01 November 2006

 

Nacho Libre - USA 2006

OFDB-Link
Genre(s): Komödie / Sport
Laufzeit: ca. 90 Min.
Alterseinstufung: FSK 6
Bemerkung: englischsprachige Originalfassung

Inhalt:
Einst war Ignacio (Jack Black) selbst ein kleiner Waisenjunge. Jetzt arbeitet er als Koch des klösterlichen Waisenhauses im mexikanischen Oaxaca, schmachtet aus der Ferne der attraktiven Nonne Schwester Encarnacion (Ana de la Reguera) hinterher und will nicht tatenlos zusehen, als das Kloster wegen finanzieller Engpässe geschlossen werden muss. Kurzerhand wirft sich Ignacio in Wrestlingzwirn, nennt sich fortan Nacho Libre und bewirbt sich als Kämpfer beim lokalen Turnier.

Kritik:
Erstaunlich ist es manchmal schon, was für Projekte in Hollywood finanziert werden. Zwar hat Jack Black inzwischen schon einen gefestigten Fankreis, aber ein Film, in dem praktisch nur Englisch mit heftigem spanischem Akzent oder gleich Spanisch gesprochen wird, scheint mir für den amerikanischen Markt schon ziemlich ungewöhnlich.

Nacho Libre erschien mir einerseits wie eine Parodie auf die bekannten Sportfilme. Es gab die üblichen Montagen, wie Nacho und sein Tag-Team-Partner sich aufs Wrestling vorbereiten. Abhärten sollte man es wohl nennen, wenn das Training daraus besteht sich Kuhfladen ins Gesicht zu reiben, oder den Partner mit einem stumpfen Pfeil auf den Rücken zu schiessen.
Ich fands dabei witzig, mit welcher Selbstverständlichkeit Jack Black seinen nicht gerade kleinen Bauch dabei in Szene setzt - vor allem im Gegensatz zu seinem extrem dünnen Partner.

Die Wrestling-Matches selber sind sehr unterhaltsam geworden und nehmen das Wrestling für so eine Komödie erstaunlich ernst. So versuchen Nachos Gegner z.B. ständig ihm seine Gesichtsmaske abzunehmen, was nicht nur seine Identität offenlegen würde, sondern auch die größte Schmach für einen Luchador darstellt.
Leider ist die Geschichte nicht so besonders spannend geraten und schleppt sich eher episodenhaft dahin.

Die Abschnitte sind mehr oder weniger witzig geraten, wenn sich Nacho z.B. als Eremit in die Wüste verabschiedet, aber eigentlich nur 200 m vom Kloster entfernt auf einem kleinen Hügel sitzt.
Dass Nachos Angebetete (Ana de la Reguera, siehe Screenshot rechts) eine Nonne ist (wenn auch eine der hübschesten Nonnen, die ich je im Film gesehen habe) ist dabei auch so ein Faktor, der eigentlich einer Liebesbeziehung im Weg steht, aber irgendwie auch wieder gut in das krude Szenario passt.

Der Trashfaktor ist die ganze Zeit enorm hoch. Das scheint mir die andere Seite des Films zu sein, die einem wie eine Hommage an Bud Spencer/ Terence Hill Filme oder ähnliches vorkommt. Inklusive krudem 70er Jahre Soundtrack, der so tolle Textzeilen wie "I am a Man" im Dauerbetrieb hat.

Kurzum gesagt ist Nacho Libre für den Normalzuschauer sicher eher unterdurchschnittlich, weil es zu wenig offensichtliche Gags gibt und die Handlung einfach zu schwach bleibt. Gottseidank verzichtet man dabei auch weitgehend auf Fäkalhumor. War School of Rock trotz seiner anarchischen Einlagen noch gut Mainstream-tauglich, so ist das hier doch eher fraglich.
Allerdings ist der Trashfaktor wirklich hoch, was mich wiederum dazu veranlasst die Wertung aufzusplitten.

Screenshots: Bruder Ignacio (Jack Black) arbeitet als Koch im Waisenhaus.


Aber erst im Ring findet er sein Glück.


angeschaut am: 30.10.2006
Normale Wertung: 4 von 10 Punkten
Promille-Wertung: 7 von 10 Punkten



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