23 Oktober 2007

 

Memories of Murder - SKOR 2003

OFDB-Link
Genre(s): Drama / Krimi
Laufzeit: ca. 130 Min.
Alterseinstufung: FSK 16

Inhalt:
In den 80ern Jahren kommt der akademisch gebildete Cop Seo Tae-Yoon von Seoul in die koreanische Provinz, um die örtliche Polizei in einem Serienkillerfall zu unterstützen. Schnell fällt ihm auf, dass der Dorfdepp, auf den sich die Ermittlungen bislang bequemerweise konzentrierten, gar nicht der Täter sein kann, auch enttarnt er Vorgehensweisen als fragwürdig und ineffektiv, was nicht jeder neue Kollege gerne hört. Doch auch Seo Tae-Yoon kommt trotz fortschrittlicher Methoden und neuer Erkenntnisse kaum weiter.

Kritik:
Nach vielen positiven Reviews im Netz waren meine Erwartungen an Memories of Murder recht hoch. Vielleicht liegt es auch mit daran, dass mich der Film letztlich enttäuschte.

Denn anstatt eines spannenden Krimis, der auf einer wahren Serie von Morden beruht gibt es eine langgezogene und streckenweise schlicht langweilige Mischung aus Krimi, derber Komödie und Sozialstudie.
Die Ermittlungsmethoden der koreanischen Polizisten sind dabei fast schon als mittelalterlich anzusehen, wenn man unliebsame Gestalten einfach so lange verhört/foltert, bis sie alles gestehen, was von ihnen verlangt wird.

Auf der Strecke bleibt bei dieser "Polizeiarbeit" und bei dem derben Humor, der sich vor allem in ständigen Prügeleien äussert, was leider in vielen koreanischen Filmen zu finden ist, die Ernsthaftigkeit der zugrundeliegenden Mordserie.
Zu keinem Zeitpunkt ist man als Zuschauer betroffen bzw. an der Aufklärung interessiert, da die Morde sich dem drumherum schlicht unterordnen müssen.

Dafür gibt es in aller Breite das Aufeinandertreffen zweier völlig unterschiedlicher Polizisten zu sehen, was zwar schauspielerisch durchaus lobenswert ist, aber mich von der Aussage nicht unbedingt überzeugen konnte. Der Studierte versucht dabei seine eher trotteligen Provinzkollegen von den Vorzügen einer logischen Herangehensweise an die Verbrechen zu überzeugen, macht aber nur langsam Fortschritte, um schlussendlich fast doch deren Verhaltensweise zu übernehmen.

Um es abzukürzen: Mir war Memories of Murder zu lang und zu wenig spannend. Liegt sicher auch daran, dass ich mir ein Krimi-Highlight erhoffte. Stattdessen gibt es ein unbefriedigendes offenes Ende und einen tiefen Einblick in die wenig erbaulichen Verhältnisse im Korea der 80er Jahre.
Wer allerdings weniger an dem Krimi, als vielmehr an einem Porträt der ermittelnden Polizisten und der Stimmung im Korea der 80er Jahre interessiert ist, der dürfte an dem Film mehr Freude haben.

Screenshots: Die Polizisten besichtigen einen Tatort.


Man versucht den Dorftrottel daon zu überzeugen seine Schuld zu gestehen.


Die Polizisten sind sich untereinander nicht grün...


angeschaut am: 20.10.2007
Normale Wertung: 5 von 10 Punkten

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