19 Juni 2006
V wie Vendetta - USA/BRD 2006
OFDB-Link
Genre(s): Action / Drama / Thriller / SciFi
Laufzeit: ca. 132 Min.
Alterseinstufung: FSK 16
Inhalt:
In naher Zukunft: England wird regiert von High Chancellor Sutler (John Hurt), der ein faschistoides System eingerichtet hat. Seine Macht basiert auf Angst - vor Kriegen, Terror und Seuchen. Dafür nehmen die Bürger in Kauf, ihrer Freiheiten beraubt zu sein. So auch Evey (Natalie Portman), die nach der Sperrstunde an drei Regierungs-Polizisten gerät. Als die Kerle sie sexuell missbrauchen wollen, erscheint ein maskierter Mann und prügelt sie k.o. Er rettet Evey und stellt sich als "V" (Hugo Weaving) vor, ein belesener, wortgewandter Mann mit einer Mission: Am 5. November das Parlament sprengen und damit den Akt vollenden, den der Rebell Guy Fawkes 1605 nicht durchführen konnte. Der Katholik Fawkes flog auf und wurde gehängt. Mit seiner Fawkes-Maske wird "V" zum neuen Feindbild von Sutler und seinen Schergen.
Kritik:
V wie Vendetta versucht sich an einem ziemlich schwierigen Mix. Da wäre zum einen ein grosser Anteil politischer Botschaft, die sich klar gegen Faschismus ausspricht und durch manche Parallelen zur Post-9/11-Gesellschaft aufzeigt, wie schnell man in die faschistische Richtung abrutschen kann. Alleine das ist für einen Unterhaltungsfilm schon eher schwere Kost.
Daneben gibt es noch ein starkes Thriller-Element, wenn die Herkunft V's langsam aufgeklärt und sein weiteres Schicksal auf der Kippe steht. Dazu kommen dann noch wenige, gut gemachte Action-Szenen (der Trailer versprach hier allerdings mehr, als letztendlich geliefert wird) und schließlich hätten wir noch eine Liebesgeschichte, die auch noch "bewältigt" werden muss.
Das alles gut unter einen Hut zu bringen schien mir leider nicht überzeugend gelungen.
Vor allem der totalitäre Staat und die Diktatur kamen mir zu schwachbrüstig rüber. Auch wenn man Szenen, wie aus Nazi-KZs entnommen, zeigt (das Versuchlabor) und von der Geheimpolizei spricht, die Menschen verschwinden lässt (und Evey von "SA-Männern" belästigt wird), so wirkte mir die gezeigte Gesellschaft doch noch irgendwie zu nett - zu ähnlich manch aktuellen, politischen Verhältnissen. Das konnte mich nicht vollends überzeugen.
Auch V bleibt leider mehr im Dunkeln, als mir lieb war. Gerne hätte ich mehr über ihn erfahren.
Sehr drastisch sein Umgang mit seiner geliebten Evey - er ordnet die Liebe seinen politischen Zielen, bzw. seiner Rache unter.
In vielen Teilen erinnern die Ideen des Plots mich an Matrix, das Drehbuch stammt ja hier auch von den Wachowski-Brüdern. Wie gesagt, für einen Actionfilm gut und teilweise anspruchsvoll, aber ansonsten nicht tiefgehend genug.
Interessanterweise ist das dauerhafte Tragen der Maske kein Hinderungsgrund, die Figur V sehr gut rüberzubringen. Kompliment gehört hier Hugo Weaving und natürlich dem Drehbuch für seine guten Dialoge.
Auch Natalie Portman kommt recht gut rüber, allerdings konnte ihr Wandel von der Mitläuferin zur Revolutionärin mich nicht 100 Prozent überzeugen.
Auch Stephen Rea als Ermittler gefällt sehr gut. Ansonsten muss man natürlich aufgrund der Comicverfilmung mit einigen überspitzten Charakteren leben, die ich dann doch zu klischeehaft fand, allen voran John Hurt als Diktator.
Das Tempo des Films geht bis auf ein paar kleinere Längen in Ordnung. Der Score ist gut gewählt, vor allem Tschaikowsky.
Von mir gibt es "nur" 6 Punkte, aus oben genannten Gründen und weil der rechte Funke der Anteilnahme nicht so wirklich überspringen wollte. Ich hatte mir, vor allem nach den Trailern mehr versprochen.
Screenshots: Evey (Natalie Portman) und der Chef-Ermittler (Stephen Rea).
"V" (Hugo Weaving) nimmt sich einen Faschisten zur Brust.
angeschaut am: 18.06.2006
Normale Wertung: 6 von 10 Punkten
Genre(s): Action / Drama / Thriller / SciFi
Laufzeit: ca. 132 Min.
Alterseinstufung: FSK 16
Inhalt:
In naher Zukunft: England wird regiert von High Chancellor Sutler (John Hurt), der ein faschistoides System eingerichtet hat. Seine Macht basiert auf Angst - vor Kriegen, Terror und Seuchen. Dafür nehmen die Bürger in Kauf, ihrer Freiheiten beraubt zu sein. So auch Evey (Natalie Portman), die nach der Sperrstunde an drei Regierungs-Polizisten gerät. Als die Kerle sie sexuell missbrauchen wollen, erscheint ein maskierter Mann und prügelt sie k.o. Er rettet Evey und stellt sich als "V" (Hugo Weaving) vor, ein belesener, wortgewandter Mann mit einer Mission: Am 5. November das Parlament sprengen und damit den Akt vollenden, den der Rebell Guy Fawkes 1605 nicht durchführen konnte. Der Katholik Fawkes flog auf und wurde gehängt. Mit seiner Fawkes-Maske wird "V" zum neuen Feindbild von Sutler und seinen Schergen.
Kritik:
V wie Vendetta versucht sich an einem ziemlich schwierigen Mix. Da wäre zum einen ein grosser Anteil politischer Botschaft, die sich klar gegen Faschismus ausspricht und durch manche Parallelen zur Post-9/11-Gesellschaft aufzeigt, wie schnell man in die faschistische Richtung abrutschen kann. Alleine das ist für einen Unterhaltungsfilm schon eher schwere Kost.
Daneben gibt es noch ein starkes Thriller-Element, wenn die Herkunft V's langsam aufgeklärt und sein weiteres Schicksal auf der Kippe steht. Dazu kommen dann noch wenige, gut gemachte Action-Szenen (der Trailer versprach hier allerdings mehr, als letztendlich geliefert wird) und schließlich hätten wir noch eine Liebesgeschichte, die auch noch "bewältigt" werden muss.
Das alles gut unter einen Hut zu bringen schien mir leider nicht überzeugend gelungen.
Vor allem der totalitäre Staat und die Diktatur kamen mir zu schwachbrüstig rüber. Auch wenn man Szenen, wie aus Nazi-KZs entnommen, zeigt (das Versuchlabor) und von der Geheimpolizei spricht, die Menschen verschwinden lässt (und Evey von "SA-Männern" belästigt wird), so wirkte mir die gezeigte Gesellschaft doch noch irgendwie zu nett - zu ähnlich manch aktuellen, politischen Verhältnissen. Das konnte mich nicht vollends überzeugen.
Auch V bleibt leider mehr im Dunkeln, als mir lieb war. Gerne hätte ich mehr über ihn erfahren.
Sehr drastisch sein Umgang mit seiner geliebten Evey - er ordnet die Liebe seinen politischen Zielen, bzw. seiner Rache unter.
In vielen Teilen erinnern die Ideen des Plots mich an Matrix, das Drehbuch stammt ja hier auch von den Wachowski-Brüdern. Wie gesagt, für einen Actionfilm gut und teilweise anspruchsvoll, aber ansonsten nicht tiefgehend genug.
Interessanterweise ist das dauerhafte Tragen der Maske kein Hinderungsgrund, die Figur V sehr gut rüberzubringen. Kompliment gehört hier Hugo Weaving und natürlich dem Drehbuch für seine guten Dialoge.
Auch Natalie Portman kommt recht gut rüber, allerdings konnte ihr Wandel von der Mitläuferin zur Revolutionärin mich nicht 100 Prozent überzeugen.
Auch Stephen Rea als Ermittler gefällt sehr gut. Ansonsten muss man natürlich aufgrund der Comicverfilmung mit einigen überspitzten Charakteren leben, die ich dann doch zu klischeehaft fand, allen voran John Hurt als Diktator.
Das Tempo des Films geht bis auf ein paar kleinere Längen in Ordnung. Der Score ist gut gewählt, vor allem Tschaikowsky.
Von mir gibt es "nur" 6 Punkte, aus oben genannten Gründen und weil der rechte Funke der Anteilnahme nicht so wirklich überspringen wollte. Ich hatte mir, vor allem nach den Trailern mehr versprochen.
Screenshots: Evey (Natalie Portman) und der Chef-Ermittler (Stephen Rea).
"V" (Hugo Weaving) nimmt sich einen Faschisten zur Brust.
angeschaut am: 18.06.2006
Normale Wertung: 6 von 10 Punkten