30 August 2005

 

Sympathy for Mr. Vengeance - KOR 2002

Genre: Drama
Laufzeit: ca. 121 Min.

Inhalt:
Der taubstumme Ryu (Ha-kyun Shin) sucht eine Niere für seine schwerkranke Schwester, die unbedingt eine Transplantation braucht. Ryu kann ihr selbst keine Niere spenden, da er nicht die richtige Blutgruppe hat, und so wendet er sich an eine Bande von Organhändlern und bietet diesen einen Deal an: Er gibt ihnen eine seiner Nieren und 10 Millionen Won, dafür sollen sie eine passende Niere für seine Schwester finden. Doch der Deal läuft schief, und die Organhändler verschwinden mit dem Geld. Als letzten verzweifelten Ausweg entführt Ryu die kleine Tochter des Geschäftsmannes Dong-Jin, um das benötigte Geld von ihm zu erpressen. Doch die Entführung verläuft nicht wie geplant und das Kind kommt ungewollt zu Tode. Dong-Jin sinnt auf Rache und setzt alles daran, die Entführer zu finden.

Kritik:
Dies ist nach Joint Security Area, der 2. Film von Regisseur Park Chan-wook, den ich mir ansehe. Bei JSA meinte er es schon nicht wirklich gut mit seinen Charakteren, und diesesmal ist das wieder der Fall.
Die Schwester todkrank, er um seine Niere und viel Geld betrogen, dazu noch gekündigt - Der taubstumme Ryu muss viel leiden, so wie alle Figuren im Film. Das Kind des Geschäftsmannes stirbt, dadurch ist sein Leben zerstört - und das von Ryu. Und dann ist da noch ein Arbeiter, der ebenfalls gekündigt, sich vor seinem Chef selbst verstümmelt und dann später sich und seine Kinder umbringt.
Harter Tobak, der dem Zuschauer aufs Gemüt schlägt.
Ryu und der Geschäftsmannes Dong-Jin begeben sich dann beide auf eine Odyssee der Rache. Ryu knöpft sich die Organhändler vor, während Dong-Jin die terroristische Freundin Ryu's zu Tode foltert, bevor die beiden dann aufeinandertreffen. Das alles wird mit ziemlicher Heftigkeit gezeigt. Man sieht vor allem dass es den Rächern keine Befriedigung verschafft. Das Finale ist natürlich dementsprechend düster gehalten.
Mich hat das ganze an eine klassische, griechische Tragödie erinnert, die nach Südkorea verlagert wurde. Sehr deprimierend, aber wirklich gut verfilmt. Der Film zieht sich zwar etwas, der Regisseur hätte sich manchmal lieber etwas kürzer fassen sollen, doch man kann sich sehr gut in die Atmosphäre und die Figuren hineinfühlen. Dabei ergreift der Regisseur keine Partei für eine Seite, sondern zeigt uns beide Schicksale.
Sozialkritik am unmenschlichen Kapitalismus in Südkorea, sowie dem fanatischen Kommunismus auf der anderen Seite, wird auch noch untergebracht.
Besonders erwähnen möchte ich noch die wunderschöne Farbgebung im Film, ein Fest für die Augen und sehr abwechslungsreich.

angeschaut am: 30.8.2005
Normale Wertung: 7 von 10 Punkten

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