01 März 2006
Lord of War - USA 2005
OFDB-Link
Genre(s): Drama / Action / Thriller
Laufzeit: ca. 123 Min.
Alterseinstufung: FSK 16
Inhalt:
Kleingauner Yuri (Nicolas Cage), der aus ärmlichen Verhältnissen stammt, träumt von einer Karriere als internationaler Waffenhändler. Seine große Stunde schlägt, als der eiserne Vorhang fällt und Unmengen sowjetischer Kriegswaffen tolldreiste Zwischenhändler suchen. Dabei muss sich Yuri stets gut umsehen, denn weder mit seinem anhänglichen FBI-Verfolger Jack Valentine (Ethan Hawke) noch seinen zumeist recht skrupellosen Kunden ist zu spaßen.
Kritik:
Der Film startet mit einer beeindruckenden Titelsequenz, in der wir eine Gewehrkugel von ihrer Entstehung, über die Verschiffung, bis zum Einschlag in den Kopf eines jungen Afrikaners verfolgen können. Die Botschaft des Films wird also schon in den ersten Minuten abgesteckt.
Danach startet die Geschichte um Yuri durch, der aus dem Off seine Kommentare abgibt. Die Handlung wird straff vorgetragen, ohne irgendwelche Längen und bleibt stets spannend, obwohl man weiss, dass es nur ein schlechtes Ende nehmen kann.
Regisseur Andrew Niccol versteht es die Story flüssig von einem Kriegsschauplatz zum nächsten zu tragen. Nebenbei werden ein paar witzige Effekte untergebracht, wenn z.B. die Schussgeräusche aus dem Gewehr eines Taliban mit dem Klingeln einer Kasse unterlegt werden. Oder wenn ein 40t-Flugzeug im Zeitraffer innerhalb von weniger als 24 Stunden fast komplett demontiert wird.
Grösster Kritikpunkt meinerseits ist dabei die Konstruktion der Geschichte um Yuri. Das wirkt zu lehrstückhaft, wie uns hier der skrupellose Waffenhändler vorgeführt wird. Dazu passend sein Bruder, der mit dem "Geschäft" nicht klarkommt und drogensüchtig wird. Oder seine schöne Frau (Bridget Moynahan, siehe Screenshot rechts), die ebenfalls von den Geschäften angewidert ist (obwohl sie sich ursprünglich nicht die Bohne für seine Machenschaften interessierte). Auch der Interpol-Fahnder Valentine (Ethan Hawke), der Yuri Zeit seiner Karriere verfolgt - diese geht immerhin von 1982 bis jetzt - scheint mir relativ unrealistisch. Ein Alterungsprozeß findet übrigens nicht statt.
Natürlich ist mir klar, dass der Film grade anhand solcher Symbolfiguren seine Message rüberbringen will, doch ein wenig mehr Realismus hätte mir besser gefallen.
So auch die Gewaltdarstellung, die viel zu harmlos ist. So wird z.B. ein Massaker in Afrika nur anhand von Blutspritzern auf einem aufgehängten Laken angedeutet, oder eine Zerstückelung von Mutter und Kind mit Macheten läuft sehr unblutig ab. Hier hätte man unbedingt mehr bringen müssen, um die Auswirkungen von Yuri's Waffenlieferungen noch deutlicher zu machen.
Schauspielerisch gibt es solide Leistungen. Nicolas Cage schüttelt den Yuri locker aus dem Ärmel. Jared Leto als Drogenbruder sowie Bridget Moynahan als Ehefrau haben eher kleinere Rollen. Ethan Hawke spielt seine Standardrolle. Gut fand ich den afrikanischen Diktator, der wirklich cool rüberkommt.
Fazit: Von den erwähnten Kritikpunkten abgesehen ein sehr gut inszeniertes und fesselndes Lehrstück über den internationalen Waffenhandel.
Screenshots: Interpol-Fahnder Valentine (Ethan Hawke) ist Yuri stets auf den Fersen.
Yuri beim Geschäftemachen - man beachte die vergoldete Kalaschnikov.
Yuri und sein Bruder (Jared Leto) - die "Waffenbrüder".
Models auf einem Panzer bei einer Waffenschau in Berlin...
angeschaut am: 1.03.2006 (insgesamt 2x gesehen)
Normale Wertung: 8 von 10 Punkten
Genre(s): Drama / Action / Thriller
Laufzeit: ca. 123 Min.
Alterseinstufung: FSK 16
Inhalt:
Kleingauner Yuri (Nicolas Cage), der aus ärmlichen Verhältnissen stammt, träumt von einer Karriere als internationaler Waffenhändler. Seine große Stunde schlägt, als der eiserne Vorhang fällt und Unmengen sowjetischer Kriegswaffen tolldreiste Zwischenhändler suchen. Dabei muss sich Yuri stets gut umsehen, denn weder mit seinem anhänglichen FBI-Verfolger Jack Valentine (Ethan Hawke) noch seinen zumeist recht skrupellosen Kunden ist zu spaßen.
Kritik:
Der Film startet mit einer beeindruckenden Titelsequenz, in der wir eine Gewehrkugel von ihrer Entstehung, über die Verschiffung, bis zum Einschlag in den Kopf eines jungen Afrikaners verfolgen können. Die Botschaft des Films wird also schon in den ersten Minuten abgesteckt.
Danach startet die Geschichte um Yuri durch, der aus dem Off seine Kommentare abgibt. Die Handlung wird straff vorgetragen, ohne irgendwelche Längen und bleibt stets spannend, obwohl man weiss, dass es nur ein schlechtes Ende nehmen kann.
Regisseur Andrew Niccol versteht es die Story flüssig von einem Kriegsschauplatz zum nächsten zu tragen. Nebenbei werden ein paar witzige Effekte untergebracht, wenn z.B. die Schussgeräusche aus dem Gewehr eines Taliban mit dem Klingeln einer Kasse unterlegt werden. Oder wenn ein 40t-Flugzeug im Zeitraffer innerhalb von weniger als 24 Stunden fast komplett demontiert wird.
Grösster Kritikpunkt meinerseits ist dabei die Konstruktion der Geschichte um Yuri. Das wirkt zu lehrstückhaft, wie uns hier der skrupellose Waffenhändler vorgeführt wird. Dazu passend sein Bruder, der mit dem "Geschäft" nicht klarkommt und drogensüchtig wird. Oder seine schöne Frau (Bridget Moynahan, siehe Screenshot rechts), die ebenfalls von den Geschäften angewidert ist (obwohl sie sich ursprünglich nicht die Bohne für seine Machenschaften interessierte). Auch der Interpol-Fahnder Valentine (Ethan Hawke), der Yuri Zeit seiner Karriere verfolgt - diese geht immerhin von 1982 bis jetzt - scheint mir relativ unrealistisch. Ein Alterungsprozeß findet übrigens nicht statt.
Natürlich ist mir klar, dass der Film grade anhand solcher Symbolfiguren seine Message rüberbringen will, doch ein wenig mehr Realismus hätte mir besser gefallen.
So auch die Gewaltdarstellung, die viel zu harmlos ist. So wird z.B. ein Massaker in Afrika nur anhand von Blutspritzern auf einem aufgehängten Laken angedeutet, oder eine Zerstückelung von Mutter und Kind mit Macheten läuft sehr unblutig ab. Hier hätte man unbedingt mehr bringen müssen, um die Auswirkungen von Yuri's Waffenlieferungen noch deutlicher zu machen.
Schauspielerisch gibt es solide Leistungen. Nicolas Cage schüttelt den Yuri locker aus dem Ärmel. Jared Leto als Drogenbruder sowie Bridget Moynahan als Ehefrau haben eher kleinere Rollen. Ethan Hawke spielt seine Standardrolle. Gut fand ich den afrikanischen Diktator, der wirklich cool rüberkommt.
Fazit: Von den erwähnten Kritikpunkten abgesehen ein sehr gut inszeniertes und fesselndes Lehrstück über den internationalen Waffenhandel.
Screenshots: Interpol-Fahnder Valentine (Ethan Hawke) ist Yuri stets auf den Fersen.
Yuri beim Geschäftemachen - man beachte die vergoldete Kalaschnikov.
Yuri und sein Bruder (Jared Leto) - die "Waffenbrüder".
Models auf einem Panzer bei einer Waffenschau in Berlin...
angeschaut am: 1.03.2006 (insgesamt 2x gesehen)
Normale Wertung: 8 von 10 Punkten