30 August 2007

 

Die Letzte Legion - FRA/GB/USA 2007

OFDB-Link
Genre(s): Abenteuer / Action
Laufzeit: ca. 102 Min.
Alterseinstufung: FSK 12

Inhalt:
Rom anno domini 476. Das Weltreich hat seinen Zenith lange überschritten und der 12-jährige Romulus Augustus (Thomas Sangster) soll zum neuen Kaiser gekrönt werden. Doch eine Horde Barbaren überfällt die Stadt und verschleppt den Jungen und seinen väterlichen Lehrmeister Ambrosinus (Ben Kingsley) nach Capri. Der Befehlshaber der kaiserlichen Leibgarde, Aurelius (Colin Firth), bricht mit einigen hartgesottenen Legionären auf, den Caesar zu retten. Mit der byzantinischen Kriegerin Mira (Aishwarya Rai) können sie ihn aufspüren.

Kritik:
Echtes Retro-Feeling kommt bei Die Letzte Legion auf, einem Abenteuerfilm nach altmodischer Prägung. Während bei vielen Historienepen der letzten Zeit viel Wert auf möglichst genaue Wiedergabe der geschichtlichen Tatsachen gelegt wird, so kümmert man sich hier gar nicht um solche Genauigkeit.
Stattdessen steht eindeutig der Unterhaltungswert im Vordergrund, was den Film in die Nähe der klassischen Abenteuerfilme der 60er und 70er Jahre bringt, als man noch nicht so viel Wert auf Details legte, sondern einfach eine Gruppe Helden in ein Abenteuer schickte.

So lässt sich natürlich dementsprechend viel zu kritisieren finden, angefangen von simpelsten Datierungsfehlern (Krönung des jungen Kaisers), über viele Unglaubwürdigkeiten (Erstürmung der Festung Capri durch eine Handvoll Männer) bis zu völlig fragwürdigen Dingen, wie der Weg von Capri nach England, der eine überflüssige Alpenüberquerung beinhaltet.

Gottseidank ist der Film kurzweilig genug, dass man sich darüber nicht lange Gedanken machen muss. Auch nimmt er sich selbst nicht allzu ernst, was vor allem in der Figur von Aurelius (Colin Firth) zum Ausdruck kommt, der als eine Art römischer James Bond fungiert.
Die Männerherzen dürfte die schöne Inderin Aishwarya Rai erfreuen, die als kämpfende Abgesandte aus dem Morgenland mit von der Partie ist, und an deren äusserst knappen und figurbetonten Outfits die Kamera sich regelmässig ergötzt.

Leider sind die Actionszenen mit ihr nicht so überzeugend ausgefallen, wie man sich das gewünscht hätte. Vieles wirkt doch wenig flüssig, sondern einstudiert.
Im Prinzip ist das die Krux des ganzen Films, das einem hinterher vieles halbherzig und hastig umgesetzt vorkommt.
Man muss schon grinsen, wenn Ben Kingsley als Lehrmeister und der junge Kaiser (Thomas Sangster) den ein oder anderen pathetischen Dialog vom Stapel lassen, der das untergehende römische Reich melancholisch bedauert. Aber das war in der Bestseller-Vorlage von Valerio Massimo Manfredi schon der Fall.

Fazit: Um Die Letzte Legion zu geniessen sollte man seine Ansprüche vorher zurückschrauben und sich auf anspruchslose Popcorn-Historie á la King Arthur einstellen.
Wer mehr erwartet, der dürfte enttäuscht werden.

Screenshots: Der junge Kaiser Romulus Augustus (Thomas Sangster) auf dem Weg zur Krönung.


Die kampferprobten Legionäre seiner Leibgarde...


...werden von der byzantinischen Kriegerin Mira (Aishwarya Rai) tatkräftig unterstützt.


angeschaut am: 27.08.2007
Normale Wertung: 6 von 10 Punkten

Labels: ,


27 August 2007

 

Spider Forest - Wald der verlorenen Seelen - KOR 2004

OFDB-Link
Genre(s): Drama / Mystery / Thriller
Laufzeit: ca. 113 Min.
Alterseinstufung: FSK 16

Inhalt:
Nachts in einem düsteren Wald. Kang erwacht aus tiefer Ohnmacht. Er schleppt sich zu einer Hütte und findet dort die Leiche eines Mannes - seines Chefs. Im Nebenraum kämpft eine junge Frau mit dem Tod - Kangs Freundin, die in seinen Armen stirbt. Er glaubt einen Mann zu sehen - den Mörder? - und hetzt ihn durch den Wald, bis die Verfolgung auf einer Schnellstrasse unter einem Auto endet. Als er nach 2 Wochen aus dem Koma erwacht, ist er für die Polizei der Hauptverdächtige für diesen Doppelmord. Er will seine Unschuld beweisen, doch alle Bemühungen enden in einem Alptraum, aus dem es scheinbar kein Erwachen gibt: Der Wald hat seine eigenen Gesetze und nimmt keine Rücksicht auf Zeit, Wahn oder Wirklichkeit...

Kritik:
In den meisten Kritiken wird Song Il-gon's Spider Forest mit Lost Highway oder Mulholland Drive von David Lynch verglichen. Und wer diese Werke kennt, der wird feststellen, dass das durchaus passend ist.
Von den ersten Minuten an entwickelt sich eine Story, die zwischen Mystery-Horror und Psychodrama schwankt und mit jedem neu enthüllten Detail auch mehr Fragen aufwirft.

Aufgehängt ist das Ganze an zwei Kriminalfällen, die zu verschiedenen Zeiten im Spider Forest stattfanden. Die Handlung im Film springt dann auch heftig zwischen verschiedenen Zeitebenen und auch zwischen Realität und Träumen hin und her. Auch sonst wird Verwirrung grossgeschrieben, wenn z.B. Jung Suh in einer Doppelrolle als Kangs Frau und später als Erbin eines Fotoladens zu sehen ist - allerdings ohne dass Kang die Ähnlichkeit erkennt.
Das fordert dem Zuschauer schon volle Konzentration ab, um dem folgen zu können.

Dabei bleibt aber vor allem in den gelungenen Bildern sehr viel Verstecktes zu entdecken. Eine teils unheimliche und auch unwirkliche Atmosphäre wird wirklich gut rübergebracht. Dazu tragen auch die tollen schauspielerischen Leistungen bei.
Erschliessen dürfte sich das aber wohl nur den Fans dieses Genres - Otto Normalzuschauer ist wohl ziemlich gelangweilt.
Denn zu sagen, dass der Film ein offenes Ende hat ist schon untertrieben. Eine Interpretation des Gesehenen dürfte bei bei vielen wohl völlig unterschiedlich ausfallen.

Ich gebe es ganz offen zu, dass ich nicht wirklich verstanden habe, was sich da nun eigentlich abgespielt hat. Es gibt leider kein Aha-Erlebnis am Schluss, sondern viele Fragezeichen, was im Gegensatz zu einem David Lynch Werk etwas frustrierend für mich war.
Insofern fällt mir eine Wertung auch nicht ganz leicht, denn Spider Forest bietet für Freunde solch extrem verwirrender Kost mit Sicherheit genau das Richtige. Alle anderen sollten allerdings gewarnt sein, dass hier keine Unterhaltung, sondern eher Arbeit auf den Zuschauer wartet.
Deshalb gebe ich zunächst mal 6 Punkte - vielleicht ergibt sich ja irgendwann nochmal eine Gelegenheit den Film erneut zu sehen und der Lösung näher zu kommen...

Screenshots: Ein Fremder schickt Kang Hinweise auf den Spider Forest.


In einer Doppelrolle: Jung Suh als Kangs Frau...


...und als Erbin eines Fotoladens.


Kang's (Woo-seong Kam) Verzweiflung steigert sich zunehmends...


angeschaut am: 9.07.2007
Normale Wertung: 6 von 10 Punkten

Labels: , ,


25 August 2007

 

28 Weeks Later - GB 2007

OFDB-Link
Genre(s): Horror / SciFi / Thriller
Laufzeit: ca. 100 Min.
Alterseinstufung: Keine Jugendfreigabe

Inhalt:
Sechs Monate nach Ausbruch des verheerenden Rage-Virus in England hat die Armee die Infizierten gestoppt und in London die Ordnung wiederhergestellt. Einer der ersten bei der Rückbesiedelung ist Don Harris (Robert Carlyle), der seine Frau Alice (Catherine McCormack) im Stich ließ, um sich vor den Zombiehorden zu retten. Als er mit seinen beiden Kindern, der Teenagerin Tammy (Imogen Poots) und dem 12-jährigen Andy (Mackintosh Muggleton) in die Sicherheitszone zieht, bricht das nun mutierte Virus erneut aus.

Kritik:
Der Vorgänger 28 Days Later gehört mit seiner abgewandelten Zombie-Thematik - obwohl es strenggenommen nicht um Zombies, sondern um Infizierte geht - zu meinen Lieblingsfilmen dieses Genres. Umso gespannter war ich, ob der Nachfolger das hohe Niveau würde halten können.

Diese Fortsetzung setzt sich zwar erneut mit der Katastrophe auseinander, die durch die Freisetzung des Virus ausgelöst wurde, hat jedoch sonst keinen Bezug zum Vorgänger. Somit kann man theoretisch auch ohne Kenntnis des ersten Teils einsteigen.

Schon die ersten 10 Minuten, der Prolog des Films, sind den Kinobesuch wert. Gezeigt werden einige Überlebende, die sich zusammen in einem Haus verschanzt haben und beim Essen sind. Doch durch Unachtsamkeit dringen plötzlich Infizierte in das Gebäude vor und in rasendem Tempo, wie das Virus selbst, breiten sie sich aus. Don kann sich mit Mühe und Not retten, während er seine Frau und Gefährten im Stich lassen muss.
Diese Sequenz ist unheimlich packend gefilmt, mit demselben Mittendrin-Gefühl, was schon Children of Men auszeichnete. Zugleich zeigt sie auch eindringlich die Horrorvorstellung des Zombiegenres - den normalen Menschen auf der Flucht vor Horden von mordlüsternen ehemaligen Mitmenschen und die Hilflosigkeit angesichts der rohen Gewalt.

Nach dem Prolog erfolgt der Zeitsprung - 28 Wochen nach dem Virus-Ausbruch spielt der Rest der Handlung. Und diese hat es wieder in sich.
Denn durch menschliches Versagen bricht im wiederbesiedelten Teil Londons erneut die Seuche aus und das Militär verliert in kürzester Zeit die Kontrolle.
Wir verfolgen das Schicksal einer kleinen Gruppe, die sich vor den mordlüsternen Infizierten und einem entfesselten Militärapparat in Sicherheit bringen müssen.

Ihre Odyssee durch London mag zwar storymässig nicht unbedingt ein Ausbund an Kreativität sein, erfüllt jedoch voll seinen Zweck. Ich war einerseits sehr berührt von den persönlichen Schicksalen, andererseits gibt es unheimliche Spannung und heftige Gore-Einlagen.
Durch die klar erkennbaren Parallelen zur reellen Ereignissen, wie den aktuellen Massnahmen zur Bekämpfung von Tierseuchen wie Vogelgrippe oder Schweinepest, gewinnt der Film umso mehr an authentischem Horror, weil vieles wohl tatsächlich so ablaufen könnte.

Stärker noch als im ersten Teil schafft man es dabei dem Film einen leichten politischen Unterton zu geben, der sich aber dem Zuschauer nicht unangenehm aufdrängt.

Die schauspielerischen Leistungen, vor allem der Kinder, sind gut. Die Soundtrack-Untermalung ist vom Feinsten und passt perfekt zum Gezeigten. Die Kameraführung ist oft "Mittendrin" im Geschehen und macht den Film dadurch noch packender. Und nicht zuletzt der hohe Gorefaktor kann überzeugen.

Fazit: 28 Weeks Later ergänzt seinen Vorgänger perfekt.
Geboten werden Action, Spannung, Gore und Emotionen. Somit für jeden, der mit der Thematik etwas anfangen kann, bzw. den hohen Blutgehalt nicht scheut, eine klare Empfehlung!

Screenshots: Don Harris (Robert Carlyle) muss um sein Leben rennen.


Auch das Militär kann die Masse der Infizierten nicht aufhalten.


Überlebende auf ihrer Odyssee durch London.


angeschaut am: 5.08.2007
Normale Wertung: 9 von 10 Punkten

Labels: ,


24 August 2007

 

24 (TV-Serie) - Season 2 - USA 2002

OFDB-Link
Genre(s): Drama / Action/ Thriller / Serie
Laufzeit: 24 Episoden zu je ca. 42 Min.
Alterseinstufung: FSK 16

Inhalt:
Ein dringender Anruf des US-Präsidenten ruft den beurlaubten CTU-Agenten Jack Bauer auf den Plan. Eine unvorstellbare Katastrophe droht: In den nächsten 24 Stunden soll in Los Angeles eine Atombombe explodieren. Jack versucht, sich in eine Gruppe von Terroristen einzuschleusen.

Kritik (spoilerfrei):
24 bleibt natürlich auch in der zweiten Staffel seinem Konzept treu, einen Tag im Leben des Jack Bauer quasi in Echtzeit zu zeigen. Mehr dazu auch in meinem Review zur ersten Staffel.

Diese Staffel schafft es das Konzept zu perfektionieren. Man hält sich nicht lange mit Vorgeplänkel auf, sondern steigt sofort in das actiongeladene Geschehen ein. Fast jede Episode endet dabei mit einer (unerwarteten) Wendung, die es schwer macht, die Serie zu unterbrechen. So eignet sich 24 perfekt, um von DVD genossen zu werden - nach dem eigenen Rhythmus.

Da diesmal nicht nur Jack Bauer bzw. Präsident Palmer bedroht werden, wie in Staffel 1, sondern der Großraum Los Angeles einer Atombombe zum Opfer fallen soll, ist auch das Bedrohungsszenario noch einen Tick heftiger, als in der ersten Staffel.
Den Drehbuchautoren gelingt es sehr glaubwürdig das Szenario rüberzubringen (auch wenn sich Jack manchmal zu schnell erholt) und in jedem der Handlungsschauplätze Hochspannung zu erzeugen.

Neben dem gewohnt guten Stamm-Cast sind auch die Nebencharaktere toll besetzt und tragen ihren Teil dazu bei, dass ich Staffel 2 die Höchstwertung gebe.
Allen voran gefiel mir am besten Sarah Wynter als Kate Warner (siehe Screenshot rechts), die ihre Rolle sehr glaubwürdig rüberbringt. Aber auch ihre Filmschwester Laura Harris kann überzeugen und immer wieder gerne sieht man auch Michelle Forbes, diesmal als Beraterin des Präsidenten.

Alles in allem kann Staffel 2 die erste Staffel noch leicht übertreffen und stellt für mich in Sachen Hochspannung mit das Beste dar, was ich in einer Serie bisher gesehen habe.
Höchstwertung und uneingeschränkte Empfehlung von mir.

Screenshots: Die wichtigsten Cast-Mitglieder auf einen Blick.


Serien-Wertung: 10 von 10 Punkten

Labels: , ,


23 August 2007

 

Unbekannter Anrufer - USA 2006

OFDB-Link
Genre(s): Horror / Thriller
Laufzeit: ca. 87 Min.
Alterseinstufung: FSK 16

Inhalt:
Jill Johnson (Camille Belle) möchte ihr dank Handyrechnung leergeräumtes Sparschwein auffüllen, in dem sie zum Beispiel bei wildfremden Menschen irgendwo in der Provinz den Abend über die kranken Kinder sittet. Zuerst geht alles gut, doch dann beginnt ein unheimlicher Anrufer die Schülerin zu terrorisieren. Zwar verständigt Jill die Polizei, doch bei dem, was sie nun erwartet, ist letztere keine rechte Hilfe.

Kritik:
Dieses Remake des 1979er Horrorfilms When a stranger calls ist entgegen des momentanen Trends zu blutigen Horrorfilmen ziemlich blutarm. Stattdessen versucht man auf Spannung zu setzen, was aber leider nicht gelingt.

So dauert die einleitende Phase des Films scheinbar ewig, wo man aber schwerlich grosse Sympathien für unsere Hauptfigur, geschweige denn Nebenfiguren entwickeln kann. Dafür dass die Gute als Babysitter engagiert ist, sieht sie bis zum grossen Finale kein einziges Mal nach den kleinen Schützlingen, was ich schon leicht irrierend fand und was auch eine verschenkte Chance in Sachen Suspense darstellt.

So wartet man denn ewig, obwohl der Film eh superkurz ist, bis das Finale kommt. Doch leider verläuft auch das unter den Erwartungen und kann den Film nicht mehr rumreissen.
So bleibt ausser den üblichen Schockmomenten, wie lauten Stereoanlagen, die aus dem Nichts ertönen oder Katzen, die plötzlich ins Bild springen, nicht viel zum Gruseln übrig.

Mit Camilla Belle hat man eine sehr süsse Hauptdarstellerin, die einen wenigstens zum Durchhalten motiviert. Leider ist das Drehbuch jedoch sehr schwach geraten. Erfahrene Horrorfreunde dürften praktisch jede Wendung im Voraus ahnen, womit man den Film eigentlich nur für gelegentliche Horrorkonsumenten oder sehr schreckhafte Naturen empfehlen kann.

Screenshots: Mittels Telefon wird Jill Johnson (Camille Belle) terrorisiert.


Bald schon vermutet sie den Bösewicht ganz in ihrer Nähe.


angeschaut am: 23.09.2006
Normale Wertung: 3,5 von 10 Punkten

Labels: , ,


22 August 2007

 

Eyes of Crystal - Die Angst in deinen Augen - GB/ITA/ESP 2004

OFDB-Link
Genre(s): Thriller / Horror
Laufzeit: ca. 107 Min.
Alterseinstufung: Keine Jugendfreigabe

Inhalt:
Einst ermordete man des Kommissaren Amaldis (Luigi Lo Cascio) Freundin, weshalb der Cop heute zu rabiaten Selbstjustizakten neigt. Jetzt sucht die Studentin Giuditta (Lucía Jiménez) Schutz in einer Stalking-Sache, und Amaldi verliebt sich erneut. Derweil treibt in der Stadt ein Serienmörder sein Unwesen, entwendet jungen Frauen mit fachkundiger Hand hier einen Fuß und dort einen Kopf, als ob er sich irgendwo eine neue Frau aus den Einzelteilen bauen wollte. Und Amaldi fürchtet zu Recht, dass sich das Schicksal wiederholen könnte.

Kritik:
Eine ziemliche Rarität stellt in diesen Tagen ein moderner Vertreter des Giallo-Genres dar, welches in den 70er und 80er Jahren seine Hochzeit hatte und gemeinsam mit der italienischen Filmindustrie darniederging.

Occhi di cristallo, wie der Film im Original heisst, besinnt sich auf die typischen Merkmale des Giallo: Ein psychisch-sexuell gestörter Mörder, dessen Identität bis zum Schluss unklar bleibt, schöne Frauen und visuelle Spielereien.
Von Anfang an herrscht eine düstere Atmosphäre, die manchmal zwar etwas gezwungen wirkt (warum macht nie mal jemand das Licht an?), die einen aber in ihren Bann zieht.

Geschickt wird die Mordserie mit der Romanze zwischen Kommissar und schöner Studentin verwoben. Der hübschen Lucía Jiménez ist es dann auch zu verdanken, dass man bis zum Schluss mitfiebert, ob sie heil aus der Sache rauskommen wird.
Die Spannung wird dabei durch neue Enthüllungen und Morde stets auf einem guten Level gehalten, und schlussendlich fügen sich alle Puzzleteilchen ineinander.

Zu kritisieren gibt es wenig, bis auf ein paar klischeehafte Elemente der Story. So gehört der Polizist zu der Sorte, die bevorzugt alleine ermitteln, anstatt vernünftigerweise Verstärkung anzufordern. Auch die Geschichte mit Amaldis Trauma wegen seiner ermordeten Freundin musste nicht unbedingt sein.

Alles in allem ein solide inszenierter, moderner Giallo, der Freunde des Genres sicher nicht enttäuschen dürfte.

Screenshots: Kommissar Amaldi (Luigi Lo Cascio).


Die schöne Studentin Giuditta (Lucía Jiménez).


Der Killer bastelt bevorzugt mit menschlichen Gliedmaßen...


angeschaut am: 22.07.2007
Normale Wertung: 7 von 10 Punkten

Labels: , , ,


21 August 2007

 

Lost Highway - FRA/USA 1997

OFDB-Link
Genre(s): Mystery / Thriller
Laufzeit: ca. 128 Min.
Alterseinstufung: FSK 16

Inhalt:
Ein Mann findet vor der Tür seines Appartements eine Videocassette. Der Film zeigt sein Schlafzimmer aus der Vogelperspektive und bricht nach einem Schwenk auf das schlafende Ehepaar abrupt ab. Neue Bänder tauchen auf, zeigen jedesmal mehr von einer Szene, die zwangsläufig in etwas Schreckliches münden wird. Geisterhafte Gestalten übernehmen die Kontrolle. Schliesslich findet sich der Mann in einer Todeszelle wieder, wo er für einen Mord sterben soll, den er nie begangen hat. Oder etwa doch?

Kritik:
David Lynchs zählt mit seinen ungewöhnlichen Filmen zu den interessantesten Filmemachern der Gegenwart und ist einer meiner Lieblingsregisseure.
Lost Highway ist eines seiner Meisterwerke, die man schwer beschreiben kann, sondern erleben muss.

Ich habe den Film mittlerweile dreimal gesehen und kann mir immer noch keinen endgültigen Reim auf die Geschehnisse im Film machen. Dies ist allerdings von Lynch auch so beabsichtigt. Es geht weniger um die Interpretation der Geschehnisse, die sich ausserhalb unserer physikalischen Grenzen bewegen, sondern um die Wirkung des Films.

Meisterhaft setzt Lynch fantastische Bilder ein, wo sich Düsternis und Farbspiele abwechseln und teils ungewöhnliche Kamerawinkel das Geschehen zeigen. Fast noch wichtiger als die berauschenden Bilder ist dabei der Sound. Die Soundeffekte und ein stimmiger Soundtrack sind genau auf die Optik abgestimmt und erzeugen ein unglaublich atmosphärisches Gesamtkunstwerk.
So wechselt sich vermeintliche Stille mit lärmender Metalmusik und bedrohlichen Geräuschen ab, was einen teils aufschreckt, teils nur langsam in die Gehörgänge vordringt.

Verstörend, bedrohlich, faszinierend, erotisch und fesselnd sind nur einige der Gefühlsregungen, die beim Zuschauer erzeugt werden.
Auch die Besetzung kann voll überzeugen mit einer hervorragend spielenden und höchst erotischen Patricia Arquette in einer Doppelrolle, Bill Pullman als gequältem Ehemann sowie Robert Blake als unheimlichem Fremden. Dazu gibt es noch kleine Rollen für Henry Rollins und Marylin Manson.

So zählt Lost Highway zu meinen absoluten Lieblingsfilmen, den ich nur allen ans Herz legen kann, die sich nicht davon schrecken lassen, wenn man ohne Auflösung aus einem bizarren Filmerlebnis entlassen wird.

Screenshots: Robert Blake als beängstigender Fremder - Zitat: "Ich bin jetzt gerade dort."


Fred (Bill Pullman) muss wegen Mordes ins Gefängnis.


Patricia Arquette in einer Doppelrolle. Hier als Alice Wakefield...


...eine Femme Fatale, wie sie im Buche steht, der der junge Pete (Balthazar Getty) sofort verfällt.


Alice...


angeschaut am: 19.08.2007 (insgesamt 3x gesehen)
Normale Wertung: 10 von 10 Punkten

Labels: ,


20 August 2007

 

Sarge @ the.movies feiert zweijähriges Jubiläum!

Wie die Zeit vergeht...
Vor genau zwei Jahren gingen die ersten drei Reviews an dieser Stelle online.

Nach meiner Zählung kam ich im ersten Jahr auf 341 veröffentlichte Kritiken, was ein ziemlicher Traumschnitt ist (0,93 / Tag).
Im zweiten Jahr konnte ich den nicht mehr halten - ich hatte schlicht und einfach zu wenig Zeit, um neben den Real-Life-Aktivitäten und Filme gucken noch beinahe täglich ein Review zu schreiben, was dann auch meinen gestiegenen Qualitätsanforderungen genügen sollte.

Wenn ich mich nicht irre komme ich auf 211 veröffentlichte Kritiken im zweiten Jahr, was ca. 0,58 / Tag macht. Die Anzahl der "Drafts", also der gesehenen Filme/Serien, für die ich noch eine Kritik schreiben könnte/sollte ist mittlerweile auf 227 angewachsen (Stand Vorjahr: ca. 100).
Da muss ich mir wohl noch was einfallen lassen, denn irgendwie kann ich mich nicht mehr so kurzfassen, wie noch zu Anfangszeiten dieses Filmjournals. Aber andererseits würde ich natürlich gerne über jeden gesehenen Film etwas schreiben, auch wenn manche es nicht unbedingt verdient haben...

Ansonsten hatte ich zwischenzeitlich ziemliche Probleme mit dem Traffic der Screenshots (Danke an die Google Imagesuche *grr*), die ich aber inzwischen etwas umverteilt habe.

Zum Abschluss noch eine kleine Aufstellung, was für Browser meine Besucher benützen:
Firefox 57,62%
Internet Explorer 32,79%
Opera 5,74%
Safari 2,21%
Mozilla 0,90%
Firefox liegt klar vorne. Das ist die richtige Wahl, Leute!

Genug der vielen Worte (mir fällt momentan auch nichts interessantes mehr ein) - deshalb auf ins dritte Jahr!

Labels:


19 August 2007

 

War ich gut? - BRD 2007

OFDB-Link
Genre(s): Komödie / Liebe
Laufzeit: ca. 90 Min.
Altersempfehlung: FSK 12

Inhalt:
Adam (Marco Girnth) liebt Nina (Ina Paule Klink). Und Adam denkt, sie haben die perfekte Beziehung. Bis er durch einen blöden Zufall herausbekommt, dass seine Freundin schon mal den einen oder anderen Orgasmus vorgetäuscht hat - auch bei ihm. Seine Welt bricht zusammen und er holt sich Rat bei seinen besten Freunden.
Ulf (Moritz Lindbergh) kann ihm nicht wirklich weiterhelfen, denn bei ihm und seiner Freundin ist absolute Ehrlichkeit angesagt. In allen Bereichen. Stefan (Dominic Boeer), bei dem die Veranstaltungen im Schlafzimmer eher überschaubar geworden sind, überlegt mit Adam, wie man die Orgasmuslüge enttarnen kann. Was sagen eigentlich die Ex-Freundinnen zu Adams "Können"? Die superattraktive Andrea (Sonya Kraus) zeigt sich sehr hilfsbereit ...

Kritik:
Neulich bin ich doch tatsächlich mal bei einer eigenproduzierten Komödie aus dem deutschen Privatfernsehen hängengeblieben, was bei mir doch eher selten passiert. Aber man will ja ab und an mal überprüfen, was da so geboten wird.

War ich gut? hinterliess bei mir gemischte Gefühle. Einerseits hatte er recht sympathische Darsteller (schade, dass Yvonne Schönherr nur eine Nebenrolle hatte) und begrenzte den Teenie-Humor-Teil mit dem Orgasmustest mittels Orangen und weiterer kruder Hilfsmittel auf die erste Hälfte, um dann in der zweiten Hälfte die Beziehungsprobleme hervorzukehren.

Andererseits wirkte eben vieles ziemlich aufgesetzt. Fast so, als ob man ein amerikanisches Drehbuch nach Deutschland verlagert hätte. Ob das am Drehbuchautor James Dutcher liegt, der sich auf Sexkomödien spezialisiert zu haben scheint? Hier wäre ein wenig mehr Realismus wünschenswert gewesen, aber das ist halt Pro7...

Nun ja insgesamt fand ich alles leicht unterdurchschnittlich - sowohl die Erotik, die Romantik , den Witz und die Darsteller. Kann man sich durchaus ansehen - man verpasst aber auch nicht viel...

Screenshots: Adam und seine Kumpels beim Theorie-Studium über den weiblichen Orgasmus.


Auch von seiner alten Flamme Andrea (Sonya Kraus) will Adam (Marco Girnth) erfahren, ob er gut war...


angeschaut am: 20.07.2007
Normale Wertung: 4 von 10 Punkten

Labels: ,


18 August 2007

 

Evan Allmächtig - USA 2007

OFDB-Link
Genre(s): Fantasy / Komödie
Laufzeit: ca. 95 Min.
Alterseinstufung: FSK 6

Inhalt:
Gott, der Herr (Morgan Freeman), hat wieder einen wichtigen Auftrag an einen Erdenmenschen zu vergeben: Evan Baxter (Steve Carell), der gerade vom Nachrichtensprecher eines kleinen New Yorker Senders zum Kongressabgeordneten in Washington aufgestiegen ist, soll das größte Rettungsschiff der Welt errichten - die Arche. Doch zum modernen Noah mit prophetischen Gaben, noch dazu mit zotteliger Haartracht, fühlt sich Evan keineswegs berufen. Als sich aber die unvermeidbaren Zeichen häufen, muss er einfach vom Landesdienst zum Gottesdienst wechseln.

Kritik:
Vorgänger Bruce Almighty mit Jim Carrey war ja schon keine Komödie, die einem länger im Gedächtnis bleibt, aber diese Fortsetzung schlägt dem Fass den Boden aus.
Nachdem Jim Carrey nicht mehr mitmacht - eine weise Entscheidung - übernimmt Steve Carrell die Hauptrolle.

Vom ersten Moment an herrscht eine unwirkliche, künstliche Atmosphäre vor, auch wenn man sich bemüht die übliche Masche vom Erfolgsmenschen, der in eine peinliche Situation nach der anderen geschickt wird, umzusetzen.
Was aber viel schlimmer wiegt, ist dass diese "Familien-Komödie" scheinbar 6-8 Jährige als Zielgruppe hat, wobei man fairerweise sagen muss, dass die Witze sich sogar noch unter infantilem Humor bewegen.

Mit Vorliebe werden Leute von Vogelschwärmen vollgekackt und Steve Carrell, den ich bisher für einen ordentlichen Komiker hielt, beschränkt sich darauf in einer Tour "Ahhh" und "Ohh" zu schreien, wenn ihm Gott z.B. über Nacht einen Bart hat wachsen lassen. Auch das Umfeld wirkt unglaublich blass und klischeehaft.
Dagegen war der durchschnittliche Vorgänger ein Ausbund an Witzigkeit.

Für die unglaublich dünne Story sind die 95 Minuten Laufzeit schon zu lange. Zudem wird die übliche Message über Familienzusammenhalt und moralisch einwandfreies Verhalten so plump rübergebracht, dass man nur mit dem Kopf schütteln kann.

So gab es für mich über die gesamte Laufzeit auch nur einen Rettungsanker, um den Film überhaupt durchzustehen, nämlich die bezaubernde Lauren Graham als Evans Frau, der das Machwerk seinen Gnadenpunkt verdankt.
Ansonsten kann man dieses 175 Mio. US-Dollar Vehikel nur als komplette Katastrophe bezeichnen, die man guten Gewissens nicht mal Familien mit Kindern nahelegen kann.
Unbedingt meiden!

Screenshots: Evan (Steve Carell) entdeckt Gott (Morgan Freeman) auf seinem Rücksitz.


Der nunmehr biblische Evan im Kreise der Familie, ...


...die ihm zusammen mit Tieren beim Bau der Arche hilft.


angeschaut am: 18.08.2007
Normale Wertung: 1 von 10 Punkten

Labels: ,


17 August 2007

 

Transformers - USA 2007

OFDB-Link
Genre(s): Abenteuer / Action / SciFi
Laufzeit: ca. 143 Min.
Alterseinstufung: FSK 12

Inhalt:
Um auf dem Planeten Cybertron den Krieg zwischen zwei intelligenten Robotergruppen, den guten Autobots und den hinterhältigen Decepticons zu beenden, wird die Energiequelle Allspark ins All geschossen. Sie landet auf der Erde und gefriert mit dem finsteren Megatron im Eis der Arktis, bis sie Prof. Witwicky entdeckt. Sein Urenkel Sam (Shia LaBeouf) gerät in den aufflammenden Konflikt, als er einen Wagen kauft, der sich als Autobot Bumblebee entpuppt. Der will verhindern, dass die Megatrons um Starscream den Allspark finden.

Kritik:
Meine Erwartungen an Transformers waren trotz des enormen Hypes im Vorfeld sehr niedrig. Die Verfilmung einer vor über 20 Jahren entstandenen Spielzeugreihe roch für mich nach einer vorprogrammierten Gurke, was mir zwei im Vorhinein gelesene Kritiken auch zu bestätigen schienen.

Umso überraschter war ich nach dem Genuss von Transformers, denn Blockbuster-Spezialist Michael Bay (Armageddon, Pearl Harbor) zeigt wieder mal, dass er sein Handwerk versteht.
Wider Erwarten stört die schwache Story überhaupt nicht, denn das hohe Tempo des Films, die tollen Action-Sequenzen und der Feelgood-Humor lassen gar keine Zeit, um über irgendetwas lange nachzudenken.

Transformers ist endlich mal ein Big-Budget-Film, dem man auch ansieht, wo das Geld hingeflossen ist. Wie im Flug vergehen die knapp 140 Minuten, wenn die Autobots und Decepticons sich überall auf der Welt bekriegen, und dabei alles in Schutt und Asche legen, was ihnen in die Quere kommt.

Die menschlichen Schauspieler geraten da schon fast zur Nebensache. Sam (Shia LaBeouf) dient als ideale Identifikationsfigur für die angestrebte Zielgruppe. Newcomer LaBeouf macht seine Sache gut, ebenso wie der restliche Cast. Einzig sein Love Interest Megan Fox fand ich persönlich jetzt nicht so prickelnd - sie sah mir zu alt aus, um noch auf die High School zu gehen. Aber das ist sicher Geschmackssache.

Transformers nimmt sich selbst nicht besonders ernst und bietet neben vielen Lachern vor allem Action ohne Ende, die sich stetig steigert und das komplette Finaldrittel einnimmt.
Das ergibt perfekte Sommer-Kino-Unterhaltung: Hirn ausschalten und einfach geniessen, was da auf die Leinwand gezaubert wird!

Screenshots: Die Transformers bekriegen sich auf der Erde...


...und sowohl eine Gruppe von GIs, ...


...als auch Sam (Shia LaBeouf), seine Angebetete (Megan Fox) ...


...und ein paar junge Computerexperten des Pentagons werden mit hineingezogen.


Mikaela Banes (Megan Fox) ist nicht nur sexy, sondern schraubt mit Vorliebe an Autos herum.


angeschaut am: 3.08.2007
Normale Wertung: 8 von 10 Punkten

Labels: ,


 

Filmrätselstöckchen - Take 195

Vorhin bei J.M.K. um eine Stunde zu spät gekommen, aber trotzdem (dank Google) noch die richtige Lösung als Erster gebracht.

An dieser Stelle gehts weiter - allerdings kann ich doch erst um 13:15 Uhr das nächste Rätsel bereitstellen.
Bis dahin findet ihr alle bisherigen Stationen bei Dirk.

Okay, los gehts. Ich hoffe es sind nicht alle beim Mittagessen...



Bild #2



Die richtige Lösung ist The Jacket, wie Dr. T. Le Vision erkannt hat. Bei ihr gehts um 14:15 Uhr weiter.

Labels:


16 August 2007

 

Skinwalkers - USA 2006

OFDB-Link
Genre(s): Action / Horror
Laufzeit: ca. 89 Min.
Alterseinstufung: FSK 16

Inhalt:
Rachel glaubt, sie sei eine normale Mutter und ihr Sohn Timothy ein normaler, dreizehnjähriger Knabe. Als aber eines Tages feindselige Biker ihr idyllisches Provinzdorf überfallen und auf alles schießen, das sich bewegt, ahnt sie, dass dem nicht so ist. Tatsächlich wurde Timothy mit besondere Fähigkeiten geboren, soll er doch eines nicht mehr allzu fernen Tages einen mächtigen Werwolf-Fluch brechen. Jene Werwölfe aber, die für immer Werwölfe bleiben wollen, setzen alles daran, den Jungen zu vernichten.

Kritik:
Was man im Vorfeld von Skinwalkers lesen konnte hörte sich recht interessant an, aber die Tatsache, dass der Film in Deutschland direkt auf DVD erscheint hätte einen schon bedenklich stimmen können. Meine Erwartungen wurden leider enttäuscht.

Grösstes Übel des Films ist sicher die Story, die völlig lieblos rübergebracht wird. Nachdem uns ein Erzähler am Anfang ein paar kurze Infos über die Skinwalker gegeben hat, die im Film zumindest einfach als die indianische Variante von Werwölfen dargestellt werden, tut sich in Sachen Story kaum noch was.

Weder wird gross auf das Skinwalker-Dasein eingegangen, noch warum ausgerechnet der kleine Timothy diesen brechen kann, sobald er dreizehn Jahre alt geworden ist.
Letzterer ist in der ersten Hälfte ein kränkelnder, schüchterner Junge. Später in einem Krankenhaus macht er jedoch unvermittelt sehr unbeholfene Flirtversuche in Richtung einer Krankenschwester, so dass man sich nur noch wundern kann, was die Autoren sich dabei gedacht haben.

Zweiter Punkt ist das Fehlen von Horror, was für einen erklärten Horrorfilm natürlich nicht gut ist. Die Werwölfe im Film beharken sich am liebsten die ganze Zeit mit dicken Knarren. Das ist von der Action recht nett, aber von einem Werwolf-Film würde man sich doch etwas mehr animalische Auseinandersetzungen erwarten. Doch die gibt es praktisch erst zum Finale, wo sich dann allerdings zeigt, warum man so wenig Werwolf-Szenen untergebracht hat, denn das Werwolf-Makeup ist sehr, sehr schwach geraten und wirkt überhaupt nicht mehr zeitgemäss.

Skinwalkers hätte Potential gehabt. Die Intro-Sequenz, wo jemand gefoltert wird ist gut geraten und im Prinzip ist auch das erste Aufeinandertreffen von Gut und Böse, was in einem grossen Shootout mitten in der Stadt endet und eine gewisse Western-Atmosphäre hat, gut gelungen.
Dem gegenüber steht dann aber ein viel zu niedriger Gorefaktor, was sicher auch daran liegt, dass der Film für ein PG-13-Rating getrimmt wurde.

Auch die Besetzung ist gut. Mit Elias Koteas hat man einen Charakterdarsteller dabei, Rhona Mitra und vor allem Natassia Malthe (siehe Screenshot rechts) sind zwei sehr ansehnliche Babes und mit Jason Behr gibts auch für die weiblichen Zuschauer was leckeres. Nur leider können auch die besten Darsteller nichts aus einem schwachen Skript machen, was sich auf klischeehafte Charaktere beschränkt.

So verbuchen wir auf der positiven Seite einen gelungenen Anfang, inklusive des ersten Shootouts, eine superheisse Natassia Malthe und eine nette, farbenfrohe Optik. Negativpunkte sind eine nichtexistente Story - man beschränkt sich auf eine einzige fortwährende Flucht der Guten vor den Bösen, sowie zu wenig Horror für einen Horrorfilm, zu wenig Gewalt für einen Actionfilm und miese Werwolf-Szenen.

Insgesamt ergibt sich für mich eine sehr wohlwollende Wertung von 5 Punkten.

Screenshots: Rachel (Rhona Mitra) versucht ihren Sohn zu beschützen.


Auch seine Großmutter schützt den Kleinen um jeden Preis...


...vor Varek (Jason Behr), dem Anführer der bösen Skinwalker.


Das Werwolf-Makeup.


angeschaut am: 4.08.2007
Normale Wertung: 5 von 10 Punkten

Labels: ,


Neuere Beiträge - Ältere Beiträge

This page is powered by Blogger. Isn't yours?