15 Februar 2006

 

The Village - USA 2004

OFDB-Link
Genre(s): Mystery / Drama
Laufzeit: ca. 103 Min.
Alterseinstufung: FSK 12

Inhalt:
Ein kleines, von der Außenwelt isoliertes Dorf lebt in Koexistenz mit unheimlichen Kreaturen, die ihr Revier im angrenzenden Wald weitgehend unsichtbar, aber ständig präsent verteidigen. Jede Spezies respektiert den Lebensraum der anderen, bis der junge Lucius mit seiner Ankündigung, er wolle die Grenzen überschreiten, eine Kette unvorhersehbarer Ereignisse auslöst.

Kritik:
Die bisherigen Filme von Regisseur M. Night Shyamalan, die eine überraschende Wendung am Ende gemeinsam haben, rissen mich bisher weit weniger vom Hocker, als die sonstige Kritik. The Sixth Sense (1999)hatte eine gute Idee, die zumindest mir aber recht früh auffiel, wodurch die Luft bei dem Film danach ziemlich raus war. Mit Unbreakable - Unzerbrechlich (2000) konnte ich überhaupt nichts anfangen - der Film ist mir in ganz schlechter Erinnerung.
Insofern ging ich mit geringen Erwartungen an The Village heran, noch dazu, weil der Film gespaltene Kritiken bekommen hatte. Nach dem Ansehen kann ich dies gut nachvollziehen. Mir gefiel er jedoch überraschenderweise sehr gut.
Das Drehbuch ist intelligent geschrieben, so dass sich die Geschichte langsam entfalten kann. Bedächtig wird die Handlung aufgebaut und wir mit den Charakteren aus dem Dorf, sowie ihrer Umgebung vertraut gemacht. Auch das Gruselmoment wird langsam aufgebaut und leise gesteigert, mit gezielten Schockmomenten, bis es dann im Finale voll zur Geltung kommt. Dabei bleibt der Film stets ziemlich gewaltfrei (deshalb auch die FSK 12 Einstufung). Sehr geschickt versteht der Regisseur die menschlichen Urängste vor dem Unbekannten, dem Dunkel, dem Wald zu bedienen.
Die Hauptkomponente hierbei ist der Sound, der bei 5.1-Tonwiedergabe noch besser kommt, als nur Stereo. Soundtrack und Geräusche schaffen eine tolle Gruselatmosphäre, die das Gezeigte bzw. Nicht-Gezeigte noch verstärkt.
Von der Optik her gefiel mir der Einsatz bestimmter Signalfarben, die auch zur Atmosphäre beitragen.
Um es klarzumachen: Wer sich grossartige Action- oder Horror-Momente erwartet, der ist hier ganz falsch. So passiert in der ersten halben Stunde kaum etwas.
Dies gibt aber auch Raum zum Schauspielern, den die jungen Darsteller gerne nutzen. Die drei Hauptdarsteller Bryce Dallas Howard, Joaquin Phoenix und Adrien Brody liefern tolle Vorstellungen ab. Besonders Bryce Dallas Howard (siehe Screenshot rechts) als Blinde mit unglaublicher Courage hat mich sehr beeindruckt. Die Liebesgeschichte zwischen ihr und Joaquin Phoenix kommt trotz knapper Zeit glaubhaft rüber. Und Adrien Brody's Charakter führt den Dorfbewohnern schmerzlich vor Augen, dass man das Böse nicht aussperren kann. Auch der Rest des Casts kann sich sehen lassen und verfügt über viele Stars.
Beeindruckt hat mich auf alle Fälle, wie viel Angst die späten Szenen im Wald einem als Zuschauer machen, obwohl zu diesem Zeitpunkt das Geheimnis bereits gelüftet ist.
Die unverzichtbare Schlusswendung fand ich auch ok, obwohl man dort sicher viele Angriffspunkte finden kann.
Mehr will ich hier gar nicht verraten, da The Village am besten ohne jegliche Vorkenntnisse und bei ernsthafter Anteilnahme an den Charakteren wirkt. Wer allerdings mit falschen Vorstellungen an den Film herangeht, könnte ziemlich enttäuscht werden.
Meine Erstwertung von 7 Punkten steigere ich beim 2. Ansehen noch etwas auf 7,5 Punkte.

Screenshots: Die Dorfgemeinschaft speist zusammen.


Mit diesem Wachturm versucht man die Ankunft der "Unaussprechlichen" frühzeitig zu bemerken.


Ivy Walker (Bryce Dallas Howard) macht sich auf die Reise durch den furchtbaren Wald.


angeschaut am: 15.02.2006 im KellerKino (insgesamt 2x gesehen)
Normale Wertung: 7,5 von 10 Punkten



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