07 Dezember 2006

 

The Grudge 2 - USA 2006

OFDB-Link
Genre(s): Horror / Thriller
Laufzeit: ca. 101 Min.
Alterseinstufung: FSK 16

Inhalt:
Nach dem mysteriösen Verschwinden ihrer Schwester Karen (Sarah Michelle Gellar) reist Aubrey Davis (Amber Tamblyn) nach Tokio, um gemeinsam mit dem jungen Journalisten Eson (Edison Chen) dem schaurigen Geheimnis hinterher zu spüren. Ein Fluch, der seine Opfer erst in rasende Killer verwandelt, sie anschließend umbringt und dann zum nächsten Wirtskörper eilt, droht auch ihnen zum Verhängnis zu werden.

Kritik:
Ein ähnliches Problem wie The Ring 2 letztes Jahr hat dieses Jahr auch Grudge 2: Der Schrecken des ersten Teils nutzt sich ab.

Wobei der Film es einem auch etwas schwer macht. So werden drei Handlungsstränge verfolgt. Die "Auflösung" zu einem der Stränge wird dabei schon zu Beginn serviert - offensichtlich wollte man mit einem Knaller starten. Das führt dann aber zu Spannungsarmut in diesem Strang, weil man sich den Ausgang leicht zusammenreimen kann.
Diese Konstruktion finde ich etwas sperrig, wobei mir die ganze Zeit klar war, dass die Stränge zwar parallel gezeigt werden, aber nicht in der derselben Zeitlinie laufen.

Sarah Michelle Gellar aus Teil 1 hat auch ein Gastspiel, gibt den Grudge-Staffelstab aber schnell an ihre kleine Schwester (Amber Tamblyn) weiter. Sie ist damit die Verbindung zu Teil 1 und macht sich fortan mit Edison Chen an die Recherche des Fluchs.
Womit auch wieder eine unglückliche Parallele zu Ring 2 besteht, denn es braucht nicht wirklich mehr Hintergrundinfos, noch dazu wenn Aubrey nach ein paar Tagen in Japan plötzlich alleine rumreist und recherchiert (wohlgemerkt ohne jegliche Sprachkenntnisse). Das ist wenig glaubwürdig, wobei man in einem Horrorfilm damit sicher nicht so streng sein sollte. Aber auch der Faktor Kulturschock, den ich bei Teil 1 sehr reizvoll fand, geht dadurch verloren.

Letztendlich kann man den Handlungssträngen vorwerfen, dass einem die Personen, anders als bei Teil 1, zu fremd und damit auch zu egal bleiben. Dazu kommt quasi eine Klonung des Grudge-Geists, der nun an diversen Orten in diversen Formen auftaucht - aber meistens nicht den Horror von Teil 1 erreichen kann. Zu oft sieht man die Gesichter der Geister, was längst nicht so gruselig wirkt, wie die grotesken Körperbewegungen und Geräusche für sich alleine.

Eine Sequenz in der Fotokammer wirkt dabei sogar wie von The Ring abgekupfert. Wobei andere Sachen hart an der Grenze zum unfreiwillig komischen sind - z.B. als ein Mädchen langsam ihre Milch aus der Flasche trinkt, um sie danach wieder in die Flasche zu würgen. Sollte wohl gruselig wirken, kam aber einfach nur ziemlich seltsam rüber.

Das klingt jetzt vielleicht alles negativer, als es letztendlich im Ergebnis rüberkommt. Es gibt durchaus noch gruselige Momente und ein paar nette Ideen - sicher mehr als genug für die Schreckhafteren unter uns. Aber für Kenner der Filme stellt sich dieser Abnutzungseffekt ein, der nicht zu leugnen ist. Man hätte sich einfach mehr erwartet, als nur die Zahl der Geistererscheinungen und Fluchgeschädigten in die Höhe zu schrauben.
Wobei man bei dieser Fortsetzung von dem was erklärt wird, doch wieder ziemlich alleine dasteht. So kann man sich selber zusammenreimen, was mit den Leuten passiert, die einfach verschwinden. Ich verlege mich bei dem Ganzen aufs psychologische, dass dies den Übergang in den Wahnsinn darstellt.

Schauspielerisch gibt es solide Leistungen von vielen hübschen Jungdarstellern. Wobei Sarah Michelle Gellar trotz ihrer kleinen Rolle am meisten überzeugen kann, während die anderen sich mehr auf einen verschreckten Gesichtsausdruck beschränken.

Es bleibt abzuwarten, ob man ein Einsehen hat und hiermit die Reihe enden lässt, oder ob die Profitgier nach Teil 3 schreit. Nachdem der Film von der Kritik einheitlich niedergemacht wurde, ist das noch unklar.
Fakt ist, dass Teil 2 nicht mit dem kultigen ersten Teil mithalten kann, den ich neben The Ring zu den gruseligsten Filmen überhaupt zähle.
Zur Wertung: Grade noch, mit viel Wohlwollen, gibt es 6 Punkte.

Screenshots: Vorsicht Buffy... äh... Karen! Hinter dir!


Schulmädchen vor ihrer Mutprobe im Geisterhaus.


Aubrey Davis (Amber Tamblyn) und Journalist Eson (Edison Chen) bei ihren Ermittlungen vor dem Geisterhaus.


Aubrey (Amber Tamblyn) wäre mal lieber zu Hause in den USA geblieben...


angeschaut am: 4.12.2006
Normale Wertung: 6 von 10 Punkten



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