26 November 2006
Extremities - USA 1986
OFDB-Link
Genre(s): Drama / Thriller
Laufzeit: ca. 85 Min.
Alterseinstufung: FSK 18
Inhalt:
Auf nassem Asphalt reflektiert das grelle Licht der noch hell erleuchteten Schaufenster. Es ist tiefe Nacht. Marjorie Easton (Farrah Fawcett), in Gedanken schon in ihrer kleinen Wohnung, die sie mit ihren Freundinnen Terry und Patricia teilt, will in ihren Wagen steigen. Der kalte Stahl eines Messers direkt an ihrer Kehle holt sie abrupt in die Wirklichkeit zurück. Der Angreifer, eine schwarze Maske vor dem Gesicht, versucht Majorie zu vergewaltigen. Doch sie schafft es, sich zu befreien. Sie entkommt den Gewalttäter. Es bleibt die Angst: Der Mann hat ihre Tasche mit allen Papieren. Er weiß genau, wo er sie finden kann - und er kommt wieder...
Kritik:
Diese Adaption eines Theaterstücks, und Mainstream-Version eines Rape'n'Revenge-Films, ist einer der "Skandalfilme" meiner Jugend. Inzwischen hat Extremities doch etwas verloren. Man merkt, dass es seit den 80ern doch rauher zur Sache geht.
Wobei die erste Hälfte immer noch überzeugen kann. Auch wenn es nie zur tatsächlichen Vergewaltigung kommt, ist die Stimmung doch ziemlich bedrückend und durchaus spannend gestaltet. Bis hierhin eine gute Wertung.
Doch die zweite Hälfte fällt deutlich ab. Marjorie sperrt den Vergewaltiger recht umständlich ein. Als ihre Mitbewohnerinnen auftauchen geht es ziemlich den Bach runter. Denn anstatt ihrer Freundin Glauben zu schenken startet nun eine moralische Diskussion, an deren Ende es beinahe schon so aussieht, als wäre der Vergewaltiger das Opfer.
Fast schon politisch könnte man das Ganze sehen, als einen Streit zwischen Liberalen und Konservativen. Ich schreibe das deswegen, weil ja das Thema Selbstjustiz im Angesicht einer milden Rechtssprechung, in etlichen Filmen aus den 1980er Jahren vorkommt.
Ohne zuviel zu spoilern - ist schliesslich ein 20 Jahre alter Film - finde ich das Ende gar nicht berauschend. Nachdem er die Frauen einigermassen erfolgreich gegeneinander ausgespielt hat und stets seine Schuld leugnete, kommt ziemlich abrupt ein totaler Schwenk, als Marjorie ihn ein wenig mit seinen eigenen "Methoden" bearbeitet. Der Vergewaltiger gesteht nicht nur seine Absicht die drei Frauen zu töten, sondern auch noch einen Haufen anderer Verbrechen.
Nicht nur dass ich das nicht so ganz nachvollziehen konnte, erschliesst sich mir auch nicht das "Happy-End", wenn Marjorie daraufhin die Polizei holen lässt.
Denn wenn schon im Film öfter über das lasche Rechtssystem geredet wurde, dann sollte doch wohl klar sein, dass ein erzwungenes Geständnis keinen Pfifferling wert ist.
Naja, seis drum. Da ist man heute wohl kritischer als vor 20 Jahren.
Auf alle Fälle gibt es sehr gute Performances von Farrah Fawcett und James Russo.
Auch das 80er Jahre Feeling möchte ich nicht unerwähnt lassen, was alleine schon Laune macht. Der Song am Anfang, die Klamotten und Frisuren, einfach nur klasse!
In den Zusammenhang möchte ich auf Der Tod und das Mädchen verweisen. Der setzt sich in ähnlicher Weise mit dem Thema Rache, Folter und Selbstjstiz auseinander. Gefiel mir aber deutlich besser als Extremities.
Screenshots: Der Vergewaltiger bedroht Marjorie mit einem Messer.
Später sucht er sie in ihrer Wohnung heim.
Als sie ihn überwältigt und einsperrt...
...muss das Weitere erst noch mit ihren Mitbewohnerinnen ausdiskutiert werden.
angeschaut am: 24.11.2006
Normale Wertung: 5,5 von 10 Punkten
Genre(s): Drama / Thriller
Laufzeit: ca. 85 Min.
Alterseinstufung: FSK 18
Inhalt:
Auf nassem Asphalt reflektiert das grelle Licht der noch hell erleuchteten Schaufenster. Es ist tiefe Nacht. Marjorie Easton (Farrah Fawcett), in Gedanken schon in ihrer kleinen Wohnung, die sie mit ihren Freundinnen Terry und Patricia teilt, will in ihren Wagen steigen. Der kalte Stahl eines Messers direkt an ihrer Kehle holt sie abrupt in die Wirklichkeit zurück. Der Angreifer, eine schwarze Maske vor dem Gesicht, versucht Majorie zu vergewaltigen. Doch sie schafft es, sich zu befreien. Sie entkommt den Gewalttäter. Es bleibt die Angst: Der Mann hat ihre Tasche mit allen Papieren. Er weiß genau, wo er sie finden kann - und er kommt wieder...
Kritik:
Diese Adaption eines Theaterstücks, und Mainstream-Version eines Rape'n'Revenge-Films, ist einer der "Skandalfilme" meiner Jugend. Inzwischen hat Extremities doch etwas verloren. Man merkt, dass es seit den 80ern doch rauher zur Sache geht.
Wobei die erste Hälfte immer noch überzeugen kann. Auch wenn es nie zur tatsächlichen Vergewaltigung kommt, ist die Stimmung doch ziemlich bedrückend und durchaus spannend gestaltet. Bis hierhin eine gute Wertung.
Doch die zweite Hälfte fällt deutlich ab. Marjorie sperrt den Vergewaltiger recht umständlich ein. Als ihre Mitbewohnerinnen auftauchen geht es ziemlich den Bach runter. Denn anstatt ihrer Freundin Glauben zu schenken startet nun eine moralische Diskussion, an deren Ende es beinahe schon so aussieht, als wäre der Vergewaltiger das Opfer.
Fast schon politisch könnte man das Ganze sehen, als einen Streit zwischen Liberalen und Konservativen. Ich schreibe das deswegen, weil ja das Thema Selbstjustiz im Angesicht einer milden Rechtssprechung, in etlichen Filmen aus den 1980er Jahren vorkommt.
Ohne zuviel zu spoilern - ist schliesslich ein 20 Jahre alter Film - finde ich das Ende gar nicht berauschend. Nachdem er die Frauen einigermassen erfolgreich gegeneinander ausgespielt hat und stets seine Schuld leugnete, kommt ziemlich abrupt ein totaler Schwenk, als Marjorie ihn ein wenig mit seinen eigenen "Methoden" bearbeitet. Der Vergewaltiger gesteht nicht nur seine Absicht die drei Frauen zu töten, sondern auch noch einen Haufen anderer Verbrechen.
Nicht nur dass ich das nicht so ganz nachvollziehen konnte, erschliesst sich mir auch nicht das "Happy-End", wenn Marjorie daraufhin die Polizei holen lässt.
Denn wenn schon im Film öfter über das lasche Rechtssystem geredet wurde, dann sollte doch wohl klar sein, dass ein erzwungenes Geständnis keinen Pfifferling wert ist.
Naja, seis drum. Da ist man heute wohl kritischer als vor 20 Jahren.
Auf alle Fälle gibt es sehr gute Performances von Farrah Fawcett und James Russo.
Auch das 80er Jahre Feeling möchte ich nicht unerwähnt lassen, was alleine schon Laune macht. Der Song am Anfang, die Klamotten und Frisuren, einfach nur klasse!
In den Zusammenhang möchte ich auf Der Tod und das Mädchen verweisen. Der setzt sich in ähnlicher Weise mit dem Thema Rache, Folter und Selbstjstiz auseinander. Gefiel mir aber deutlich besser als Extremities.
Screenshots: Der Vergewaltiger bedroht Marjorie mit einem Messer.
Später sucht er sie in ihrer Wohnung heim.
Als sie ihn überwältigt und einsperrt...
...muss das Weitere erst noch mit ihren Mitbewohnerinnen ausdiskutiert werden.
angeschaut am: 24.11.2006
Normale Wertung: 5,5 von 10 Punkten