16 Mai 2006

 

House of the Dead - BRD/CAN/USA 2003

OFDB-Link
Genre(s): Action / Horror / Splatter
Laufzeit: ca. 87 Min. (Uncut)
Alterseinstufung: FSK 18 (SPIO/JK)

Inhalt:
Fünf junge Freunde möchten einer Tanzveranstaltung unter freiem Himmel auf einer sonstenfalls angeblich unbewohnten Insel in Amerikas Nordwesten beiwohnen. Als sie die Fähre verpassen, ist man auf die Hilfe eines vierschrötigen Kutterkaptäns angewiesen, der, wie sich heraus stellt, in großem Rahmen Waffen schmuggelt. Letzeres erweist sich bei der Ankunft als unbedingter Vorteil, da nämlich ein auf dem Eiland wütender Mad Scientist sämtliche Tanzgäste in Zombies verwandelte. Ein wüste Schlacht auf Leben und Untod nimmt ihren Lauf.

Kritik:
Mit diesem Film begann Regisseur Uwe Boll mit seiner Welle der Comicverfilmungen, die bei den Kritikern erst Entsetzen hervorriefen und inzwischen zu einem Boll-bashing geführt haben. Egal was der Mann macht, es wird von vorneherein als schlecht angesehen.
Dementsprechend negativ war auch alles, was ich im Vorfeld über House of the Dead gelesen hatte.

Unter herkömmlichen Gesichtspunkten gesehen ist der Film schlecht, daran gibt es keinen Zweifel.
Das Drehbuch ist mies und dient nur dazu um die Actionszenen aneinanderzureihen. Spannung gibt es auch keine - u.a. dank eines Erzählers, der anfangs schon verrät, dass alle ausser ihm sterben.
Die Schauspieler sind gelangweilt (Jürgen Prochnow) bis grottig schlecht (Rest).
Und die Videospiel-Einblendungen tun ihr übriges, um den Film noch trashiger zu machen.

Doch unter Horror- und Trash-Gesichtspunkten kann der Film durchaus punkten. Es gibt nackige Mädels und jede Menge gut-gemachte Action, sowie ein paar ganz gute Splattereinlagen. Das ist weit mehr als man von vielen anderen Horrorfilmen behaupten kann. Highlight ist eine sehr lange Action-Szene, wo dutzende Zombies niedergemetzelt werden. Insofern fand ich House of the Dead durchaus unterhaltsam. Man darf bloss nicht den Fehler machen, und sich von der Story irgendwas erwarten.
Etwas Alkohol zum Film kann sicher auch nicht schaden - dann wirds sogar recht amüsant, wenn man den Ravern zusieht, die sich unvermittelt in Matrix-mässige Kampfmaschinen verwandeln, oder den Zombies, die sich nicht entscheiden können, ob sie nun Sprinter oder Schlurfer sein wollen. Was der Oberzombie, der im letzten Drittel aus dem Hut gezaubert wird, um dem ganzen wenigstens etwas Story einzuflössen, eigentlich auf der Insel will, ausser rumgammeln, ist auch nicht ersichtlich.

Auf mich wirkte das ganze wie eine gutgelaunte Abschlussarbeit der Filmhochschule, wo jeder das gelernte umsetzen darf - dementsprechend gibts dann sinnlose Bullet-Time Effekte, überbordende Shootouts, sowie Splattereffekte, die klar als Effekte erkennbar sind.
Das, und der Verzicht auf Story und ordentliche Darsteller gibt dem Film aber auch eine Art trashigen Charme.
Dazu kommt eine Laufzeit, bei der eigentlich kaum Längen aufkommen.
Grade im Horrorbereich habe ich schon weitaus schlechtere und langweiligere Filme gesehen, die längst nicht so verachtet und gebasht werden, wie House of the Dead.
Letztendlich liefert der Film ziemlich genau das ab, was man man sich von der Verfilmung eines trashigen Videospiels erwartet. Und das meine ich durchaus nicht negativ.

Fazit: Normalzuschauer interessiert sowas eh nicht - Trashfreunde und Splatterfans sollten durchaus einen Blick riskieren - am besten im Partyrahmen. Der Film ist weit besser, als sein Ruf und der seines Regisseurs.

Für ein tolles Langreview empfehle ich wiedermal Badmovies.de.

Screenshots: Uns Uwe weiss, ...


...was er dem gemeinen Horrorfan schuldig ist, nämlich...


...Tits and Violence.


Der KaLeu und die Küstenwache übernehmen das Kommando.


Wie gut, dass eine Schwertmeisterin bei den Ravern dabei ist.


Setphoto: Kaffeepause unter Zombies.


angeschaut am: 15.05.2006
Normale Wertung: 4 von 10 Punkten
Promille-Wertung: 6 von 10 Punkten



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