22 September 2007

 

Ein Haufen verwegener Hunde - ITA 1977

OFDB-Link
Genre(s): Action / Krieg
Laufzeit: ca. 95 Min.
Alterseinstufung: Keine Jugendfreigabe

Inhalt:
Frankreich zur Zeit des Zweiten Weltkrieges: Fünf US-Deserteuren gelingt nach einem Artilleriegefecht die Flucht vor der US-Militärpolizei. Auf ihrem Weg in die kriegsneutrale Schweiz geraten die Fahnenflüchtigen in die Fänge französischer Partisanen. Auf deren Befehl soll das Quintett nun den Sprengkopf einer deutschen V-2-Rakete entwenden - eine Mission, die einem Todeskommando gleichkommt…

Kritik:
Diesem Klassiker, der seit kurzem endlich ungeschnitten in Deutschland als DVD erhältlich ist, dürfte in nächster Zeit einige Aufmerksamkeit zukommen. Hat doch Quentin Tarantino schon seit Jahren ein Remake in Planung, was 2008 schon über die Kinoleinwände flimmern könnte.

Tarantino hat mit seiner Verehrung für Ein Haufen verwegener Hunde durchaus Recht, denn was Regisseur Enzo G. Castellari hier gedreht hat, ist ein Paradebeispiel für das gelungene italienische Exploitation-Kino der 70er Jahre. Man bedient sich munter bei Vorbildern wie Das dreckige Dutzend oder Steiner - Das eiserne Kreuz, mischt ganz viel politische Unkorrektheit und schwarzen Humor dazu und erhält so ein äusserst kurzweiliges Action-Spektakel vor dem Hintergrund des zweiten Weltkriegs.

Schon erstaunlich, wie vollgepackt mit tollen Szenen die 95 Minuten sind. Die Figuren sind bewusst einfach gehalten, so gibt es z.B. einen Offizier (Bo Svenson), einen schwarzen Draufgänger (Fred Williamson), einen feigen Mechaniker und einen Frühhippie, der als lebendes Materiallager dient. Das erspart lange Einführungen, denn nach wenigen Minuten geht die Odyssee der ungleichen Truppe schon los. Dabei wird schnell klar, dass die Protagonisten sich, ähnlich wie in Italo-Western, zunächst nur sich selbst gegenüber verantwortlich fühlen.

Da sieht man schon mal seelenruhig zu, wenn die eigenen Landsleute in einen Hinterhalt geraten, um kurz darauf dann doch auf die Deutschen zu feuern. Aber durchaus glaubhaft, dass in Kriegszeiten eben zuerst geschossen und dann gefragt wird. Dies äussert sich speziell, als die "Hunde" einen Trupp Amerikaner erledigen, der sich mit deutschen Uniformen getarnt hatte.

Oder man begegnet einer Gruppe nackt badender Frauen, die zunächst über die Männer begeistert sind, beim Anblick des Schwarzen jedoch ihre MP's hervorholen und den Jungs Zunder geben.
Auch wenn man grinst, weil ein Trupp deutscher Soldatinnnen (?), die kurz neben der Front dem Badevergnüngen nachgehen, doch recht konstruiert scheint, so kann man auf alle Fälle den Punkt Nacktheit auch abhaken!

Rechtzeitig bevor die Flucht der "Hunde" zu eintönig werden droht, gibt es noch eine witzige Befreiungsaktion aus einem von Deutschen besetzten Schloss, wo man erfolgreich auf lautlosen Kampf umschaltet. Dies und das Finale dürften jedem Actionfreund mit Sicherheit im Gedächtnis bleiben.
Denn auch wenn Ein Haufen verwegener Hunde ein klassischer B-Movie ist, so ist die Action liebevoll in Szene gesetzt. Da dürfen die Stuntleute massenweise kunstvoll sterben (z.B. von Zugdächern fallend), es gibt eine Motorrad-Sequenz und haufenweise Explosionen.

Authentische Ausstattung und Szenenbild (oft mit ausgebrannten Fahrzeugen), ein schöner Score und natürlich charismatische Schauspieler, die auch heute noch Coolness versprühen, tragen dazu bei, dass die "Hunde" überzeugen können. Dank der nicht allzu ernsten Einstellung zum Kriegsgeschehen und der unablässigen Action eignet sich Ein Haufen verwegener Hunde auch hervorragend als Partyfilm.

Screenshots: Den Gefangenen gelingt die Flucht.


Auf ihrem Weg treffen sie auf einen weiteren Fahnenflüchtigen...


...den Deutschen Armin (Raimund Harmstorf) - im Original heisst er übrigens Adolf mit Vornamen.


Angriff auf einen Zug der Deutschen.


Ein deutsches Fräulein macht den vorwitzigen Amis mit ihrer griffbereiten MP Beine...


angeschaut am: 16.09.2007
Normale Wertung: 7,5 von 10 Punkten
Promille-Wertung: 9 von 10 Punkten

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