08 Oktober 2006
Lady Henderson präsentiert - GB 2005
OFDB-Link
Genre(s): Drama / Komödie / Musik
Laufzeit: ca. 103 Min.
Alterseinstufung: FSK 6
Inhalt:
London zu Beginn des Zweiten Weltkriegs. Anlässlich der Beerdigung ihres Mannes kehrt Lady Laura Henderson (Dame Judi Dench) aus dem kolonialen Exil zurück und denkt nicht daran, wie andere brave Oberklasse-Witwen das stattliche Erbe in Kuchen, Kaffeefahrten und Gigolos anzulegen. Stattdessen kauft sie zur allgemeinen Aufregung ein heruntergekommenes Theater im West End, engagiert den Impressario Vivian Van Damm (Bob Hoskins) als Manager und setzt - welch Skandal! - nackte Frauen auf die Tageskarte.
Kritik:
Der Film überzeugt durch die geschliffenen Dialoge zwischen Lady Henderson (Dame Judi Dench) und Van Damm (Bob Hoskins). Das ist britischer Humor in Reinform und sehr unterhaltend.
Daneben kommt aber auch die Zeitgeschichte nicht zu kurz. Einerseits mit den Bemühungen der Theaterleute, die strenge Zensur zu unterlaufen. Andererseits mit verschobenen Prioritäten und einem starken Durchhaltewillen, als der 2. Weltkrieg tobt.
Der Zuschauer kommt dabei in den Genuss herrlich altmodischer Revue-Nummern, die (Aufgeschlossenheit gegenüber altmodischer Musik vorausgesetzt) sehr unterhaltsam sind. Zwischenzeitlich kann man auch mal einen Blick auf die Bühnenausstattung in Form regloser, nackter Frauen werfen, die aus heutiger Sicht ziemlich unerotisch wirken. Nacktheit alleine reicht nicht zur Erotik - da hat sich der Zeitgeist schon ganz schön gewandelt.
Schauspielerisch wird natürlich alles von der grandiosen Judi Dench und dem versierten Bob Hoskins überstrahlt. Kelly Reilly, die mir vorher schon positiv in dem extrem schwarzhumorigen Dead Bodies aufgefallen war, reisst als Star der Revue die restliche Handlung an sich.
Die Inszenierung ist durch und durch sehr solide geraten. Regisseur Stephen Frears versteht sein Handwerk. Allenfalls ein paar holprige Übergänge im Drehbuch, das eher episodenhaft als durchgängig daherkommt, kann man kritisieren und vielleicht etwas viel Pathos in der zweiten Hälfte.
Ansonsten sehr empfehlenswerte Unterhaltung für den anspruchsvolleren Komödienseher.
Screenshots: Kelly Reilly als Star der Revue und ihre Chefin Lady Henderson (Dame Judi Dench).
Soldaten stehen Schlange um vor dem Fronteinsatz noch etwas Vergnügen zu haben.
Umkleideraum der Künstlerinnen.
angeschaut am: 26.09.2006
Normale Wertung: 7,5 von 10 Punkten
Genre(s): Drama / Komödie / Musik
Laufzeit: ca. 103 Min.
Alterseinstufung: FSK 6
Inhalt:
London zu Beginn des Zweiten Weltkriegs. Anlässlich der Beerdigung ihres Mannes kehrt Lady Laura Henderson (Dame Judi Dench) aus dem kolonialen Exil zurück und denkt nicht daran, wie andere brave Oberklasse-Witwen das stattliche Erbe in Kuchen, Kaffeefahrten und Gigolos anzulegen. Stattdessen kauft sie zur allgemeinen Aufregung ein heruntergekommenes Theater im West End, engagiert den Impressario Vivian Van Damm (Bob Hoskins) als Manager und setzt - welch Skandal! - nackte Frauen auf die Tageskarte.
Kritik:
Der Film überzeugt durch die geschliffenen Dialoge zwischen Lady Henderson (Dame Judi Dench) und Van Damm (Bob Hoskins). Das ist britischer Humor in Reinform und sehr unterhaltend.
Daneben kommt aber auch die Zeitgeschichte nicht zu kurz. Einerseits mit den Bemühungen der Theaterleute, die strenge Zensur zu unterlaufen. Andererseits mit verschobenen Prioritäten und einem starken Durchhaltewillen, als der 2. Weltkrieg tobt.
Der Zuschauer kommt dabei in den Genuss herrlich altmodischer Revue-Nummern, die (Aufgeschlossenheit gegenüber altmodischer Musik vorausgesetzt) sehr unterhaltsam sind. Zwischenzeitlich kann man auch mal einen Blick auf die Bühnenausstattung in Form regloser, nackter Frauen werfen, die aus heutiger Sicht ziemlich unerotisch wirken. Nacktheit alleine reicht nicht zur Erotik - da hat sich der Zeitgeist schon ganz schön gewandelt.
Schauspielerisch wird natürlich alles von der grandiosen Judi Dench und dem versierten Bob Hoskins überstrahlt. Kelly Reilly, die mir vorher schon positiv in dem extrem schwarzhumorigen Dead Bodies aufgefallen war, reisst als Star der Revue die restliche Handlung an sich.
Die Inszenierung ist durch und durch sehr solide geraten. Regisseur Stephen Frears versteht sein Handwerk. Allenfalls ein paar holprige Übergänge im Drehbuch, das eher episodenhaft als durchgängig daherkommt, kann man kritisieren und vielleicht etwas viel Pathos in der zweiten Hälfte.
Ansonsten sehr empfehlenswerte Unterhaltung für den anspruchsvolleren Komödienseher.
Screenshots: Kelly Reilly als Star der Revue und ihre Chefin Lady Henderson (Dame Judi Dench).
Soldaten stehen Schlange um vor dem Fronteinsatz noch etwas Vergnügen zu haben.
Umkleideraum der Künstlerinnen.
angeschaut am: 26.09.2006
Normale Wertung: 7,5 von 10 Punkten