01 Januar 2006

 

Tränen der Sonne - USA 2003

OFDB-Link
Genre(s): Action / Thriller
Laufzeit: ca. 116 Min. (Normalfassung)
Alterseinstufung: FSK 16

Inhalt:
Eine US-Eliteeinheit unter Führung von Lt. Waters muss in Nigeria eine von Rebellen bedrohte katholische Dschungelmission evakuieren, in der auch die hübsche Ärztin Lena arbeitet. Schockiert vom Massaker unter der Bevölkerung und von Lena quasi erpresst, ändert Waters seine Mission. Er beschließt, Lenas Schützlingen Geleitschutz bei deren beschwerlichem Fußmarsch ins rettende Kamerun zu geben. Doch eine 300 Mann starke Rebellentruppe, die vor nichts zurückschreckt, ist ihnen bereits dicht auf den Fersen.

Kritik:
Tränen der Sonne beschäftigt sich mit einem Thema, das in unserer westlichen Welt kaum vorkommt bzw. -kam, nämlich den Grausamkeiten bei afrikanischen Bürgerkriegen. Exemplarisch steht hierbei ein Spezialkommando für die westliche Passivität bei diesen Vorgängen. Doch diese Elitesoldaten beschliessen entgegen ihren Befehlen zu handeln und sich für die Menschen einzusetzen.

Der Film liefert neben der politischen Message aber auch einen hervorragenden Beitrag zum Thema Spezialkommandos. Der Action-Freund kann sich speziell über zwei sehr lange Abschnitte freuen. In einem räumen die Elitesoldaten unter Soldaten auf, die gerade ein Dorf brandschatzen - hierbei gibts einige sehr harte Szenen zu sehen und man fühlt sich als Zuschauer befriedigt, wenn die Verbrecher sofort ihrer gerechten Strafe zugeführt werden.
Zum anderen gibt es das letzte Gefecht, um den Flüchtlingen den Rücken zu decken, bis sie das sichere Camp erreichen. Dieses Gefecht ist im Stile von Black Hawk Down inszeniert, man ist sehr nach am Geschehen dran, fühlt praktisch die Kugeln vorbeizischen und sieht die Eliteeinheit gegen die absolute Übermacht antreten.

Schauspielerisch gibts routinierte Leistungen zu sehen, mit Bruce Willis als hartem Kämpfer, dem man die Gefühle kaum ansehen, dafür aber erahnen kann. Monica Bellucci fand ich nicht unbedingt die Idealbesetzung - ihr Charakter erschien mir aber auch vom Drehbuch nicht besonders gut ausgearbeitet. Letztlich beschränkt man sich sowieso mehr auf einfache, grobgezeichnete Charaktere.

Die Optik des Films ist super gelungen und auch der Soundtrack passt zum afrikanischen Setting. Der Regisseur versteht es mit Nachtaufnahmen und viel Regen eine depressive Stimmung zu vermitteln, die sich bis zum Schluss stetig steigert. Wenn nämlich die Amerikaner keine Unterstützung schicken wollen und die Soldaten im Flüchtlingscamp die Tore nicht öffnen wollen. Doch letztlich gibt es doch noch ein kleines Happy-End - wie bei einem amerikanischen Film nicht anders zu erwarten.

Ich habe übrigens "nur" die normale Version gesehen - vor einiger Zeit ist ein Director's Cut erschienen, der länger ist und angeblich noch tiefer auf die afrikanische Thematik eingeht.
Kurzum ein toller Actionfilm, der auch eine politische Botschaft näherbringt.

Screenshots: Lt. Waters (Bruce Willis) im Einsatz.


Monica Bellucci als Ärztin Lena,...


...die von Lt. Waters beschützt wird.


angeschaut am: 24.12.2005 (insgesamt 3x gesehen)
Normale Wertung: 7,5 von 10 Punkten



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