15 März 2006

 

Ghosts of Mars - USA 2001

OFDB-Link
Genre(s): Action / Horror / SciFi / Thriller
Laufzeit: ca. 94 Min.
Alterseinstufung: FSK 18

Inhalt:
Im Jahr 2176 erobert die Menschheit den Planeten Mars und beutet dessen Rohstoffe aus. Aus einer Minenarbeitersiedlung soll Polizistin Ballard (Natasha Henstridge) den gefürchteten Verbrecher James "Desolation" Williams (Ice Cube) in die Marsmetropole überführen. Vor Ort wartet jedoch eine Überraschung auf sie: Eine geheimnisvolle Macht aus dem Planeteninneren ergreift Besitz von den Arbeitern und verwandelt sie in mordgierige Zombies...

Kritik:
Wer mit John Carpenters Arbeit vertraut ist, der erkennt in Ghosts of Mars einige Ideen seiner früheren Werke wieder. Da wäre zum einen eine belagerte Polizeistation (Assault - Anschlag bei Nacht 1976), und ausserdem die Geister, die durch die Luft übertragen werden und von Personen Besitz ergreifen (ähnlich wie bei The Thing 1982). Beides sind grossartige Filme, was Ghosts of Mars keineswegs ist. Leider hat Carpenter es versäumt, die guten Ansätze, die enthalten sind, vernünftig umzusetzen. Das Potential zu einem sehr guten Film wäre sicher vorhanden gewesen.
Ein Fehler ist zum einen die Erzählweise in Rückblenden. Dies nimmt nicht nur die Spannung, da Lt. Ballard (Natasha Henstridge) die Geschichte erzählt, wir also wissen, dass sie überleben wird - es zerstört auch den Erzählfluss, wenn ständig die letzten Momente neu erzählt werden. Überhaupt die Story: Viel zu kompliziert geraten. Wo das Grundprinzip doch so einfach und erfolgreich umgesetzt werden kann. Denn die Besessenen sind im Prinzip auch nichts anderes als Zombies. Und Zombies waren in den letzten Jahren gefragt an den Kinokassen.
Hier hätte ich mir schlicht eine einfachere Story gewünscht, ohne Marsbewohner, die die von ihnen besessenen Körper mit "Bodypiercings" und angefeilten Zähnen, etc. verschönern. Das wirkte einfach nur lächerlich. (Übrigens ebenso, wie die Handgranaten aus Konservendosen und Sprengzündern).

Auch der Splatterfaktor ist zwar stellenweise ganz nett, hätte aber ruhig um einiges härter ausfallen dürfen.
Die Charaktere kommen leider auch nicht über Klischees hinaus. Den Schauspielern möchte ich gar keine Schuld daran geben, denn Clea DuVall, Natasha Henstridge (siehe Screenshot rechts) oder auch Jason Statham haben schon andere Rollen überzeugend gespielt. Das Drehbuch gibt einfach nicht mehr her, was sich auch in ziemlich bescheuerten Dialogen äussert. Auch aus der möglichen Liebesgeschichte zwischen Henstridge und Statham wird nichts gemacht (was vielleicht auch besser so ist).
Schnell, schnell wird dem Zuschauer von den Akteuren oft eine Erklärung für die Vorkommnisse gegeben, was für einen Filmemacher eigentlich die letzte Lösung bleiben sollte.

Auch die plötzliche Entschlossenheit der Überlebenden, den "Geistern" mittels Sprengung der Atomkraftwerks zu Leibe zu rücken (eindeutig von Aliens geklaut), wirkt wenig überzeugend und nicht besonders logisch.
Was gut gelungen ist, sind die wenigen Action-Sequenzen. Haben wir natürlich auch oft schon um einiges besser gesehen, aber für B-Movie Verhältnisse - und als solchen muss man Ghosts of Mars einstufen - ist es gut gelungen. Henstridge ist zwar kein "fighting babe" vom Kaliber einer Milla Jovovich, macht aber eine gute Figur. Ihr Outfit den ganzen Film durch kann ich nur als superheiss bezeichnen - entweder Leder, hellblauer Pulli oder Unterwäsche, aber immer enganliegend an ihrer Traumfigur.

Leider wird die gute Idee des Matriarchats kaum umgesetzt. Auch die Filmmusik von Carpenter, sehr schwermetallisch, macht Laune - wäre aber meiner Meinung nach ebenfalls besser mit richtigen Stücken als mit reinen Instrumentals umgesetzt worden.
Aber so vernichtend schlecht, wie es sich bis jetzt anhört, finde ich den Film gar nicht. Für den Genrefan findet sich noch genug zum Liebhaben. Mich ärgert nur, was bei dem versierten Regisseur, der guten Besetzung und der interessanten Grundidee rausgekommen ist - da hätte man viel, viel mehr draus machen können.
Fazit: Der Normalzuschauer sollte Ghosts of Mars auf alle Fälle meiden - für Genrefans wie mich ist er ganz unterhaltsam. Und für Fans von Natasha Henstridge sowieso Pflicht. Ihr verdankt der Film einen dicken Bonus bei meiner Wertung.

Screenshots: Natasha Henstridge's Vorgesetzte wird von Pam Grier verkörpert, die allerdings recht bald den Löffel abgeben muss.


Die "Geister" sind unseren Helden zahlenmässig klar überlegen.


Clea DuVall, Natasha Henstridge und Jason Statham als Marspolizisten.


Die schlafende Schönheit...


angeschaut am: 15.03.2006 im KellerKino (insgesamt 2x gesehen)
Normale Wertung: 6 von 10 Punkten
Promille-Wertung: 7 von 10 Punkten



<< Home
Neuere Beiträge - Ältere Beiträge

This page is powered by Blogger. Isn't yours?