21 Dezember 2006
Departed: Unter Feinden - USA 2006
OFDB-Link
Genre(s): Drama / Krimi / Thriller
Laufzeit: ca. 155 Min.
Alterseinstufung: FSK 16
Inhalt:
Polizeikadett Billy (Leonardo DiCaprio) wird von seinen Vorgesetzten Captain Queenan (Martin Sheen) und Sergeant Dignam (Mark Wahlberg) offiziell als ungeeignet aussortiert, um ihn undercover in den inneren Kreis des Bostoner Iren-Mafia-Chefs Frank Costello (Jack Nicholson) einzuschleusen. Der hat seinerseits mit dem Captain Ellerby (Alec Baldwin) untergeordneten Detective Colin Sullivan (Matt Damon) die Polizei infiltriert. Als Informationen davon durchsickern, beginnt ein Wettlauf, wer den jeweiligen Maulwurf zuerst aufspürt und kaltstellt.
Kritik:
Departed ist die Hollywood-Version von Infernal Affairs (Hongkong, 2002). Obwohl er die Grundstory, sowie einige Szenen 1:1 übernimmt, setzt er doch andere Akzente als die asiatische Vorlage.
Das merkt man auch am Laufzeit-Unterschied. Wurde die Story im ersten Teil der Hong-Kong-Trilogie in etwas mehr als 90 Minuten rein aufs Wesentliche reduziert und sehr kompakt präsentiert - für westliche Zuseher ob der kulturellen Unterschiede vielleicht sogar etwas zu schnell - so nimmt sich Scorsese hier zweieinhalb Stunden Zeit.
Davon profitiert vor allem die Anfangsphase, als uns die beiden Spitzel viel näher gebracht werden, als in der Hong-Kong-Version von Teil 1. Auch die Moral kommt differenzierter daher, als im asiatischen Vorbild. Departed hat in Sachen Story-Aufbau eindeutig Vorteile, denn der Handlung ist um einiges leichter zu folgen.
Leider ergeben sich aber auch ein paar Längen. Man hätte die Story sicher kürzer fassen können, wenn auf ein paar unwichtigere Szenen verzichet worden wäre, dann wäre sie auch insgesamt etwas spannender geraten, wie in Infernal Affairs.
Negativ überrascht ist der Kenner des Originals dabei von der Zusammenlegung der Freundinnen der Spitzel auf eine Frau. Dadurch ergibt sich eine Dreiecksbeziehung, die aber für die Geschichte ziemlich überflüssig ist. Einzig die zwei gegensätzlichen Charaktere werden durch ihre unterschiedliche Beziehung zur selben Frau noch etwas vertieft.
Die schauspielerischen Performances sind natürlich eine wahre Freude. Leonardo DiCaprio kann erneut zeigen, dass er ein hervorragender Darsteller ist, und auch Matt Damon passt wunderbar als Verräter, der jede Gelegenheit nutzt, um sich einen Vorteil zu verschaffen, und dessen komplettes Leben (inkl. Freundin) nur dem äusseren Schein und Selbstbetrug dient.
Jack Nicholson's Rolle ist dabei noch am ehesten kritisch zu betrachten. Seine Gangsterboss-Parodie ist teilweise zu abgehoben, aber seine Präsenz wie immer beeindruckend. Auch zieht er eigentlich mehr Sympathien auf sich, als für so einen Film-Fiesling gut ist.
Aber auch die Nebenrollen sind vom Feinsten mit Mark Wahlberg als aufrechtem Cop und extremer Fluchmaschine, Martin Sheen als väterlichem Freund und Alec Baldwin als schmierigem Vorgesetzten von Matt Damon.
Vera Farmiga macht auch einen wirklich guten Eindruck, allerdings ist ihre Rolle als Psychiaterin in der Dreiecksbeziehung wie schon erwähnt eher unwichtig.
Erwähnen möchte ich noch den Einsatz von CGI-Effekten, wenn es blutig wird. Den meisten dürfte es nicht auffallen, ich habs gemerkt und fand das etwas schade. Denn so ist es zwar sehr blutig, aber auch ein wenig künstlich.
Der Schluss ist gut geworden, aber das Original war da noch besser. Mehr sei hier nicht verraten...
Alles in allem schlägt sich Departed gut dabei, die asiatische Vorlage in für westliche Zuschauer passende Form zu bringen. Es ist kein Meisterwerk geworden, aber dank der tollen Story und den hervorragenden Darstellern ein spannender Film.
Screenshots: Frank Costello (Jack Nicholson) hat es geschafft...
...eine "Ratte" (Matt Damon, r.) bei der Polizei einzuschleusen.
Während die Polizei Billy Costigan (Leonardo DiCaprio) in seine Organisation schleust.
angeschaut am: 20.12.2006
Normale Wertung: 8 von 10 Punkten
Genre(s): Drama / Krimi / Thriller
Laufzeit: ca. 155 Min.
Alterseinstufung: FSK 16
Inhalt:
Polizeikadett Billy (Leonardo DiCaprio) wird von seinen Vorgesetzten Captain Queenan (Martin Sheen) und Sergeant Dignam (Mark Wahlberg) offiziell als ungeeignet aussortiert, um ihn undercover in den inneren Kreis des Bostoner Iren-Mafia-Chefs Frank Costello (Jack Nicholson) einzuschleusen. Der hat seinerseits mit dem Captain Ellerby (Alec Baldwin) untergeordneten Detective Colin Sullivan (Matt Damon) die Polizei infiltriert. Als Informationen davon durchsickern, beginnt ein Wettlauf, wer den jeweiligen Maulwurf zuerst aufspürt und kaltstellt.
Kritik:
Departed ist die Hollywood-Version von Infernal Affairs (Hongkong, 2002). Obwohl er die Grundstory, sowie einige Szenen 1:1 übernimmt, setzt er doch andere Akzente als die asiatische Vorlage.
Das merkt man auch am Laufzeit-Unterschied. Wurde die Story im ersten Teil der Hong-Kong-Trilogie in etwas mehr als 90 Minuten rein aufs Wesentliche reduziert und sehr kompakt präsentiert - für westliche Zuseher ob der kulturellen Unterschiede vielleicht sogar etwas zu schnell - so nimmt sich Scorsese hier zweieinhalb Stunden Zeit.
Davon profitiert vor allem die Anfangsphase, als uns die beiden Spitzel viel näher gebracht werden, als in der Hong-Kong-Version von Teil 1. Auch die Moral kommt differenzierter daher, als im asiatischen Vorbild. Departed hat in Sachen Story-Aufbau eindeutig Vorteile, denn der Handlung ist um einiges leichter zu folgen.
Leider ergeben sich aber auch ein paar Längen. Man hätte die Story sicher kürzer fassen können, wenn auf ein paar unwichtigere Szenen verzichet worden wäre, dann wäre sie auch insgesamt etwas spannender geraten, wie in Infernal Affairs.
Negativ überrascht ist der Kenner des Originals dabei von der Zusammenlegung der Freundinnen der Spitzel auf eine Frau. Dadurch ergibt sich eine Dreiecksbeziehung, die aber für die Geschichte ziemlich überflüssig ist. Einzig die zwei gegensätzlichen Charaktere werden durch ihre unterschiedliche Beziehung zur selben Frau noch etwas vertieft.
Die schauspielerischen Performances sind natürlich eine wahre Freude. Leonardo DiCaprio kann erneut zeigen, dass er ein hervorragender Darsteller ist, und auch Matt Damon passt wunderbar als Verräter, der jede Gelegenheit nutzt, um sich einen Vorteil zu verschaffen, und dessen komplettes Leben (inkl. Freundin) nur dem äusseren Schein und Selbstbetrug dient.
Jack Nicholson's Rolle ist dabei noch am ehesten kritisch zu betrachten. Seine Gangsterboss-Parodie ist teilweise zu abgehoben, aber seine Präsenz wie immer beeindruckend. Auch zieht er eigentlich mehr Sympathien auf sich, als für so einen Film-Fiesling gut ist.
Aber auch die Nebenrollen sind vom Feinsten mit Mark Wahlberg als aufrechtem Cop und extremer Fluchmaschine, Martin Sheen als väterlichem Freund und Alec Baldwin als schmierigem Vorgesetzten von Matt Damon.
Vera Farmiga macht auch einen wirklich guten Eindruck, allerdings ist ihre Rolle als Psychiaterin in der Dreiecksbeziehung wie schon erwähnt eher unwichtig.
Erwähnen möchte ich noch den Einsatz von CGI-Effekten, wenn es blutig wird. Den meisten dürfte es nicht auffallen, ich habs gemerkt und fand das etwas schade. Denn so ist es zwar sehr blutig, aber auch ein wenig künstlich.
Der Schluss ist gut geworden, aber das Original war da noch besser. Mehr sei hier nicht verraten...
Alles in allem schlägt sich Departed gut dabei, die asiatische Vorlage in für westliche Zuschauer passende Form zu bringen. Es ist kein Meisterwerk geworden, aber dank der tollen Story und den hervorragenden Darstellern ein spannender Film.
Screenshots: Frank Costello (Jack Nicholson) hat es geschafft...
...eine "Ratte" (Matt Damon, r.) bei der Polizei einzuschleusen.
Während die Polizei Billy Costigan (Leonardo DiCaprio) in seine Organisation schleust.
angeschaut am: 20.12.2006
Normale Wertung: 8 von 10 Punkten