13 April 2006

 

Basic Instinct 2: Risk Addiction - USA 2006

OFDB-Link
Genre(s): Erotik / Thriller
Laufzeit: ca. 117 Min.
Alterseinstufung: FSK 16

Inhalt:
Catherine Tramell (Sharon Stone), attraktive Kriminalliteratin mit undurchsichtiger Vergangenheit, lässt San Francisco hinter sich und siedelt nach London über. Dort interessiert sich bald wieder die Polizei für sie, ist doch soeben ihr ehemaliger Bettgefährte gewaltsam zu Tode gekommen. Scotland Yard bittet den Psychiater Dr. Andrew Glass (David Morrissey), ein Profil zu erstellen. Dem allerdings brennen angesichts der heißen Verdächtigen bald alle Sicherungen durch.

Kritik:
Um es vorwegzunehmen: Die Fortsetzung von Basic Instinct von 1992 ist leider eine Enttäuschung.
Dies liegt zum einen daran, dass das Drehbuch wie ein Remake des ersten Teils anmutet. Der Cop wurde durch einen Psychiater ersetzt, aber ansonsten ist die Marschrichtung genau dieselbe. Grosses Problem dabei ist, dass der Psychiater dem Zuschauer längst nicht so sympathisch ist, wie noch Michael Douglas als Cop im ersten Teil. Andrew Glass (David Morrissey) kommt schlicht und einfach zu unsympathisch rüber, damit einen sein Schicksal interessieren könnte. Zudem ist seine Obsession für Catherine wenig nachvollziehbar dargestellt (sie passt schlicht nicht zu seiner Figur) und seine Handlungen werden zum Schluss hin total unglaubwürdig.

Auch Sharon Stone, die ja in den letzten Jahren mehr durch ihre, sicher berechtigte, Kritik an der Besetzungspolitik Hollywoods aufgefallen ist, als durch interessante Darstellungen, spielt ihre Rolle als Femme Fatale zwar gewohnt gut, wirkt aber durch ihr verjüngtes Aussehen recht unwirklich. Der Schönheits-Industrie sei Dank sieht sie fast jünger aus, als 1992 im ersten Teil. Keine Falte und ein (deutlich erkennbarer) aufgefrischter Busen, der das Wort Schwerkraft ignoriert.
Einerseits ist sie eine sehr sexy Frau und sicher der Hauptgrund, warum man den Film überhaupt erträgt, aber andererseits kann man als Zuschauer nicht anders und bei jeder ihrer Szenen auf diese Äusserlichkeiten achten.

Zum anderen enttäuscht der Film deshalb, weil man auf erotische Momente wartet und (fast) nichts kommt. Grade hier hätte man schon eine Steigerung zum 14 Jahre alten ersten Teil erwartet, aber wie man lesen konnte ist der Film in seiner vorliegenden Form für die USA immer noch zu sexy, da er dort geschnitten wurde.
Was sehr lächerlich anmutet, denn z.B. die gezeigte Nummer zwischen Psychiater und Catherine zieht ihren "perversen Höhepunkt" daraus, dass sie ihm plötzlich ein Halsband (Gürtel?) um den Hals zieht und ihn ein wenig würgt.
Sorry, aber da geht es im allsonntäglichen Tatort schon weitaus krasser zur Sache. Damit kann man im Jahr 2006 doch ernsthaft niemand mehr hinter dem Ofen hervorlocken oder gar schocken wollen.
Bleibt also nur noch Sharon Stone mit ihrer aggressiv-erotischen Ausstrahlung, was zwar nett ist, aber eindeutig zu wenig, um den Film als Erotik-Thriller ernstzunehmen.
Übrigens kommt nicht nur der Sex sehr kurz, sondern auch die Gewalt. Da wurde ebenfalls im ersten Teil weit mehr gezeigt, als hier, wo man nur die Leichen präsentiert bekommt.
Den "coitus interruptus" perfekt macht dann das Finale, das den Zuschauer ahnungslos zurücklässt, wer denn nun der Mörder ist. Das wirkt furchtbar konstruiert und verhagelt endgültig die Bewertung.

Das Projekt stand unter keinem guten Stern, da die Produzenten nach der Absage durch Michael Douglas eigentlich auf die Verwirklichung verzichten wollten, aber von Sharon Stone auf Erfüllung ihres Vertrages verklagt wurden. Dementsprechend ist auch das Ergebnis geworden. Ausser der Stone wirkt niemand wirklich motiviert in diesem schwachen Remake mitzuwirken. Einzige positive Ausnahme ist Charlotte Rampling, die übrigens neulich erst in Swimming Pool eine weitaus erotischere Vorstellung abgeliefert hat, als der gesamte BI2 aufweisen kann.
Fazit: Ein Film, auf den man getrost verzichten kann. Selbst für das allgemein recht schwache Genre des Erotik-Thrillers kein Ruhmesblatt.

Screenshots: Sharon Stone als Femme Fatale...


...die mit dem Psychiater Andrew Glass (David Morrissey) spielt.


Dem legendäre Beinüberschlag aus Teil 1 wird leider nur in dieser verschämten Form Tribut gezollt.


angeschaut am: 13.04.2006
Normale Wertung: 3 von 10 Punkten



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