22 Oktober 2006
Bee Season - USA 2005
OFDB-Link
Genre(s): Drama
Laufzeit: ca. 100 Min.
Alterseinstufung: FSK 12
Inhalt:
Die Naumanns aus Nordkalifornien könnten eine bildungsbürgerliche Musterfamilie sein, doch hinter der heilen Fassade gärt es. Während der vergeistigte Professorenpapa Saul Naumann nur mehr die Geheimnisse der Kabbala im Kopf hat bzw. seinem ganzen Stolz, der kleinen Tochter Eliza, bei Buchstabier-Wettbewerben die Daumen drückt, sucht der ältere Sohn der Familie Halt bei einer Sekte. Mutter Miriam derweil gibt sich die Schuld für eine vergangene Geschichte und sucht auf eigenwilligen Pfaden Vergebung.
Kritik:
Bee Season ist äusserst schwere Kost. Zuerst sieht alles nach heiler Vorzeige-Familie aus, doch schon bald kommen einem erste Zweifel. Dann wird die arme Tochter mit irgendwelchen Kabbala-Mythen vollgestopft, "um sie auf die Buchstabier-Wettbewerbe" vorzubereiten, die einem, als Europäer, ziemlich bescheuert vorkommen - eine amerikanische Erfindung halt, wo anscheinend nichts ohne Wettbewerb ablaufen kann (Football, Cheerleading, Mathe-Olympiade und eben die Spelling Bees).
Vieles wirkt sehr verwirrend, bis sich dann gegen Ende herauskristallisiert, dass in dieser Familie so einiges im Argen liegt.
Bis es dazu kommt muss man allerdings als Zuschauer ziemliche Ausdauer mitbringen. Denn verglichen mit den familiären Problemfilmen, die ich in letzter Zeit so gesehen habe (Imaginary Heroes, Door in the Floor) zieht sich hier alles hin, obwohl eigentlich kaum was passiert.
Einiges scheint mir dabei dann doch zu kurz zu kommen. So z.B. die Begründung für das Verhalten der Mutter, oder Eliza's Verhalten zum Schluss.
Schauspielerisch gibt es den üblichen Richard Gere, der auf mich in all seinen Rollen gleich wirkt. Juliette Binoche fand ich sehr gut - sie kriegt die Charakterwandlung gut hin. Flora Cross als Eliza ist etwas schwer einzuschätzen. Ihr Charakter scheint mir so eindimensional angelegt zu sein, wie sie ihn dann auch rüberbringt.
Alles in allem sicher ein Film für eine ganz kleine Zielgruppe - die Die-Hard-Fraktion der Familien-Problemfilm-Fans. Ansonsten gibt es wie bei so vielen Literaturverfilmungen natürlich die Schwierigkeit, dass man, ohne das Buch zu kennen, keine Aussage über die Qualität der Filmumsetzung des Stoffs machen kann.
Die Vermutung liegt aber nahe, dass die Umsetzung hier nicht so gut gelungen ist.
Somit komme ich zu einer Wertung von 4,5 Punkten. Nicht wirklich schlecht, aber doch mit einigen gravierenden Negativ-Faktoren belastet.
Screenshots: Eliza (Flora Cross) und ihr Vater (Richard Gere).
Zwischen Vater und Sohn kracht es.
angeschaut am: 30.07.2006
Normale Wertung: 4,5 von 10 Punkten
Genre(s): Drama
Laufzeit: ca. 100 Min.
Alterseinstufung: FSK 12
Inhalt:
Die Naumanns aus Nordkalifornien könnten eine bildungsbürgerliche Musterfamilie sein, doch hinter der heilen Fassade gärt es. Während der vergeistigte Professorenpapa Saul Naumann nur mehr die Geheimnisse der Kabbala im Kopf hat bzw. seinem ganzen Stolz, der kleinen Tochter Eliza, bei Buchstabier-Wettbewerben die Daumen drückt, sucht der ältere Sohn der Familie Halt bei einer Sekte. Mutter Miriam derweil gibt sich die Schuld für eine vergangene Geschichte und sucht auf eigenwilligen Pfaden Vergebung.
Kritik:
Bee Season ist äusserst schwere Kost. Zuerst sieht alles nach heiler Vorzeige-Familie aus, doch schon bald kommen einem erste Zweifel. Dann wird die arme Tochter mit irgendwelchen Kabbala-Mythen vollgestopft, "um sie auf die Buchstabier-Wettbewerbe" vorzubereiten, die einem, als Europäer, ziemlich bescheuert vorkommen - eine amerikanische Erfindung halt, wo anscheinend nichts ohne Wettbewerb ablaufen kann (Football, Cheerleading, Mathe-Olympiade und eben die Spelling Bees).
Vieles wirkt sehr verwirrend, bis sich dann gegen Ende herauskristallisiert, dass in dieser Familie so einiges im Argen liegt.
Bis es dazu kommt muss man allerdings als Zuschauer ziemliche Ausdauer mitbringen. Denn verglichen mit den familiären Problemfilmen, die ich in letzter Zeit so gesehen habe (Imaginary Heroes, Door in the Floor) zieht sich hier alles hin, obwohl eigentlich kaum was passiert.
Einiges scheint mir dabei dann doch zu kurz zu kommen. So z.B. die Begründung für das Verhalten der Mutter, oder Eliza's Verhalten zum Schluss.
Schauspielerisch gibt es den üblichen Richard Gere, der auf mich in all seinen Rollen gleich wirkt. Juliette Binoche fand ich sehr gut - sie kriegt die Charakterwandlung gut hin. Flora Cross als Eliza ist etwas schwer einzuschätzen. Ihr Charakter scheint mir so eindimensional angelegt zu sein, wie sie ihn dann auch rüberbringt.
Alles in allem sicher ein Film für eine ganz kleine Zielgruppe - die Die-Hard-Fraktion der Familien-Problemfilm-Fans. Ansonsten gibt es wie bei so vielen Literaturverfilmungen natürlich die Schwierigkeit, dass man, ohne das Buch zu kennen, keine Aussage über die Qualität der Filmumsetzung des Stoffs machen kann.
Die Vermutung liegt aber nahe, dass die Umsetzung hier nicht so gut gelungen ist.
Somit komme ich zu einer Wertung von 4,5 Punkten. Nicht wirklich schlecht, aber doch mit einigen gravierenden Negativ-Faktoren belastet.
Screenshots: Eliza (Flora Cross) und ihr Vater (Richard Gere).
Zwischen Vater und Sohn kracht es.
angeschaut am: 30.07.2006
Normale Wertung: 4,5 von 10 Punkten