16 Mai 2007
Rom (TV-Serie) - Season 1 - USA 2005
OFDB-Link
Genre(s): Drama / Action / Historie / Krieg / Serie
Laufzeit: 12 Episoden á ca. 50 Min.
Alterseinstufung: FSK 12 - 18
Inhalt:
Während ihr Feldherr Julius Caesar einen Bürgerkrieg mit seinem Widersacher Pompeius beginnt, haben Zenturio Lucius Vorenus und Legionär Titus Pullo neben dem Kriegseinsatz auch mit privaten Problemen zu kämpfen...
Kritik:
Ob Rom wirklich, wie vom US-Pay-TV-Sender HBO behauptet, die bisher teuerste Serie ist, sei einfach mal dahingestellt. Fakt ist, nach Band of Brothers und Deadwood gibt es erneut eine Serie mit historischem Hintergrund.
Rom verwebt dabei das Schicksal fiktiver Figuren mit dem der historisch überlieferten Personen. Die erste Staffel folgt dabei den Ereignissen rund um Gaius Julius Caesar, der zu Beginn Gallien unterwirft, über den Bürgerkrieg mit Pompeius bis schliesslich zu den Iden des März.
Obwohl einem vieles aus anderen Filmen bzw. dem Geschichtsunterricht bekannt vorkommen könnte - die Serie hält sich weitgehend an den überlieferten Ablauf - kommt trotzdem Spannung auf. Man fiebert mit den Figuren mit, allen voran natürlich mit dem fiktiven Vorenus und seiner Familie, die aus einfachen Verhältnissen stammen, sowie dem Legionär Pullo, dessen Mutter eine Sklavin war. Klassenunterschiede gibt es bei Rom zuhauf.
Der Reiz liegt wie bei Deadwood auch hier in der unverblümten Darstellung der damaligen Zeit, die einem ganz nebenbei einiges vom Alltag näherbringt, der in sonstigen Historienverfilmungen einfach zu kurz kommt bzw. in der Form fehlt.
Es gibt eine Menge Sex und Gewalt, die sich aber gut in die Geschehnisse einfügen und glaubwürdig wirken (mit Augenzwinkern auch die Cleopatra-Episode). Wenn Brutus seiner Mutter empfiehlt, sie solle sich von einem kräftigen Ubrier (?) besteigen lassen, um den Kopf frei zu bekommen, dann ist das aus heutiger Sicht zwar völlig befremdlich, aber damals war das moralisch kein Problem. Da freut sich auch Attia, wenn sie vermutet, dass ihr junger Sohn Octavius ein homosexuelles Beisammensein mit seinem Onkel Caesar hatte.
Gewalt wiederum ist allgegenwärtig. Die Schlachten werden zwar leider nur sehr kurz angedeutet und meist nur verbal beschrieben (zu mehr reichte das Budget wohl doch nicht), doch auch der Alltag in Rom wimmelt von Verbrechern, politischen Intrigen und einer Alltagsgrausamkeit. Da wird schon mal ein Sklave ausgepeitscht, um die schlechte Laune loszuwerden. Folter und Kreuzigung drohen nicht nur Feinden Roms.
Sehr heftig in Sachen Gewaltdarstellung ist Episode 11, die als einzige (zurecht) eine KJ-Freigabe erhielt. Der Ausflug in die Arena stellt vom Detailgrad Gladiator in den Schatten, ansonsten kommt einem der Kampfplatz sehr beengt vor.
Die Schauspieler sind weitgehend entsprechend ihrer Vorbilder gecastet und machen ihre Sache sehr gut. Bühnenbild, Beleuchtung (sehr wichtig!), Kostüme und der Soundtrack tun ihr übriges um eine passende Atmosphäre herzustellen.
Zu kritisieren gibt es wenig, ausser dass mancher (uninteressante) Nebenstrang zuviel Zeit beansprucht. Negativ fand ich auch, dass viele Zeitsprünge nur beiläufig erwähnt werden. Da vergeht von einer Szene zur nächsten schon mal ein Jahr, bzw. verändern sich die Schauspieler trotz der mehrere Jahre dauernden Handlung äusserlich kaum.
Wer also gerne mal die brutale Realität der Antike und ihre Moralvorstellungen kennenlernen will, dem sei Rom ans Herz gelegt. Man darf gespannt sein, welchen Sendeplatz RTL im Sommer für Rom bereitstellt. Um 20:15 Uhr wird man wohl nur eine gekürzte Version zu sehen bekommen.
Screenshots: Die beiden fiktiven Hauptfiguren: Legionär Pullo (l.) und Zenturio Lucius Vorenus.
Gaius Julius Caesar (Ciarán Hinds) und seine rechte Hand Marc Anton.
Hart werden in der Legion jegliche Verstösse gegen die Voschriften bestraft.
Attia von den Juliern (Polly Walker): Das Sinnbild für das dekadente, intrigante Rom.
Caesars Legionen überqueren den Rubikon - der Beginn des Bürgerkriegs.
Relativ klein wirkt die Arena aus Episode 11, ...
...dafür geht es umso blutiger zur Sache.
Serien-Wertung: 8 von 10 Punkten
Genre(s): Drama / Action / Historie / Krieg / Serie
Laufzeit: 12 Episoden á ca. 50 Min.
Alterseinstufung: FSK 12 - 18
Inhalt:
Während ihr Feldherr Julius Caesar einen Bürgerkrieg mit seinem Widersacher Pompeius beginnt, haben Zenturio Lucius Vorenus und Legionär Titus Pullo neben dem Kriegseinsatz auch mit privaten Problemen zu kämpfen...
Kritik:
Ob Rom wirklich, wie vom US-Pay-TV-Sender HBO behauptet, die bisher teuerste Serie ist, sei einfach mal dahingestellt. Fakt ist, nach Band of Brothers und Deadwood gibt es erneut eine Serie mit historischem Hintergrund.
Rom verwebt dabei das Schicksal fiktiver Figuren mit dem der historisch überlieferten Personen. Die erste Staffel folgt dabei den Ereignissen rund um Gaius Julius Caesar, der zu Beginn Gallien unterwirft, über den Bürgerkrieg mit Pompeius bis schliesslich zu den Iden des März.
Obwohl einem vieles aus anderen Filmen bzw. dem Geschichtsunterricht bekannt vorkommen könnte - die Serie hält sich weitgehend an den überlieferten Ablauf - kommt trotzdem Spannung auf. Man fiebert mit den Figuren mit, allen voran natürlich mit dem fiktiven Vorenus und seiner Familie, die aus einfachen Verhältnissen stammen, sowie dem Legionär Pullo, dessen Mutter eine Sklavin war. Klassenunterschiede gibt es bei Rom zuhauf.
Der Reiz liegt wie bei Deadwood auch hier in der unverblümten Darstellung der damaligen Zeit, die einem ganz nebenbei einiges vom Alltag näherbringt, der in sonstigen Historienverfilmungen einfach zu kurz kommt bzw. in der Form fehlt.
Es gibt eine Menge Sex und Gewalt, die sich aber gut in die Geschehnisse einfügen und glaubwürdig wirken (mit Augenzwinkern auch die Cleopatra-Episode). Wenn Brutus seiner Mutter empfiehlt, sie solle sich von einem kräftigen Ubrier (?) besteigen lassen, um den Kopf frei zu bekommen, dann ist das aus heutiger Sicht zwar völlig befremdlich, aber damals war das moralisch kein Problem. Da freut sich auch Attia, wenn sie vermutet, dass ihr junger Sohn Octavius ein homosexuelles Beisammensein mit seinem Onkel Caesar hatte.
Gewalt wiederum ist allgegenwärtig. Die Schlachten werden zwar leider nur sehr kurz angedeutet und meist nur verbal beschrieben (zu mehr reichte das Budget wohl doch nicht), doch auch der Alltag in Rom wimmelt von Verbrechern, politischen Intrigen und einer Alltagsgrausamkeit. Da wird schon mal ein Sklave ausgepeitscht, um die schlechte Laune loszuwerden. Folter und Kreuzigung drohen nicht nur Feinden Roms.
Sehr heftig in Sachen Gewaltdarstellung ist Episode 11, die als einzige (zurecht) eine KJ-Freigabe erhielt. Der Ausflug in die Arena stellt vom Detailgrad Gladiator in den Schatten, ansonsten kommt einem der Kampfplatz sehr beengt vor.
Die Schauspieler sind weitgehend entsprechend ihrer Vorbilder gecastet und machen ihre Sache sehr gut. Bühnenbild, Beleuchtung (sehr wichtig!), Kostüme und der Soundtrack tun ihr übriges um eine passende Atmosphäre herzustellen.
Zu kritisieren gibt es wenig, ausser dass mancher (uninteressante) Nebenstrang zuviel Zeit beansprucht. Negativ fand ich auch, dass viele Zeitsprünge nur beiläufig erwähnt werden. Da vergeht von einer Szene zur nächsten schon mal ein Jahr, bzw. verändern sich die Schauspieler trotz der mehrere Jahre dauernden Handlung äusserlich kaum.
Wer also gerne mal die brutale Realität der Antike und ihre Moralvorstellungen kennenlernen will, dem sei Rom ans Herz gelegt. Man darf gespannt sein, welchen Sendeplatz RTL im Sommer für Rom bereitstellt. Um 20:15 Uhr wird man wohl nur eine gekürzte Version zu sehen bekommen.
Screenshots: Die beiden fiktiven Hauptfiguren: Legionär Pullo (l.) und Zenturio Lucius Vorenus.
Gaius Julius Caesar (Ciarán Hinds) und seine rechte Hand Marc Anton.
Hart werden in der Legion jegliche Verstösse gegen die Voschriften bestraft.
Attia von den Juliern (Polly Walker): Das Sinnbild für das dekadente, intrigante Rom.
Caesars Legionen überqueren den Rubikon - der Beginn des Bürgerkriegs.
Relativ klein wirkt die Arena aus Episode 11, ...
...dafür geht es umso blutiger zur Sache.
Serien-Wertung: 8 von 10 Punkten