03 September 2005
Virus / Die Hölle der lebenden Toten - ITA 1981
Genre: Horror
Laufzeit: ca. 97 Min. (Special Edition / JPV Austria)
Inhalt:
Auf einer Insel im südamerikanischen Urwald befindet sich eine Forschungsstation, wo ein Experiment ausser Kontrolle gerät und die Wissenschaftler in Zombies verwandelt.
Es wird daraufhin eine Eliteeinheit aus Anti-Terror-Spezialisten losgeschickt um der Sache auf den Grund zu gehen. Diese können in einem Dorf eine Reporterin und ihren Kameramann vor anrückenden Zombies retten und nehmen diese nun mit auf ihrer gefährlichen Reise durch den Dschungel.
Kritik:
Wieder mal so ein Film, der seine Anziehungskraft aus der Tatsache schöpft, dass er indiziert wurde. (am 12.06.1982)
Man erwartet sich etwas relativ krasses, aber herauskommt ein simpler Dawn of the Dead Abklatsch (sogar der Soundtrack wurde geklaut - buchstäblich).
Wenn das geklaute wenigstens für einen Film eingesetzt würde, der Sinn macht, aber leider ist dem nicht so. Was uns hier geboten wird ist ein dermassener Scheiss, dass er im Nachhinein betrachtet schon wieder absolut kultig wirkt.
Also fangen wir mal an mit dem Ort der Handlung, der später politisch erklärt wird, weil die Regierungen die Länder der 3. Welt mit dem Zombie-Virus strafen wollen. Der Dschungel bietet dem Regisseur die herrliche Gelegenheit haufenweise Tierdokumentaraufnahmen einzuspielen, die nichts mit dem Film zu tun haben, und dadurch die dünne Handlung noch mehr zu strecken.
Weiter gehts mit den Anti-Terror-Spezialisten, die am Anfang bei einer Geiselnahme in einer Botschaft "vorgestellt" werden. Gegen diese Stümper, die im Laufe des Films nur noch total bescheuert agieren, wirken sogar Louis de Funes trottelige St.Tropez Polizisten wie eine Eliteeinheit. So stellen sie nach den ersten paar Zombies fest, dass nur Kopfschüsse sie wirklich totkriegen, um dann den ganzen Film über einfach drauflos zu ballern, egal wohin.
Was mich gleich zu den Zombies bringt, die das passivste darstellen, was ich bisher gesehen habe. Da kann einer der durchgeknallten "Elite"-Soldaten mitten in sie reinspazieren, ihnen eine kleine Ansprache halten und alle stehen brav um ihn rum und "scharren" ein wenig mit den Fingern, bis er fertig ist.
Wenn die mal jemand erwischen, dann muss man sich schon extrem dumm anstellen, z.B. in der Forschungsstation den Aufzug kommen lassen und dann in die andere Richtung gucken, bis die Zombies da sind und einen rein ziehen (buchstäblich *hihi*)
Zwischendurch besuchen die Soldaten einen wilden Eingeborenen-Stamm, den die Reporterin durch ein Bodypainting besänftigen muss. Juhu denkt sich der Regisseur, endlich Gelegenheit ein paar schöne Brüste zu zeigen. Und wir denken das auch und vergeben dafür einen Punkt. Ausserdem Gelegenheit haufenweise Doku-Material von Eingeborenen zu bringen, dass wieder nichts mit der Handlung zu tun hat. Das Gezeigte ist im besten Fall kurios, ansonsten nur ziemlich daneben.
Nachdem das Dorf von Zombies übernommen wurde ziehen die Soldaten weiter (anstatt zu helfen).
Man kommt zu einem verlassenen Haus, wo sich für einen der Soldaten die Möglichkeit zu einer Fred Astaire Imitation, bekleidet mit einem Ballett-Röckchen, ergibt. Wirklich kein Wunder, dass man diese Typen auf die Selbstmord-Mission geschickt hat. Natürlich wird der musikalische Typ dafür gefressen.
Den 2. Punkt vergebe ich für eine Szene hier, wo man eine Oma im Lehnstuhl sitzen sieht, offensichtlich tot. Der Chef der Soldaten hört etwas und hebt die Kleidung von ihrem Bauch weg. Und aus dem Loch in ihrem Bauch befreit sich eine süsse Miezekatze und springt heraus. Mega-Brüller. Vor allem weil Oma danach plötzlich die Augen aufschlägt und den Soldaten angreift.
Danach machen sich die Überlebenden auf zur Fabrik, um sich dort vollständig aufreiben zu lassen. Nicht ohne vorher noch schnell eine Sozialkritik loszuwerden - gut dass die Zombies es nicht so eilig haben. Wow, dachte man dadurch das Niveau heben zu können?
Die letzte Szene dann wieder in Italien zeigt uns, dass die Zombies auch hier angekommen sind.
Fasse ich mal zusammen:
1 Punkt für das Bodypainting
1 Punkt für die Katze aus dem Bauch der Oma
macht insgesamt 2 Punkte. Der Rest ist absolut blödsinnig, teilweise ohne logischen Zusammenhang und mit katastrophalen Schauspielern besetzt. Gore-Effekte reichen von naja bis ok, sind aber nicht wirklich abwechslungsreich. Haufenweise Fleisch wird an Körperstellen gehalten und dann vermeintlich herausgebissen. Zombies haben entweder graue oder grüne Gesichter, oder gleich Gesichtsfäule.
Der Film ist also die totale Trash-Granate. Was wie erwähnt aber wirklich so übertrieben ist, dass es schon wieder extrem lustig wirkt, wenn man bereit ist sich diesen unfreiwilligen Humor zu geben. Deswegen gibt es als Konsequenz eine phänomenale Promille-Wertung von 8 Punkten.
Wer sich also mal so richtig mit einem sauschlechten Film amüsieren will, dem sei er als Party-Film empfohlen. Wer aber ernsthaften Zombie-Horror sehen will, der sollte sich was anderes suchen.
Screenshot-Parade - diesmal gibts viel Material, ich konnte mich kaum entscheiden:
2 unserer tollen Elite-Soldaten im Einsatz:
Hmm, lecker, die Bodypainting-Szene:
Sind es Zombies oder Leprakranke? Die Frage stellen sie sich im Film wirklich...
Ein Zombie-Kind hat grade seinen Vater angeknabbert...
"Fred Astaire" konnte sein Publikum nicht begeistern und wird gefressen...
Die Katze aus Oma's Bauch...
Regieanweisung: "Du presst deinem Kumpel das Stück Fleisch ans Bein, und beisst dann ein Stück ab. Boah wird das echt aussehen!"
Alle Zombies sagen "Cheese"...
Die Zombies winken uns noch zum Abschied...
Meinung meines Kollegen Oleg "the Bum" : "2 Punkte"
Teil 1 unseres samstäglichen Trash-Festivals.
angeschaut am: 3.9.2005
Normale Wertung: 2 von 10 Punkten
Promille Wertung: 8 von 10 Punkten
Laufzeit: ca. 97 Min. (Special Edition / JPV Austria)
Inhalt:
Auf einer Insel im südamerikanischen Urwald befindet sich eine Forschungsstation, wo ein Experiment ausser Kontrolle gerät und die Wissenschaftler in Zombies verwandelt.
Es wird daraufhin eine Eliteeinheit aus Anti-Terror-Spezialisten losgeschickt um der Sache auf den Grund zu gehen. Diese können in einem Dorf eine Reporterin und ihren Kameramann vor anrückenden Zombies retten und nehmen diese nun mit auf ihrer gefährlichen Reise durch den Dschungel.
Kritik:
Wieder mal so ein Film, der seine Anziehungskraft aus der Tatsache schöpft, dass er indiziert wurde. (am 12.06.1982)
Man erwartet sich etwas relativ krasses, aber herauskommt ein simpler Dawn of the Dead Abklatsch (sogar der Soundtrack wurde geklaut - buchstäblich).
Wenn das geklaute wenigstens für einen Film eingesetzt würde, der Sinn macht, aber leider ist dem nicht so. Was uns hier geboten wird ist ein dermassener Scheiss, dass er im Nachhinein betrachtet schon wieder absolut kultig wirkt.
Also fangen wir mal an mit dem Ort der Handlung, der später politisch erklärt wird, weil die Regierungen die Länder der 3. Welt mit dem Zombie-Virus strafen wollen. Der Dschungel bietet dem Regisseur die herrliche Gelegenheit haufenweise Tierdokumentaraufnahmen einzuspielen, die nichts mit dem Film zu tun haben, und dadurch die dünne Handlung noch mehr zu strecken.
Weiter gehts mit den Anti-Terror-Spezialisten, die am Anfang bei einer Geiselnahme in einer Botschaft "vorgestellt" werden. Gegen diese Stümper, die im Laufe des Films nur noch total bescheuert agieren, wirken sogar Louis de Funes trottelige St.Tropez Polizisten wie eine Eliteeinheit. So stellen sie nach den ersten paar Zombies fest, dass nur Kopfschüsse sie wirklich totkriegen, um dann den ganzen Film über einfach drauflos zu ballern, egal wohin.
Was mich gleich zu den Zombies bringt, die das passivste darstellen, was ich bisher gesehen habe. Da kann einer der durchgeknallten "Elite"-Soldaten mitten in sie reinspazieren, ihnen eine kleine Ansprache halten und alle stehen brav um ihn rum und "scharren" ein wenig mit den Fingern, bis er fertig ist.
Wenn die mal jemand erwischen, dann muss man sich schon extrem dumm anstellen, z.B. in der Forschungsstation den Aufzug kommen lassen und dann in die andere Richtung gucken, bis die Zombies da sind und einen rein ziehen (buchstäblich *hihi*)
Zwischendurch besuchen die Soldaten einen wilden Eingeborenen-Stamm, den die Reporterin durch ein Bodypainting besänftigen muss. Juhu denkt sich der Regisseur, endlich Gelegenheit ein paar schöne Brüste zu zeigen. Und wir denken das auch und vergeben dafür einen Punkt. Ausserdem Gelegenheit haufenweise Doku-Material von Eingeborenen zu bringen, dass wieder nichts mit der Handlung zu tun hat. Das Gezeigte ist im besten Fall kurios, ansonsten nur ziemlich daneben.
Nachdem das Dorf von Zombies übernommen wurde ziehen die Soldaten weiter (anstatt zu helfen).
Man kommt zu einem verlassenen Haus, wo sich für einen der Soldaten die Möglichkeit zu einer Fred Astaire Imitation, bekleidet mit einem Ballett-Röckchen, ergibt. Wirklich kein Wunder, dass man diese Typen auf die Selbstmord-Mission geschickt hat. Natürlich wird der musikalische Typ dafür gefressen.
Den 2. Punkt vergebe ich für eine Szene hier, wo man eine Oma im Lehnstuhl sitzen sieht, offensichtlich tot. Der Chef der Soldaten hört etwas und hebt die Kleidung von ihrem Bauch weg. Und aus dem Loch in ihrem Bauch befreit sich eine süsse Miezekatze und springt heraus. Mega-Brüller. Vor allem weil Oma danach plötzlich die Augen aufschlägt und den Soldaten angreift.
Danach machen sich die Überlebenden auf zur Fabrik, um sich dort vollständig aufreiben zu lassen. Nicht ohne vorher noch schnell eine Sozialkritik loszuwerden - gut dass die Zombies es nicht so eilig haben. Wow, dachte man dadurch das Niveau heben zu können?
Die letzte Szene dann wieder in Italien zeigt uns, dass die Zombies auch hier angekommen sind.
Fasse ich mal zusammen:
1 Punkt für das Bodypainting
1 Punkt für die Katze aus dem Bauch der Oma
macht insgesamt 2 Punkte. Der Rest ist absolut blödsinnig, teilweise ohne logischen Zusammenhang und mit katastrophalen Schauspielern besetzt. Gore-Effekte reichen von naja bis ok, sind aber nicht wirklich abwechslungsreich. Haufenweise Fleisch wird an Körperstellen gehalten und dann vermeintlich herausgebissen. Zombies haben entweder graue oder grüne Gesichter, oder gleich Gesichtsfäule.
Der Film ist also die totale Trash-Granate. Was wie erwähnt aber wirklich so übertrieben ist, dass es schon wieder extrem lustig wirkt, wenn man bereit ist sich diesen unfreiwilligen Humor zu geben. Deswegen gibt es als Konsequenz eine phänomenale Promille-Wertung von 8 Punkten.
Wer sich also mal so richtig mit einem sauschlechten Film amüsieren will, dem sei er als Party-Film empfohlen. Wer aber ernsthaften Zombie-Horror sehen will, der sollte sich was anderes suchen.
Screenshot-Parade - diesmal gibts viel Material, ich konnte mich kaum entscheiden:
2 unserer tollen Elite-Soldaten im Einsatz:
Hmm, lecker, die Bodypainting-Szene:
Sind es Zombies oder Leprakranke? Die Frage stellen sie sich im Film wirklich...
Ein Zombie-Kind hat grade seinen Vater angeknabbert...
"Fred Astaire" konnte sein Publikum nicht begeistern und wird gefressen...
Die Katze aus Oma's Bauch...
Regieanweisung: "Du presst deinem Kumpel das Stück Fleisch ans Bein, und beisst dann ein Stück ab. Boah wird das echt aussehen!"
Alle Zombies sagen "Cheese"...
Die Zombies winken uns noch zum Abschied...
Meinung meines Kollegen Oleg "the Bum" : "2 Punkte"
Teil 1 unseres samstäglichen Trash-Festivals.
angeschaut am: 3.9.2005
Normale Wertung: 2 von 10 Punkten
Promille Wertung: 8 von 10 Punkten