18 Mai 2008

 

Prom Night - USA 1980

OFDB-Link
Genre(s): Horror
Laufzeit: ca. 91 Min. (Uncut)
Alterseinstufung: FSK 18
Bemerkung: englischsprachige Originalfassung

Inhalt:
Beim Versteckspielen kommt ein Mädchen zu Tode, weil sie von vier anderen Kindern so unter Druck gesetzt wird, dass sie aus dem Fenster stürzt. Aus Angst vor Strafe schwören die anderen Kinder nie über den Vorfall zu reden. Deswegen halten die Behörden das Ganze für das Werk eines Perversen.
Jahre später: Der Abschlussball steht für die Verschwörer an. Doch auch ein maskierter Killer will Rache nehmen für den Todesfall aus der Vergangenheit...

Kritik:
Nachdem in nächster Zeit ein Remake zu Prom Night bei uns in die Kinos kommen wird, habe ich mir mal das Original angesehen, von dem mancherortens der Eindruck eines Kultfilms fürs Slasher-Genre erweckt wird, und bei 3 Fortsetzungen zunächst auch recht glaubhaft erscheint.

Doch abgesehen von dem soliden Anfang kann Prom Night zu keinem Zeitpunkt die Erwartungen erfüllen. Nachdem der Todesfall abgehakt ist, verfällt der Film nämlich in eine extrem belanglose und langweilige Phase. Für die nächsten 60 Minuten passiert so gut wie nichts, ausser dass die Mädels sich über irgendwelche Jungs zicken und alle irgendwie zwar Sex im Kopf haben, aber wenig davon kriegen.

Zugleich versucht man um den Killer ein kleines Geheimnis aufzubauen, indem man uns mehrere Möglichkeiten präsentiert - ich verrate nicht, wer es ist, aber es kommt wirklich nicht überraschend. Spielt auch kaum eine Rolle, denn der Killer darf sowieso erst zum Schluss loslegen. Die Rachemorde sind dabei auch in der ungeschnittenen Version ziemlich zahm und hauen niemanden vom Hocker.

Letztlich konnte Prom Night bei mir eigentlich nur auf der Trash-Ebene punkten. Highlight sind die Tanzeinlagen. Zuerst Leslie Nielsen, damals noch jünger, der aber trotzdem so tanzt, als hätte er ein extremes Hüftleiden. Danach noch eine mehrminütige Tanzsequenz mit Jamie Lee Curtis, die offensichtlich zur damaligen Zeit (Tanzfilme waren en vogue) ein unabdingbares Element war. Naja, bei einer ansonsten total unmotivierten Füllhandlung ist das zusammen mit der Discomucke praktisch noch das Beste.

Auf schauspielerische Leistungen braucht man praktisch nicht eingehen. Höchstens Anne-Marie Martin als Biest darf etwas spielen, ansonsten gibt es Klischeefiguren vom Dienst. Und die Mädels sind zurechtgemacht... da kriegt man das kalte Grausen.
Auch technisch ist Prom Night sehr billig gemacht - heute bietet so ziemlich jeder Low Budget Film eine vergleichbare oder bessere Umsetzung.

So kann ich nur zu dem Schluss kommen, dass man bei Prom Night auf keinen Fall das Wort Kult benutzen kann. Selbst unter den damaligen Vertretern des jungen Slasher-Genres ist er einer der ganz schwachen Beiträge.
Über die Maßen langweilig und deshalb von mir auch nur 2,5 Punkte - da ist der Trashbonus aber schon stark berücksichtigt.

Screenshots: Das Biest (Anne-Marie Martin) heuert den Schulrowdy an, um die Prom Night aufzumischen.


Drive-In Kellnerinnen-Outfits anno 1980.


Aufreisser anno 1980.


Die mehrminütige Tanzeinlage zählt noch mit zum Besten am ganzen Film.


Normale Wertung: 2,5 von 10 Punkten

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