30 Juni 2008

 

Cassandras Traum - USA 2007

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Genre(s): Drama
Laufzeit: ca. 108 Min.
Alterseinstufung: FSK 12

Inhalt:
Zwei Brüder aus der Londoner Arbeiterklasse leben in beständigen finanziellen Schwierigkeiten und von gnädigen Unterstützungszahlungen ihres reichen Onkels Howard (Tom Wilkinson): Ian (Ewan McGregor) versucht sich als Investor, Terry (Colin Farrell) liebt Whiskey und Glücksspiele. Als er gewinnt, kaufen sich beide die Yacht "Cassandra's Dream". Terry verliebt sich in Angela (Hayley Atwell). Doch wer an das Geld des Onkels will, muss buchstäblich über Leichen gehen.

Kritik:
Woody Allen's dritter London Film nach Match Point und Scoop kann nicht ganz das Niveau der Vorgänger halten. Trotzdem weiss das Drama, dass sich im Verlauf zu einer astreinen griechischen Tragödie entwickelt, zu unterhalten.

Das liegt an der Leichtigkeit, mit der Allen das Geschehen präsentiert. Die beiden Brüder, die ständig über ihre Verhältnisse leben und vor allem Ian, der um jeden Preis zur besseren Gesellschaft gehören will, sind glaubhaft geraten. Mehr noch allerdings ihre beiden Freundinnen Angela (Hayley Atwell) und Kate (Sally Hawkins) - beide konnten mich mit ihren gegensätzlichen Rollen schauspielerisch voll überzeugen.

Die Geschichte wird ohne grosse Längen erzählt, muss sich aber vorwerfen lassen, dass sie letztlich doch recht vorhersehbar ist.
Auch wenn Cassandras Traum nicht zu Woody Allen's Meisterwerken gehört, so ist es doch ein guter Film geworden.

Screenshots: Die beiden Brüder Ian (Ewan McGregor) und Terry (Colin Farrell)...


...und ihre Frauen.


Normale Wertung: 7,5 von 10 Punkten

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28 Juni 2008

 

Masters of Horror S02E13 - Dream Cruise - USA 2006

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Genre(s): Horror
Laufzeit: ca. 60 Min.
Alterseinstufung: FSK 16

Inhalt:
Seit er als Kind aus nächster Nähe seinem Bruder beim Ertrinken zusah, fühlt sich Jack im und am nassen Element nicht so recht wohl. Jetzt aber wird der in Tokio tätige Anwalt von seinem wichtigsten Klienten zur Jachtpartie eingeladen, und das sagt man nicht so einfach ab. Zumal sich Jack gerade eine Affäre mit der Frau eben dieses Klienten genehmigt. Leider stellt sich erst auf hoher See heraus, dass der Betrogene Bescheid weiß. Doch das ist beileibe nicht das einzige Problem für Jack, den Wasserscheuen.

Kritik:
Vorweg muss ich sagen, dass ich ein wenig verwirrt bin, ob der Tatsache, dass es von dieser Episode scheinbar noch eine lange Version mit 82 Minuten Laufzeit gibt.
Wo die Unterschiede zur regulären Version liegen, entzieht sich leider meiner Kenntnis, doch kann ich mir kaum vorstellen, dass dadurch die Episode merklich besser wird.

Denn hier werden äusserst einfallslos zum x-ten Mal die asiatischen Rachegeister auf den Plan gerufen. Langes schwarzes Haar, welches sich um die Schiffsschraube wickelt, ein fahler Junge (The Grudge), der aus der Meerestiefe grüsst und ein grün-fluoreszierender Abklatsch von Samara (The Ring) - das alles gab es schon oft in gelungenen Horrorfilmen zu sehen.

Hier kommt statt Gruselstimmung allerdings eher Langeweile auf und man bewegt sich auf einem schmalen Grat zu unfreiwilliger Komik. Wenn etwa Jack mit dem abgetrennten Unterarm des eifersüchtigen Klienten raufen muss, dann ist das keineswegs gruselig, sondern einfach nur peinlich.
Auch die Story um die rachsüchtige Ermordete ist völlig platt und gibt wenig Sinn.

Einzig positiv kann man die Makeup-Effekte der "Geister" vermerken, die ganz gut rüberkommen.
Ansonsten ist Dream Cruise als eine der schwächsten Episoden der gesamten Reihe einzustufen. Auch für Genrefans gilt: Muss man keinesfalls gesehen haben.

Screenshots: Schon beim gemeinsamen Essen sind die Spannungen kaum noch zu kontrollieren.


The Ring lässt grüssen.


Normale Wertung: 2 von 10 Punkten

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26 Juni 2008

 

The Ruins - USA 2008

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Genre(s): Horror / Thriller
Laufzeit: ca. 93 Min. (Unrated)
Altersempfehlung: FSK 18
Bemerkung: englischsprachige Originalfassung

Inhalt:
Während ihres dreiwöchigen Augusturlaubs auf der mexikanischen Halbinsel Yucatán schwitzen die vier amerikanischen Touristen Jeff (Jonathan Tucker), Amy (Jena Malone), Eric (Shawn Ashmore) und seine Freundin Stacey (Laura Ramsey) in der schwülen Küstenstadt Cancun.
Aus Langeweile schliessen sie sich im Rahmen eines Tagesausflugs dem deutschen Mathias (Joe Anderson) an, der seinen Bruder besuchen will. Dieser nimmt im Dschungel an der archäologischen Untersuchung einer Maya-Ruine teil.
Doch kaum sind sie an dem entlegenen Ort angekommen, müssen sie mit Schrecken feststellen, dass sie ihn nicht mehr so leicht verlassen können...

Kritik:
Deutlich positiv überrascht war ich von The Ruins, der von der Grundbeschreibung eher nach dem üblichen Horror-Setting á la Turistas oder Hostel klingt.
Mal ehrlich: Twens, die im Urlaub was besonderes erleben wollen, und deswegen ohne jemandem Bescheid zu geben (ausser ein paar besoffenen Griechen) an eine entlegene Ausgrabungsstätte fahren, wo das Grauen schon auf sie wartet...
Hat man doch schon zur Genüge gesehen, oder?

Weit gefehlt, denn auch wenn der Einstieg in den Film sich gänzlich am üblichen Klischee orientiert und die Figuren auch auf wenige Charakterzüge beschränkt bleiben, so gelingt es Carter Smith bei seinem Regie-Debüt sich auf die Qualitäten eines guten Horrorfilms zu besinnen, was sicher auch einer guten Buchvorlage und Drehbuch-Umsetzung durch den Original-Autor Scott Smith zu verdanken ist.

So wird über den ganzen Film stetig die Spannungskurve gesteigert und man fiebert mit den sympathischen Protagonisten mit.
Der erste Schock kommt dabei schon ziemlich früh, bei der ersten Begegnung mit den Maya-Nachkommen (?).
Aber auch später ist die Story immer wieder für Überraschung gut. Ob das nun das Geheimnis der Ruinen ist, oder auch der stetig ansteigende Gore-Level, den ich so nicht erwartet hatte.

Es geht in der Unrated-Version schon sehr blutig zur Sache. Und wenn man gesehen hat, wie die Gewalt rüberkommt, dürfte klar sein, dass der Film in der deutschen Kinofassung (ab 16) um die entsprechenden Stellen erleichert sein muss.

Ausdrücklich muss man den Cast loben, der überraschend stark besetzt ist. Jena Malone, Laura Ramsey, Jonathan Tucker und Shawn Ashmore zeigen hier eine tolle Leistung, die ihre Figuren und deren wachsende Verzweiflung glaubhaft rüberbringt und damit wohltuend von vielen anderen Horrorfilmen abhebt.
Ihre Handlungen und auch ihre Schwächen sind anhand der Extremsituation gut nachvollziehbar.

Einzig Joe Anderson als Deutscher ist eine Fehlbesetzung, die ich mir überhaupt nicht erklären kann. Denn wenn man den Film im Original sieht, fällt einem sofort auf, dass seine Interpretation der deutschen Sprache durchweg lächerlich ist und scheinbar auf die Klischeevorstellung eines deutschen Akzents abzielt.
Oberpeinlich wenn er mehrmals seinen Bruder Heinrich mit "Heinrrrikk" ruft.

Sicher dürfte ein Kernpunkt des Films (das "Böse") bestens dazu geeignet sein das Publikum zu spalten. Soviel habe ich aus anderen Reviews schon herausgelesen.
Mir gefiel die Idee jedoch sehr gut, gerade weil das Ganze nicht grossartig dargelegt wird, sondern sich der Film auf den Horror der Touristen konzentriert.
Deswegen von mir eine klare Empfehlung - allerdings nur für die ungekürzte Version!

Screenshots: Noch ist der Ausflug eine nette Abwechslung zum Badeurlaub.


Doch schon kurze Zeit später verwandelt sich der Trip in einen Alptraum...


...und Verzweiflung stellt sich ein.


Normale Wertung: 8 von 10 Punkten

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22 Juni 2008

 

Masters of Horror S02E07 - The Screwfly Solution - USA 2006

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IMDB-Link zu dieser Episode
Genre(s): Horror
Laufzeit: ca. 60 Min.
Alterseinstufung: FSK 16
Bemerkung: englischsprachige Originalfassung

Inhalt:
Wissenschaftler Alan kehrt gerade aus Südamerika zurück, wo er und Kollege Barney auf kreative Weise Insektenplagen bekämpften. Jetzt kommt ihm eine plötzliche, irrationale und irgendwie epidemische Welle massiver Gewalt von Männern gegen Frauen spanisch vor. Alan soll die Sache für das Militär bewerten, die Frau und die Tochter vorübergehend hinter Kasernenmauern ziehen. Dort sitzen die beiden, als die Entwicklung auch ihr Gebiet erreicht, zwischen lauter Männern bald bös in der Falle.

Kritik:
Nach Joe Dante's letztem MoH Beitrag Homecoming, der zugleich einen der Tiefpunkte der ersten Staffel markierte, steuert er mit The Screwfly Solution eine der besseren Episoden der (insgesamt schwächeren) zweiten Staffel bei.

Uns erwartet eine nette Variation der Zombie-Thematik. Der männliche Sextrieb wird manipuliert und führt fortan dazu, dass Männer auf Frauen insofern reagieren, dass sie sie ermorden wollen.
Das gibt mehr als genug Material, um die Episode zu füllen. Genauergesagt kommt vieles sogar zu kurz, während sich das Szenario allmählich in Richtung einer apokalyptischen Vision entwickelt. Eine der wenigen Episoden, die man gut auf Spielfilmlänge hätte ausdehnen können.

Dadurch wirkt die Handlung ein wenig abgehackt - ausserdem fehlt ein Übergang von der mehr schwarzhumorigen ersten Hälfte zur düsteren Vision vom Untergang der Menschheit in der zweiten Hälfte, die sich vor allem auf Kerry Norton als sympathische und attraktive Heldin konzentriert.

Ein guter Beitrag zu der Reihe, bei dem aber durchaus noch mehr dringewesen wäre.

Screenshots:
Darf in keinem guten Katastrophenszenario fehlen: Anhörung der Wissenschaftler vor Regierungsangehörigen.


Mutter (Kerry Norton) und Tochter lernen schiessen, um sich vor aggressiven Männern zu schützen.


Normale Wertung: 6 von 10 Punkten

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20 Juni 2008

 

Masters of Horror S02E12 - The Washingtonians - USA 2006

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IMDB-Link zu dieser Episode
Genre(s): Horror
Laufzeit: ca. 60 Min.
Alterseinstufung: FSK 16
Bemerkung: englischsprachige Originalfassung

Inhalt:
Die verschrobene alte Tante hat das Zeitliche gesegnet, weshalb Familie Franks aufs Land zur Beisetzung fährt und so nebenbei die von der alten Dame hinterlassene Villa in Augenschein nimmt. Dort findet sich im Rahmen hinter einem Portrait von George Washington, des ersten Präsidenten der Vereinigten Staaten, eine scheinbar von eben diesem handschriftlich verfasste Notiz, die sich Kochrezept für jungfräuliche Mädchen entpuppt. Als die Franks mit dem Dokument das Licht der Öffentlichkeit suchen, ist für die Nachbarn Schluss mit lustig.

Kritik:
Die Grundidee von The Washingtonians, über eine gross angelegte Geschichtslüge, fand ich gar nicht so schlecht. Doch auch bei dieser Episode der MoH will das Timing nicht so recht stimmen. Viel zu lange dauert es, bis die Geschichte in Fahrt kommt und viel zu lange walzt man alles aus, um die 60 Minuten füllen zu können.

Zu keinem Zeitpunkt gelingt es, eine bedrohliche Atmosphäre aufzubauen. Stattdessen kommen einem die Washingtonians oft wie verschrobene Witzfiguren vor, bei denen es wie ein Wunder erscheint, dass sie nicht schon viel früher aufgeflogen sind.
Dazu passt dann auch das gehetzte Finale, was meiner Ansicht nach nicht besonders viel Sinn ergibt.
Es liegt auf der Hand, dass sich die Macher nicht entscheiden konnten, ob diese Episode mehr in Richtung Horror oder Comedy gehen sollte.

Passend hierzu auch der obligatorische "tastes like chicken" Kommentar eines Kannibalen und der extrem plumpe Epilog, wo es mal wieder einen Seitenhieb auf George W. Bush gibt.
Zusammenfassend leider ein gutes Beispiel dafür, warum die Masters of Horror in der zweiten Staffel deutlich abgebaut haben. Kein Totalausfall, aber eine zähe Episode.

Screenshots: Die Washingtonians begehren Einlass.


"Tastes like chicken."


Normale Wertung: 4 von 10 Punkten

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18 Juni 2008

 

Das Perfekte Verbrechen - USA 2007

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Genre(s): Thriller
Laufzeit: ca. 109 Min.
Alterseinstufung: FSK 12

Inhalt:
Auf den ersten Blick haben der aufstrebende Staatsanwalt Willy Slocum (Ryan Gosling) und der Ingenieur Thomas Crawford (Anthony Hopkins) nichts miteinander gemein. Doch als Crawford kaltblütig seine Frau erschießt, stehen sich die beiden plötzlich als Gegner vor Gericht gegenüber. Eigentlich soll der sonnenklare Fall der krönende Abschluss von Slocums Karriere als Staatsanwalt sein, bevor er als Wirtschaftsanwalt ein neues Leben beginnt. Doch während der Verhandlung entwickelt sich der todsichere Fall immer mehr zu einem Albtraum für Slocum. Denn während seiner Nachforschungen stößt er auf ein immer dichter werdendes Netz von Lügen und Verrat.

Kritik:
Es ist hauptsächlich den beiden Hauptdarstellern zu verdanken, dass Das Perfekte Verbrechen den Zuschauer recht gut unterhalten kann. Anthony Hopkins bietet eine extrem übersteigerte Version seiner Paraderolle Hannibal Lecter: Stets hat er die Zügel in der Hand, ahnt die Schritte seiner Gegner vorraus und lässt sie das mit Freude auch spüren.

Ryan Gosling spielt seinen karrieregeilen und aalglatten Staatsanwalt ebenfalls sehr überzeugend. Selbst als er zum Schluss scheinbar die Moral für sich wiederentdeckt kann man spüren, dass ihn vor allen der Siegeswille anspornt. Mehr noch als dem Opfer Gerechtigkeit widerfahren zu lassen, möchte er sich wohl einfach am arroganten Crawford rächen.

Die Thrillerhandlung selber konnte mich dagegen nicht so recht überzeugen. Die Spannung hält sich in Grenzen, konzentriert sich im Prinzip auf den Schlusstwist, den man natürlich die ganze Zeit erwartet. Leider schleichen sich bis dahin einige Längen ein. Im eigentlichen Fall passiert zu wenig und vor allem der Nebenstrang mit Slocum's möglichem Karrieresprung in eine Privatkanzlei, wo er schon mal die Büroausstattung bestellt und seine neue Chefin flachlegt, nervt ziemlich.

Gerade letztere Figur taucht unvermittelt auf und wirft sich Slocum an den Hals. Ich vermute mal, dass die beiden schon vorher ein Verhältnis hatten, durch die Handlung wird das jedenfalls nicht klar.
Letztlich auch egal, da das alles nur als Füllmaterial dient, was schon schade ist.

So kann man abschliessend festhalten, dass mit den beteiligten Schauspielern sicher mehr drin gewesen wäre. Vieles wirkt im Nachhinein recht halbherzig und einfallslos umgesetzt. Ausserdem hätte ein stärkerer Fokus auf die Konfrontation der beiden Hauptfiguren dem Thriller sicher nicht geschadet.
Somit leicht überdurchschnittlich, aber nicht mehr.

Screenshots: Karrierist Slocum (Ryan Gosling) ist so mit Jobwechsel und Freundin beschäftigt, ...


...dass er lange Zeit chancenlos gegen den äusserst gewieften Crawford (Anthony Hopkins) erscheint.


Normale Wertung: 5,5 von 10 Punkten

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16 Juni 2008

 

Masters of Horror S02E10 - We All Scream for Ice Cream - USA 2006

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IMDB-Link zu dieser Episode
Genre(s): Horror
Laufzeit: ca. 60 Min.
Alterseinstufung: FSK 16
Bemerkung: englischsprachige Originalfassung

Inhalt:
Anlässlich des rätselhaften Todes eines gemeinsamen Freundes treffen 25 Jahre nach ihrer großen Zeit die Mitglieder einer dörflichen Jugendbande zusammen und fragen sich, was den Kumpel wohl dahinraffte. Als in den folgenden Tagen weitere Ehemalige das Zeitliche segnen, verdichtet sich der Verdacht, nach dem ein vor einem halben Jahrhundert bei einem Streich in Mitleidenschaft gezogener Eiscremeverkäufer sein Unwesen treibt und auf Rache sinnt. Mitbetroffen sind die Kinder der Kinder von damals.

Kritik:
Es gibt ja Leute, für die gehören Clowns zum Gruseligsten, was sie sich vorstellen können. Zu dieser Gruppe gehöre ich nicht, und Stephen King's Es konnte daran auch nichts ändern - genausowenig wie diese Episode der MoH.

Dabei ist die Nähe zu King'schen Storyelementen wie z.B. die Gruppe von Kindern, die ein traumatisches Erlebnis viele Jahre später wieder zusammenkommen lässt, und natürlich dem gruseligen Clown unübersehbar.
Doch gelingt es nie sowas wie Spannung aufkommen zu lassen. Der Clown schnappt sich einen nach dem anderen und verwandelt ihre Körper in Eiscreme, was sicher mal was Neues ist, aber in Sachen Gore doch ziemlich enttäuscht. Man geht in der Beziehung einfach mit einer gewissen Erwartungshaltung in eine Episode der MoH.

Am meisten Spass macht es noch William Forsythe als Clown zuzusehen, der schauspielerisch diese Episode beherrscht.
Trotzdem zieht sich die einstündige Handlung zäh dahin und auch die Auflösung reisst einen nicht vom Hocker.
Alles in allem eine enttäuschend langweilige Episode, die für mich zu den Tiefpunkten der Serie zählt.

Screenshots: William Forsythe als Clown.


Normale Wertung: 2 von 10 Punkten

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14 Juni 2008

 

Terminator: The Sarah Connor Chronicles (TV-Serie) - Season 1 - USA 2008

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Genre(s): SciFi / Action / Horror / Serie
Laufzeit: 9 Episoden á ca. 41 Min.
Altersempfehlung: FSK 16
Bemerkung: englischsprachige Originalfassung

Inhalt:
Die Serie spielt nach den Ereignissen aus Terminator 2 und beginnt im Jahr 1999:
Sarah Connor (Lena Headey) und ihr Sohn John (Thomas Dekker) werden von den Behörden gesucht und verstecken sich mal hier, mal da. Nachdem sie wieder einmal an einen neuen Ort gezogen sind, werden sie aber von einem Terminator aufgespürt, der vom Computernetzwerk Skynet geschickt wurde, um John zu töten.
Allerdings wurde aus der Zukunft auch erneut ein Terminator geschickt, um die Connors zu beschützen. Diesmal in Form von John's hübscher Klassenkameradin Cameron (Summer Glau).
Gemeinsam entschliessen sie sich zur Flucht in die Zukunft. Im Jahr 2007 wollen sie verhindern, dass Skynet entstehen kann und 4 Jahre später die Apokalypse über die Menschheit bringt.
Doch das FBI und Skynet verfolgen ihre Spur...

Kritik:
An T:TSCC gibt es einiges zu kritisieren, aber eines hat perfekt geklappt: Das Timing der Ausstrahlung in den USA.
Dort startete die Serie nämlich mitten im Autorenstreik und war damit fast die einzige Serie, die zu dieser Zeit neue Episoden auf den Bildschirm brachte. Das, und natürlich das kultige Kino-Franchise, dürfte mit entscheidend dafür gewesen sein, dass der Pilotfilm eine sensationelle Einschaltquote erzielte.

Allerdings unterscheiden sich Pilot und Rest der Serie aber merklich voneinander. Denn während ersterer die altbekannte Geschichte um die zwei Terminatoren, der eine gut, der andere böse, die in John Connors Umfeld gelangen, neu erzählt und den Zuschauer vornehmlich an die anderen Schauspieler gewöhnen will, so sind die restlichen Episoden deutlich düsterer und dabei auch inhaltlich besser als der Pilot.

Die Serie hat erkennbare Schwächen: Das fängt beim Cast an. Dass man den Pilot-Terminator nicht mehr auftreten lässt ist gut so, denn der Kerl war furchtbar.
Lena Headey ist durchaus ok, auch wenn ihr die Toughness einer Linda Hamilton fehlt.
Warum man John Connor (Thomas Dekker) vom umtriebigen Problemkid zum intelligenten Weichei umgepolt hat, ist mir da schon eher ein Rätsel.

Am interessantesten ist mit Sicherheit Summer Glau als Terminatrix. Auch wenn ihre physischen Auseinandersetzungen mit anderen Terminatoren nicht so überzeugend sind, wie man das aus den Kinofilmen gewöhnt ist, so ist doch ihre weltfremde Art und die unterdrückte Erotik der "Maschine" unterhaltsam.

Abgesehen von den grundlegenden Problemen des Terminator-Universums mit der Zeitreise-Logik (warum schickt Skynet keinen Terminator in die Zeit vor Terminator 1 ?), wirkt die Serie in den ersten Folgen noch etwas planlos, wohin die Reise gehen soll. Man will zwar wieder einmal die Apokalypse aufhalten, doch wird das nur mässig rübergebracht. Auch wird sich wieder gerne mit völlig nutzlosen Handfeuerwaffen gegen die bösen Terminatoren zur Wehr gesetzt...

Die Serie ist dabei technisch einwandfrei produziert und in praktisch jeder Folge verwertet man bekannte Effekte aus der Filmreihe, so z.B. wenn Cameron's "Gehirn", ihre zentrale CPU, ausgebaut und an einen PC angeschlossen wird, um sich so besser in ein Computersystem zu hacken, oder wenn es kurze Einblicke in die Zukunft gibt - nach dem Armageddon.

Wie erwähnt fehlt mir bei den bisherigen 9 Episoden noch ein packender roter Faden. Praktisch erst in der Schlussfolge gibt man etwas Gas, was dann auch dringend nötig ist, denn zwischenzeitlich wirkt die Handlung unfokussiert und teilweise sogar recht langweilig.

Aber trotz alledem reicht der Zauber des Terminator-Franchise, um den Fan bei der Stange zu halten. Zudem traue ich der Serie ein gewisses Potential zu, dass sich hoffentlich in der zweiten Staffel zeigen wird, für die vom Sender FOX bereits grünes Licht gegeben wurde.
Denn auch wenn wir in den letzten Jahren mit tollen Serien verwöhnt wurden, die vom Start weg begeisterten, so muss man als Serienfan zugeben, dass viele 1. Staffeln schwach gestartet sind und nur Wegbereiter und Basis für packende spätere Seasons waren.

Screenshots: Terminatrix Cameron (Summer Glau) beschützt John (Thomas Dekker).


Später gesellt sich noch Brian Austin Green als Widerstandskämpfer aus der Zukunft zum Cast dazu.


Serien-Wertung: 7 von 10 Punkten

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11 Juni 2008

 

La Vie en rose - FRA/GB/CZE 2007

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Genre(s): Biographie / Musik / Drama
Laufzeit: ca. 134 Min.
Alterseinstufung: FSK 12

Inhalt:
Schon früh träumt die kleine Édith Giovanna Gassion (Marion Cotillard) von einer Karriere als Sängerin, um dem bettelarmen Pariser Stadtteil, in dem sie ihre Eltern Louis (Jean-Paul Rouve) und Annetta Gassion (Clotilde Courau) aufziehen müssen, zu entfliehen. Unter dem Künstlernamen La Môme Piaf ("Kleiner Spatz") gelingt der nur knapp 1,42 Meter großen Chanteuse der Durchbruch, nachdem sie der Nachtclubbesitzer Louis Leplée (Gérard Depardieu) entdeckt hat. Es folgen tragische Romanzen, Alkoholexzesse und Krankheiten.

Kritik:
Ok, ich gebe es unverhohlen zu: Ohne Kenntnis von dem diesjährigen Oscar für die weibliche Hauptdarstellerin Marion Cotillard wäre La Vie en rose mit Sicherheit nicht so schnell auf meinem filmischen Speiseplan gelandet. Womit auch mal wieder der Beweis erbracht wäre, dass ein Oscar durchaus marketingtechnischen Wert besitzt.

Nun, nach der Sichtung dieser Édith-Piaf-Biographie ist einem auf alle Fälle klar, warum Marion Cotillard den Oscar gekriegt hat, denn ihre darstellerische Leistung ist phänomenal. Zusammen mit der Maskenbildnerin interpretiert sie die Piaf in verschiedensten Altersstufen absolut perfekt.

Leider kann man das vom Rest des Films nicht behaupten. Regisseur Olivier Dahan schert sich leider nicht besonders um die Zugänglichkeit des Stoffs. So gibt es dramaturgisch zwar durchaus vertretbare Zeitsprünge, die aber teils so abrupt erfolgen, dass man teilweise ein wenig verwirrt ist.
Am negativsten empfand ich aber, dass kaum etwas erklärt wird. Scheinbar wird hier vorausgesetzt, dass man Edith Piaf's Biografie bereits kennt.

Denn es gibt einen Reigen an Nebenfiguren, die teilweise nur ganz kurz auftauchen. Aber auch bei den wichtigeren Begleitern verliert man schnell den Überblick, wer denn nun aus welchem Grund gerade an der Seite von Edith Piaf zu sehen ist.
Nur ein Beispiel: Da sitzen die jugendliche Edith und eine junge Frau zusammen und es fällt der Satz "Nun sind wir schon 5 Jahre Schwestern."
Da wäre doch etwas Erklärung angebracht gewesen.

Genausowenig erfährt man praktisch nichts über ihre Erkrankung. Was ihr fehlt kann man nur mutmassen. Dafür gibt es ein Übermass an Alkohol- und Drogenkonsum zu sehen.
Auch mit den Zeitsprüngen kann ich mich nicht ganz anfreunden, denn meiner Ansicht nach wichtige Abschnitte, wie z.B. die Zeit des zweiten Weltkriegs fehlen komplett.
Oder Piafs Tochter? Kommt wohl ein paar Sekunden in einer verwirrenden Fiebervision zum Schluss vor.

Kurzum gesagt, mit einen vernünftigen Drehbuch wäre hier deutlich mehr dringewesen. Denn die Hauptdarstellerin Marion Cotillard liefert eine grandiose Vorstellung ab.
So bleibt aber dieses Musiker-Biopic deutlich hinter Meisterwerken wie z.B. Walk the Line zurück. Schade!

Screenshots: Schon früh muss die kleine Édith den ersten Auftritt absolvieren.


Als sie von Louis Leplée (Gérard Depardieu) entdeckt wird, startet ihre grosse Karriere.


Doch privat ist ihr vom Schicksal kaum Glück vergönnt.


Normale Wertung: 6 von 10 Punkten

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09 Juni 2008

 

Scharf wie Chili - BRD 2005

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Genre(s): Komödie
Laufzeit: ca. 90 Min.
Alterseinstufung: FSK 12

Inhalt:
Tino (Kristian Kiehling) ist der geborene Verführer und als solcher heiß begehrt. In vollen Zügen genießt er es, ein "scharfer Typ" zu sein. Warum auch mit solchen Qualitäten geizen und sich das Leben nicht so angenehm wie möglich machen? Mama und Papa sehen das etwas anders. Sie wünschen sich, dass das schwarze Schaf der Familie endlich sein Studium abschließt, ernster und auch gewissenhafter wird – wie sein älterer Bruder Stephan (Lars Gärtner), der längst im elterlichen Betrieb mitarbeitet.
Doch dann erkennt Tino selbst, dass es so nicht weitergehen kann: Stephans Hochzeit platzt kurz vor der Trauung, weil Tino seine Schwägerin in spe Esther (Alexandra Neldel) unbekannterweise unterm Festbuffet vernascht. Verzweifelt sucht Tino Hilfe in einer kleinen Therapiegruppe. Ziel der ALG (Anonymen-Lust-Gefährdeten): für volle 90 Tage auf Sex verzichten, um seinen unkontrollierten Begierden endlich Herr zu werden. Als wäre das nicht schon schwer genug für Tino, ist unter den Teilnehmern ausgerechnet auch Esther, die genauso wenig begeistert über seine Anwesenheit ist ...

Kritik:
Eigenproduktionen deutscher Privatsender stehen äusserst selten auf meinem Programmplan, meist ergibt sich das, wie auch in diesem Falle, eher zufällig. Insofern mangelt es mir zwar etwas an Vergleichsmöglichkeiten ob der Qualität der Produktionen, doch bin ich sehr oft erstaunt, was dem deutschen Zuschauer da "geboten" wird.

Scharf wie Chili bewegt sich dabei klar am untersten Ende der Skala. Das Thema Sex gibt ja einiges her, um auf komödiantische Art behandelt zu werden. Doch hier wirkt von Anfang bis Ende alles unheimlich verkrampft und gänzlich unkomisch.
Auch Erotik sucht man vergeblich. Die "Dauergeilen" haken zwar eine Nummer nach der anderen ab, aber das läuft einerseits züchtig und andererseits fern jeder Realität ab.

Wobei letzteres das grosse Manko des Films ist. Wo andere Komödien leicht übertreiben, so gibts hier kaum etwas Glaubhaftes zu sehen. Das fängt schon mit dem Aufeinandertreffen der beiden Sexfreaks Tino und Esther an: Esther wird immer geil, wenn es romantisch ist - ergo lässt sie sich Minuten vor ihrer eigenen Hochzeit von einem Wildfremden vernaschen!
In dem Stil setzt sich das Ganze fort und verbaut sich dadurch auch den Weg in Richtung Liebesfilm.

Denn die Romanze der beiden unterbietet von der Story-mässigen Umsetzung noch jede Pilcher-Verfilmung.
So bleibt denn als einziger Pluspunkt die Besetzung der beiden Hauptdarsteller. Ohne Alexandra Neldel in der Hauptrolle hätte ich sicher nicht durchgehalten. Aber zusammen mit Kristian Kiehling hat man sowohl für männliche als auch weibliche Zuschauer zwei optische Hingucker dabei.

Fazit: Eigenproduktion aus dem deutschen Privatfernsehen haben keinen besonders guten Ruf und Scharf wie Chili bewegt sich in diesem Bereich sogar noch ganz weit unten. Lahm, unwitzig und unglaubhaft - so lässt sich die Misere zusammenfassen. Zwei Punkte gibt es hauptsächlich aus Mitleid mit den Darstellern...

Screenshots:Tino (Kristian Kiehling) sammelt Slips, wie andere Briefmarken.


Doch der Sex mit Esther (Alexandra Neldel) löst ein Umdenken bei ihm aus.


Normale Wertung: 2 von 10 Punkten

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06 Juni 2008

 

Das Kovak Labyrinth - ESP 2006

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Genre(s): Mystery / Thriller
Laufzeit: ca. 104 Min.
Alterseinstufung: FSK 16

Inhalt:
David Norton (Timothy Hutton) ist Romanautor und reist nach Mallorca zur Schriftstellerkonferenz, doch sein Aufenthalt wird von einer furchtbaren Todesserie überschattet. Seine Lebensgefährtin stürzt sich nach einem mysteriösen Telefonanruf von dem Hotelbalkon in den Tod. War es Selbstmord oder gezielter Mord? Auf der Suche nach Antworten muss David allmählich feststellen, dass die Spur direkt zu ihm führt. Gemeinsam mit Silvia (Lucía Jiménez), einer der Überlebenden, beginnt ein tödliches Katz- und Maus-Spiel...

Kritik:
Direkt zu Beginn des Films gibt es im Flugzeug eine Szene, die man nur als Referenz zu David Cronenberg Filmen wie z.B. eXistenZ deuten kann. David beobachet einen Mann, der durch eine Art Nabelschnur mit seinem Laptop verbunden ist. Das entpuppt sich zwar nur als Traum des SciFi-Autors, doch ist man als Zuschauer ab diesem Punkt vorbereitet, dass hier mehr als nur gewöhnliche Thrillerkost zu erwarten ist.

So zieht einen die Story schnell in ihren Bann und weiss für gut 60 Minuten zu faszinieren und eine ausweglos-bedrohliche Atmosphäre zu erschaffen. Man ist wirklich gespannt, was hinter allem steckt und von den Wendungen teilweise doch sehr überrascht.
Leider lässt der Film im Schlussdrittel dann spürbar nach. Die Geheimnisse sind gelüftet und das Finale lässt sich leicht vorhersehen.

Das Kovak Labyrinth ist trotzdem gut, aber hier wäre unter Umständen mehr dringewesen. Im Nachinein betrachtet wirkt vieles doch recht konstruiert und es fehlt beim Erzählfluss der manchmal etwas holprig daherkommt.

Dem Cast kann man dabei kaum einen Vorwurf machen. Timothy Hutton's Figur kommt etwas emotionslos daher, aber das dürfte auch so gewollt sein. Sehr gefreut hat mich das Wiedersehen mit Lucía Jiménez, die vor allem in "ihrem" Handlungsstrang überzeugen kann. Nicht unerwähnt bleiben darf auch David Kelly als greiser Wissenschaftler, dessen diabolische Rolle schauspielerisch am meisten hergibt.

Sehr loben muss man die technische Umsetzung. Die Kameraarbeit ist wirklich sehr gut gelungen und der Score ist exzellent. Da kann auch ein Hollywood-Blockbuster nicht mehr bieten.

Kurzum ein packender Mystery-Thriller, der statt auf Effekte lieber auf eine gute Geschichte setzt und nicht nur Genrefreunden gute Unterhaltung bietet.

Screenshots: David Norton (Timothy Hutton) lässt der Tod seiner Lebensgefährtin keine Ruhe.


Auch Silvia (Lucía Jiménez) trachtet man nach dem Leben.


Gemeinsam untersuchen die beiden die Vorfälle und...


...gelangen bald zu einem mysteriösen Wissenschaftler (David Kelly).


Normale Wertung: 7 von 10 Punkten

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04 Juni 2008

 

Juno - USA 2007

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Genre(s): Komödie / Drama
Laufzeit: ca. 96 Min.
Alterseinstufung: FSK 6

Inhalt:
Die 16-jährige Juno (Ellen Page) ist ein aufgeweckter Teenager, der vor einer großen Herausforderung steht: Sie ist ungewollt schwanger von ihrem Klassenkameraden Paulie (Michael Cera). Mit Hilfe ihrer besten Freundin Leah (Olivia Thirlby) sucht sie für ihr Ungeborenes die perfekten Eltern: Das Vorstadt-Pärchen Mark (Jason Bateman) und Vanessa (Jennifer Garner), die seit Jahren ein Kind adoptieren wollen. Junos Eltern (J.K. Simmons, Allison Janney) stehen hinter ihrer Entscheidung.

Kritik:
Juno ist eine Independent-Komödie, die sich in den USA zum Kassenschlager entwickelt hat und bei den diesjährigen Oscars den Preis fürs beste Drehbuch absahnen konnte.
Doch auch wenn die Figuren allesamt ziemlich originell wirken und die Dialoge pointiert gesetzt sind, so scheint mir dieser Oscar unverdient. Denn es fehlt einfach an Drama im Film, und an Authentizität.

Kaum ist die Schwangerschaft festgestellt und den Eltern gebeichtet (prima Szene), da findet sich auch schon das Adoptivpärchen und vor allem der Mittelteil des Films plätschert vor sich hin, ohne die Probleme der minderjährigen Schwangeren deutlicher zu thematisieren. Die vermittelt vielmehr eine "Piece of Cake"-Einstellung, die dann doch etwas zu locker rüberkommt. In jedem 08/15-Highschool-Film werden Leute wegen weit geringerer "Andersartigkeit" zu Aussenseitern und Geächteten.

Zum Thema Glaubwürdigkeit: Bei den nerdigen Treffen von Juno mit dem zukünftigen Adoptivpapa des Kindes freut sich zwar der Mittdreissiger über diverse popkulturelle Feststellungen, aber so richtig abnehmen will man Juno ihre Vorliebe für 70er Jahre Punkrock und Gore-Filme nicht. Was sicher vor allem auch an ihrer Ausdrucksweise liegt, die man in dieser Form ansonsten am ehesten bei den Figuren von Dawson's Creek antrifft - dort haben sich Teenager auch bereits wie Mittdreissiger artikuliert.

Ellen Page zeigt zum wiederholten Male, was sie jetzt schon drauf hat (auch wenn das sicher ebenfalls nicht Oscarreif ist). Neben ihr gefiel mir Michael Cera als stiller Vater (sehr authentisch), aber vor allem Jennifer Garner, die als stockkonservative Adoptivmama in spe mal eine andere Rolle als ihre Üblichen spielen und etwas Schauspieltalent zeigen darf.
Auch der Soundtrack wusste mir zu gefallen mit vielen Gitarren-Nummern - das dürfte allerdings deutliche Geschmackssache sein.

Die genannten Kritikpunkte sollen jetzt nicht zu negativ klingen, denn Juno ist trotzdem unterhaltsam und für Fans etwas anderer Komödien durchaus empfehlenswert.
Aber für den Komödien-Olymp reicht es beiliebe nicht. Ich hatte mir jedenfalls deutlich mehr erwartet...

Screenshots: Die zukünftigen Adoptiveltern (Jennifer Garner, Jason Bateman).


Eine gute Szene: Die starken Frauen bei der Schwangerschaftsuntersuchung.


Juno (Ellen Page) und der Kindsvater Paulie (Michael Cera).


Normale Wertung: 6,5 von 10 Punkten

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02 Juni 2008

 

Das Geheimnis der schwarzen Handschuhe - ITA/BRD 1970

Internationaler Titel: The Bird with the Crystal Plumage
OFDB-Link
Genre(s): Krimi / Thriller
Laufzeit: ca. 90 Min. (ungeschnittene Version)
Altersempfehlung: FSK 16

Inhalt:
Der amerikanische Schriftsteller Sam Dalmas, der seit Jahren in Rom lebt, wird eines Abends Zeuge eines Mordversuches in einer Kunstgalerie. Ein Mann in schwarzem Mantel und schwarzen Handschuhen versucht, die Galeriebesitzerin Monica Ranieri umzubringen.
Dalmas versucht, der jungen Frau zu Hilfe zu kommen, gerät aber dabei selbst in eine Falle. Die Polizei verdächtigt Dalmas und nimmt ihm seinen Pass ab, um ihm die Rückreise nach Amerika unmöglich zu machen. Er ist gezwungen, an der Aufklärung des geheimnisvollen Falles mitzuwirken.
Es geschehen weitere mysteriöse Morde, denen immer junge, hübsche Frauen zum Opfer fallen. Dalmas und seine Freundin stellen sich freiwillig als Spürhunde zur Verfügung.

Kritik:
The Bird with the Crystal Plumage, wie der internationale Titel lautet, stellt Dario Argentos Regiedebüt dar. Und auch wenn seine spätere Kunstfertigkeit nur vereinzelt durchblitzt, so bringt er doch einen routinierten Giallo auf die Leinwand, der die genreüblichen Vorgaben erfüllt. Als da u.a. wären: ein bis zum Schluss unerkannter Mörder, der aus einem psychologischen Trauma heraus bervorzugt Frauen ermordet - und zwar mit Stich- bzw. Schneidwerkzeugen.

Was mir sehr gut gefällt ist das Set für den ersten Mord: eine Kunstgalerie, die mit ziemlich ungewöhnlichen Skulpturen bestückt ist. Auch sehr clever die Idee mit der Glastür, die den Helden einfängt und zum untätigen Zusehen verdammt.
Insgesamt ist die Atmosphäre recht ordentlich: Musik, Nebel und einsame Strassen sorgen für leichtes Unbehagen.

Als Schwachpunkt erweist sich aber das Drehbuch, dass immer wieder kleine Längen aufweist und neben einigen kleineren Ungereimtheiten leider den Schlusstwist nicht so richtig stimmig rüberbringt.
Auch der Gewaltanteil ist (trotz ungeschnittener Version) vergleichsweise niedrig - ein paar Morde mehr hätten da sicher nicht geschadet.

Von den schauspielerischen Leistungen fand ich Mario Adorf in einer eher unwichtigen Nebenrolle als durchgeknallten Maler ganz unterhaltsam. Dieser hält jede Menge Katzen... um sie zu essen!
Ansonsten bewegen sich die schauspielerischen Leistungen im Rahmen.
Wie immer optisch sehr ansprechend: die gezeigten Damen. Auch wenn Suzy Kendall's Konfrontation mit dem Killer leider gar nicht so gut ausfällt, wie bei Torso, sondern bedauerlicherweise klischeehaft hilflos.

Alles in allem ein netter Giallo, der trotz einiger Längen von Argento solide umgesetzt wurde und den Genrefreund auch heute noch unterhalten kann.

Screenshots: Zur Untätigkeit gezwungen, muss Sam Dalmas (Tony Musante) mitansehen...


...wie in einer Kunstgalerie ein Mordanschlag geschieht.


Der Polizei-"Computer" spuckt sogar eine "Phantomstatur" des Täters auf Endlos-Papier aus! (leider nur teilweise im Bild, deswegen kein Screenshot davon)


Der Killer fällt über ein weiteres Opfer her.


Auch Dalmas' Freundin Julia (Suzy Kendall) muss bald um ihr Leben fürchten.


Normale Wertung: 6 von 10 Punkten

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