12 September 2006
Flug 93 - USA 2006
OFDB-Link
Genre(s): Drama
Laufzeit: ca. 110 Min.
Alterseinstufung: FSK 12
Inhalt:
Als Besatzung und Passagiere des Flugs 93 am Morgen des 11. Septembers 2001 zum Flughafen von Newark eilen, erwarten alle bis auf vier einen ganz normalen Linienflug von der Ost- an die Westküste. Das ändert sich, als vier arabischstämmige Terroristen mit Teppichmessern und Plastiksprengstoff die Kontrolle übernehmen. Während sie das Flugzeug auf neuen Kurs zwingen, erfahren die entsetzten Passagiere über ihre Radios und Handys von den Selbstmordflügen ins New Yorker World Trade Center.
Kritik:
Vor wenigen Tagen habe ich mir zu diesem Thema bereits die TV-Version über Flug 93 angesehen. Diese beschränkte sich wirklich auf den Flug 93, die Passagiere und die Ereignisse dort.
Die Kino-Version bearbeitet die Thematik mit einem erweiterten Gesichtsfeld. Die erste Hälfte wird bestimmt von den Ereignissen am Boden, in den Flugleitstellen.
Man zeigt, wie unvorbereitet man auf eine solche Situation war. Auch als sich herauskristallisiert, dass man es mit einem Terrorangriff zu tun hat, sind die Verantwortlichen nur mühsam in der Lage mit der Situation umzugehen. Besonders die Bemühungen des US-Militärs sind erschreckend nutzlos. Nur wenige Abfangjäger stehen bereit und eine Genehmigung zum Abschuss der, zur Waffe umfunktionierten, Flugzeuge ist auch in weiter Ferne.
Dieser Aspekt ist zum Teil recht gewöhnungsbedürftig, weil doch viele Fachbegriffe und Abkürzungen verwendet werden, mit denen man nichts anfangen kann. Doch langsam entwickelt sich ein Gefühl für die Situation. Logischerweise kommt aber dabei die Behandlung der Situation an Bord kürzer weg.
Bei der TV-Version wurden ja einige Personen stärker hervorgehoben, was hier kaum der Fall ist - definitiv ein Manko - hier bleiben die Passagiere zu beliebig.
Zudem gibt es Szenen, die sehr kontrovers sind.
So wird ein einziger Passagier gezeigt, der offen gegen die Pläne, die Terroristen zu überwältigen, opponiert. Dieser ist ein Deutscher, der zuerst nur vorschlägt brav alles zu tun, was sie fordern und später sogar fast die Pläne der anderen verhindert, weil er aufspringt und ruft: "Ich bin Deutscher, kein Amerikaner - ich will nicht sterben!". Er wird dann zuerst überwältigt, bevor man sich die Terroristen vornimmt.
Dies ist übrigens in der deutschen Synchronisation kaum zu bemerken, da hier sowieso alle deutsch sprechen. Es fällt also längst nicht so auf, dass der einzige Feigling an Bord ein Deutscher ist.
Man fragt sich schon, warum so etwas eingebaut wird, wo es doch keine Beweise oder Hinweise auf ein solches Verhalten gibt und man den Film mit der Behauptung "Fakten zu präsentieren" promoted. Wie bei Wikipedia nachzulesen ist, wundert man sich, ob wohl irgendjemand in seinem letzten Anruf einen deutschen Passagier erwähnen würde, der ein Feigling ist.
Mehr dazu auch hier.
Insofern kann ich mir das nur als gezielte Stimmungsmache gegen das "alte Europa" erklären, welches sich bekanntermassen den amerikanischen Kriegsplänen entgegengestellt hat.
Dafür gibt es auch 1,5 Punkte Abzug in meiner Wertung, denn es versalzt den ansonsten ordentlich gemachten Film.
Insofern lautet mein Fazit: Mir gefiel die TV-Version besser. Die Kino-Version ist auch recht interessant, weil sie die Vorgänge am Boden stärker thematisiert, fällt aber durch die Stimmungsmache unangenehm auf. Hätte man das weggelassen, wäre meine Wertung deutlich besser ausgefallen.
Screenshots: Chaos in den Flugleitstellen.
Passagiere, die zur Überzeugung gelangen sich gegen die Entführer zu wehren.
angeschaut am: 12.09.2006
Normale Wertung: 6,5 von 10 Punkten
Genre(s): Drama
Laufzeit: ca. 110 Min.
Alterseinstufung: FSK 12
Inhalt:
Als Besatzung und Passagiere des Flugs 93 am Morgen des 11. Septembers 2001 zum Flughafen von Newark eilen, erwarten alle bis auf vier einen ganz normalen Linienflug von der Ost- an die Westküste. Das ändert sich, als vier arabischstämmige Terroristen mit Teppichmessern und Plastiksprengstoff die Kontrolle übernehmen. Während sie das Flugzeug auf neuen Kurs zwingen, erfahren die entsetzten Passagiere über ihre Radios und Handys von den Selbstmordflügen ins New Yorker World Trade Center.
Kritik:
Vor wenigen Tagen habe ich mir zu diesem Thema bereits die TV-Version über Flug 93 angesehen. Diese beschränkte sich wirklich auf den Flug 93, die Passagiere und die Ereignisse dort.
Die Kino-Version bearbeitet die Thematik mit einem erweiterten Gesichtsfeld. Die erste Hälfte wird bestimmt von den Ereignissen am Boden, in den Flugleitstellen.
Man zeigt, wie unvorbereitet man auf eine solche Situation war. Auch als sich herauskristallisiert, dass man es mit einem Terrorangriff zu tun hat, sind die Verantwortlichen nur mühsam in der Lage mit der Situation umzugehen. Besonders die Bemühungen des US-Militärs sind erschreckend nutzlos. Nur wenige Abfangjäger stehen bereit und eine Genehmigung zum Abschuss der, zur Waffe umfunktionierten, Flugzeuge ist auch in weiter Ferne.
Dieser Aspekt ist zum Teil recht gewöhnungsbedürftig, weil doch viele Fachbegriffe und Abkürzungen verwendet werden, mit denen man nichts anfangen kann. Doch langsam entwickelt sich ein Gefühl für die Situation. Logischerweise kommt aber dabei die Behandlung der Situation an Bord kürzer weg.
Bei der TV-Version wurden ja einige Personen stärker hervorgehoben, was hier kaum der Fall ist - definitiv ein Manko - hier bleiben die Passagiere zu beliebig.
Zudem gibt es Szenen, die sehr kontrovers sind.
So wird ein einziger Passagier gezeigt, der offen gegen die Pläne, die Terroristen zu überwältigen, opponiert. Dieser ist ein Deutscher, der zuerst nur vorschlägt brav alles zu tun, was sie fordern und später sogar fast die Pläne der anderen verhindert, weil er aufspringt und ruft: "Ich bin Deutscher, kein Amerikaner - ich will nicht sterben!". Er wird dann zuerst überwältigt, bevor man sich die Terroristen vornimmt.
Dies ist übrigens in der deutschen Synchronisation kaum zu bemerken, da hier sowieso alle deutsch sprechen. Es fällt also längst nicht so auf, dass der einzige Feigling an Bord ein Deutscher ist.
Man fragt sich schon, warum so etwas eingebaut wird, wo es doch keine Beweise oder Hinweise auf ein solches Verhalten gibt und man den Film mit der Behauptung "Fakten zu präsentieren" promoted. Wie bei Wikipedia nachzulesen ist, wundert man sich, ob wohl irgendjemand in seinem letzten Anruf einen deutschen Passagier erwähnen würde, der ein Feigling ist.
Mehr dazu auch hier.
Insofern kann ich mir das nur als gezielte Stimmungsmache gegen das "alte Europa" erklären, welches sich bekanntermassen den amerikanischen Kriegsplänen entgegengestellt hat.
Dafür gibt es auch 1,5 Punkte Abzug in meiner Wertung, denn es versalzt den ansonsten ordentlich gemachten Film.
Insofern lautet mein Fazit: Mir gefiel die TV-Version besser. Die Kino-Version ist auch recht interessant, weil sie die Vorgänge am Boden stärker thematisiert, fällt aber durch die Stimmungsmache unangenehm auf. Hätte man das weggelassen, wäre meine Wertung deutlich besser ausgefallen.
Screenshots: Chaos in den Flugleitstellen.
Passagiere, die zur Überzeugung gelangen sich gegen die Entführer zu wehren.
angeschaut am: 12.09.2006
Normale Wertung: 6,5 von 10 Punkten