13 Oktober 2005

 

Daredevil (Director's Cut) - USA 2003

OFDB-Link
Genre(s): Action / Fantasy
Laufzeit: ca. 128 Min.
Alterseinstufung: FSK 16

Inhalt:
Als junger Mensch wurde Anwalt Matt Murdock (Ben Affleck) mit einer radioaktiven Substanz vergiftet und erblindete. Doch das Gift hinterließ Murdock auch einige erstaunliche Kräfte und stattete ihn obendrein mit einer Art Fledermaus-Radar aus, der ihn nun besser "sehen" lässt als so manchen gesunden Menschen. Solchermaßen gewappnet, kümmert sich der äußerlich unauffällige Jurist nach vollbrachtem Tagwerk als mysteriöser "Daredevil" um jene faulen Früchtchen, denen das Justizsystem auf legalem Wege nicht beikommt.

Kritik:
Und wieder eine Comicverfilmung aus dem Hause Marvel, diesmal mit einer sehr interessanten Hauptfigur. Denn Daredevil ist blind - er muss diesen Sinn also durch verbesserte andere Sinne ausgleichen. Wiederholt gibt uns der Regisseur einen Einblick, wie Daredevil seine Umbegung wahrnimmt, das ist anfangs noch verwirrend, aber später wirklich sehr atmosphärisch und glaubwürdig umgesetzt und unterscheidet diesen Film von den üblichen Superhelden-Geschichten. Denn Daredevil ist durch seine geschärften Sinne nicht nur überlegen, sondern hat zum Beispiel bei Lärm auch einen deutlichen Nachteil, was sich seine Gegner auch zunutze machen. Hierbei kommt besonders der 5.1 Sound sehr erfolgreich zum Einsatz, der ja bei vielen Filmen kaum genutzt wird.
Dies ist übrigens die Director's Cut Version, die ca. eine halbe Stunde länger als die Kinoversion läuft. Das wirkt sich wohltuend auf den Film und den Handlungsaufbau aus, der ruhig und gut nachvollziehbar erzählt wird. Es bleibt Zeit eine einigermassen glaubwürdige Liebesgeschichte zwischen Daredevil und Elektra aufzubauen. Ich bin kein Ben Affleck Fan, aber er spielt hier durchweg solide. Blickfang des Films ist natürlich Jennifer Garner als Elektra (siehe Screenshot rechts), deren weitere Geschichte ja auch vor kurzem im Kino lief.
Jon Favreau als Daredevils Anwaltskollege übernimmt die Rolle des Sidekicks, der das ganze auflockern darf. Die Bösen werden von dem bärenhaften Michael Clarke Duncan und Colin Farrell als "Bullseye" gemimt. Letzterer ist ein wirklicher cooler Bösewicht, der gut zum Daredevil Universum passt. Brüllerszene ist hierbei der Flug nach Amerika, wobei er eine lästige Sitznachbarin elegant zum Schweigen bringt.
Wie immer bei Comicverfilmungen ist es natürlich sehr problematisch, dass man die zugrundeliegende Comicreihe nicht kennt. In unserem Falle war es etwas unglaubwürdig, wie Daredevil sich z.B. von Gebäuden stürzte. Dies wirkte für eine Figur, die keine körperlichen Superkräfte hat, übertrieben.
Der Soundtrack ist sehr rockig ausgefallen und wird geschickt eingesetzt.
Letzendlich gefällt mir der Director's Cut gut. Ein solide gemachter Film, der einen ungewöhnlichen, relativ tiefgründigen Helden zeigt und mit Elektra eine Topheldin vorstellt, deren eigener Film noch besser ist. Eine Comicverfilmung, wie ich sie mir vorstelle.

Screenshots: Daredevil wacht über sein Viertel "Hell's Kitchen"


Zuerst tragen Matthew und Elektra einen kleinen Kampf aus....


... bevor sie sich endlich näher kommen.


Bullseye, der fiese Bösewicht trifft (fast) immer.


Um das Kräftegleichgewicht herzustellen muss Daredevil auf Listen zurückgreifen.


angeschaut am: 13.10.2005 im KellerKino
Normale Wertung: 8 von 10 Punkten



<< Home
Neuere Beiträge - Ältere Beiträge

This page is powered by Blogger. Isn't yours?