25 August 2007

 

28 Weeks Later - GB 2007

OFDB-Link
Genre(s): Horror / SciFi / Thriller
Laufzeit: ca. 100 Min.
Alterseinstufung: Keine Jugendfreigabe

Inhalt:
Sechs Monate nach Ausbruch des verheerenden Rage-Virus in England hat die Armee die Infizierten gestoppt und in London die Ordnung wiederhergestellt. Einer der ersten bei der Rückbesiedelung ist Don Harris (Robert Carlyle), der seine Frau Alice (Catherine McCormack) im Stich ließ, um sich vor den Zombiehorden zu retten. Als er mit seinen beiden Kindern, der Teenagerin Tammy (Imogen Poots) und dem 12-jährigen Andy (Mackintosh Muggleton) in die Sicherheitszone zieht, bricht das nun mutierte Virus erneut aus.

Kritik:
Der Vorgänger 28 Days Later gehört mit seiner abgewandelten Zombie-Thematik - obwohl es strenggenommen nicht um Zombies, sondern um Infizierte geht - zu meinen Lieblingsfilmen dieses Genres. Umso gespannter war ich, ob der Nachfolger das hohe Niveau würde halten können.

Diese Fortsetzung setzt sich zwar erneut mit der Katastrophe auseinander, die durch die Freisetzung des Virus ausgelöst wurde, hat jedoch sonst keinen Bezug zum Vorgänger. Somit kann man theoretisch auch ohne Kenntnis des ersten Teils einsteigen.

Schon die ersten 10 Minuten, der Prolog des Films, sind den Kinobesuch wert. Gezeigt werden einige Überlebende, die sich zusammen in einem Haus verschanzt haben und beim Essen sind. Doch durch Unachtsamkeit dringen plötzlich Infizierte in das Gebäude vor und in rasendem Tempo, wie das Virus selbst, breiten sie sich aus. Don kann sich mit Mühe und Not retten, während er seine Frau und Gefährten im Stich lassen muss.
Diese Sequenz ist unheimlich packend gefilmt, mit demselben Mittendrin-Gefühl, was schon Children of Men auszeichnete. Zugleich zeigt sie auch eindringlich die Horrorvorstellung des Zombiegenres - den normalen Menschen auf der Flucht vor Horden von mordlüsternen ehemaligen Mitmenschen und die Hilflosigkeit angesichts der rohen Gewalt.

Nach dem Prolog erfolgt der Zeitsprung - 28 Wochen nach dem Virus-Ausbruch spielt der Rest der Handlung. Und diese hat es wieder in sich.
Denn durch menschliches Versagen bricht im wiederbesiedelten Teil Londons erneut die Seuche aus und das Militär verliert in kürzester Zeit die Kontrolle.
Wir verfolgen das Schicksal einer kleinen Gruppe, die sich vor den mordlüsternen Infizierten und einem entfesselten Militärapparat in Sicherheit bringen müssen.

Ihre Odyssee durch London mag zwar storymässig nicht unbedingt ein Ausbund an Kreativität sein, erfüllt jedoch voll seinen Zweck. Ich war einerseits sehr berührt von den persönlichen Schicksalen, andererseits gibt es unheimliche Spannung und heftige Gore-Einlagen.
Durch die klar erkennbaren Parallelen zur reellen Ereignissen, wie den aktuellen Massnahmen zur Bekämpfung von Tierseuchen wie Vogelgrippe oder Schweinepest, gewinnt der Film umso mehr an authentischem Horror, weil vieles wohl tatsächlich so ablaufen könnte.

Stärker noch als im ersten Teil schafft man es dabei dem Film einen leichten politischen Unterton zu geben, der sich aber dem Zuschauer nicht unangenehm aufdrängt.

Die schauspielerischen Leistungen, vor allem der Kinder, sind gut. Die Soundtrack-Untermalung ist vom Feinsten und passt perfekt zum Gezeigten. Die Kameraführung ist oft "Mittendrin" im Geschehen und macht den Film dadurch noch packender. Und nicht zuletzt der hohe Gorefaktor kann überzeugen.

Fazit: 28 Weeks Later ergänzt seinen Vorgänger perfekt.
Geboten werden Action, Spannung, Gore und Emotionen. Somit für jeden, der mit der Thematik etwas anfangen kann, bzw. den hohen Blutgehalt nicht scheut, eine klare Empfehlung!

Screenshots: Don Harris (Robert Carlyle) muss um sein Leben rennen.


Auch das Militär kann die Masse der Infizierten nicht aufhalten.


Überlebende auf ihrer Odyssee durch London.


angeschaut am: 5.08.2007
Normale Wertung: 9 von 10 Punkten

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