11 Oktober 2005

 

Enter the Dragon - USA 1973

OFDB-Link
Genre(s): Eastern / Action
Laufzeit: ca. 98 Min.
Alterseinstufung: FSK 18
Bemerkung: englische Originalfassung, Special Edition Uncut

Inhalt:
Der Geheimdienstmann Braithwaite (Geoffrey Weeks) heuert den Shaolin-Schüler Lee (Bruce Lee) an, um die Festung von Han (Shih Kien) zu infiltrieren. Han ist von den Idealen der Shaolin abgefallen und hat auf seiner Privatinsel eine Kung-Fu-Schule eröffnet. Nebenbei handelt er mit Drogen und Mädchen. Lee soll ohne Waffen zur Insel reisen und dort am alle drei Jahre stattfindenden Martial-Arts-Turnier teilnehmen. Er willigt ein, auch, weil er mit Han eine persönliche Rechnung offen hat: sein Bodyguard Oharra (Robert Wall) hat Lees Schwester Su Lin (Angela Mao) getötet. In Hongkong trifft Lee auf zwei weitere Turnier-Teilnehmer, beide aus Amerika: Roper (John Saxon) und Williams (Jim Kelly). Lee freundet sich mit ihnen an, doch auf der Insel wird Williams bald von Han erledigt. Lee nimmt Kontakt mit der Undercover-Agentin Mei Ling (Betty Chung) auf und stösst in Hans geheime Unterwelt vor. Doch der Bösewicht ist ihm längst auf der Spur...

Kritik:
Mit Bruce Lee's letztem Film vor seinem Tod wende ich mich auch erstmals dem Martial-Arts Genre zu, obwohl es sich bei diesem Film mehr um eine Art asiatische James Bond Version handelt. Wer sich für das sehr interessante Leben von Bruce Lee interessiert, der sollte sich unbedingt den Film Dragon anschauen, dort erfährt man mehr, auch über die mysteriösen Umstände seines Todes. Trotz der wenigen Filme, die er vor seinem frühen Tod drehen konnte, gilt er bis heute als einer der bekanntesten Martial Arts Virtuosen überhaupt.
Enter the Dragon besticht vor allem durch sein wunderbares 70er Jahre Flair, was alleine schon sehenswert ist. Die Story ist, wie schon erwähnt, eine Art asiatische James Bond Geschichte, mit Lee als Undercover-Agent, der einem Drogenbaron das Handwerk legen soll. Dieser hat dann stilecht eine weisse Siamkatze im Arm und verfügt über eine künstliche Hand, an die später diverse Kampfaufsätze geschraubt werden können.
Das Karate-Turnier auf seiner Insel ist die ideale Tarnung um Lee einzuschmuggeln. Dieser kann dabei seine überragende Körperbeherrschung zeigen. Die Kämpfe selber sind nach heutigen Maßstäben zwar nicht mehr besonders krass, aber die Schnelligkeit, mit der Bruce Lee zuschlagen kann ist nach wie vor eine Klasse für sich. Die Kämpfe bleiben dabei durchweg realistisch hart, ohne Herumgefliege und andere Spässe.
Die Vorstellung der drei Helden ist sehr gut gelungen. Lee will seine Schwester rächen, die sich, angesichts einer drohenden Vergewaltigung durch den Leibwächter des Drogenbarons, selber das Leben nahm. Der weisse Amerikaner Roper ist ein Lebemann, der ständig pleite ist und sich auch schon mal auf dem Golfplatz mit seinen "Gläubigern" prügeln muss, während der schwarze Amerikaner Williams von der Polizei grundlos schikaniert und nach Widerstand gesucht wird.
Wenn sie nicht kämpfen müssen lassen es sich die Karate-Profis gut gehen, dazu gehören ausgelassene Parties und Zugriff auf den Mädchen-Service des Drogenbarons. Die beiden Amerikaner greifen hier gerne zu, der Schwarze nimmt es gar mit vier Mädchen gleichzeitig auf. Hervorheben möchte ich hier die Leiterin des "Harems" Ahna Capri (siehe Screenshot rechts oben), die sehr hübsch ist.
Der Film selber ist relativ vorhersagbar, die Story standardgemäss. Aber durch die professionelle Produktion entsteht eine tolle Atmospäre, die einen den Film geniessen lässt. Die gezeigte Brutalität hält sich meines Erachtens in Grenzen, trotzdem ist der Film in Deutschland ab 18 freigegeben.
Auffallend ist der Mix an Hautfarben, der für einen Film aus den frühen 70ern sicher nicht unbedingt selbstverständlich ist, und wie die Akteure zusammenhalten. Der gegenseitige Respekt der Gegner beim Kampfsport spielt hier sicher eine Rolle.
Das Anschauen in der Originalversion bringt den Vorteil mit sich, dass man Bruce Lee's akzentgeprägtes Englisch geniessen kann, was sicher ein Grund ist, dass seine Sprechparts eher klein gehalten wurden.
Wunderbar zum Film passt der Soundtrack, der alleine schon wert ist sich den Film anzusehen.
In der Nebenrolle als Lee's Schwester kann Angela Mao (siehe Screenshot links) überzeigen, eine der ersten weiblichen Martial Arts Filmgrössen und Legende des Hong Kong Kinos.
Enter the Dragon hat damals eine Welle an Martial Arts Filmen losgetreten und wäre sicherlich Bruce Lee's Ticket für eine grosse Filmkarriere gewesen, ähnlich zu Jackie Chan heute (der witzigerweise in diesem Film auch einen Auftritt hat), insofern ist es ein Pflichtfilm, der aber auch viel Spass beim Anschauen macht.
Promilletechnisch gibts einen kleinen Zuschlag, weil man dann die ausgefallene 70er Atmosphäre noch lustiger findet.

Screenshots: Lee nutzt das Turnier um sich für den Tod seiner Schwester zu rächen.


Roper (John Saxon) kriegt auf dem Golfplatz Besuch von Schuldeneintreibern.


Harems-Chefin Tania (Ahna Capri, links) und ein paar ihrer Mädels.
(Man beachte das Jimi Hendrix Poster im Hintergrund)


Han beaufsichtigt das Turnier.


Bruce Lee kriegts gleich mit dem Muskelpaket zu tun...


Der Amerikaner Williams gespielt von Jim Kelly.


Han, mit der künstlichen Kampf-Hand.


Bruce Lee hat Blut geleckt...


angeschaut am: 24.9.2005
Normale Wertung: 8 von 10 Punkten
Promille-Wertung: 9 von 10 Punkten

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