21 Mai 2008

 

Cloverfield - USA 2008

OFDB-Link
Genre(s): Action / SciFi / Thriller
Laufzeit: ca. 85 Min.
Alterseinstufung: FSK 12

Inhalt:
Mit einer Überraschungsparty und vielen Freunden feiert Rob (Mike Vogel) seine Beförderung, als ein vermeintliches Erdbeben die Fete jäh beendet. Die Nachrichten sind ratlos. Als sich am anderen Ende New Yorks eine große Explosion ereignet, bricht Panik aus. Die ungläubigen Menschen auf den Straßen müssen mitansehen, wie ein unbekanntes, riesiges Ungetüm im Schutz der Nacht ihre Stadt verwüstet. Rob und seine Clique wollen vor dem Monster nach Coney Island fliehen, doch gilt es vorher noch seine Ex-Freundin zu retten, die verletzt in ihrem Appartement liegt...

Kritik:
Bei Cloverfield stellte sich mir persönlich eigentlich nur eine Frage: nämlich ob der Film mit dem enormen Hype im Vorfeld mithalten kann. Hinterher konnte ich getrost feststellen: Die Marketing-Kampagne hat gesiegt.

Eigentlich erstaunlich, dass es nach dem enormen finanziellen Erfolg des Blair Witch Projects längere Zeit keine Filme mehr aus der semidokumentarischen "Ich-Perspektive" (= mit Handkamera der Filmcharaktere selbst gedreht) gab. Oder doch nicht so ganz, denn wie ich aus einer Quelle des örtlichen Kinos erfahren durfte, haben bei Cloverfield bemerkenswert viele Zuschauer den Kinosaal schon weit vor dem Ende verlassen.

Denn die Konsequenz, mit der hier die Handkamera eingesetzt wird, führt zwangsläufig dazu, dass es permanent wackelt und man teilweise sehr wenig erkennt, sondern mehr erahnt, was dann bei vielen Personen ein ungutes Gefühl im Magen erzeugt.
Ich habe es durchgehalten, aber man muss schon sagen, dass dem Zuschauer keinesfalls mehr Gewackel zugemutet werden sollte.

Auch wenn ich vorhin aufs Blair Witch Project verwiesen habe, weil es der mir bekannteste Vertreter dieser Filmtechnik ist, so liegt heutzutage wohl eher eine Verbindung zu Youtube bzw. den diversen Eyewitness-Reports der Nachrichtensender und dem bekanntesten Datum der jüngeren Zeit, nämlich 9/11, nahe.
Mittendrin statt nur dabei, nur dass diesmal Monster und keine Terroristen New York verwüsten.

Lange Rede, kurzer Sinn: Das Unterscheidungsmerkmal zu gewöhnlichen Monsterfilmen ist die Handkamera-Perspektive. Die schafft es teils wirklich hervorragend einen zu erschrecken und alleine dadurch Spannung zu erzeugen. Aber oftmals wünschte ich mir eben auch mehr zu erfahren, als nur die kleinen Info-Häppchen, die den Betroffenen zuteil werden, bzw. mehr zu sehen. Denn das (grosse) Monster taucht relativ selten mal auf und ist eher unscharf zu sehen. (Trotzdem: Der Nebel lässt grüssen...)

Da der Zuschauer stellvertretend durch unsere Hobbyfilmer immer selber im Fokus des Geschehens ist, wundert es natürlich nicht, dass die Charaktere aus der Klischeeschublade stammen und entsprechend flach bleiben. Auch mit der reichlich bescheuerten Idee, die verletzte Ex-Freundin aus einem vom Einsturz bedrohten Hochhaus zu retten, dürfte der eine oder andere Zuschauer sicher nicht ganz einverstanden sein, aber letztlich gehören bescheuerte Entscheidungen auch in jeden Horrorfilm.

Letztlich gibt es bei Cloverfield eine Unmenge an Elementen, über die man sich ziemlich aufregen könnte, was man auch in vielen Kritiken hören und lesen kann.
So ist es auch schwer eine Empfehlung zu geben.
Mir gefiel die dichte Atmosphäre und die ziemlich gnadenlose Umsetzung der Katastrophe. Der schleppende Anfang und die flachen Charakter konnten mich dagegen nicht so recht überzeugen.

Wer also mit extremer Wackelkamera klarkommt, bzw. keine Angst vor Übelkeit hat, der kann sich ja selber ein Bild von dem meistgehypten Film des Jahres machen.
Von mir gibt es in der Erstwertung 6,5 Punkte.

Screenshots: Eigentlich wollte man nur eine Party feiern.


Doch als New York angegriffen wird...


...gerät selbst die Armee an ihre Grenzen bei der Abwendung der Bedrohung.


Normale Wertung: 6,5 von 10 Punkten

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