10 Oktober 2007
Dexter (TV-Serie) - Season 1 - USA 2006
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Genre(s): Drama / Krimi / Serie
Laufzeit: 12 Episoden á ca. 52 Min. (gesamt ca. 624 Minuten)
Altersempfehlung: FSK 18
Bemerkung: Englischsprachige Originalversion
Inhalt:
Dexter Morgans Leidenschaft ist Blut. Tagsüber verdient er seine Brötchen als Spezialist für Blut(spritzer)analysen in der forensischen Abteilung des Morddezernats von Miami. Doch Nachts stillt er seinen Blutdurst als Serienkiller.
Den Hang zum Töten trägt er bereits in sich, als er als Vierjähriger vom Polizisten Harry Morgan adoptiert wird, der ihn am Schauplatz eines grausigen Massakers im Blut seiner Mutter gefunden hat.
Bald schon hat Harry erkannt, dass seinem Adoptivsohn normale Gefühlsregungen fremd sind und er einen Hang zum Töten hat. Um ihn zu schützen bringt Harry ihm nicht nur bei, wie er eine Entdeckung durch die Justiz möglichst effizient vermeiden kann, sondern lehrt ihn auch nur nach einem Codex zu töten.
So sucht sich Dexter seine Opfer nur unter denjenigen aus, die sich selber schuldig gemacht haben. Als Ankläger, Richter und Henker in einer Person ermittelt er bei Tätern, die durch die Maschen der Justiz geschlüpft sind und bringt sie dann zur Strecke.
Kritik:
Auch Dexter gehört in die Kategorie herausragender Serienunterhaltung aus den USA, die ich bereits in meiner Kritik zu Heroes gelobt habe. Oder könnte man sich vorstellen, dass ein deutscher Sender eine Serie über einen verdeckt lebenden Serienkiller inszeniert?
Zugegeben, solch ein Protagonist klingt zunächst abstossend und das Konzept dürfte sicher den einen oder anderen von vorneherein verschrecken.
Doch macht das auch den ganz speziellen Reiz der Serie aus, dass man zunächst nur interessiert und distanziert verfolgt, wie Dexter denkt (per Voiceover) und wie er sein Doppelleben organisiert. Wie er ständig darum bemüht ist eine perfekte Fassade aufrechtzuerhalten, um seinen Kollegen und Mitmenschen gegenüber nicht aufzufallen. Als sehr hinderlich stellt sich dabei vor allem sein Mangel an Empfindsamkeit heraus, speziell im zwischenmenschlichen Bereich.
Mit jeder Folge wächst dann allerdings die Sympathie, die man Dexter entgegenbringt und man ist einerseits stets aufs Neue abgestossen, wenn er sich ein neues Opfer ausgesucht hat und andererseits hofft man darauf, dass er nicht erwischt wird.
Dazu gesellt sich eine Prise schwarzer Humor in den Dialogen, wenn Aussagen wie "I can't help it, I kill things." von seiner Freundin Rita über ihr mangelndes Gärtnertalent in Anwesenheit Dexters eine ganz andere Bedeutung bekommen.
Eine grosse Stärke der Serie sind die tollen Figuren. Angefangen bei Dexters Freundin Rita (hervorragend verkörpert von Julie Benz), die er sich speziell ausgesucht hat, weil sie von ihrem Ehemann ständig missbraucht wurde und deshalb gegenüber Dexter in Sachen Sex, der ihm unangenehm ist, zunächst sehr zurückhaltend ist. Ihre Figur hat neben Dexter sicher die grösste Tiefe.
Aber auch die anderen Figuren sind sehr glaubwürdig und unterschiedlich. So z.B. seine Schwester Deb (Jennifer Carpenter), die unbedingt ihre Polizei-Karriere voranbringen will, dabei aber auch nicht besonders feinfühlig vorgeht, Vince Masuka als stereotyper Forensiker, der auch an blutbesudelten Tatorten stets Zeit für eine schweinische Bemerkung hat oder Dexters Vorgesetzte, die vor allem ihre Karriere im Kopf haben.
Allesamt toll besetzt und dank einer ausgefeilten Buchvorlage auch mit entsprechender Tiefe ausgestattet.
Zudem gefiel mir der Handlungsaufbau sehr gut. So gibt es eine durchgehende Handlung, die sich mit dem "Ice Truck Killer" beschäftigt und neben den fortlaufenden Entwicklungen in Dexters Privatleben alle Episoden verbindet. Zugleich bieten die meisten Episoden aber auch einen Teil, wie z.B. einen neuen "Kill" von Dexter, der dann abgeschlossen ist.
Insofern hat sich Dexter durch sein innovatives Konzept, die spannende und intelligente Handlung, den tiefschwarzen Humor und natürlich durch die hervorragende handwerkliche Umsetzung und den tollen Cast rund um Hauptdarsteller Michael C. Hall die Höchstwertung von 10 Punkten voll verdient.
Ich bin jetzt schon unheimlich auf die zweite Staffel gespannt und hoffe, dass diese das hohe Niveau wird halten können.
RTL II hat sich in Deutschland die Rechte an der Serie gesichert. Allerdings dürfte jetzt schon sicher sein, dass die deutsche Fernsehausstrahlung nicht ohne Kürzungen auskommen wird.
Deshalb ist es ratsam, sich an die grösstenteils leicht verständliche amerikanische Originalversion zu halten!
Last but not least möchte ich noch TheRudi für die Empfehlung danken, denn durch sein begeistertes Review ist mein Interesse an Dexter erst so richtig geweckt worden.
Screenshots: Dexter Morgan (Michael C. Hall) - tagsüber Spezialist für Blutanalysen...
...abends treusorgender Partner für seine Freundin Rita (Julie Benz)...
...doch nachts kommt der Serienkiller zum Vorschein.
Der "Ice Truck Killer" hinterlässt der Polizei seine Opfer gerne schön angerichtet...
...und in kleinen Stückchen.
Dexters Schwester Deb (Jennifer Carpenter) sieht in dem Fall ihre grosse Chance als Detective den Durchbruch zu schaffen.
Serien-Wertung: 10 von 10 Punkten
Genre(s): Drama / Krimi / Serie
Laufzeit: 12 Episoden á ca. 52 Min. (gesamt ca. 624 Minuten)
Altersempfehlung: FSK 18
Bemerkung: Englischsprachige Originalversion
Inhalt:
Dexter Morgans Leidenschaft ist Blut. Tagsüber verdient er seine Brötchen als Spezialist für Blut(spritzer)analysen in der forensischen Abteilung des Morddezernats von Miami. Doch Nachts stillt er seinen Blutdurst als Serienkiller.
Den Hang zum Töten trägt er bereits in sich, als er als Vierjähriger vom Polizisten Harry Morgan adoptiert wird, der ihn am Schauplatz eines grausigen Massakers im Blut seiner Mutter gefunden hat.
Bald schon hat Harry erkannt, dass seinem Adoptivsohn normale Gefühlsregungen fremd sind und er einen Hang zum Töten hat. Um ihn zu schützen bringt Harry ihm nicht nur bei, wie er eine Entdeckung durch die Justiz möglichst effizient vermeiden kann, sondern lehrt ihn auch nur nach einem Codex zu töten.
So sucht sich Dexter seine Opfer nur unter denjenigen aus, die sich selber schuldig gemacht haben. Als Ankläger, Richter und Henker in einer Person ermittelt er bei Tätern, die durch die Maschen der Justiz geschlüpft sind und bringt sie dann zur Strecke.
Kritik:
Auch Dexter gehört in die Kategorie herausragender Serienunterhaltung aus den USA, die ich bereits in meiner Kritik zu Heroes gelobt habe. Oder könnte man sich vorstellen, dass ein deutscher Sender eine Serie über einen verdeckt lebenden Serienkiller inszeniert?
Zugegeben, solch ein Protagonist klingt zunächst abstossend und das Konzept dürfte sicher den einen oder anderen von vorneherein verschrecken.
Doch macht das auch den ganz speziellen Reiz der Serie aus, dass man zunächst nur interessiert und distanziert verfolgt, wie Dexter denkt (per Voiceover) und wie er sein Doppelleben organisiert. Wie er ständig darum bemüht ist eine perfekte Fassade aufrechtzuerhalten, um seinen Kollegen und Mitmenschen gegenüber nicht aufzufallen. Als sehr hinderlich stellt sich dabei vor allem sein Mangel an Empfindsamkeit heraus, speziell im zwischenmenschlichen Bereich.
Mit jeder Folge wächst dann allerdings die Sympathie, die man Dexter entgegenbringt und man ist einerseits stets aufs Neue abgestossen, wenn er sich ein neues Opfer ausgesucht hat und andererseits hofft man darauf, dass er nicht erwischt wird.
Dazu gesellt sich eine Prise schwarzer Humor in den Dialogen, wenn Aussagen wie "I can't help it, I kill things." von seiner Freundin Rita über ihr mangelndes Gärtnertalent in Anwesenheit Dexters eine ganz andere Bedeutung bekommen.
Eine grosse Stärke der Serie sind die tollen Figuren. Angefangen bei Dexters Freundin Rita (hervorragend verkörpert von Julie Benz), die er sich speziell ausgesucht hat, weil sie von ihrem Ehemann ständig missbraucht wurde und deshalb gegenüber Dexter in Sachen Sex, der ihm unangenehm ist, zunächst sehr zurückhaltend ist. Ihre Figur hat neben Dexter sicher die grösste Tiefe.
Aber auch die anderen Figuren sind sehr glaubwürdig und unterschiedlich. So z.B. seine Schwester Deb (Jennifer Carpenter), die unbedingt ihre Polizei-Karriere voranbringen will, dabei aber auch nicht besonders feinfühlig vorgeht, Vince Masuka als stereotyper Forensiker, der auch an blutbesudelten Tatorten stets Zeit für eine schweinische Bemerkung hat oder Dexters Vorgesetzte, die vor allem ihre Karriere im Kopf haben.
Allesamt toll besetzt und dank einer ausgefeilten Buchvorlage auch mit entsprechender Tiefe ausgestattet.
Zudem gefiel mir der Handlungsaufbau sehr gut. So gibt es eine durchgehende Handlung, die sich mit dem "Ice Truck Killer" beschäftigt und neben den fortlaufenden Entwicklungen in Dexters Privatleben alle Episoden verbindet. Zugleich bieten die meisten Episoden aber auch einen Teil, wie z.B. einen neuen "Kill" von Dexter, der dann abgeschlossen ist.
Insofern hat sich Dexter durch sein innovatives Konzept, die spannende und intelligente Handlung, den tiefschwarzen Humor und natürlich durch die hervorragende handwerkliche Umsetzung und den tollen Cast rund um Hauptdarsteller Michael C. Hall die Höchstwertung von 10 Punkten voll verdient.
Ich bin jetzt schon unheimlich auf die zweite Staffel gespannt und hoffe, dass diese das hohe Niveau wird halten können.
RTL II hat sich in Deutschland die Rechte an der Serie gesichert. Allerdings dürfte jetzt schon sicher sein, dass die deutsche Fernsehausstrahlung nicht ohne Kürzungen auskommen wird.
Deshalb ist es ratsam, sich an die grösstenteils leicht verständliche amerikanische Originalversion zu halten!
Last but not least möchte ich noch TheRudi für die Empfehlung danken, denn durch sein begeistertes Review ist mein Interesse an Dexter erst so richtig geweckt worden.
Screenshots: Dexter Morgan (Michael C. Hall) - tagsüber Spezialist für Blutanalysen...
...abends treusorgender Partner für seine Freundin Rita (Julie Benz)...
...doch nachts kommt der Serienkiller zum Vorschein.
Der "Ice Truck Killer" hinterlässt der Polizei seine Opfer gerne schön angerichtet...
...und in kleinen Stückchen.
Dexters Schwester Deb (Jennifer Carpenter) sieht in dem Fall ihre grosse Chance als Detective den Durchbruch zu schaffen.
Serien-Wertung: 10 von 10 Punkten
Labels: 2006, Originalsprache, Serie, USA