10 Mai 2008
Der Nebel - USA 2007
OFDB-Link
Genre(s): Horror / Thriller
Laufzeit: ca. 126 Min.
Alterseinstufung: FSK 16
Inhalt:
Nach einer stürmischen Nacht zieht eine dicke Nebelbank über einer kleinen Stadt in Maine auf. Dave Drayton (Thomas Jane) ist gerade mit seinem fünfjährigen Sohn im Supermarkt, als sie von den dichten Wolken umzingelt werden. Die Einwohner bleiben zunächst im Markt, denn so langsam wird ihnen klar, dass dieser Nebel etwas Unmenschliches beherbergt. Unter ihnen befindet sich auch die fanatische Gläubige Mrs. Carmody (Marcia Gay Harden), die mit wahnsinnigen Predigten immer mehr Leute in ihren Bann schlägt. Bald weiß Drayton nicht mehr, wo es gefährlicher ist – drinnen oder draußen.
Kritik:
Bereits zum vierten Mal verantwortet Regisseur Frank Darabont die Verfilmug einer Stephen-King-Vorlage. Nach den sehr gelungenen Umsetzungen Die Verurteilten und The Green Mile hatte ich grosse Hoffnungen in den Film. Die King'sche Novelle gehört zu meiner Lieblingsliteratur und ich habe sie im Verlauf der Jahre bestimmt 10x gelesen.
Wer die Vorlage kennt, der stellt dann auch schnell fest, dass sich Darabont absolut eng an die Vorlage hält. Das ist einerseits positiv, weil die Geschichte gut und spannend ist. Andererseits resultieren daraus aber auch die Schwächen des Films.
Denn vor allem die Dialoge klingen (zumindest in der Synchro) seltsam altbacken und haben keine Dynamik. Man merkt die Vorlage aus den späten 70ern (veröffentlicht: 1980) und wundert sich, warum sich dabei niemand um etwas Anpassung und Modernisierung bemüht hat.
Zweiter grosser Kritikpunkt ist die Dominanz der bösen Mrs. Carmody, die einfach viel zu viel Platz eingeräumt bekommt. Ja ihr religiöser Fanatismus und Wahn ist natürlich auch ein wichtiger Bestandteil des Buches, aber dort fielen ihre Predigten längst nicht so unangenehm und penetrant auf. Hier rutscht man unruhig im Stuhl hin und her, weil ihre Figur einfach nervt und die Balance des Films negativ beeinflusst.
Denn der guten schauspielerischen Leistung von Marcia Gay Harden kann Thomas Jane als Held nicht allzuviel entgegensetzen und bleibt verhältnismässig blass. Der wiederum muss sich zum Teil mit Hinterwäldlern herumschlagen, die in der Buchvorlage aus den 70ern wunderbar funktionieren, aber hier unfreiwillig komisch wirken. So etwa, wenn er zu der Erkenntnis gelangt, dass das Licht im Laden die Kreaturen ausserhalb ans Fenster zieht und dies den Übrigen zuruft. Doch die Hinterwäldler knipsen wie auf Kommando alle Lampen an, was einfach nur stupide rüberkommt.
Der letzte Kritikpunkt sind dann noch die CGI-Effekte, die einfach viel zu klar als solche erkennbar sind. Dass die Monster insgesamt recht künstlich designt wurden, lasse ich mir gern eingehen, doch wirken ihre Bewegungen und Auftreten oft nicht flüssig und lebensecht.
Den Kritikpunkten gegenüber steht aber zum einen eine sehr gute und spannende Geschichte, die auch heute noch gut funktioniert. Zum anderen hält sich Darabont bei diesem Mainstream-Horrorfilm nicht zurück und lässt es in Sachen Splatter recht krachen. Der Gruselfaktor ist auch nicht zu verachten (die Spinnen!).
Höhepunkt ist aber ganz klar das Finale. Witzigerweise ist genau das der einzige Teil, wo Darabont von der Vorlage abweicht und das offene Ende der Novelle weiterentwickelt. Was er sich ausgedacht hat, dürfte durchaus im Sinne von Stephen King liegen und hat mich begeistert. Der Schluss hebt den Film noch eine Stufe höher und dürfte noch weit über den Abspann nachwirken.
Wobei man klar darauf hinweisen muss, dass sich an dem Schluss wohl die Geister scheiden werden und nicht wenige sich vor den Kopf gestossen fühlen könnten.
Fazit: Eine gelungene King-Verfilmung, ein guter Horrorfilm, der aber leider durch einige Schwächen nach unten gezogen wird. Von mir gibts in der Erstwertung 7 Punkte plus einen Punkt Bonus für die Verfilmung einer meiner absoluten Lieblingsgeschichten.
Screenshots: Weil draussen im Nebel das Grauen lauert, verschanzen sich die Shopper...
...im Geschäft. Doch auch dort sind sie nicht sicher...
Normale Wertung: 8 von 10 Punkten
Genre(s): Horror / Thriller
Laufzeit: ca. 126 Min.
Alterseinstufung: FSK 16
Inhalt:
Nach einer stürmischen Nacht zieht eine dicke Nebelbank über einer kleinen Stadt in Maine auf. Dave Drayton (Thomas Jane) ist gerade mit seinem fünfjährigen Sohn im Supermarkt, als sie von den dichten Wolken umzingelt werden. Die Einwohner bleiben zunächst im Markt, denn so langsam wird ihnen klar, dass dieser Nebel etwas Unmenschliches beherbergt. Unter ihnen befindet sich auch die fanatische Gläubige Mrs. Carmody (Marcia Gay Harden), die mit wahnsinnigen Predigten immer mehr Leute in ihren Bann schlägt. Bald weiß Drayton nicht mehr, wo es gefährlicher ist – drinnen oder draußen.
Kritik:
Bereits zum vierten Mal verantwortet Regisseur Frank Darabont die Verfilmug einer Stephen-King-Vorlage. Nach den sehr gelungenen Umsetzungen Die Verurteilten und The Green Mile hatte ich grosse Hoffnungen in den Film. Die King'sche Novelle gehört zu meiner Lieblingsliteratur und ich habe sie im Verlauf der Jahre bestimmt 10x gelesen.
Wer die Vorlage kennt, der stellt dann auch schnell fest, dass sich Darabont absolut eng an die Vorlage hält. Das ist einerseits positiv, weil die Geschichte gut und spannend ist. Andererseits resultieren daraus aber auch die Schwächen des Films.
Denn vor allem die Dialoge klingen (zumindest in der Synchro) seltsam altbacken und haben keine Dynamik. Man merkt die Vorlage aus den späten 70ern (veröffentlicht: 1980) und wundert sich, warum sich dabei niemand um etwas Anpassung und Modernisierung bemüht hat.
Zweiter grosser Kritikpunkt ist die Dominanz der bösen Mrs. Carmody, die einfach viel zu viel Platz eingeräumt bekommt. Ja ihr religiöser Fanatismus und Wahn ist natürlich auch ein wichtiger Bestandteil des Buches, aber dort fielen ihre Predigten längst nicht so unangenehm und penetrant auf. Hier rutscht man unruhig im Stuhl hin und her, weil ihre Figur einfach nervt und die Balance des Films negativ beeinflusst.
Denn der guten schauspielerischen Leistung von Marcia Gay Harden kann Thomas Jane als Held nicht allzuviel entgegensetzen und bleibt verhältnismässig blass. Der wiederum muss sich zum Teil mit Hinterwäldlern herumschlagen, die in der Buchvorlage aus den 70ern wunderbar funktionieren, aber hier unfreiwillig komisch wirken. So etwa, wenn er zu der Erkenntnis gelangt, dass das Licht im Laden die Kreaturen ausserhalb ans Fenster zieht und dies den Übrigen zuruft. Doch die Hinterwäldler knipsen wie auf Kommando alle Lampen an, was einfach nur stupide rüberkommt.
Der letzte Kritikpunkt sind dann noch die CGI-Effekte, die einfach viel zu klar als solche erkennbar sind. Dass die Monster insgesamt recht künstlich designt wurden, lasse ich mir gern eingehen, doch wirken ihre Bewegungen und Auftreten oft nicht flüssig und lebensecht.
Den Kritikpunkten gegenüber steht aber zum einen eine sehr gute und spannende Geschichte, die auch heute noch gut funktioniert. Zum anderen hält sich Darabont bei diesem Mainstream-Horrorfilm nicht zurück und lässt es in Sachen Splatter recht krachen. Der Gruselfaktor ist auch nicht zu verachten (die Spinnen!).
Höhepunkt ist aber ganz klar das Finale. Witzigerweise ist genau das der einzige Teil, wo Darabont von der Vorlage abweicht und das offene Ende der Novelle weiterentwickelt. Was er sich ausgedacht hat, dürfte durchaus im Sinne von Stephen King liegen und hat mich begeistert. Der Schluss hebt den Film noch eine Stufe höher und dürfte noch weit über den Abspann nachwirken.
Wobei man klar darauf hinweisen muss, dass sich an dem Schluss wohl die Geister scheiden werden und nicht wenige sich vor den Kopf gestossen fühlen könnten.
Fazit: Eine gelungene King-Verfilmung, ein guter Horrorfilm, der aber leider durch einige Schwächen nach unten gezogen wird. Von mir gibts in der Erstwertung 7 Punkte plus einen Punkt Bonus für die Verfilmung einer meiner absoluten Lieblingsgeschichten.
Screenshots: Weil draussen im Nebel das Grauen lauert, verschanzen sich die Shopper...
...im Geschäft. Doch auch dort sind sie nicht sicher...
Normale Wertung: 8 von 10 Punkten