11 Mai 2006

 

Bestie Krieg - ISR/USA 1988

OFDB-Link
Genre(s): Abenteuer / Drama / Krieg
Laufzeit: ca. 105 Min. (Uncut)
Alterseinstufung: FSK 16

Inhalt:
Afghanistan 1981: Nachdem ein sowjetischer Panzerverband ein Dorf der Mudjahedin zerstört hat, verfolgen die Rebellen einen versprengten Tank. Der wird von einem tyrannischen Vollblutsoldaten befehligt, der erst den afghanischen Soldaten seiner Besatzung tötet und dann den renitenten intellektuellen Panzersoldaten in einer gemeinen Falle zurückläßt. Kowertschenko wird von den Mudjahedin gefunden, doch bevor die Frauen ihn steinigen können, verpflichtet er sie, ihm mit dem Ruf 'Nanawatei'Zuflucht zu gewähren. Er schließt sich den Rebellen an und beteiligt sich an der Vernichtung des Panzers.

Kritik:
Der Film beginnt mit der Auslöschung eines afghanischen Dorfes durch eine russische Panzereinheit. Sicher die actionreichste Szene des Films, die in Sachen krasser Gewalt schon mal die Messlatte sehr hoch legt. So wird Giftgas gegen steinewerfende Frauen eingesetzt, noch stehende Häuser inklusive Geflüchteter mit Flammenwerfer und Granaten zerstört und als trauriger Höhepunkt ein Mudschahedin langsam von einem Panzer überrollt.
Danach ist man als Zuschauer geschockt und die Handlung entfaltet sich. Die Besatzung des verirrten Panzers gerät angesichts ihrer Fehlfahrt im Feindesland zusehends in Panik - der Kommandant metzelt skrupellos die eigenen Leute nieder.

Bestie Krieg zeigt auch die Mudschahedin, die den Panzer verfolgen, recht objektiv und präsentiert sie (gottseidank) nicht als Ikonen der Freiheitsbewegung, wie in Rambo III geschehen. Nein, der Film zeigt beide Seiten als Kriegsteilnehmer, die dabei ihre Menschlichkeit verlieren. Die Russen sind dabei die geübteren Soldaten, die mit schmutzigen Tricks gegen ihre Verfolger vorgehen.
Der heute schon fast in Vergessenheit geratene Krieg wird dabei einerseits so schonungslos gezeigt, wie er war, und andererseits vermittelt er durch seine kargen Landschaftsaufnahmen und die zerstrittenen Afghanen ein zutreffendes Bild von einem zerstrittenen Volk ohne Perspektive.
Der Film ist spannend inszeniert und gut gespielt von den Darstellern. Die Inszenierung ist gut gelungen - Kameraführung und Schnitt passen zu dem rauhen Szenario.
Zudem verfügt der Film über einen 80er Jahre Charme - eine Zeit als man noch ohne Computertricks auskam und vor Ort und sicherlich widrigen Bedingungen gedreht hat.

Screenshot: Der Panzer überrollt den afghanischen Gefangenen.


angeschaut am: 6.03.2006
Normale Wertung: 7 von 10 Punkten



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