04 März 2006

 

Walk the Line - USA 2005

OFDB-Link
Genre(s): Drama / Musik
Laufzeit: ca. 136 Min.
Alterseinstufung: FSK 6
Bemerkung: englische Originalfassung mit engl. Untertiteln

Inhalt:
Nach einer harten Jugend im ländlichen Arkansas der 40er Jahre, wo ihm der Vater die Schuld für den frühen Tod des Bruders gab, zieht es den gelernten Handelsvertreter Johnny Cash (Joaquin Phoenix) zur Army nach Deutschland und in den frühen Schoß einer eigenen Familie, mit der der umtriebige Freizeit-Musikant und allzu gute Drogenfreund jedoch nicht glücklich wird. Um so steiler ist die Karriere als Country-Musiker: Cash verkauft stapelweise Platten, tourt mit Elvis und Jerry Lee Lewis, wird zur nationalen Ikone. Die Liebe zur Country-Sängerin June Carter (Reese Witherspoon) stellt sich dagegen schwieriger dar.

Kritik:
Walk the Line beginnt mit den hämmernden Bässen des gleichnamigen Songs. Man sieht Johnny Cash vor einem seiner berühmtesten Auftritte nachdenklich vor einer Säge. Dann kommt der grosse Rückblick zu den entscheidenden Stationen seines bisherigen Lebens.
Angefangen von der harten Jugend auf den Feldern, dem plötzlichen Tod seines Bruders (durch eine Säge) und seiner Abkapselung von der Familie, deren Vater ihn stets ablehnen wird, über seine Zeit als GI in Deutschland, die harten Jahre als junger Familienvater und dem erste Plattenvertrag, mit dem seine Geldsorgen zwar vorbei sind, dafür aber andere Sorgen in sein Leben treten.

Walk the Line ist in erster Linie ein Musikfilm. Es gibt reichlich mitreissende Musik von Johnny Cash und anderen Grössen der Zeit zu hören. Gleichzeitig ist es das Porträt eines Mannes, der von Schuldgefühlen geplagt ist, von seiner Familie nicht anerkannt und in einer Ehe gefangen, die viel zu früh geschlossen wurde.

Es wird dabei auch ein Blick auf die aufkeimende Rock'n'Roll-Szene geworfen, in der es schon genau dieselben Drogenprobleme gab, wie in den Jahrzehnten danach. Der Tablettenmissbrauch war damals weit verbreitet, was man nicht erst durch diesen Film weiss.

Wunderbar zu spüren ist, wie Johnny Cash seine Seelenverwandte sucht, und in June Carter findet.
Absolut beeindruckend spielen dabei die beiden Hautpdarsteller Joaquin Phoenix und Reese Witherspoon (siehe Screenshot rechts), die noch dazu alle dargebotenen Songs selber singen! Alleine das wäre schon jeweils einen Oscar wert, wie ich finde. Beide geben mit die besten Performances ihrer bisherigen Karriere und sind ein Traumpaar, bei dem die Chemie einfach stimmt.

Die Auftritte wirken absolut überzeugend, als ob der echte Johnny Cash auf der Bühne stehen würde. Joaquin Phoenix spielt Johnny Cash nicht nur, er ist Johnny Cash. Das ultimative Ziel jedes Schauspielers.

Dazu kommt noch eine sehr geschickte Inszenierung durch den Regisseur, durch die keinerlei Langeweile aufkommen kann und die sehr faszinierend den Bogen vom Anfang zum Ende des Films schlägt.
Ein hervorragender Mix aus Liebesfilm, Drama und mit Sicherheit einer der besten Musikfilme aller Zeiten.

Screenshots: Joaquin Phoenix als Musik-Ikone Johnny Cash.


Die Chemie zwischen Johnny Cash und June Carter ist auch bei ihren gemeinsamen Auftritten spürbar.


Einer seiner berühmtesten Auftritte im Folsom Prison.


angeschaut am: 17.02.2006
Normale Wertung: 9 von 10 Punkten

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