27 April 2006
Spiel mir das Lied vom Tod - ITA 1968
OFDB-Link
Genre(s): Western
Laufzeit: ca. 158 Min.
Alterseinstufung: FSK 16
Inhalt:
Die Ex-Prostituierte Jill kommt aus New Orleans in den Westen, um an der Seite des Farmers McBain ein neues Leben zu beginnen. Doch ihr Mann ist tot, ermordet von den Chefs der Eisenbahngesellschaft, auf deren zukünftiger Trasse er siedelte. Jill denkt nicht daran, klein beizugeben, und nimmt auf eigene Faust den Kampf um das Land auf. Ein gutmütiger Outlaw und ein geheimnisvoller Fremder, der mit dem Oberkiller der Eisenbahner noch eine Rechnung offen hat, kommen ihr dabei zu Hilfe.
Kritik:
Spiel mir das Lied vom Tod ist nicht zu Unrecht ein legendärer Western. Das liegt zum einen am Soundtrack von Ennio Morricone, der einfach nur der Hammer ist, auch nach 38 Jahren. Zum anderen natürlich am Vermögen des Regisseurs Sergio Leone, der hier eher grosse Kunst, als nur einen gewöhnlichen Western abliefert.
Es wird unheimlich viel Zeit auf die Szenarien verwendet, was teilweise schon quälend für den Zuschauer wird, bis die Erlösung in Form eines Shootouts kommt. Dann gibt es massig Close-Ups, im Finale wird als Krönung dann noch näher an die Gesichter gezoomt.
Die Geschichte selber ist, trotz der enormen Laufzeit, eigentlich recht einfach gehalten, wie die meisten Western, bietet aber doch einige Dinge zum Nachdenken. So ist wieder klar erkennbar, wie der Italo-Western sich mit den negativen Seiten des "wilden Westens" beschäftigt. In diesem Fall schön zu sehen an den skrupellosen Eisenbahnern - Großkapitalisten, die alle Probleme mit Geld aus dem Weg räumen, bzw. mit gemieteten Killern. Dagegen mutiert der eigentliche Lokal-Bösewicht Cheyenne direkt zum Helden. Auch Claudia Cardinale (siehe Bild rechts) ist nicht die typische Westernfrau, die edel, aber hilflos ist. Sie ist eine Ex-Prostituierte, die mit klarem Verstand und ohne Illusionen versucht zurechtzukommen.
Das Töten selber, was in vielen Western ein wichtiger Bestandteil ist, wird hier teilweise eher beiläufig abgehandelt, z.B. bei Cheyenne's Ausbruch aus dem Gefängnis-Waggon, wo man nur haufenweise Leichen sieht, während an anderer Stelle die Wirkung umso härter ist, wenn z.B. anfangs die McBain-Familie ermordet wird.
Ich muss allerdings schon insofern Kritik üben, dass mir persönlich die Laufzeit einfach zu lang geraten ist. Hier wäre eine Straffung angenehmer gewesen, aber das ist mein persönlicher Geschmack, der mehr kurze, knackige Filme mag.
Die schauspielerischen Leistungen fand ich durch die Bank sehr gut, aber von der Darstellerriege erwartet man auch nichts anderes.
Fazit: Meisterwerk des Genres, das teilweise etwas zäh daherkommt, aber trotzdem ein absoluter Pflichtfilm ist. Meine Wertung: 8,5 Punkte.
Screenshots: Cheyenne und der Mundharmonika-Spieler treffen das erste Mal aufeinander.
Der eiskalte Killer Frank (Henry Fonda) und sein mundharmonika-spielender Widersacher (Charles Bronson).
Finaler Shootout und nochmal die schöne Claudia Cardinale.
angeschaut am: 26.04.2006 im KellerKino
Normale Wertung: 8,5 von 10 Punkten
Genre(s): Western
Laufzeit: ca. 158 Min.
Alterseinstufung: FSK 16
Inhalt:
Die Ex-Prostituierte Jill kommt aus New Orleans in den Westen, um an der Seite des Farmers McBain ein neues Leben zu beginnen. Doch ihr Mann ist tot, ermordet von den Chefs der Eisenbahngesellschaft, auf deren zukünftiger Trasse er siedelte. Jill denkt nicht daran, klein beizugeben, und nimmt auf eigene Faust den Kampf um das Land auf. Ein gutmütiger Outlaw und ein geheimnisvoller Fremder, der mit dem Oberkiller der Eisenbahner noch eine Rechnung offen hat, kommen ihr dabei zu Hilfe.
Kritik:
Spiel mir das Lied vom Tod ist nicht zu Unrecht ein legendärer Western. Das liegt zum einen am Soundtrack von Ennio Morricone, der einfach nur der Hammer ist, auch nach 38 Jahren. Zum anderen natürlich am Vermögen des Regisseurs Sergio Leone, der hier eher grosse Kunst, als nur einen gewöhnlichen Western abliefert.
Es wird unheimlich viel Zeit auf die Szenarien verwendet, was teilweise schon quälend für den Zuschauer wird, bis die Erlösung in Form eines Shootouts kommt. Dann gibt es massig Close-Ups, im Finale wird als Krönung dann noch näher an die Gesichter gezoomt.
Die Geschichte selber ist, trotz der enormen Laufzeit, eigentlich recht einfach gehalten, wie die meisten Western, bietet aber doch einige Dinge zum Nachdenken. So ist wieder klar erkennbar, wie der Italo-Western sich mit den negativen Seiten des "wilden Westens" beschäftigt. In diesem Fall schön zu sehen an den skrupellosen Eisenbahnern - Großkapitalisten, die alle Probleme mit Geld aus dem Weg räumen, bzw. mit gemieteten Killern. Dagegen mutiert der eigentliche Lokal-Bösewicht Cheyenne direkt zum Helden. Auch Claudia Cardinale (siehe Bild rechts) ist nicht die typische Westernfrau, die edel, aber hilflos ist. Sie ist eine Ex-Prostituierte, die mit klarem Verstand und ohne Illusionen versucht zurechtzukommen.
Das Töten selber, was in vielen Western ein wichtiger Bestandteil ist, wird hier teilweise eher beiläufig abgehandelt, z.B. bei Cheyenne's Ausbruch aus dem Gefängnis-Waggon, wo man nur haufenweise Leichen sieht, während an anderer Stelle die Wirkung umso härter ist, wenn z.B. anfangs die McBain-Familie ermordet wird.
Ich muss allerdings schon insofern Kritik üben, dass mir persönlich die Laufzeit einfach zu lang geraten ist. Hier wäre eine Straffung angenehmer gewesen, aber das ist mein persönlicher Geschmack, der mehr kurze, knackige Filme mag.
Die schauspielerischen Leistungen fand ich durch die Bank sehr gut, aber von der Darstellerriege erwartet man auch nichts anderes.
Fazit: Meisterwerk des Genres, das teilweise etwas zäh daherkommt, aber trotzdem ein absoluter Pflichtfilm ist. Meine Wertung: 8,5 Punkte.
Screenshots: Cheyenne und der Mundharmonika-Spieler treffen das erste Mal aufeinander.
Der eiskalte Killer Frank (Henry Fonda) und sein mundharmonika-spielender Widersacher (Charles Bronson).
Finaler Shootout und nochmal die schöne Claudia Cardinale.
angeschaut am: 26.04.2006 im KellerKino
Normale Wertung: 8,5 von 10 Punkten