14 November 2006

 

The Mamiya Brothers - JAP 2006

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Genre(s): Drama / Komödie / Liebe
Laufzeit: ca. 119 Min.
Altersempfehlung: FSK 0
Bemerkung: Japanischsprachige Originalfassung mit engl. Untertiteln

Inhalt:
Zwei Brüder jenseits der 30 teilen sich eine Wohnung. Von Beruf ist der eine Biertester, der andere Schulhausmeister. Trotz ein paar schrulliger Macken haben die beiden ihr Leben gut im Griff, nur im Bezug auf Frauen tun sie sich schwer.
So verbringen sie ihre Freizeit mit Mangas, Kreuzworträtseln, sowie gemeinsamem Ansehen von Filmen und Sport.
Nach wie vor träumen aber beide von der Liebe, was sie mit einer Lehrerin und einer Videothekarin zusammenbringt, die beide von ihren Freunden ausgenutzt werden.

Kritik:
Die größte Stärke des Films ist zugleich auch seine Schwäche:
Unheimlich lebensecht wirkt alles, wenn man am Alltag der beiden Durchschnittsmenschen teilhat. Man kriegt einen Einblick, wie sich die zwei Außenseiter mit skurillen Angewohnheiten, wie z.B. Wettrennen durch die Stadt mittels Silbenrätsel (?) und diversen Hobbies, darunter auch so spannendes, wie handgeführte Statistiken von Baseballspielen, Modellbau und Kreuzworträtseln, ihre Zeit vertreiben.

Das ist durchaus interessant, da einem die japanische Kultur einerseits sehr fremd, aber andererseits auch bekannt vorkommt. Nur leider ist das nach einer gewissen Zeit, in der sich handlungsmässig wenig entwickelt, auch schon relativ langweilig. Die lange Laufzeit von 119 Minuten hätte man ruhig etwas kürzen können.

So schweift man immer wieder zu den Figuren im Umfeld der beiden Brüder ab. Obwohl beide Frauen von ihren Freunden ausgenutzt werden, erhöht das nicht wirklich die Chancen der Brüder. Scheinbar wollen auch japanische Frauen lieber schlecht behandelt werden, als sich mit zwei Langweilern einzulassen.
Ein weiterer Nebenstrang befasst sich mit einem Kollegen aus der Bierfabrik, der seine Frau mit einer Kollegin betrügt.

Mit am interessantesten fand ich eher das, was nur ganz beiläufig gestreift wurde. So geht z.B. einer der Brüder in eine Art Club, wo er sich gegen Geld mit einer Hostess unterhalten darf - der er dann von einem Zug vorschwärmt.
Bis auf diese und andere kleine Anspielungen wird aber das Thema Sex eher ausgeklammert.

Darstellerisch gibt es nichts zu bemängeln. Besonders die beiden Brüder spielen absolut überzeugend. Dazu noch die süsse Erika Sawajiri (siehe Screenshot rechts) als Videothekarin und im Nebencast der Fremdgeher, der wohl als Seitenhieb auf die Klischees um japanische Machos gedacht ist.

Kurzum, der Film bleibt konsequent realistisch. Der Komödienfaktor ist dabei eher klein und auf gelegentliches Schmunzeln beschränkt. Vielmehr sieht man eine Charakterstudie der beiden Brüder. Sie sind sehr sympathisch, ihre Verhaltensweisen durchaus eine Zeitlang unterhaltsam. Aber da ihre Versuche, eine Beziehung anzufangen, mehr oder weniger ins Leere verlaufen, tritt die Handlung ziemlich auf der Stelle.
Aber als Eintauchen in eine andere Kultur durchaus sehenswert.

Screenshots: Die Mamiya Brüder bei einer ihrer Freizeitaktivitäten: Baseball gucken (gähn) und Statistiken führen.


Höhepunkt der ersten Verabredung: Monopoly spielen.


Höhepunkt der zweiten Verabredung: Monopoly spielen.


Man beachte den Tarnfarben-Hut des jungen Mannes (rechts) ... ROFL.


Der Fremdgeher (links) bespricht sich mit seinem Kollegen Mamiya.


angeschaut am: 12.11.2006
Normale Wertung: 5 von 10 Punkten

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