11 Januar 2006

 

Land of the Dead - USA 2005

OFDB-Link
Genre: Horror
Laufzeit: ca. 93 Min. (dt. Director's Cut Version)
Alterseinstufung: FSK 18

Inhalt:
Gruselige Zukunftsvisionen: Die Untoten durchkämen das Ödland, während die Lebenden sich hinter den Mauern der letzten befestigten Stadt verstecken und ein normales Leben zu führen versuchen. Ein paar Karrieristen leben in den abgeschotteten Überresten eines Wolkenkratzers, während das Fußvolk sich in brutalen Straßenkämpfen selbst vernichtet. Dessen ungeachtet, braut sich draußen etwas zusammen. Die Armee der Untoten wächst. Wird die Stadt einem Angriff der Untoten gewachsen sein?

Kritik:
George A. Romero hat mit Night of the Living Dead 1968 das Zombiefilmgenre populär gemacht. Während es etlichen Nachahmerfilmen später nur um die Splatter-Aspekte ging, war bei seinen Filmen immer einer deutliche politische Botschaft enthalten. In Night of the Living Dead z.B. wird der Überlebende des Zombieangriffs, ein Schwarzer, von den weissen Polizeikräften einfach erschossen.

Auch in sein neuestes Werk ist wieder eine politische Aussage eingebaut. Diesmal geht es um die Eliten, die Macht und Geld innehaben, und daran interessiert sind, die Klassengesellschaft zu erhalten. Die Drecksarbeit wird für sie von einfachen Leuten erledigt, die sich dafür etwas vom Kuchen abschneiden dürfen. Und ganz unten steht das Heer der Zombies, das im Prinzip machtlos ist und nur durch seine Masse gefährlich werden kann.

Gottseidank ist es aber zu 98% ein richtig guter Zombiefilm, der wieder einige neue Impulse für das Genre gibt. Erstmalig haben die Zombies einen natürlichen Anführer in Form von "Big Daddy" (siehe Screenshot unten), der über eine Grundintelligenz und Lernfähigkeit verfügt. Er führt die Zombiearmee zur Stadt und bringt ihnen währenddessen bei, dass auch Zombies mit Waffen schneller töten können.
Die Helden in der Geschichte sind Teil der Handlanger, die täglich losziehen um Vorräte für die Stadtbewohner zu organisieren. Als sie Probleme machen werden sie inhaftiert und dann auf eine Spezial-Mission geschickt.

Die Helden bleiben relativ blass, die Charakterzeichnung reicht aber aus, um sie einigermassen sympathisch zu finden. Asia Argento (siehe Screenshot rechts) spielt das taffe Babe vom Dienst, was mittlerweile (gottseidank) in keinem Action-Horrorfilm mehr fehlen darf. John Leguizamo dürfte neben Dennis Hopper noch zu den bekannteren Gesichtern gehören. Die Schauspieler machen ihre Sache im Rahmen des Zombiefilms gut, doch die eigentlichen Stars bleiben die Zombies.

Denn was wir wirklich wollen sind Splatterszenen, und davon gibt es reichlich. Die Makeup- bzw. Spezialeffekte sind wirklich sehr gut gemacht. Es wirkt alles recht glaubhaft, obwohl es auch viel zu lachen gibt, wenn übermässig gesplattert wird.
Die Spannung hielt sich im Rahmen, dafür war die Story zu vorhersehbar. Zum Schluss wurde auch etwas übertrieben, wenn Dennis Hopper im grossen Tiefgaragenfinale sein verdientes Ende findet. Da hat man die Glaubwürdigkeit, wenn es welche in so einem Film gibt, über Bord geworfen.

Ebenfalls unverständlich für mich, warum es den Akteuren immer noch um Geld geht. In einer post-apokalyptischen Welt ist Geld wertlos, für jeden. In dem Zusammenhang scheint auch dieses Hochhaus sehr übertrieben, in dem noch eingekauft und gelebt wird, wie vor dem Zusammenbruch der Welt.
Deshalb auch "nur" 8 Punkte, das war alles etwas übertrieben.
Aber sei's drum es ist ein wirklich guter, moderner Zombiefilm. Er kommt nicht ganz an das Remake von Dawn of the Dead von 2004 heran - der hatte mehr Tempo (trotz längerer Laufzeit). Doch Romero lässt es auch gut krachen. Hoffen wir also auf weitere neue Zombiefilme.

Screenshots: "Big Daddy" schwingt sich zum Zombie-Anführer auf


Klopf, klopf - Die Zombie Verwandtschaft ist da...


Immer bereit um Headshots zu verteilen, unsere Helden:


angeschaut am: 12.9.2005
erneut gesehen am: 11.01.2006 im KellerKino (insgesamt 2x gesehen)
Normale Wertung: 8 von 10 Punkten



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