25 März 2006

 

Sommersturm - BRD 2004

OFDB-Link
Genre(s): Drama
Laufzeit: ca. 94 Min.
Alterseinstufung: FSK 12

Inhalt:
Das Sommercamp mit der Rudermannschaft hatte sich Tobi (Robert Stadlober) eigentlich anders vorgestellt. Zunächst hat sein bester Kumpel Achim (Kostja Ullmann) nur mehr Augen für die heiße Sandra (Miriam Morgenstern), während er selbst sich eher genervt fühlt von den Annäherungsversuchen der jungen Anke (Alicja Bachleda-Curus). Als dann auch noch das konkurrierende Ruderteam erscheint und sich als schwule Paddelbrigade vom "RC Queerschlag" entpuppt, ist die jugendliche Verwirrung komplett.

Kritik:
Sommersturm strotzt nur so vor Klischees. Um mein Resümee gleich vorwegzunehmen: Ziel dieses Films muss wohl die Aufklärung von Sechstklässlern über Homosexualität sein.
Da wäre zunächst mal die Freundschaft zwischen Tobi und Achim, die so dermassen in eine homosexuelle Richtung bewegt wird, dass es frühzeitig für jeden Zuschauer klar wird, was Sache ist. Nur Achim, der Angebetete merkt nix, was schon mal ziemlich unrealistisch ist, wie ich finde.
Aber die richtigen Klischees kommen erst noch. Da hätten wir den (einzigen) bayrisch-sprechenden Trainer der Rudermannschaft aus Starnberg, der völlig plan- und autoritätslos rüberkommt. Jegliche Probleme werden von ihm mit Sätzen wie "Jetz herts doch amoi auf." und ähnlichem kommentiert. Dann natürlich die Queerschläger, die schwule Rudergruppe aus Berlin, die sämtlichen Klischees entsprechen, die gemeinhein über Schwule existieren. Da hätten wir einen, der den stock-konservativen Hetero Jürgen verführen will, dann den Verständnisvollen, der Tobi schliesslich "entjungfert", und noch ein paar andere, die am liebsten kochen und sich schwul inszenieren. Dazu passt dann auch die Rudergruppe aus Sachsen, die nur sächseln und total bescheuert rüber kommen.
Wie gesagt, ein Haufen Klischees. Anstatt sich ein wenig ernsthafter mit dem Thema auseinanderzusetzen verstärkt der Film meiner Ansicht nur die eh schon bekannten Vorurteile den Schwulen gegenüber.
Einziger Lichtblick ist Anke (Alicja Bachleda-Curus), die extrem hübsch ist und jeden Hetero-Zuschauer in seinem Sitz unruhig werden lässt, wenn sie vergeblich versucht Tobi zu verführen.
Robert Stadlober spielt seine Rolle ok, hat aber auch schon besseres gezeigt.
Aber angesichts des schwachen Drehbuchs ist wohl auch nicht mehr drin. Nur ein weiteres Beispiel für den Schwachsinn: Kurz vor einem heftigen Gewitter suchen alle Beteiligten den vermissten Jürgen. Dazu marschieren alle hintereinander durch den Wald und rufen, was alleine schon ziemlich bescheuert ist. Dann nutzen auch noch Achim und Sandra die Gelegenheit, setzen sich in den Wald ab und poppen auf dem "gemütlichen" Waldboden, während es jede Sekunde ein Extrem-Gewitter gibt. Sorry, aber ein wenig realistischer sollte es schon sein.
Wie gesagt, ein Aufklärungsfilm, der sich rein auf das Thema Sex bzw. sexuelle Gesinnung beschränkt und in den entscheidenen Momenten völlig versagt. So z.B. auch beim Finale, als Tobi sich an den Tisch seiner Rudergruppe setzt und sein Schwulsein verkündet - die anderen nehmen es offensichtlich gelassen, nachdem ein paar Tage zuvor alle total angewidert reagiert haben, als die Queerschläger sich outeten.
Ne, der Versuch eines schwulen Jugenddramas ist ziemlich in die Hose gegangen (entschuldigt das Wortspiel).

Screenshots: Tobi ist heimlich in Achim verliebt.


Der ist jedoch mit Sandra zusammen und würde Tobi gerne mit Anke gehen sehen.


Anke spielt alle ihre Reize aus, um Tobi endlich näherzukommen. Leider beisst sie bei ihm auf Granit.


Schliesslich holt er sich bei dem schwulen Ruderclub Tipps zum Outing.


angeschaut am: 9.03.2006
Normale Wertung: 4 von 10 Punkten

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