08 Februar 2006

 

Sin City - USA 2005

OFDB-Link
Genre(s): Action / Thriller / Fantasy
Laufzeit: ca. 119 Min. (Kinofassung)
Alterseinstufung: FSK 18

Inhalt:
Sin City - die düstere Stadt der Sünden, Gewaltverbrechen und Gefahren. Im Babylon der Neuzeit ist nichts und niemand wirklich sicher. Der Film zeigt drei Geschichten aus den dunklen Nischen dieser Stadt. Der muskulöse Schläger Marv (Mickey Rourke) begibt sich auf einen beispiellosen Rachefeldzug, weil die einzige von ihm geliebte Frau Goldie (Jamie King) nach einer gemeinsamen Nacht von einem Killer getötet wird. Dwight (Clive Owen) setzt sich für die eigentlich nicht ganz so wehrlosen Prostituierten und Tänzerinnen ein, als ein brutaler Cop (Benicio del Toro) sie bedroht. Er gerät damit selbst in immer größere Schwierigkeiten. Der ehrliche Cop Hartigan (Bruce Willis), der seinen Job allmählich leid ist, muss doch noch einmal zur Tat schreiten. Die Tänzerin Jenny (Jessica Alba) muss beschützt werden, da ein Killer namens Yellow Bastard (Nick Stahl) auf sie angesetzt wurde - bereits zum zweiten Mal.

Kritik:
Seit ich den Film am 9.08.2005 zum ersten Mal in der Originalfassung gesehen habe ist einige Zeit vergangen. Doch an der Wertung hat sich nichts geändert. Es gibt von mir 8 Punkte, was für die meisten Filme super wäre, doch hier bin ich ein wenig hin- und hergerissen. Da ist zum einen die künstlerisch exzellente Umsetzung eines Comics, eine Traumbesetzung, jede Menge Gewalt und mit die schönsten Frauen, die je für einen Film versammelt wurden.
Doch zum anderen ist da die stets gleiche monotone Erzählweise der Episoden, deren gewöhnungsbedürftige Aneinanderreihung, sowie einige unfreiwillig komische Stellen, die für mich eine höhere Wertung verhageln.
Keine Frage, Sin City ist ein aussergewöhnlicher Film. Es ist schon erstaunlich, dass Hollywood einem Regisseur solch freie Hand lässt, dass er einen Film macht, der das Mainstream Publikum auf eine harte Probe stellt. Wer Comics liebt, der dürfte auch begeistert sein, denn der Film ist ein lebendig gewordener Comicstrip.
Leider taugt der Erzählwert der Geschichten nicht unbedingt für mehr als einen Durchlauf. Dafür sind sie zu gleichförmig darauf fokussiert einen toughen Helden zum Schutze von schönen Frauen (siehe Carla Gugino im Screenshot rechts) antreten zu lassen, bzw. um der Gewalt zu frönen. Denn die Gewaltverherrlichung ist selbst mit künstlerischer Verfremdung (Blut ist meist leuchtend weiss) enorm. Aus meiner Feder mag es sich komisch anhören, wenn ich das bemerke, aber dies ist sicher einer der gewaltverherrlichendsten Filme, die ich je gesehen habe. Daran ändert auch die kunstvolle Darstellung nichts. Der Regisseur übersteigert die Gewaltdarstellung nur dermassen, dass jedem Betrachter der Unterschied zwischen Fiktion und Realität bewusst werden muss. Deswegen war die FSK wohl auch recht grosszügig und hat keine Schnitte vornehmen lassen.

Für ein Meisterwerk, wie viele diesen Film empfinden, fehlt mir einfach noch mehr Zugang, mehr Spannung und persönliche Begeisterung. Hier hat mich der Film einfach zu kalt gelassen, weil die (fast) unkaputtbaren Comic-Charaktere einem einfach zu fern sind. Mitleiden oder sich damit identifizieren war für mich nicht möglich. Das ganze "Eye Candy" reicht auch nicht aus, um mich darüber hinwegzutrösten.
Deswegen "nur" ein sehr guter Film für 8 Punkte.
Übrigens kann ich trotz einer meist guten Synchronisation nur zur englischsprachigen Originalfassung raten.

Screenshots: Brittany Murphy als Kellnerin Shellie, die eine Affäre mit...


...Dwight (Clive Owen) hat, der wiederum mit der Chefin der Hurenstadt, Gail (Rosario Dawson) verbandelt war/ist.


Benicio Del Toro hat im Eifer des Gefechts seine Hand verloren.


Der Yellow Bastard (Nick Stahl) mit seinem Opfer Nancy (Jessica Alba).


Die "Trophäen" des Menschenfressers Kevin (Elijah Wood).


angeschaut am: 8.02.2006 im KellerKino (insgesamt 2x gesehen)
Normale Wertung: 8 von 10 Punkten



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