer sicher ungeignet ist. Ihr wurdet gewarnt!

PS: Die in Deutschland erschienene DVD ist ziemlich stark gekürzt (ca. 5 Min). Sehr schade, aber leider bei der Masters of Horror Reihe hierzulande nicht das erstemal.

Screenshots: Auf der Suche nach seiner grossen Liebe...


...stösst ein Amerikaner auf eine mißgebildete Prostituierte, die ihm...


...die grausame Geschichte über den Tod seiner Geliebten berichtet.


angeschaut am: 18.09.2006
Normale Wertung: 8,5 von 10 Punkten

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20 September 2006

 

Django - unbarmherzig wie die Sonne - ITA 1968

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Genre(s): Western
Laufzeit: ca. 85 Min. (Cut)
Alterseinstufung: FSK 12

Inhalt:
Vier Männer sind es, die den Bruder von Django vor langer Zeit hinterlistig getötet haben. Vier Männer, denen der eiskalte, unmenschliche Rächer auflauert, deren Schwächen er in einem hitzigen Katz- und Maus-Spiel ausnutzt, um sie ins Jenseits zu befördern. Diaz, der ein zurückgezogenes Leben als Rancher führt, Montero, ein Zocker, O'Hara, ein von den Hosen bis zu den Haaren weißer Albino, und Djangos Bruder Baldwin, ein religiöser Fanatiker, der im Gewand des Priesters die Landbevölkerung quält - keiner von ihnen hat auch nur den Hauch einer Chance gegen Django!

Kritik:
Dieser Italo-Western wird in vier Rache-Episoden erzählt. Dies ist prinzipiell eine akzeptable Idee, zerstört hier aber den Erzählfluss, da es keine wirkliche Verbindung zwischen den Episoden gibt. Bzw. finde ich es einfach grob umständlich, wie die Geschichte um Django, der übrigens im Original Cash heisst, und seine Rache erzählt wird.

Django knöpft sich auf alle Fälle die vier Schurken der Reihe nach vor und anstatt sie einfach zu erschiessen spielt er mit ihnen herum. So ruiniert er den Zocker beim Kartenspielen, etc.
Das wirkt extrem konstruiert und hat mir gar nicht gefallen, denn bei solchen Plänen gibt es normalerweise zu viele Unbekannte.

Schauspielerisch enttäuscht vor allem der Hauptdarsteller, der null Talent hat. Aber auch die anderen sind nicht viel besser. Unfreiwillig komisch sind dabei die Dialoge.
Auf so Feinheiten wie moralische Fragwürdigkeiten lohnt es sich kaum einzugehen. Fakt ist nur, dass der zu rächende Bruder die anderen um das Geld aus einem Banküberfall beschissen hat und dann getötet wurde.

Kurzum ein, auch für Genrefans, überflüssiger Film, der allenfalls wegen der unfreiwilligen Komik das Ansehen rechtfertigen würde.

Screenshots: Django/Cash (links) beim Kartenspiel.


Zwischenzeitlich siehts nicht so gut für Django aus.


Mit Hilfe einer schönen blonden Frau rächt er sich an Bösewicht #4.


angeschaut am: 18.09.2006
Normale Wertung: 2 von 10 Punkten
Promille-Wertung: 3 von 10 Punkten

19 September 2006

 

Lost (TV-Serie) - Season 2 - USA 2006

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Genre(s): Drama / Mystery / SciFi / Thriller / Abenteuer / Serie
Laufzeit: ca. 1000 Min. (24 Episoden á 42 Min.)
Alterseinstufung: FSK 16
Bemerkung: englischsprachige Originalfassung

Inhalt:
Die Überlebenden des Flugzeugabsturzes von Oceanic Airlines Flug 815 stellen fest, dass sie nicht die einzigen sind, die die mysteriöse Insel bewohnen.

Kritik:
Das Phänomen Lost geht in die zweite Runde und kommt bei Kritik und Publikum in den USA weiterhin gut an.
Falls nicht mehr so gut im Gedächtnis, möchte ich an dieser Stelle auf mein Review zur 1. Staffel hindeuten, welches das Konzept von Lost zu erklären versucht.

Man bleibt der ungewöhnlichen Machart treu, die gegenwärtige Handlung auf der Insel mit Flashbacks in die Vergangenheit der Charaktere zu vermischen, wobei der Zuschauer einen klaren Informationsvorsprung vor den Figuren hat, die voneinander viel weniger wissen.

Deutete sich in der 1. Staffel ein Mystery-Element an, was aber zu Gunsten der Vorstellung der Charaktere nur gemächlich enthüllt wurde, so drückt man in der 2. Staffel deutlich auf die Tube. Es gibt eine Menge auf der Insel zu entdecken. Doch jede Entdeckung wirft stets nur mehr Fragen auf, sowohl für die Charaktere, als auch für die Zuschauer.
Lost stellt dabei ziemlich hohe Anforderungen an den Zuschauer. So ist es unerlässlich die durchgehende Handlung einigermassen im Kopf zu behalten, damit man nicht selbst verlorengeht. Ich behaupte zu sagen, dass Lost in dieser Hinsicht eine der komplexesten Serien ist, die im ziemlichen Kontrast zu dem üblichen TV-Programm steht.

Dazu passt auch, dass es im Internet viele Foren und Seiten gibt, die sich mit der Serie und ihren Geheimnissen beschäftigen. Ich persönlich habe mir zu den meisten Folgen hinterher einen Podcast mit Analyse und Spekulationen angehört, da man viele Kleinigkeiten zwangsläufig übersieht, bzw. es enorm viele versteckte Anspielungen gibt.
Diese enge Auseinandersetzung mit der Serie ist zwar nicht erforderlich, erhöht aber den Spassfaktor nochmals.

Qualitätsmerkmale sind eine technische Umsetzung, die locker mit jedem Blockbuster mithalten kann, ein interessanter Cast, sowie wunderbare Drehbücher. Diese schaffen es einerseits einen hochinteressanten Drama-Anteil zu präsentieren, als auch die Mystery-Schiene sehr gekonnt zu fahren, so dass es innerhalb der Staffel viele kleine Mini-Cliffhanger gibt und Entwicklungen, die einen sehr überraschen.

Ich bin der Meinung, dass Lost deshalb schon jetzt, nach nur 2 Staffeln, zu den wichtigsten Serien der letzten Jahre gezählt werden kann, die mit Sicherheit ihre Fußspuren in der Fernsehlandschaft (zumindest in den USA) hinterlassen wird.

Von mir gibt es deshalb auch die Höchstnote von 10 Punkten für diese Serie.

Wer einsteigen will, dem empfehle ich unbedingt am Anfang zu beginnen und sich die erste Staffel auf DVD zu besorgen. Von einem nachträglichen Einstieg rate ich dringend ab.
Das ermöglicht auch die Serie im Originalton zu sehen, denn die deutsche Synchronisation ist leider, wie ich inzwischen feststellen konnte, sehr schlecht geraten. Die Stimmen unterscheiden sich deutlich von den Originalen und neben den verschiedenen Akzenten geht auch der Elan der Originalsprache ab.

Screenshot: Die wichtigsten Cast-Mitglieder von Lost auf einen Blick.


Serien-Wertung: 10 von 10 Punkten

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18 September 2006

 

House of 9 - GB/USA 2004

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Genre(s): Thriller
Laufzeit: ca. 86 Min.
Alterseinstufung: FSK 16

Inhalt:
Neun Menschen werden betäubt und entführt. Als sie erwachen befinden sie sich in einem Haus, dessen Türen verriegelt und Fenster zugemauert sind. Sie sitzen in der Falle. Über eine Sprechanlage meldet sich plötzlich die Stimme ihres unsichtbaren Gastgebers. Er erklärt die Regeln: Für 5 Millionen Dollar müssen sie gegeneinander antreten. Nur einer kann gewinnen...und das Haus wieder verlassen.

Kritik:
House of 9 wäre gerne so spannend wie Saw - ist er aber leider nicht. Denn nachdem der unbekannte Beobachter ihnen mitgeteilt hat, dass sie sich gegenseitig umbringen müssen, um das Haus zu verlassen, geht natürlich nicht sofort eine Metzelei los.
Dass man aber mehr als die erste Hälfte darauf verwendet die klischeehaften Figuren vorzustellen, wie sie miteinander interagieren, essen, tanzen, etc. sorgt für ziemliche Langeweile und Frust.

Die Figuren bleiben uns dabei, wie inzwischen schon leidlich aus vielen Horrorfilmen bekannt, ziemlich egal. Bis auf die Hauptdarstellerin ist keiner sympathisch, die meisten nerven sogar.
So kann man es denn kaum erwarten, bis endlich das Morden anfängt. Doch das geht leider eher unspektakulär über die Bühne, was aber auch wieder verständlich ist, da es ja alles Amateure und keine geübten Killer sind.
Das klingt jetzt sicher menschenverachtend, aber wenn man sich mehr auf diese gewalttätige Seite der Geschichte fokussiert hätte, dann wäre der Film um einiges besser geworden.

So muss man sich durch eine ellenlange erste Hälfte quälen, in der sich Langeweile breit macht. Diese Pseudo-Tiefe, die man dadurch vermitteln wollte, soll den Film offensichtlich vom schlichten Horrorfilm abheben - sie funktioniert bloss leider nicht.
Positiv in Erinnerung bleibt dann nur die Besetzung mit wirklich hübschen Darstellerinnen und die Überraschung am Ende, die einem ein breites Schmunzeln abringt.

Schauspielerisch gibt es entsprechend der stereotypen Figuren natürlich keine herausragenden Leistungen. Dafür wirken alle recht solide gespielt. Warum sich Dennis Hopper ausgerechnet als Priester in den Film verirrt hat, ist mir schleierhaft - eine Fehlbesetzung in meinen Augen.

Fazit: House of 9 fällt, dank der erwähnten Schwächen, klar in die Kategorie "muss man nicht gesehen haben" - auch nicht als Genrefan.

Screenshots: Noch sind die neun Eingesperrten friedlich.


"Wie sind wir bloss in diesen Film geraten?"


angeschaut am: 1.09.2006
Normale Wertung: 2 von 10 Punkten

17 September 2006

 

Königreich der Himmel (Director's Cut) - BRD/GB/ESP/USA 2005

OFDB-Link
Genre(s): Abenteuer / Drama / Krieg
Laufzeit: ca. 185 Min.
Alterseinstufung: FSK 16

Inhalt:
Es ist die Zeit der Kreuzzüge. Weiße Fahnen tragen rote Kreuze und werden getränkt im Blute Ungläubiger. Erzählt wird die Geschichte von einem gewöhnlichen Mann, Balian (Orlando Bloom), der zwischen die Fronten der Kreuzritter gerät. Er ist Fremder in einem fremden Land, dient einem verlorenen König und entdeckt seine verbotene Liebe zu einer exotischen Königin. Als er zum Ritter aufsteigt, muss er mit all seiner Kraft die Bewohner von Jerusalem gegen übermächtige Feinde beschützen - und dabei einen sehr zerbrechlichen Frieden wahren.

Kritik:
Mit der ca. 47 Minuten kürzeren Kinoversion konnte ich mich damals nicht so recht anfreunden, weshalb ich jetzt gespannt war, ob der Director's Cut einige meiner Kritikpunkte beseitigen würde.
Leider wurde ich jedoch enttäuscht.

Problem des Films ist für mich, dass ich zur Hauptfigur Balian einfach keine Beziehung aufbauen kann. Der ist zwar ganz heldenhaft und ritterlich, aber meiner Meinung nach völlig uncharismatisch. Dazu kommt noch seine "Karriere", die mir zuviele Fragezeichen offenlässt. So wird er im Schnellverfahren vom gemeinen Schmied zum Ritter zum Beschützer Jerusalems gemacht. Dabei trägt er stets denselben grimmigen Gesichtsausdruck mit sich herum.
Auch die Liebesgeschichte gibt mir leider gar nichts. Sibylla ist ebenfalls keine wirkliche Sympathieträgerin. Die Darstellerin Eva Green ist zwar ganz hübsch (als praktisch einzige Frau im Cast), aber das allein reisst es nicht heraus.

Wird die "Karriere" Balians viel zu schnell durchgezogen, so ist der Film in anderen Teilen viel zu langatmig. Das hat sich im Director's Cut leider nur noch verstärkt. So gibt es ein paar neue Szenen, vornehmlich um Sibylla's Sohn. Diese sind für die Handlung aber prinzipiell entbehrlich. Dazu noch total überflüssige Musikpassagen.
Das alles stellt meine Geduld auf eine harte Probe, denn ich mag meine Filme für gewöhnlich aufs Wesentliche beschränkt.

Weiterhin positiv bewerte ich die Massenszenen bei den Schlachten, bzw. die komplette Belagerung Jerusalems zum Schluss. Das kann Ridley Scott gut, wie er ja schon in Gladiator gezeigt hat. Einzig seine Wackelkamera bei den Kämpfen gefällt mir nicht - ich möchte das Ganze lieber in Ruhe sehen können.
Positiv sind auch die Nebendarsteller, die allesamt mit Leichtigkeit die Hauptfiguren an die Wand spielen. Liam Neeson, Jeremy Irons aber auch die leicht übertrieben dargestellten Bösewichter Brendan Gleeson (Reynald) und Marton Csokas (Guy de Lusignan) wissen zu überzeugen.

Highlight ist klarerweise die Detailgenauigkeit bei den Kostümen und dem Bühnenbild. Es kommt Mittelalter-Feeling rüber.

Kurzum ein handwerklich gut gemachter Film, dem es aber an einer ergreifenden Story fehlt. Anstatt mehr Tiefe zu schaffen, bringt der DC nur mehr Langeweile.
Deswegen kann ich auch nur durchschnittliche 5,5 Punkte vergeben und bleibe lieber beim Gladiator, wenn es mich nach einem guten Historienfilm sehnt.

Eines möchte ich allerdings noch loswerden, denn laut IMDB hat dieser Film ebenso wie der jüngst reviewte Miami Vice ein Budget von 130 Mio. USD. Hier sieht man dem Ergebnis allerdings auch an, warum er so teuer war.

Screenshots: Massenaufmarsch.


Balian (Orlando Bloom).


Belagerung Jerusalems.


Armbrust-Splatter.


angeschaut am: 16.09.2006 (insgesamt 2x gesehen)
Normale Wertung: 5,5 von 10 Punkten

16 September 2006

 

EMR - GB/USA 2005

OFDB-Link
Genre(s): Mystery / Thriller
Laufzeit: ca. 86 Min.
Alterseinstufung: FSK 16

Inhalt:
Da Adam an einer unkontrollierbaren Form der Epilepsie leidet, ist sein Leben eher trostlos. Seinen Kontakt zur Außenwelt hält er überwiegend durch das Internet, wo er sich fortlaufend über Konspirationstheorien informiert. Doch plötzlich ändern sich die Dinge für Adam: Nach einem heftigen epileptischen Anfall wacht er in einer mit Blut gefüllten Badewanne in Mexiko auf. Offensichtlich hat man ihm eine Niere entnommen, aber ehe er sich darüber Gedanken machen kann, kollabiert er erneut und wacht wieder in seiner Heimat England auf. Ein Strudel seltsamer Ereignisse nimmt seinen Lauf und nur nach und nach lüftet sich für Adam ein unglaubliches Komplott gegen seine Person...

Kritik:
Dieser Low-Budget-Produktion merkt man das fehlende Geld kaum an. Die Story und die Hauptfigur stehen im Mittelpunkt.
Mit zunehmender Laufzeit wird es immer verwirrender und man ist schon gespannt auf die Auflösung des Ganzen.
Für meinen Geschmack hätte man im Mittelteil ruhig etwas kürzen können - die Ereignisse wiederholen sich etwas.

Schauspielerisch kann der Hauptdarsteller den zunehmenden Wahnsinn wirklich gut rüberbringen. Zum Ende hin gibt es ziemlich surrealistische Szenen, die ohne Tricks auskommen.
Knackpunkt bei solch verwirrenden Filmen ist ja immer die Auflösung. Die ist nicht übel, löste aber bei mir zumindest keinen großartigen Aha-Effekt aus. Da hätte man vielleicht noch etwas Feintuning betreiben können.

Wer sich also zur Abwechslung mal von einem totalen Independent-Film den Kopf verdrehen lassen will, der sollte einen Blick riskieren.

Screenshots: Ein wirklich übler Morgen danach - aufwachen in einem fremden Hotelbad voller Blut.


Verzweifelt sucht Adam (Adam Leese) nach einem Ausweg aus seinen Alpträumen, doch niemand...


...kann ihm helfen, auch nicht seine nette Arbeitskollegin (Jemma Walker).


angeschaut am: 31.08.2006
Normale Wertung: 5 von 10 Punkten

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