05 März 2006

 

Sophie Scholl - Die letzten Tage - BRD 2005

OFDB-Link
Genre(s): Drama
Laufzeit: ca. 116 Min.
Alterseinstufung: FSK 12

Inhalt:
Im Februar 1943 wird nach einer Flugblatt-Aktion gegen die Nazis und einer Anzeige durch einen Denunzianten die Münchner Studentin Sophie Scholl (Julia Jentsch) gemeinsam mit ihrem Bruder Hans (Fabian Hinrichs) von der Gestapo verhaftet. In den darauffolgenden Tagen vor Prozess und Hinrichtung entspinnt sich während verschiedener Verhöre ein Psycho-Duell zwischen Sophie und dem vorsitzenden Vernehmungsbeamten Robert Mohr (Alexander Held).

Kritik:
Der Film richtet sich nach erst kürzlich wiederentdeckten Verhörprotokollen. Insofern präsentiert sich der Großteil der Filmhandlung als Kammerspiel, in dem sich Sophie Scholl Wortgefechte mit dem Vernehmungsbeamten Robert Mohr liefert.
Trotz des bekannten Endes der "Weißen Rose" baut sich sogar etwas Spannung auf, durch die intensiven Verhöre. Am beeindruckendsten ist aber sicherlich das Spiel der Hauptdarstellerin Julia Jentsch, die erst noch durch Leugnen versucht einer Bestrafung zu entkommen, dann aber, als die Beweise erdrückend werden, trotz der Aussicht auf die Todesstrafe, nicht einknickt und ihrer Überzeugung treu bleibt.
Man kann sich als Zuschauer sehr gut mit der Studentin identifizieren, die eigentlich ihr ganzes Leben noch vor sich hätte, aber in den Fängen der Nazis einen frühen Tod sterben muss.
Immer wieder erschreckend, wie bürokratisch kalt der Nazi-Apparat vorgeht. Besonders offensichtlich bei dem Schauprozeß, wo der berüchtigte Richter Freisler die Angeklagten anbrüllt, aber keinerlei Anstrengungen für einen ordentlichen Prozeß unternommen werden. Man ist in diesen Momenten stolz auf die Scholl-Geschwister, dass sie trotzdem standhaft bleiben und bis zu ihrer Hinrichtung ihre Überzeugung nicht aufgeben.
Auch die anderen Rollen sind sehr gut besetzt. André Hennicke hat nach seiner Rolle als Goebbels in Der Untergang mit Richter Freisler wieder eine Nazi-Grösse sehr überzeugend dargestellt.
Fazit: Ein tief bewegendes Stück Zeitgeschichte, hervorragend gespielt und spannend inszeniert.

Screenshots: Sophie Scholl (Julia Jentsch) und ihr Bruder beim Verteilen der Flugblätter.


Der Ermittler der Staatspolizei: Robert Mohr (Alexander Held).


Der Scheinprozeß endet mit Todesurteilen.


angeschaut am: 1.03.2006
Normale Wertung: 8 von 10 Punkten

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