03 August 2006
Die Chroniken von Narnia: Der König von Narnia - USA 2005
OFDB-Link
Genre(s): Abenteuer / Fantasy
Laufzeit: ca. 137 Min. (Uncut)
Alterseinstufung: FSK 12
Inhalt:
England im Zweiten Weltkrieg: Damit ihnen in London nichts passiert, werden die Geschwister Peter (William Moseley), Susan (Anna Popplewell), Edmund (Skandar Keynes) und Lucy (Georgie Henley) auf's Land zu einem Professor geschickt. In dessen märchenhaftem Anwesen entdecken die Kinder bald einen unauffälligen Kleiderschrank, dessen Tür geradewegs ins fantastische Märchenreich Narnia führt. Dort ist nach einem Fluch der Weißen Hexe (Tilda Swinton) der ewige Winter und ein Bürgerkrieg ausgebrochen. Die Kinder versuchen, den Bann zu brechen.
Kritik:
Wenn man sich mit dem Film beschäftigt, dann kommt man an der Herr der Ringe-Trilogie nicht vorbei. Sei es, dass diese das Fantasy-Genre wieder hoffähig (sogar für Oscars geeeignet) gemacht und sich als Blockbuster-Kandidat erwiesen hat. Sei es die Freundschaft der beiden Autoren Tolkien und C.S.Lewis, bzw. die zeitgleiche Entstehung der Buchvorlagen. Und natürlich nicht zuletzt der Fantasy-Stoff selber.
Im direkten Vergleich kann man natürlich nur zu dem Schluß kommen, dass Herr der Ringe besser ist. Dies haben auch Kritiker weltweit so gesehen. Wobei man als Betrachter nicht ausser Acht lassen sollte, dass sich Narnia an eine weitaus jüngere Zielgruppe richtet, als der Herr der Ringe.
Dementsprechend geht es längst nicht so düster und gewalttätig zur Sache. Auch bleibt die Narnia-Welt weit hinter der Komplexität von Mittelerde zurück - hier gibt es nur Gut und Böse, mit Löwe und Hexe auch einfach symbolisiert.
Zunächst wird zuviel Zeit verwendet, um die vier Geschwister vorzustellen und die Entdeckung von Narnia darzustellen. Den Anfang hätte man ruhig kürzen können.
Denn danach geht es dann umso hektischer zur Sache. Edmund kommt seiner Judas-Rolle nach (hatte ich die vielzähligen Verweise auf bzw. Symbole der christlichen "Mythologie" schon erwähnt?) und verrät seine Geschwister und damit ganz Narnia.
Doch glücklicherweise kommt der Weihnachtsmann (!) vorbei und stattet die Geschwister mit Waffen aus (!!), damit sie sich zur Armee des rechtmäßigen Herrschers Aslan durchschlagen und diese verstärken können. Dieser vergibt Judas...äh... Edmund und opfert sein Leben für ihn, um am Ende wieder aufzuerstehen. Rechtzeitig um die Schlacht um Narnia doch noch für die gute Seite zu wenden.
Puh, geschrieben klingt das viel komischer, als es im Film war. Dort werden einem die Schwächen der Story bzw. manch lächerliche Momente gar nicht so bewusst, denn dem Film gelingt es bei den Tricks zu punkten.
Die Animationen der Tiere und Fabelwesen Narnias sind einfach nur super gelungen. Mich haben die Animationen über die groben Schwächen hinweggetröstet. Die Tiere waren für mich total lebensecht animiert, anders als in anderen Filmen. Es ist schon erstaunlich, wie hoch das Niveau in diesem Bereich inzwischen ist.
Schauspielerisch stellt Tilda Swinton als böse Hexe (siehe Screenshot rechts) das klare Highlight des Films dar. Sie spielt alle an die Wand und schwankt zwischen dezent verführerisch und gnadenlos. Ganz großes Kino von dieser Darstellerin, die das Maximum aus ihrer Rolle herausgeholt hat. Der eine oder andere Erwachsene sympathisiert sicherlich mit ihrer coolen Figur.
Die Kinder machen ihre Sache auch gut. Bloss sind ihre Charaktere eher einfach angelegt.
Ich bezweifle, dass Disney alle 7 Teile der Chroniken ins Kino bringen wird. Der nächste Teil soll Sommer 2008 kommen. Man wird sehen, ob die Verantwortlichen aus den Fehlern lernen werden und vielleicht auch die Story etwas erwachsener ausrichten.
Dieser Teil ist auf jeden Fall in erster Linie ein Kinderfilm. Insofern sollten Erwachsene ihre Ansprüche entsprechend runterschrauben. Dazu gehört auch, dass man an vielen Stellen einfach akzeptieren muss, dass etwas ohne Erklärungen einfach passiert (z.B. der Schwertkampf des unerfahrenen Kindes mit der übermächtigen Hexe, die er trotzdem besiegt). Oder das die Schlacht äusserst unblutig über die Bühne geht. Sogar in der Uncut-Version, die ich gesehen habe, die immerhin 2 Minuten länger ist, als die Kinofassung, die ab 6 freigegeben war.
Screenshots: Lucy macht als Erste die Begegnung mit Narnia und seinen Bewohnern.
In Edmund findet die Weiße Hexe (Tilda Swinton) ein naives Opfer.
Die Geschwister auf einen Blick.
Kämpfer in Aslan's Armee.
Aslan, der Löwe, streitet für das Gute.
angeschaut am: 2.08.2006
Normale Wertung: 6,5 von 10 Punkten
Genre(s): Abenteuer / Fantasy
Laufzeit: ca. 137 Min. (Uncut)
Alterseinstufung: FSK 12
Inhalt:
England im Zweiten Weltkrieg: Damit ihnen in London nichts passiert, werden die Geschwister Peter (William Moseley), Susan (Anna Popplewell), Edmund (Skandar Keynes) und Lucy (Georgie Henley) auf's Land zu einem Professor geschickt. In dessen märchenhaftem Anwesen entdecken die Kinder bald einen unauffälligen Kleiderschrank, dessen Tür geradewegs ins fantastische Märchenreich Narnia führt. Dort ist nach einem Fluch der Weißen Hexe (Tilda Swinton) der ewige Winter und ein Bürgerkrieg ausgebrochen. Die Kinder versuchen, den Bann zu brechen.
Kritik:
Wenn man sich mit dem Film beschäftigt, dann kommt man an der Herr der Ringe-Trilogie nicht vorbei. Sei es, dass diese das Fantasy-Genre wieder hoffähig (sogar für Oscars geeeignet) gemacht und sich als Blockbuster-Kandidat erwiesen hat. Sei es die Freundschaft der beiden Autoren Tolkien und C.S.Lewis, bzw. die zeitgleiche Entstehung der Buchvorlagen. Und natürlich nicht zuletzt der Fantasy-Stoff selber.
Im direkten Vergleich kann man natürlich nur zu dem Schluß kommen, dass Herr der Ringe besser ist. Dies haben auch Kritiker weltweit so gesehen. Wobei man als Betrachter nicht ausser Acht lassen sollte, dass sich Narnia an eine weitaus jüngere Zielgruppe richtet, als der Herr der Ringe.
Dementsprechend geht es längst nicht so düster und gewalttätig zur Sache. Auch bleibt die Narnia-Welt weit hinter der Komplexität von Mittelerde zurück - hier gibt es nur Gut und Böse, mit Löwe und Hexe auch einfach symbolisiert.
Zunächst wird zuviel Zeit verwendet, um die vier Geschwister vorzustellen und die Entdeckung von Narnia darzustellen. Den Anfang hätte man ruhig kürzen können.
Denn danach geht es dann umso hektischer zur Sache. Edmund kommt seiner Judas-Rolle nach (hatte ich die vielzähligen Verweise auf bzw. Symbole der christlichen "Mythologie" schon erwähnt?) und verrät seine Geschwister und damit ganz Narnia.
Doch glücklicherweise kommt der Weihnachtsmann (!) vorbei und stattet die Geschwister mit Waffen aus (!!), damit sie sich zur Armee des rechtmäßigen Herrschers Aslan durchschlagen und diese verstärken können. Dieser vergibt Judas...äh... Edmund und opfert sein Leben für ihn, um am Ende wieder aufzuerstehen. Rechtzeitig um die Schlacht um Narnia doch noch für die gute Seite zu wenden.
Puh, geschrieben klingt das viel komischer, als es im Film war. Dort werden einem die Schwächen der Story bzw. manch lächerliche Momente gar nicht so bewusst, denn dem Film gelingt es bei den Tricks zu punkten.
Die Animationen der Tiere und Fabelwesen Narnias sind einfach nur super gelungen. Mich haben die Animationen über die groben Schwächen hinweggetröstet. Die Tiere waren für mich total lebensecht animiert, anders als in anderen Filmen. Es ist schon erstaunlich, wie hoch das Niveau in diesem Bereich inzwischen ist.
Schauspielerisch stellt Tilda Swinton als böse Hexe (siehe Screenshot rechts) das klare Highlight des Films dar. Sie spielt alle an die Wand und schwankt zwischen dezent verführerisch und gnadenlos. Ganz großes Kino von dieser Darstellerin, die das Maximum aus ihrer Rolle herausgeholt hat. Der eine oder andere Erwachsene sympathisiert sicherlich mit ihrer coolen Figur.
Die Kinder machen ihre Sache auch gut. Bloss sind ihre Charaktere eher einfach angelegt.
Ich bezweifle, dass Disney alle 7 Teile der Chroniken ins Kino bringen wird. Der nächste Teil soll Sommer 2008 kommen. Man wird sehen, ob die Verantwortlichen aus den Fehlern lernen werden und vielleicht auch die Story etwas erwachsener ausrichten.
Dieser Teil ist auf jeden Fall in erster Linie ein Kinderfilm. Insofern sollten Erwachsene ihre Ansprüche entsprechend runterschrauben. Dazu gehört auch, dass man an vielen Stellen einfach akzeptieren muss, dass etwas ohne Erklärungen einfach passiert (z.B. der Schwertkampf des unerfahrenen Kindes mit der übermächtigen Hexe, die er trotzdem besiegt). Oder das die Schlacht äusserst unblutig über die Bühne geht. Sogar in der Uncut-Version, die ich gesehen habe, die immerhin 2 Minuten länger ist, als die Kinofassung, die ab 6 freigegeben war.
Screenshots: Lucy macht als Erste die Begegnung mit Narnia und seinen Bewohnern.
In Edmund findet die Weiße Hexe (Tilda Swinton) ein naives Opfer.
Die Geschwister auf einen Blick.
Kämpfer in Aslan's Armee.
Aslan, der Löwe, streitet für das Gute.
angeschaut am: 2.08.2006
Normale Wertung: 6,5 von 10 Punkten