14 Januar 2007

 

Brotherhood - SKOR 2004

OFDB-Link
Genre(s): Action / Krieg / Drama
Laufzeit: ca. 143 Min.
Alterseinstufung: FSK 16

Inhalt:
Während überall auf der Welt das Ende des Zweiten Weltkriegs gefeiert wird und der Krieg der Ideologien fürs erste kalt ausgetragen wird, fängt im gerade von Japanern befreiten, in einen kommunistischen Norden und einen amerikanischen Süden geteilten Korea das große Gemetzel erst an. Auch der einfache Schuhverkäufer Jin-tae (Jang Dong-kun) wird in den Bruderkrieg gezwungen, entdeckt aber sehr zur Beunruhigung des jüngeren, nachdenklichen Bruders Jin-seok (Won Bin) sein Talent fürs Töten.

Kritik:
Im Vorfeld war ich ob der langen Laufzeit und der oft recht nationalistischen Einstellung bei südkoreanischen Filmen etwas skeptisch. Doch ich wurde eines Besseren belehrt.

Der Film über den koreanischen Bürgerkrieg konzentriert sich auf zwei unterschiedliche Brüder. Jin-tae, der Schuhverkäufer, ist ein einfacher Mann der Strasse, der aber seinen jüngeren Bruder Jin-seok unterstützt, wo er nur kann. Der ist der Intellektuelle in der Familie und soll einen guten Schulabschluss machen, damit es der Familie einmal besser geht.
Als Jin-seok allerdings zwangsverpflichtet wird, folgt ihm sein Bruder in den Krieg (obwohl pro Familie nur ein Geschwister eingezogen werden soll), um auf ihn aufzupassen.

Als Jin-tae hört, dass eine Auszeichnung durch Orden eine Chance bietet, seinen Bruder aus der Armee zu bekommen, stürzt er sich bei jeder Gelegenheit freiwillig in die Schlacht. Das bietet dann im Verlauf des Films Gelegenheit für einige Actionszenen, die es in sich haben. Vergleichbar zum Soldat James Ryan bleibt man bei allen Gelegenheiten so nah wie möglich an den Soldaten. Der tolle Sound unterstützt dabei ein sehr authentisches Kriegsgefühl.

Diese reichlichen Schlachtenszenen alleine sind schon beeindruckend, aber auch die schonungslose Darstellung des Krieges. Das fängt bei den blutigen Gefechten an, die gerne auch mit Bajonetten ausgetragen werden, setzt sich bei sehr harten Szenen aus dem Feldlazarett fort und zeigt im Verlauf vor allem, wie der Krieg die Menschen verändert. Wirklich überraschend, dass die Südkoreaner so selbstkritisch sind und auch Kriegsverbrechen ihrer Seite zeigen.

Das macht die Wirkung von Brotherhood aus, der wieder mal die Sinnlosigkeit gerade eines Bruderkriegs zeigt. Ab einem gewissen Punkt wird nicht mehr gross unterschieden, da werden einfach alle, die verdächtig sind die andere Seite zu unterstützen, verhaftet und exekutiert. Egal welche Ideologie propagiert wird - letztlich setzt sich immer die Grausamkeit durch.

Die Geschichte um die beiden Brüder und ihre Familie wird dabei spannend rübergebracht, trotz der langen Laufzeit. Klar mag das für westliche Gemüter teilweise etwas viel Pathos enthalten, aber ich konnte voll und ganz mit den Charakteren mitfühlen, die auf ihre Art versuchen durch den Krieg zu kommen.

Loben kann ich auch Darsteller und Filmmusik, so dass man insgesamt nur eine Empfehlung aussprechen kann.
Ein überraschend ehrlicher, packender Film über den Koreakrieg. Für Kriegsfilm-Fans ein Muss, weil sicher noch etwas krasser als das große Vorbild Soldat James Ryan. Aber auch sonst sehr zu empfehlen, ausser ihr seid zartbesaitet!

Übrigens gibts den Film in der Nacht zum Donnerstag, den 18.01.07, um 00.35 in der ARD zu sehen. Programmiert also eure Videorekorder!

Screenshots: Während die Familie auf der Flucht ist, wird Jin-seok zwangesrekrutiert...


...und erlebt von nun an die Schrecken des Krieges.


Die Gefechte werden sehr realistisch blutig gezeigt.


Wobei durch Nacht- und Tagszenen, sowie Schlachten auf offenem Gelände...


...und in Städten vergleichsweise hohe Abwechslung herrscht.


Zur Belustigung der Südkoreaner müssen zwei Kriegsgefangene um ihr Essen miteinander kämpfen.


angeschaut am: 10.01.2007
Normale Wertung: 9 von 10 Punkten

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