18 Oktober 2007

 

The Office (US - TV-Serie) - Season 1 & 2 - USA 2006

OFDB-Link
Genre(s): Drama / Komödie / Serie
Laufzeit: 28 Episoden á ca. 22 Min.
Altersempfehlung: FSK 12
Bemerkung: englischsprachige Originalfassung

Inhalt & Kritik:
Das Grundkonzept von The Office wurde in Grossbritannien erfunden. Es handelt sich dabei um eine Mockumentary, d.h. Comedy im Stil einer Dokumentation, die das Geschehen verfolgt und wobei die Figuren Kommentare in Richtung Kamera abgeben.
Dreh- und Angelpunkt ist vor allem der völlig inkompetente und ignorante Chef des Büros, der die Produktivität seiner Mitarbeiter kräftig herunterdrückt.

Das Konzept der Sendung wurde mittlerweile in verschiedene Länder exportiert und der deutsche Ableger "Stromberg" dürfte dem einen oder anderen bekannt sein.
Ich kannte natürlich auch Stromberg und fand die Sendung stellenweise sehr witzig. So war ich dann auch überaus skeptisch, ob mir The Office (US) gefallen könnte.

Doch erstaunlicherweise ist The Office (US) in vielen Punkten doch deutlich anders. Vor allem im Bezug auf den Chef erscheint mir Steve Carrell als Michael Scott ideal besetzt und viel glaubwürdiger als sein deutsches Pendant Stromberg. So verbringt zwar auch Michael Scott viel Zeit damit sich vor der Kamera zu produzieren und mangels Fingerspitzengefühl in ein Fettnäpfchen nach dem anderen zu treten, doch kann er trotz alledem immer noch eine gewisse Fassade an Kompetenz aufrecht erhalten, während Stromberg hier doch noch deutlich unfähiger rüberkommt. Bestes Beispiel die Episode The Client, als Michael mit seiner Art tatsächlich einen grösseren Auftrag an Land ziehen kann, seine Chefin damit schwer beeindruckt und ein Techtelmechtel mit ihr anfängt...

Der grössere Unterschied liegt aber darin, dass sich die US-Version zwar auch stark auf den Chef und seine unfreiwillig komischen Eskapaden konzentriert, aber die anderen Büro-Mitglieder um einiges interessanter und tiefgehender gestaltet sind, als z.B. ihre deutschen Pendants. Lässt die erste Staffel mit 6 Episoden noch kaum viel Raum, um die vielen Figuren vorzustellen, so erfahren wir im Laufe der zweiten Staffel etliches über sie.

Dwight Schrute bei der WeihnachtsfeierNeben dem Boss Michael Scott gibt es weitere wichtige Figuren, wie Dwight Schrute, den "Assistant to the Regional Manager", der zunächst sehr unsympathisch rüberkommt, sich aber durch seine Nerdigkeit mehr und mehr Sympathien bei mir erarbeitet. Spätestens wenn er eine heimliche Liason mit Angela, der ultrakonservativen Büro-Bitch, anfängt. Zudem sorgt er stets für extrem witzige Anspielungen auf andere Serien. So z.B. als die Büro-Crew einmal gesammelt zu den Arbeitern aus der Verladung runtermarschiert. Dwight dazu trocken "Remember on Lost when they meet "the Others"?" Dazu ein leicht unheimlicher Kamerawinkel und gefährlich aussehende Arbeiter... grandios.

Als Identifikationsfiguren bieten sich natürlich Jim und Pam an, die eher "normal" sind und Dwight gerne mit Streichen ärgern. Praktischerweise sind beide füreinander bestimmt, aber trotzdem will Pam jemand anders heiraten, was dann in Sachen Liebe für einen roten Faden und einen höchst interessanten Cliffhanger am Ende der zweiten Staffel sorgt.

Ok, an dieser Stelle muss ich mich wohl etwas bremsen und einfach mal zusammenfassen, was mir an The Office (US) so gefällt, dass die Serie sich vor allem in der zweiten Staffel zu einem totalen Suchtfaktor entwickelt hat.
Da wäre vor allem der Humor, demzuliebe auch der Realitätsgrad im Vergleich zur deutschen Fassung etwas gesenkt wird. So gibt es einfach mehr skurrile Ereignisse bei Dunder Mifflin, die aber trotzdem einen sehr feinen Humor aufweisen, der nie ins Klamaukige abrutscht.

Dann wie erwähnt natürlich die Vielzahl an interessanten Figuren, die tiefschichtig sind und über die man immer ein Stückchen mehr erfährt. Denn auch wenn die Episoden sich auf ein Thema konzentrieren, so ziehen sich viele der Handlungsstränge über die gesamte Zeit.
Die Darsteller sind allesamt hervorragend und wachsen einem schleichend ans Herz. So z.B. auch Angela, die immer ziemlich böse guckt und deren Mimik nur ab und an mal eine kurze Gefühlsregung entwischt.

Das Niveau ist dabei durchgehend hoch. Meine Lieblingsepisoden von Staffel 1 sind der Diversity Day und das Basketball Match 'Office vs. Verladung'.
Staffel 2 hat viele Highlights, angefangen mit den Dundies und den Office Olympics, über die absolut geniale Christmas Party und die Booze Cruise, die dank Michael völlig aus dem Ruder läuft, um nur einige zu nennen.

Das Englisch ist wunderbar verständlich und die Episoden mit ca. 22 Minuten Laufzeit prima auch mal zwischendrin zu konsumieren.
Deswegen kann ich nur empfehlen The Office (US) mal auszutesten und sich begeistern zu lassen.
Von mir gibts 9,5 von 10 Punkten - die Höchstwertung reserviere ich für Staffel 3, die ich auch schon zur Hälfte durch habe.

PS: Danke an Bullion für sein Review, dass mich auf die Serie neugierig gemacht hat.

Screenshot: Einige der Figuren aus den ersten beiden Staffeln.


Serien-Wertung: 9 von 10 Punkten

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