03 Oktober 2005
Dead or Alive 1 - JAP 1999
Genres: Action / Drama
Laufzeit: ca. 100 Min.
Alterseinstufung: FSK 18
Bemerkung: japanische Originalfassung mit engl. Untertiteln
Inhalt:
Der skrupellose Ryuichi (Riki Takeuchi), Sohn chinesischer Einwanderer, sucht Macht und Geld in der Unterwelt des Tokyoter Vergnügungsdistriktes Shibuya. Als Kopf einer kleinen, schlagkräftigen Gang, deren Morde und Raubüberfälle die alteingesessenen japanischen Yakuza und die chinesischen Triaden provozieren, steht er schnell im Mittelpunkt eines blutigen Bandenkrieges.
Der unterbezahlte Cop Jojima (Show Aikawa) soll in diesem Chaos der Kriminalität für Ordnung sorgen. Auch in seinem Privatleben könnte es besser laufen: seine Frau ist ihm fremd geworden, vermutlich weil beider Tochter sterbenskrank ist. Nur noch eine teure Operation kann ihr helfen.
Auch Ryuchi hat eine schwache Seite: seinen aus den USA zurückgekehrten Bruder, der erst jetzt realisiert, wie sein Auslandsstudium finanziert wurde.
Der Kampf um Macht und Moral eskaliert, bis der Yakuza und der Cop sich am Ende gegenüberstehen, aber nicht mehr dieselben sind...
Kritik:
Regisseur Takashi Miike, der zwei Jahre später das kranke Meisterwerk Ichi the Killer drehte, präsentiert uns hier schon einen kleinen Vorgeschmack auf seine perversen Einfälle, die bei Ichi perfektioniert wurden.
Der Film startet mit einer furiosen Anfangssequenz, die wie ein Videoclip sehr schnell geschnitten wurde und die brutale Gang von Ryuichi vorstellt. Dabei gibt es unter anderem zu sehen, wie jemand die längste Koks-Line der Welt schnupft oder ein schwuler Gangster, der grade auf dem Klo einen Typ vergewaltigt, wie ein Schwein abgestochen wird. Jemand der mehrere Becher Nudelsuppe gegessen hat, kriegt mit der Pumpgun einen Bauchschuss und man sieht die Nudelsuppe aus dem Bauch rausspritzen. Das alles vor dem Hintergrund eines Stripclubs.
Kurzum, es geht heftig zur Sache. Dieses Tempo ist aber so mörderisch, dass Miike dann schlauerweise auf die Bremse tritt. Danach wird viel Zeit verwendet, um die beiden Hauptcharaktere und ihr Umfeld vorzustellen. Faszinierend sind die absolut perversen Details, die so nebenbei eingebaut werden. So hat der Cop z.B. einen Informanten, der in seiner Wohnung Tierpornos herstellt. Der bittet dann während des Gesprächs mit dem Cop seinen Kollegen "dem Hund einen runterzuholen", bevor der ziemlich widerwillig auf einer Frau plaziert wird. Später foltern die Yakuzas eine Frau und ertränken sie schlussendlich in einem Bad ihrer eigenen Exkremente, die sie durch vorherige, stundenlange Einläufe gewonnen haben (siehe Screenshot rechts).
Absolut krank, was quasi nebensächlich in den Yakuza-Film eingebaut wurde. Da fallen die üblichen Sachen wie russisches Roulette, was schiefgeht, oder ein Massaker im Restaurant kaum auf.
Das Finale ist dann schon ähnlich wie bei Ichi nicht mehr realistisch, sondern bewusst übertrieben. Die beiden Hauptdarsteller machen sich im Stile eines Comics fertig.
Beide spielen übrigens hervorragend, ich habe selten einen cooleren Charakter als Ryuichi gesehen.
Der Cop hat es schwer und wird dementsprechend zurückhaltend gespielt, im Stile eines Al Pacino z.B. bei Heat.
Ein Film der definitiv im Gedächtnis bleibt und sogar uns Abgebrühte beeindruckt. Es gibt noch zwei Fortsetzungen, die ich bei Gelegenheit ansehen werde. Kaum zu glauben, dass dieser Film ungekürzt im Free-TV gezeigt wurde.
Screenshots: Der Bauchschuss bringt die Nudelsuppe wieder hervor.
Die Tötung des homosexuellen Vergewaltigers...
Riki Takeuchi spielt Ryuichi als absolut coolen Gangster (Mitte).
Seine Gangmitglieder sind keinesfalls zimperlich.
Cop Jojima (Show Aikawa) hat zuhause Probleme mit seiner Familie.
Ryuichi's hübsche Spitzelin bei den anderen Yakuzas ist enttarnt...
angeschaut am: 23.9.2005
Normale Wertung: 7 von 10 Punkten
Promille-Wertung: 8 von 10 Punkten
Laufzeit: ca. 100 Min.
Alterseinstufung: FSK 18
Bemerkung: japanische Originalfassung mit engl. Untertiteln
Inhalt:
Der skrupellose Ryuichi (Riki Takeuchi), Sohn chinesischer Einwanderer, sucht Macht und Geld in der Unterwelt des Tokyoter Vergnügungsdistriktes Shibuya. Als Kopf einer kleinen, schlagkräftigen Gang, deren Morde und Raubüberfälle die alteingesessenen japanischen Yakuza und die chinesischen Triaden provozieren, steht er schnell im Mittelpunkt eines blutigen Bandenkrieges.
Der unterbezahlte Cop Jojima (Show Aikawa) soll in diesem Chaos der Kriminalität für Ordnung sorgen. Auch in seinem Privatleben könnte es besser laufen: seine Frau ist ihm fremd geworden, vermutlich weil beider Tochter sterbenskrank ist. Nur noch eine teure Operation kann ihr helfen.
Auch Ryuchi hat eine schwache Seite: seinen aus den USA zurückgekehrten Bruder, der erst jetzt realisiert, wie sein Auslandsstudium finanziert wurde.
Der Kampf um Macht und Moral eskaliert, bis der Yakuza und der Cop sich am Ende gegenüberstehen, aber nicht mehr dieselben sind...
Kritik:
Regisseur Takashi Miike, der zwei Jahre später das kranke Meisterwerk Ichi the Killer drehte, präsentiert uns hier schon einen kleinen Vorgeschmack auf seine perversen Einfälle, die bei Ichi perfektioniert wurden.
Der Film startet mit einer furiosen Anfangssequenz, die wie ein Videoclip sehr schnell geschnitten wurde und die brutale Gang von Ryuichi vorstellt. Dabei gibt es unter anderem zu sehen, wie jemand die längste Koks-Line der Welt schnupft oder ein schwuler Gangster, der grade auf dem Klo einen Typ vergewaltigt, wie ein Schwein abgestochen wird. Jemand der mehrere Becher Nudelsuppe gegessen hat, kriegt mit der Pumpgun einen Bauchschuss und man sieht die Nudelsuppe aus dem Bauch rausspritzen. Das alles vor dem Hintergrund eines Stripclubs.
Kurzum, es geht heftig zur Sache. Dieses Tempo ist aber so mörderisch, dass Miike dann schlauerweise auf die Bremse tritt. Danach wird viel Zeit verwendet, um die beiden Hauptcharaktere und ihr Umfeld vorzustellen. Faszinierend sind die absolut perversen Details, die so nebenbei eingebaut werden. So hat der Cop z.B. einen Informanten, der in seiner Wohnung Tierpornos herstellt. Der bittet dann während des Gesprächs mit dem Cop seinen Kollegen "dem Hund einen runterzuholen", bevor der ziemlich widerwillig auf einer Frau plaziert wird. Später foltern die Yakuzas eine Frau und ertränken sie schlussendlich in einem Bad ihrer eigenen Exkremente, die sie durch vorherige, stundenlange Einläufe gewonnen haben (siehe Screenshot rechts).
Absolut krank, was quasi nebensächlich in den Yakuza-Film eingebaut wurde. Da fallen die üblichen Sachen wie russisches Roulette, was schiefgeht, oder ein Massaker im Restaurant kaum auf.
Das Finale ist dann schon ähnlich wie bei Ichi nicht mehr realistisch, sondern bewusst übertrieben. Die beiden Hauptdarsteller machen sich im Stile eines Comics fertig.
Beide spielen übrigens hervorragend, ich habe selten einen cooleren Charakter als Ryuichi gesehen.
Der Cop hat es schwer und wird dementsprechend zurückhaltend gespielt, im Stile eines Al Pacino z.B. bei Heat.
Ein Film der definitiv im Gedächtnis bleibt und sogar uns Abgebrühte beeindruckt. Es gibt noch zwei Fortsetzungen, die ich bei Gelegenheit ansehen werde. Kaum zu glauben, dass dieser Film ungekürzt im Free-TV gezeigt wurde.
Screenshots: Der Bauchschuss bringt die Nudelsuppe wieder hervor.
Die Tötung des homosexuellen Vergewaltigers...
Riki Takeuchi spielt Ryuichi als absolut coolen Gangster (Mitte).
Seine Gangmitglieder sind keinesfalls zimperlich.
Cop Jojima (Show Aikawa) hat zuhause Probleme mit seiner Familie.
Ryuichi's hübsche Spitzelin bei den anderen Yakuzas ist enttarnt...
angeschaut am: 23.9.2005
Normale Wertung: 7 von 10 Punkten
Promille-Wertung: 8 von 10 Punkten
Labels: 1990er, Asien, Japan, Originalsprache