10 Juli 2006
Shadow of the Sword - Der Henker - BRD/AUT/SWI 2005
OFDB-Link
Genre(s): Drama / Historie
Laufzeit: ca. 105 Min.
Alterseinstufung: FSK 16
Inhalt:
Mitteleuropa im 16. Jahrhundert. In einem Waisenhaus wachsen Martin und Georg zu zu jungen Männern und Freunden heran. Dann trennen sich ihre Wege: Der fromme Georg geht ins Kloster, wird zum Prior befördert und macht sich bald so seine kritischen Gedanken über die Amtskriche. Martin aber schlägt ein Laufbahn als Kriegsknecht ein, ehelicht die Henkerstochter Anna und schlägt fortan Leuten die Köpfe ab, deren Nase der Kirche nicht passt. Prompt steuern die Leben der einstigen Freunde auf eine Konfrontation zu.
Kritik:
Eines der düstersten Kapitel der Menschheits- und Kirchengeschichte steht hier im Mittelpunkt: Die Inquisition.
Zunächst werden die beiden Hauptcharaktere eingeführt, die beide ohne Eltern aufwachsen und dann in den Dienst ihrer "Paten" treten. Der eine als Soldat und später Henker, der andere als Prior.
Der Anfang des Films ist dabei ein wenig holprig geraten - zu schnell muss hier die Geschichte vorangetrieben werden. So ist die Liebe zwischen Martin und Anna auf den ersten Blick schon voll entflammt und sie nach einer Liebesnacht sofort schwanger. Er zieht wieder in den Krieg, kehrt aber genau rechtzeitig zurück, um sie vor der Vergewaltigung zu bewahren und den Posten ihres eben verstorbenen Vaters zu übernehmen. Solch zeitlich passende Ereignisse findet man wohl nur im Film.
Die Atmosphäre hat mir recht gut gefallen. Die Bauten sind authentisch, ebenso die Kostüme. Alles wirkt ziemlich dreckig und ungemütlich. Was mich etwas erstaunte, war die später im Film offen vorgetragene Abneigung des Pöbels gegenüber dem Inquisitor. Ich bezweifle, dass sich a) das damals jemand getraut hätte ihn zu beschimpfen und b) die Leute auch so "mitfühlend" gegenüber den Angeklagten/Verurteilten waren. Ich glaube eher, dass man froh war, wenn es einen selbst nicht traf und auch schadenfroh, wenn es Bessergestellte erwischte.
Das Inquisitions-Thema ist dann auch nichts unbedingt Neues. Der Mensch ist schlecht und das war er früher auch schon. So ist natürlich jedes Mittel und jede Rechtfertigung recht, um seine Macht zu festigen oder auszubauen, was die Kirche in jener Zeit auch getan hat.
Die anfängliche Story um die beiden Freunde, die sich entweder ins System einpassen oder von ihm zerquetscht werden, gerät zum Schluss leider etwas hektisch und wird nicht so wirklich abgeschlossen.
Die schauspielerischen Leistungen sind gut, im Rahmen des sicher verbesserungsfähigen Drehbuchs. Auch die Filmmusik und die erwähnte Ausstattung erzeugen eine schöne Mittelalter-Atmospäre.
Alles in allem sicher kein herrausragender Film des Genres, aber überdurchschnittliche Unterhaltung.
Screenshots: Die beiden Freunde Georg und Martin.
Martin übernimmt die Henkersarbeit...
Georg und sein Chef, der Bischof, ...
...welcher den Inquisitor in die Stadt ruft.
Ein Angeklagter wird vor Gericht befragt.
Der Inquisitor bringt Martin's Frau Anna als Hexe auf den Scheiterhaufen.
angeschaut am: 25.06.2006
Normale Wertung: 6,5 von 10 Punkten
Genre(s): Drama / Historie
Laufzeit: ca. 105 Min.
Alterseinstufung: FSK 16
Inhalt:
Mitteleuropa im 16. Jahrhundert. In einem Waisenhaus wachsen Martin und Georg zu zu jungen Männern und Freunden heran. Dann trennen sich ihre Wege: Der fromme Georg geht ins Kloster, wird zum Prior befördert und macht sich bald so seine kritischen Gedanken über die Amtskriche. Martin aber schlägt ein Laufbahn als Kriegsknecht ein, ehelicht die Henkerstochter Anna und schlägt fortan Leuten die Köpfe ab, deren Nase der Kirche nicht passt. Prompt steuern die Leben der einstigen Freunde auf eine Konfrontation zu.
Kritik:
Eines der düstersten Kapitel der Menschheits- und Kirchengeschichte steht hier im Mittelpunkt: Die Inquisition.
Zunächst werden die beiden Hauptcharaktere eingeführt, die beide ohne Eltern aufwachsen und dann in den Dienst ihrer "Paten" treten. Der eine als Soldat und später Henker, der andere als Prior.
Der Anfang des Films ist dabei ein wenig holprig geraten - zu schnell muss hier die Geschichte vorangetrieben werden. So ist die Liebe zwischen Martin und Anna auf den ersten Blick schon voll entflammt und sie nach einer Liebesnacht sofort schwanger. Er zieht wieder in den Krieg, kehrt aber genau rechtzeitig zurück, um sie vor der Vergewaltigung zu bewahren und den Posten ihres eben verstorbenen Vaters zu übernehmen. Solch zeitlich passende Ereignisse findet man wohl nur im Film.
Die Atmosphäre hat mir recht gut gefallen. Die Bauten sind authentisch, ebenso die Kostüme. Alles wirkt ziemlich dreckig und ungemütlich. Was mich etwas erstaunte, war die später im Film offen vorgetragene Abneigung des Pöbels gegenüber dem Inquisitor. Ich bezweifle, dass sich a) das damals jemand getraut hätte ihn zu beschimpfen und b) die Leute auch so "mitfühlend" gegenüber den Angeklagten/Verurteilten waren. Ich glaube eher, dass man froh war, wenn es einen selbst nicht traf und auch schadenfroh, wenn es Bessergestellte erwischte.
Das Inquisitions-Thema ist dann auch nichts unbedingt Neues. Der Mensch ist schlecht und das war er früher auch schon. So ist natürlich jedes Mittel und jede Rechtfertigung recht, um seine Macht zu festigen oder auszubauen, was die Kirche in jener Zeit auch getan hat.
Die anfängliche Story um die beiden Freunde, die sich entweder ins System einpassen oder von ihm zerquetscht werden, gerät zum Schluss leider etwas hektisch und wird nicht so wirklich abgeschlossen.
Die schauspielerischen Leistungen sind gut, im Rahmen des sicher verbesserungsfähigen Drehbuchs. Auch die Filmmusik und die erwähnte Ausstattung erzeugen eine schöne Mittelalter-Atmospäre.
Alles in allem sicher kein herrausragender Film des Genres, aber überdurchschnittliche Unterhaltung.
Screenshots: Die beiden Freunde Georg und Martin.
Martin übernimmt die Henkersarbeit...
Georg und sein Chef, der Bischof, ...
...welcher den Inquisitor in die Stadt ruft.
Ein Angeklagter wird vor Gericht befragt.
Der Inquisitor bringt Martin's Frau Anna als Hexe auf den Scheiterhaufen.
angeschaut am: 25.06.2006
Normale Wertung: 6,5 von 10 Punkten
Labels: Deutschland