17 April 2006
NVA - BRD 2005
OFDB-Link
Genre(s): Komödie / Drama
Laufzeit: ca. 94 Min.
Alterseinstufung: FSK 6
Inhalt:
"Abschied von Sex und schönen Mädchen. Abschied von Schnaps und LSD. Abschied von allem, was wir lieben. Abschied, wir müssen zur Armee". Der Text dieses Liedes, zu singen nach der Melodie "Bad Moon Rising" von Creedence Clearwater Revival sagt eigentlich alles über das Problem von Heidler (Kim Frank) und Krüger (Oliver Bröcker). Die beiden bemitleidenswerten Wehrpflichtigen müssen den eineinhalbjährigen Dienst fürs Vaterland antreten und sagen Adé zu Freundin, falschen Illusionen und Zivilisation. In manchem Falle sogar für immer.
Kritik:
Nach Sonnenallee ein weiterer Film von Leander Haußmann, der einen ostalgisch geprägten Blick auf die Details der ehemaligen DDR wirft. Diesmal geht es um den Wehrdienst in der NVA, der anhand von zwei recht unterschiedlichen Charakteren, Heidler (Kim Frank) und Krüger (Oliver Bröcker), gezeigt wird.
Für den westlichen Zuschauer am überraschendsten, dass sich der ostdeutsche Wehrdienst in der Realität kein bisschen vom westdeutschen unterscheidet. Hüben wie drüben gilt es sich anzupassen und den Schikanen der Vorgesetzten und Dienstälteren auszuweichen, sowie hauptsächlich die Zeit mit sinnfreien Tätigkeiten rumzubringen.
Der Film selber leidet leider unter dem Problem, dass die Handlung nicht wirklich durchgehend erscheint, sondern mehr episodenhaft daherkommt. Diese Episoden wirken dabei zwar oft recht unterhaltsam und lustig, verhindern aber etwas den richtigen Zugang zu den Hauptfiguren.
Wobei der Erzähler Heidler (Kim Frank) sowieso sehr blass bleibt - schwierig zu sagen, ob nicht mehr aus der Figur herausgeholt werden konnte oder sollte. Kim Frank macht seine Sache nicht wirklich schlecht, bleibt einem aber auch nicht gross in Erinnerung.
Krüger (Oliver Bröcker) dagegen gibt als Rebell, der vom System gebrochen wird, weitaus mehr her. Schauspielerisch sicher auch am herausragendsten.
Leider bleibt aber auch für ihn wenig Zeit, ebenso wie für die Liebesgeschichte zwischen Heidler und der Tochter des Obersts, die vor allem durch die Schlußnummern auf dem Wachturm sehr unglaubwürdig bleibt.
Ansonsten finden sich die Highlights bei den Nebendarstellern, vor allem der Offiziere. Diese wirken absolut lebensecht und sind wirklich sehr zum Schmunzeln geeignet.
Unterm Strich kann der Film auf alle Fälle über die ganze Laufzeit gut unterhalten. Der Soundtrack ist dabei nett gemischt und bestärkt das Ostalgie-Feeling.
Etwas problematisch finde ich allerdings die Verharmlosung der DDR - nur einer der Wehrpflichtigen scheint hinter dem Regime zu stehen - aber das kann man bei einer Komödie verschmerzen.
Screenshots: Krüger (Oliver Bröcker) fällt sofort durch seine unmilitärische "Mähne" auf.
Heidler (Kim Frank) spielt den Kellner bei der Grillparty des Obersts.
angeschaut am: 15.04.2006
Normale Wertung: 7 von 10 Punkten
Genre(s): Komödie / Drama
Laufzeit: ca. 94 Min.
Alterseinstufung: FSK 6
Inhalt:
"Abschied von Sex und schönen Mädchen. Abschied von Schnaps und LSD. Abschied von allem, was wir lieben. Abschied, wir müssen zur Armee". Der Text dieses Liedes, zu singen nach der Melodie "Bad Moon Rising" von Creedence Clearwater Revival sagt eigentlich alles über das Problem von Heidler (Kim Frank) und Krüger (Oliver Bröcker). Die beiden bemitleidenswerten Wehrpflichtigen müssen den eineinhalbjährigen Dienst fürs Vaterland antreten und sagen Adé zu Freundin, falschen Illusionen und Zivilisation. In manchem Falle sogar für immer.
Kritik:
Nach Sonnenallee ein weiterer Film von Leander Haußmann, der einen ostalgisch geprägten Blick auf die Details der ehemaligen DDR wirft. Diesmal geht es um den Wehrdienst in der NVA, der anhand von zwei recht unterschiedlichen Charakteren, Heidler (Kim Frank) und Krüger (Oliver Bröcker), gezeigt wird.
Für den westlichen Zuschauer am überraschendsten, dass sich der ostdeutsche Wehrdienst in der Realität kein bisschen vom westdeutschen unterscheidet. Hüben wie drüben gilt es sich anzupassen und den Schikanen der Vorgesetzten und Dienstälteren auszuweichen, sowie hauptsächlich die Zeit mit sinnfreien Tätigkeiten rumzubringen.
Der Film selber leidet leider unter dem Problem, dass die Handlung nicht wirklich durchgehend erscheint, sondern mehr episodenhaft daherkommt. Diese Episoden wirken dabei zwar oft recht unterhaltsam und lustig, verhindern aber etwas den richtigen Zugang zu den Hauptfiguren.
Wobei der Erzähler Heidler (Kim Frank) sowieso sehr blass bleibt - schwierig zu sagen, ob nicht mehr aus der Figur herausgeholt werden konnte oder sollte. Kim Frank macht seine Sache nicht wirklich schlecht, bleibt einem aber auch nicht gross in Erinnerung.
Krüger (Oliver Bröcker) dagegen gibt als Rebell, der vom System gebrochen wird, weitaus mehr her. Schauspielerisch sicher auch am herausragendsten.
Leider bleibt aber auch für ihn wenig Zeit, ebenso wie für die Liebesgeschichte zwischen Heidler und der Tochter des Obersts, die vor allem durch die Schlußnummern auf dem Wachturm sehr unglaubwürdig bleibt.
Ansonsten finden sich die Highlights bei den Nebendarstellern, vor allem der Offiziere. Diese wirken absolut lebensecht und sind wirklich sehr zum Schmunzeln geeignet.
Unterm Strich kann der Film auf alle Fälle über die ganze Laufzeit gut unterhalten. Der Soundtrack ist dabei nett gemischt und bestärkt das Ostalgie-Feeling.
Etwas problematisch finde ich allerdings die Verharmlosung der DDR - nur einer der Wehrpflichtigen scheint hinter dem Regime zu stehen - aber das kann man bei einer Komödie verschmerzen.
Screenshots: Krüger (Oliver Bröcker) fällt sofort durch seine unmilitärische "Mähne" auf.
Heidler (Kim Frank) spielt den Kellner bei der Grillparty des Obersts.
angeschaut am: 15.04.2006
Normale Wertung: 7 von 10 Punkten
Labels: Deutschland