03 Oktober 2006

 

Klick - USA 2006

OFDB-Link
Genre(s): Drama / Fantasy / Komödie
Laufzeit: ca. 108 Min.
Alterseinstufung: FSK 6

Inhalt:
Workaholic Michael (Adam Sandler) vernachlässigt seine Familie. Da spendiert ihm der geheimnisvolle Morty (Christopher Walken) als Lösung aller Probleme die Fernbedienung fürs Leben. Mit der kann Michael das Leben vorspulen, wenn es langweilig wird, die Pause-Taste drücken, wenn der Chef eine Abreibung braucht, oder den Ton dämpfen, wenn das Gezänk der Frau nervt. Doch entpuppt sich, was zunächst als Glücksfall erscheint, als heimtückische Falle, wenn Michael sein Leben zu verpassen droht.

Kritik:
An Adam Sandler scheiden sich ja bekanntlich die Geister - das wird sich auch nach Klick nicht ändern.
Sein neuestes Werk ist eine Familienkomödie, deshalb hat man auf allzu krasse Zoten verzichtet. Es gibt zwar noch die üblichen Scherze á la per Fernbedienung die Zeit anhalten, dem Chef eine Minute übel ins Gesicht furzen und danach die Zeit wieder starten lassen, aber das wars (gottseidank) dann auch mit Fäkalhumor (sieht man von einer ziemlich ekligen Szene ab, in der Sandler nach einer Radikaldiät überflüssige Hautpartien herumschaukelt).

Leider gibt es aber für Komödienverhältnisse nicht so viel zu lachen. Und wenn ein Gag kommt, dann ahnt man ihn schon meilenweit im Vorraus. So gibt es z.B. einen Running Gag mit dem Haushund, der immer mit einer Plüschente poppt - als Sandler ihm eines Tages einen echten Hund zum poppen mitbringt, da stürzen sich beide Hunde auf die Plüschente.

Die Story baut sich einzig auf das Experiment mit der Fernbedienung auf, was nach dem durchprobieren aller Funktionen (Hund leise stellen, Streit und Sex mit der Ehefrau vorspulen) schnell langweilig wird. Wobei sich einem eh nicht erschliesst, warum jemand bei Kate Beckinsale (siehe Screenshot rechts) vorspulen sollte. Die läuft nämlich anfangs in jeder Szene in absoluten knappen Outfits rum, erfreut die männlichen Zuschauer und bringt m.E. das Konzept des Films dadurch ein wenig durcheinander.

Na egal, das so ein "Wunder", wie in diesem Fall die Fernbedienung, auch Nachteile mit sich bringt, konnte man unter anderem schon in Bruce Almighty von 2003 sehen, wo man unter der Personalie "Drehbuch" übrigens dieselben Autoren (Steve Koren & Mark O'Keefe) findet - da fiel wohl jemand nichts Neues ein?
Und so ahnt man spätestens nach den ersten Vorspul-Aktionen die moralische Botschaft des Films, die dann immerhin die komplette zweite Hälfte einnehmen wird:
Das Leben ist schön, auch wenns nervt - also nicht vorspulen!

Diese Botschaft wird immer penetranter und verdrängt den letzten Rest Komödie. Ja man fühlt sich sogar ein klein wenig schlecht, weil man natürlich auch seine eigenen Fehler erkennen kann. Wenn dann allerdings Sandler, mittlerweile zum alten Mann geworden, aus dem Krankenbett auf einen regnerischen Parkplatz kriecht, um seinen Sohn von den Fehlern abzuhalten, die er gemacht hat (Karriere statt Familie) dann wurde es mir eindeutig zu viel. Diese Szene war wirklich unerträglich und sollte unbedingt ein Kandidat für die Goldene Himbeere sein.

Schauspielerisch gibt es neben Adam Sandler, der sich immer selbst spielt, auch Christopher Walken, der als kauziger Wissenschaftler natürlich etwas unterfordert ist. Dazu noch recht spassige Auftritte von David Hasselhoff, der von einem Heer gutaussehender "Assistentinnen" umgeben ist, und als fieser Chef eine Idealbesetzung ist. Kate Beckinsale bleibt komplett auf eine stereotype Ehe-/Hausfrauen-Rolle reduziert, da hätte man auch irgendeine andere Schauspielerin mit heissem Body nehmen können.

Fazit: Der halbwegs intelligente Zuschauer kann sich nach wenigen Minuten die Handlung und das unvermeidliche (aber reichlich einfallslose) Happy End zusammenreimen.
Der Komödienanteil ist für sich allein zu schlapp, um zu unterhalten. Insofern empfiehlt es sich wirklich nur für Familien oder Paare die neueste Moralbotschaft aus dem Hause Sandler zu besuchen.

Screenshots: Der kauzige Morty (Christopher Walken) führt Michael das Gerät vor.


David Hasselhoff als Chef - bei der Arbeit.


angeschaut am: 3.10.2006
Normale Wertung: 3 von 10 Punkten



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