25 Mai 2008
Inside - À l'intérieur - FRA 2007
Internationaler Titel: Inside
OFDB-Link
Genre(s): Horror / Splatter / Thriller
Laufzeit: ca. 83 Min. (Uncut)
Altersempfehlung: FSK 18
Bemerkung: Französischsprachige Originalfassung mit engl. Untertiteln
Inhalt:
Ein schwerer Autounfall macht die schwangere Sarah (Alysson Paradis) zur Witwe. Dieses Trauma setzt ihr schwer zu, und so verbringt die werdende Mutter, die kurz vor der Niederkunft steht, Weihnachten ganz allein in ihrer Wohnung. Doch als ob dies nicht schon schlimm genug wäre, bedroht plötzlich eine mysteriöse Psychopathin (Béatrice Dalle) ihr Leben. Jeder, der ihr im Wege steht, wird von ihr ermordet, denn sie hat es mit aller Macht auf Sarahs ungeborenes Kind abgesehen. Doch Sarah kämpft verzweifelt um das Leben ihres Kindes…
Kritik:
Während Hollywood in Sachen Horror bald nur noch an Remakes denkt, kommen aus anderen Teilen der Welt bemerkenswerte Genrebeiträge. In Frankreich scheint man dabei die Grenzen des Genres ausloten zu wollen, denn vier Jahre nach dem für viele schockierenden Thriller High Tension kommt nun À l'intérieur, der in Sachen Gewaltdarstellung und Brutalität noch mal gehörig was draufpackt und dabei High Tension wie Kinderkram aussehen lässt.
Was hier geboten wird lässt den Genrefreund sprachlos und tief beeindruckt zurück. Zugleich dürfte der Film aber auch nicht nur bei den deutschen Sittenwächtern die Grenze des "guten Geschmacks" überschritten haben.
Denn hier wird nicht nur kompromisslos gesplattert, sondern der Horror betrifft auch noch eine hochschwangere Frau, der man (ohne hier spoilern zu wollen) im wahrsten Sinne des Wortes ihr Baby aus dem Leib schneiden will.
À l'intérieur versteht es dabei die Klaviatur des Schreckens langsam zu spielen. Man beginnt dabei zwar mit einem Knalleffekt, aber danach gibt man uns etwas Zeit, um Sarah kennenzulernen, und uns mit ihr zu sympathisieren.
Bald schon befindet sie sich in ihrem einsam gelegenen Haus, wo sie der Psychopathin mehr oder weniger wehrlos ausgeliefert ist... hieraus entwickelt sich ein Thriller, der diese Bezeichnung wirklich verdient.
Als Zuschauer ist man gespannt und wird wieder und wieder schockiert. Die Brutalität wirkt dabei, ebenso wie bei High Tension, nie "lustig", wie es bei Splatterfilmen leicht der Fall sein kann. Natürlich geht exzessive Gewalt im Film bei dem konditionierten Zuschauer heutzutage auch mit "Spass" einher. Doch wer sich in die Lage der Opfer hineinversetzt, dem muss das Gezeigte an die Nieren gehen.
Natürlich gibt es auch bei À l'intérieur Kritikpunkte. So verhalten sich die Polizisten nicht besonders intelligent, es gibt die eine oder andere Logiklücke und auch die Auflösung ist sicher nicht Jedermanns Sache.
Doch ist das zu vernachlässigen, denn die Atmosphäre stimmt. Die Schockeffekte sitzen und alles wirkt höchstprofessionell, obwohl sicher kein riesiges Budget zur Verfügung stand. Handwerklich gut gemachte Splattereffekte hängen CGI eben immer noch bei weitem ab.
Auch Soundtrack und Kameraarbeit verdienen ein grosses Lob - verstärken sie doch entscheidend die Thriller-Atmosphäre.
Schauspielerisch konzentriert sich alles auf die beiden Frauen. Und sowohl Alysson Paradis als auch Béatrice Dalle bringen ihre archetypisch gute bzw. böse Rolle hervorragend rüber.
Fazit: À l'intérieur ist für jeden Horrorfreund ein Pflichttermin und kann getrost zu den Highlights des Jahres gezählt werden.
Zartbesaitete Naturen kann man allerdings nur warnen, denn der Härtefaktor bewegt sich am derzeitigen Maximum im Horrorbereich.
P.S.: Dieser Tage erscheint Inside - À l'intérieur in Deutschland auf DVD. Allerdings gehe ich nicht von einem ungeschnittenen Release aus, bzw. dürfte eine baldige Indizierung so oder so reine Formsache sein.
Screenshots: Die schwangere Sarah (Alysson Paradis) wird von...
...einer Psychopathin (Béatrice Dalle) gejagt.
Normale Wertung: 9 von 10 Punkten
OFDB-Link
Genre(s): Horror / Splatter / Thriller
Laufzeit: ca. 83 Min. (Uncut)
Altersempfehlung: FSK 18
Bemerkung: Französischsprachige Originalfassung mit engl. Untertiteln
Inhalt:
Ein schwerer Autounfall macht die schwangere Sarah (Alysson Paradis) zur Witwe. Dieses Trauma setzt ihr schwer zu, und so verbringt die werdende Mutter, die kurz vor der Niederkunft steht, Weihnachten ganz allein in ihrer Wohnung. Doch als ob dies nicht schon schlimm genug wäre, bedroht plötzlich eine mysteriöse Psychopathin (Béatrice Dalle) ihr Leben. Jeder, der ihr im Wege steht, wird von ihr ermordet, denn sie hat es mit aller Macht auf Sarahs ungeborenes Kind abgesehen. Doch Sarah kämpft verzweifelt um das Leben ihres Kindes…
Kritik:
Während Hollywood in Sachen Horror bald nur noch an Remakes denkt, kommen aus anderen Teilen der Welt bemerkenswerte Genrebeiträge. In Frankreich scheint man dabei die Grenzen des Genres ausloten zu wollen, denn vier Jahre nach dem für viele schockierenden Thriller High Tension kommt nun À l'intérieur, der in Sachen Gewaltdarstellung und Brutalität noch mal gehörig was draufpackt und dabei High Tension wie Kinderkram aussehen lässt.
Was hier geboten wird lässt den Genrefreund sprachlos und tief beeindruckt zurück. Zugleich dürfte der Film aber auch nicht nur bei den deutschen Sittenwächtern die Grenze des "guten Geschmacks" überschritten haben.
Denn hier wird nicht nur kompromisslos gesplattert, sondern der Horror betrifft auch noch eine hochschwangere Frau, der man (ohne hier spoilern zu wollen) im wahrsten Sinne des Wortes ihr Baby aus dem Leib schneiden will.
À l'intérieur versteht es dabei die Klaviatur des Schreckens langsam zu spielen. Man beginnt dabei zwar mit einem Knalleffekt, aber danach gibt man uns etwas Zeit, um Sarah kennenzulernen, und uns mit ihr zu sympathisieren.
Bald schon befindet sie sich in ihrem einsam gelegenen Haus, wo sie der Psychopathin mehr oder weniger wehrlos ausgeliefert ist... hieraus entwickelt sich ein Thriller, der diese Bezeichnung wirklich verdient.
Als Zuschauer ist man gespannt und wird wieder und wieder schockiert. Die Brutalität wirkt dabei, ebenso wie bei High Tension, nie "lustig", wie es bei Splatterfilmen leicht der Fall sein kann. Natürlich geht exzessive Gewalt im Film bei dem konditionierten Zuschauer heutzutage auch mit "Spass" einher. Doch wer sich in die Lage der Opfer hineinversetzt, dem muss das Gezeigte an die Nieren gehen.
Natürlich gibt es auch bei À l'intérieur Kritikpunkte. So verhalten sich die Polizisten nicht besonders intelligent, es gibt die eine oder andere Logiklücke und auch die Auflösung ist sicher nicht Jedermanns Sache.
Doch ist das zu vernachlässigen, denn die Atmosphäre stimmt. Die Schockeffekte sitzen und alles wirkt höchstprofessionell, obwohl sicher kein riesiges Budget zur Verfügung stand. Handwerklich gut gemachte Splattereffekte hängen CGI eben immer noch bei weitem ab.
Auch Soundtrack und Kameraarbeit verdienen ein grosses Lob - verstärken sie doch entscheidend die Thriller-Atmosphäre.
Schauspielerisch konzentriert sich alles auf die beiden Frauen. Und sowohl Alysson Paradis als auch Béatrice Dalle bringen ihre archetypisch gute bzw. böse Rolle hervorragend rüber.
Fazit: À l'intérieur ist für jeden Horrorfreund ein Pflichttermin und kann getrost zu den Highlights des Jahres gezählt werden.
Zartbesaitete Naturen kann man allerdings nur warnen, denn der Härtefaktor bewegt sich am derzeitigen Maximum im Horrorbereich.
P.S.: Dieser Tage erscheint Inside - À l'intérieur in Deutschland auf DVD. Allerdings gehe ich nicht von einem ungeschnittenen Release aus, bzw. dürfte eine baldige Indizierung so oder so reine Formsache sein.
Screenshots: Die schwangere Sarah (Alysson Paradis) wird von...
...einer Psychopathin (Béatrice Dalle) gejagt.
Normale Wertung: 9 von 10 Punkten
Labels: 2007, Europa, Frankreich, Originalsprache