07 Februar 2007

 

Pan's Labyrinth - ESP/MEX/USA 2006

Originaltitel: El Laberinto del Fauno
OFDB-Link
Genre(s): Drama / Fantasy / Krieg / Horror
Laufzeit: ca. 119 Min.
Alterseinstufung: FSK 16
Bemerkung: spanischsprachige Originalfassung mit engl. Untertiteln

Inhalt:
1944. Das Mädchen Ofelia (Ivana Baquero) zieht mit ihrer hochschwangeren Mutter (Ariadna Gil) zu deren neuem Gatten (Sergi López) ins ländliche Nordspanien. Der Stiefvater, Kapitän des siegreichen faschistischen Franco-Regimes, geht mit unvorstellbarer Brutalität gegen die Rebellen vor, die sich in den Wäldern verschanzt halten. Schon bei der Ankunft weist Ofelia ein mysteriöses Insekt den Weg in ein altes Steinlabyrinth. Dort haust ein Faun (Doug Jones), der ihr offenbart, sie sei eine verlorene Prinzessin. Er lockt sie immer tiefer in sein Reich.

Kritik:
Lange hatte ich den Film herbeigesehnt, nach den interessanten Trailern. Ich wurde nicht enttäuscht, doch ist schon auffallend, dass die Trailer viele der Fantasy-Elemente beinhalteten, während sie im Film selber nur ca. 1/3 ausmachen. Insofern könnten doch einige Leute enttäuscht sein, die auf ein Fantasy-Horror-Spektakel aus waren.

In dieses Konzept fügt sich dann auch ein, dass der wahre Horror im Film in der Realität stattfindet. Da geht es doch teilweise sehr heftig zur Sache. Der Krieg der Faschisten gegen die Partisanen wird mit unerbittlicher Härte geführt und vor allem der Capitan der Faschisten, der Stiefvater von Ofelia, macht buchstäblich keine Gefangenen.

Parallel zu den Ereignissen in der Realtität taucht man zusammen mit Ofelia in ein Fantasiereich ein. Diese Szenen sind zwar teilweise auch gruselig, aber im Vergleich zur Realität immer noch hoffnungsvoll.
Den Reiz des Films macht es auch, dass es keine Rolle spielt, ob man die Fantasy-Elemente glaubt, oder sie als Flucht Ofelias vor der Realität ansieht. So oder so funktioniert dann auch das Ende wunderbar und rührt einen wirklich an.

Guillermo del Toro gelingt es auf jeden Fall einen Film weitab vom Üblichen zu präsentieren, mit tollen Bildkomposititionen und einer guten Filmmusik.
Zugleich kommt auch die Spannung in diesem Märchen für Erwachsene nicht zu kurz.

Fazit: Wer sich in die Geschichte einfühlt, der dürfte voll auf seine Kosten kommen. Wegen der Gewaltdarstellungen aber nichts für Kinder!

Screenshots: Der Faun (Doug Jones) zeigt...


...Ofelia (Ivana Baquero) den Weg ins Fantasiereich.


Ofelias Stiefvater, der grausame Capitan (Sergi López).


angeschaut am: 5.02.2007
Normale Wertung: 8,5 von 10 Punkten

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05 Februar 2007

 

Wer früher stirbt, ist länger tot - BRD 2006

OFDB-Link
Genre(s): Drama / Komödie
Laufzeit: ca. 105 Min.
Alterseinstufung: FSK 6

Inhalt:
Der elfjährige Sebastian (Markus Krojer) aus dem idyllischen Voralpenland glaubt, er sei Schuld am Tod seiner Mutter. Weil die ja bei seiner Geburt starb. Um trotzdem noch in den Himmel kommen zu können, muss er also eine mächtig gute Tat begehen. Und die könnte zum Beispiel darin bestehen, dem alleinerziehenden Vater Lorenz (Fritz Karl) eine neue Frau zu beschaffen. Beim dörflichen Stammtisch holt sich Sebastian das dafür nötige Know-how.

Kritik:
Vorneweg möchte ich sagen, dass ich es toll finde, wenn Filme im Dialekt gedreht werden. Das verhindert sicher einen grösseren bundesweiten Erfolg, da das Bayrisch in diesem Fall teilweise schon recht explizit gesprochen wird, jedoch fördert es ganz eindeutig eine authentische Atmosphäre.

Allerdings bedeutet es im Umkehrschluss für mich nicht sofort automatisch einen Kultfilm, nur weil Bayrisch gesprochen wird. Wenn ich mich so umhöre, scheinen aber viele Leute diese Meinung zu vertreten.
Mich störten dann doch einige Dinge an dem Film, die ihn letztlich unter den Durchschnitt drücken. So gibt es für eine Komödie schlicht zu wenige Lacher. Vieles war mir viel zu deftig übertrieben (kranke Oma rast mit ihrem Bett den Abhang hinunter, Hasen wird beim Versuch der Wiederbelebung zerfetzt).

Diese Art der derben Schenkelklopfer ist auf Dauer einfach nicht mein Humor. Dazu gesellt sich dann eine gewisse Schwäche bei der Story, die abgehackt rüberkommt und von einer (absurden) Episode zur nächsten führt. Ist es glaubhaft, dass der Junge konsequent alles falsch versteht?
Auch seine Träume, wo er dem jüngsten Gericht (bestehend aus der Laienspieltruppe) gegenübersteht, fand ich wenig erbaulich.

Was mich dann wirklich nervt, und das bezieht sich auf fast alle deutschen Filme, ist die Auswahl des Soundtracks. Gibt es nur einen Menschen, der alle deutschen Filme mit Musik bestückt? Oder wie kann man es sich sonst erklären, dass ständig diese Hippie-Rockmusik überall eingespielt wird? Ich erwarte ja musikalisch keine Wunder, aber in wirklich jedem deutschen Film der letzten Zeit gab es dieselbe Art von Musik zu hören. Und in diesem Fall passt die Musik nicht mal sonderlich gut ins bayrische Milieu.

Insgesamt blieb mir der Film zu sehr auf den Jungen fixiert, wo es doch in seinem Umfeld viele interessante Figuren gibt, die das Niveau hätten heben können.
Schauspielerisch gibt es nichts zu bemängeln. Man merkt den Darstellern an, dass sie es geniessen im bayrischen Dialekt zu plaudern.

Kurzum ein Film, von dem ich mir nach den vielen positiven Meinungen weit mehr versprochen hätte. Da gefiel mir der kürzlich besprochene bayrische "Verwandte" Grenzverkehr um einiges besser.

Screenshots: Sebastian (Markus Krojer) versteht vieles falsch und...


...entwickelt grosse Angst vor dem jüngsten Gericht.


Saskia Vester als Frau Kramer.


Jürgen Tonkel als Alt-Hippie und DJ des Lokalradios.


angeschaut am: 31.01.2007
Normale Wertung: 4 von 10 Punkten

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02 Februar 2007

 

Der Zodiac Killer - USA 2005

OFDB-Link
Genre(s): Drama / Krimi
Laufzeit: ca. 93 Min.
Alterseinstufung: FSK 16

Inhalt:
Im Dezember 1968 wird in der Kleinstadt Vallejo südlich von San Francisco ein Liebespärchen von einem anonymen Schützen getötet - der Beginn einer die Öffentlichkeit umfassend in Angst versetzenden Mordserie. Bald sucht der unheimliche Täter wie weiland Jack the Ripper launigen Briefkontakt zu Presse und Polizei, verspottet seine Verfolger, prahlt mit Taten, kündigt neue an. Der zuständige Cop Sgt. Matt Parish ist bereit, Ehe, Familie und Gesundheit für den Fahndungserfolg zu riskieren.

Kritik:
Der Film beruht auf einem wahren Fall und versucht sich möglichst nahe an den Originalgeschehnissen zu halten. Das geht, wie ich gelesen habe, bis in kleine Details. Die Atmosphäre kommt dabei einigermassen gut rüber, doch leider versagt das Werk als (Unterhaltungs-)Film weitestgehend.
Zu bruchstückhaft wirkt die Handlung, und die Hauptfiguren bleiben zu flach.

Da man im wahren Leben den Killer bis heute nicht gefasst hat, passiert dies im Film natürlich auch nicht. Dies fand ich ziemlich unbefriedigend. Wer allerdings aus dokumentarischer Sicht an den Film rangeht, der könnte mehr Freude haben.

Schauspielerisch gibt es angesichts des Konzepts, was grade bei der hauptsächlich gezeigten Polizistenfamilie nicht besonders stringent wirkt, nichts wirklich besonderes zu sehen. Justin Chambers und Robin Tunney spielen befriedigend, können ihre Figuren dem Zuschauer aber nicht wirklich nahe bringen.

So müssen wir wohl noch ein paar Monate gedulden, bis uns David Fincher seine Big Budget Version der wahren Morde des Zodiac Killers näherbringt, um zu sehen, ob er es besser kann.

Screenshots: Matt Parish (Justin Chambers) versucht den Zodiac Killer aufzuspüren,...


...während es gleichzeitig in seiner Ehe mit Frau Laura (Robin Tunney) kriselt.


angeschaut am: 29.01.2007
Normale Wertung: 4 von 10 Punkten

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01 Februar 2007

 

Kontakt

Wer mir gerne ausserhalb der Kommentare eine Nachricht zukommen lassen will, der tut dies bitte per Mail an sarge-movies (at) arcor.de

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