16 November 2006
Grenzverkehr - BRD/AUT 2005
OFDB-Link
Genre(s): Komödie
Laufzeit: ca. 91 Min.
Alterseinstufung: FSK 12
Inhalt:
Wong (Andreas Buntscheck), Schilcher (Ferdinand Schmidt-Modrow) und Hunter (Joseph M'Barek), drei aufgeweckte Knaben aus der ostbayrischen Provinz, träumen von wilden Liebesnächten. Doch einstweilen wollen die Dorfschönheiten von den pubertierenden Jünglingen noch nichts wissen. Auf ins benachbarte Tschechien, lautet daher die Devise, denn da warten bekanntlich käufliche Damen auf solvente Entdecker. Doch statt amouröser Abenteuer steht mächtiger Ärger auf dem Reiseprogramm, haben doch die jugendlichen Sextouristen nicht mit üblen Gaunern, ungnädigen Zuhältern und der Tücke des Objekts gerechnet.
Kritik:
Stadtmenschen mögen bei der Schilderung des Dorflebens in Grenzverkehr vielleicht an Übertreibung denken, doch "Provinzler" fühlen sich bei den authentischen Szenen sofort an ihre Jugend zurückerinnert.
Ein kleiner Platz in der Mitte des Dorfes, wo die Coolen ihre Autos zur Schau stellen und unsere 3 Ministranten nur neidisch mit ihren Mofas vorbeifahren können ...und wieder zurückfahren ...und erneut vorbei, denn sonst gibt es im Dorf ja nichts.
Oder die Dorfdisco wo sich ein paar Mädels auf der Mini-Tanzfläche bewegen, während unsere Freunde sich noch schnell eine Doppel-Runde Weißbier bestellen, um dann einen Song lang zu dritt zu pogen, bevor sie um 24 Uhr die Disco verlassen müssen.
Grenzverkehr beschäftigt sich dabei vordergründig zwar mit der Thematik des ersten Mals, wie schon so viele Teenie-Filme vor ihm, doch spart er sich dabei grössere Peinlichkeiten oder derben Humor. Im Gegenteil: Nach dem unerfreulichen Puff-Besuch wird es sogar richtig nachdenklich, wenn die Freundschaft auf eine echte Belastungsprobe gestellt wird und man beschäftigt sich sogar mit der Thematik illegaler Einwanderer.
Andreas Buntscheck und Ferdinand Schmidt-Modrow passen dabei wunderbar mit ihrem ordentlichen Dialekt und der guten Darstellung ihrer Figuren. Joseph M’Barek wirkt dagegen etwas blass, während Henriette Richter-Röhl (siehe Screenshot rechts) als schwangere Osteuropäerin auf ganzer Linie überzeugen kann. Eine wirkliche starke Leistung von ihr.
Aber auch die Nebenrollen sind wirklich hervorragend besetzt mit Oliver Korittke und Götz Otto als Zuhälter, die schon mal in ihre Patience vertieft sind, während die Prostituierten im Nebenzimmer der Arbeit nachgehen, übrigens hervorragend besetzt mit Dana Vavrova als Prostituierte.
Und natürlich die Eltern der Jungs, bei denen vor allem Saskia Vester als besorgte Mutter punkten kann.
Letztlich fehlt es zwar an durchgängiger Spannung (die Zuhälter wirken trotz Kettensägen nicht wie potenzielle Mörder), der Schluss wirkt etwas überhastet und das Happy-End ein wenig erzwungen, aber trotzdem ist Grenzverkehr ein sehr authentischer Erstlingsfilm von Regisseur Stefan Betz.
Wer sich allerdings eine bayerische Version von American Pie oder ähnliche Teenie-Klamotten erwartet, der wird bitter enttäuscht.
Screenshots: Bei den drei Freunden kommt auf der Reise nach Tschechien...
...auf ihren Zweirädern echtes Easy-Rider-Feeling auf.
Dana Vavrova als Prostituierte empfängt die Burschen...
...während die Zuhälter (Oliver Korittke und Götz Otto) sich ihrer Patience widmen.
angeschaut am: 4.11.2006
Normale Wertung: 6,5 von 10 Punkten<
Genre(s): Komödie
Laufzeit: ca. 91 Min.
Alterseinstufung: FSK 12
Inhalt:
Wong (Andreas Buntscheck), Schilcher (Ferdinand Schmidt-Modrow) und Hunter (Joseph M'Barek), drei aufgeweckte Knaben aus der ostbayrischen Provinz, träumen von wilden Liebesnächten. Doch einstweilen wollen die Dorfschönheiten von den pubertierenden Jünglingen noch nichts wissen. Auf ins benachbarte Tschechien, lautet daher die Devise, denn da warten bekanntlich käufliche Damen auf solvente Entdecker. Doch statt amouröser Abenteuer steht mächtiger Ärger auf dem Reiseprogramm, haben doch die jugendlichen Sextouristen nicht mit üblen Gaunern, ungnädigen Zuhältern und der Tücke des Objekts gerechnet.
Kritik:
Stadtmenschen mögen bei der Schilderung des Dorflebens in Grenzverkehr vielleicht an Übertreibung denken, doch "Provinzler" fühlen sich bei den authentischen Szenen sofort an ihre Jugend zurückerinnert.
Ein kleiner Platz in der Mitte des Dorfes, wo die Coolen ihre Autos zur Schau stellen und unsere 3 Ministranten nur neidisch mit ihren Mofas vorbeifahren können ...und wieder zurückfahren ...und erneut vorbei, denn sonst gibt es im Dorf ja nichts.
Oder die Dorfdisco wo sich ein paar Mädels auf der Mini-Tanzfläche bewegen, während unsere Freunde sich noch schnell eine Doppel-Runde Weißbier bestellen, um dann einen Song lang zu dritt zu pogen, bevor sie um 24 Uhr die Disco verlassen müssen.
Grenzverkehr beschäftigt sich dabei vordergründig zwar mit der Thematik des ersten Mals, wie schon so viele Teenie-Filme vor ihm, doch spart er sich dabei grössere Peinlichkeiten oder derben Humor. Im Gegenteil: Nach dem unerfreulichen Puff-Besuch wird es sogar richtig nachdenklich, wenn die Freundschaft auf eine echte Belastungsprobe gestellt wird und man beschäftigt sich sogar mit der Thematik illegaler Einwanderer.
Andreas Buntscheck und Ferdinand Schmidt-Modrow passen dabei wunderbar mit ihrem ordentlichen Dialekt und der guten Darstellung ihrer Figuren. Joseph M’Barek wirkt dagegen etwas blass, während Henriette Richter-Röhl (siehe Screenshot rechts) als schwangere Osteuropäerin auf ganzer Linie überzeugen kann. Eine wirkliche starke Leistung von ihr.
Aber auch die Nebenrollen sind wirklich hervorragend besetzt mit Oliver Korittke und Götz Otto als Zuhälter, die schon mal in ihre Patience vertieft sind, während die Prostituierten im Nebenzimmer der Arbeit nachgehen, übrigens hervorragend besetzt mit Dana Vavrova als Prostituierte.
Und natürlich die Eltern der Jungs, bei denen vor allem Saskia Vester als besorgte Mutter punkten kann.
Letztlich fehlt es zwar an durchgängiger Spannung (die Zuhälter wirken trotz Kettensägen nicht wie potenzielle Mörder), der Schluss wirkt etwas überhastet und das Happy-End ein wenig erzwungen, aber trotzdem ist Grenzverkehr ein sehr authentischer Erstlingsfilm von Regisseur Stefan Betz.
Wer sich allerdings eine bayerische Version von American Pie oder ähnliche Teenie-Klamotten erwartet, der wird bitter enttäuscht.
Screenshots: Bei den drei Freunden kommt auf der Reise nach Tschechien...
...auf ihren Zweirädern echtes Easy-Rider-Feeling auf.
Dana Vavrova als Prostituierte empfängt die Burschen...
...während die Zuhälter (Oliver Korittke und Götz Otto) sich ihrer Patience widmen.
angeschaut am: 4.11.2006
Normale Wertung: 6,5 von 10 Punkten<
Labels: Deutschland