11 September 2007

 

Hawaii Crime Story - USA 2004

OFDB-Link
Genre(s): Komödie / Krimi
Laufzeit: ca. 85 Min.
Alterseinstufung: FSK 12

Inhalt:
Für Jack Ryan (Owen Wilson) ist der Strand das Schlaraffenland - der Hippie-Surfer und Gelegenheitsdieb jagt an der Nordküste von Oahu der perfekten Welle hinterher, als ihm ein Bikini den Blick trübt: Die schlanke Schönheit Nancy Hayes (Sara Foster) hat einen einfachen Plan, der ihr und Jack eine Menge einbringen kann - sagt sie. Jack müsse nichts weiter tun, als ein bestimmtes Haus als armer Mann zu betreten und reich wieder herauszukommen - eigentlich...

Kritik:
Fluch oder Segen, dass ich die Romanvorlage von Elmore Leonard noch recht gut im Gedächntis habe?
Einerseits gut, weil ich der Handlung leichter folgen konnte, die im Film unheimlich komprimiert und teilweise doch sehr ruckartig daherkommt.
Andererseits konnte ich es nicht vermeiden viele Szenen mit der Buchvorlage zu vergleichen. So sind zwar viele Schlüsselszenen des Romans enthalten, werden aber relativ lieblos und unzusammenhängend abgespult.

Vor allem in der zweiten Hälfte weicht das Drehbuch dann auch stark vom Roman ab und entwickelt sich zu einem drittklassigen Wild Things-Klon.
Hauptproblem ist neben der extrem kurzen Laufzeit von knapp 78 Minuten, die natürlich dazu zwingt die Story zack-zack abzuspulen, die mangelnde Charakterzeichnung. Man kann für keine der Figuren richtige Sympathien entwickeln.
Owen Wilson's Jack wirkt zudem immer viel zu gelassen, als dass man sich um ihn sorgen würde.

Der Roman zeigt da schon einen anderen Jack, der natürlich die typische Entspanntheit von Elmore Leonard-Romanfiguren aufweist, aber vor allem bei der Beziehung zur Femme Fatale Nancy viel nachvollziehbarer wirkt.
Diese wird im Film verkörpert von Sara Foster (siehe Screenshot rechts), die für mich neben den schönen Landschaftsaufnahmen von Hawaii mit der einzige Grund ist, warum man Hawaii Crime Story überhaupt etwas abgewinnen kann.
Denn was ihrem Charakter an Tiefe fehlt, das macht sie mit ihrem attraktiven Äusseren wett. Verständlich, dass der Regisseur sie den ganzen Film über im Bikini oder ähnlich leichtbekleidet herumlaufen lässt.

Auch die anderen Figuren bleiben ob der kurzen Spielzeit nur blass und klischeehaft, da kann auch die gute Besetzung mit Morgan Freeman, Charlie Sheen und Gary Sinise nichts machen.

Kurzum ziemlich schade, dass man aus der guten Vorlage nicht mehr gemacht hat. Bekannte Schauspieler und ein vernünftiges Budegt hatte man ja. So kommt wegen der extrem kurzen Laufzeit zwar kaum Langeweile auf, aber die Story kann sich nicht entwickeln, sondern wird lustlos abgespult.
Alternativ bieten sich da doch die gelungenen Elmore Leonard-Verfilmungen Out of Sight und Jackie Brown an.

Screenshots: Femme Fatale Nancy (Sara Foster)...


...verdreht Jack (Owen Wilson, links) gehörig den Kopf.


Doch Jack ahnt bald, dass er ihrem verführerischen Lächeln nicht trauen kann.


angeschaut am: 10.09.2007
Normale Wertung: 3 von 10 Punkten

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