08 November 2007
The Last Winter - ISL/USA 2006
OFDB-Link
Genre(s): Mystery / Horror / Thriller
Laufzeit: ca. 97 Min.
Altersempfehlung: FSK 16
Bemerkung: englischsprachige Originalversion
Inhalt:
Auf einer entlegenen Station in der Tundra von Alaska sollen eigentlich Vorbereitungen für eine grosses Ölabbauvorhaben stattfinden. Doch zwischen Pollack (Ron Perlman), der die Station für die Ölfirma leitet, und Hoffman (James LeGros), der das Projekt unter Umweltschutz-Aspekten begleitet, kommt es zum Streit, der vornehmlich um die weitere Vorgehensweise bezüglich des Beginns des Bohrprojekts entbrennt. Doch auch Hoffmans Beziehung zu Abby (Connie Britt), der Vizeleiterin der Station, spielt eine Rolle bei dem Zwist, da Pollack auf ihn eifersüchtig ist.
Während man sich in die Haare gerät entwickelt ein Mitglied der Crew mysteriöse Vorstellungen über etwas im Eis und verschwindet. Als die Crew ihn wenig später tot im Eis findet ist das erst der Anfang eines Alptraums...
Kritik:
Mit Sicherheit kann es nicht schaden, wenn man so unvoreingenommen wie möglich an The Last Winter herangeht. Denn obwohl das Setting "Horror für die Crew der Eisstation" geradezu nach einem Vergleich mit John Carpenter's The Thing schreit, gibt es doch deutliche Unterscheidungsmerkmale.
Denn hier baut Regisseur und Autor Larry Fessenden weniger auf Splatter oder wirklich greifbaren Horror sondern nimmt sich viel Zeit, um eine bedrohliche Atmosphäre zu schaffen.
Somit sollten sich Splatter- und Action-orientierte Zuschauer auf eine lange erste Hälfte einstellen, in der vor allem die zwischenmenschlichen Beziehungen und natürlich die bedrückende Einsamkeit und Monotonie in der Eisstation auf dem Plan stehen. Am ehesten kann man hier Kritik üben, dass das Ganze doch etwas zu lange dauert, jedoch ist es aus dramaturgischen und Budget-Gesichtspunkten verständlich.
Richtig in Fahrt kommt der Film dann in der zweiten Hälfte, wenn mit dem mysteriösen Verschwinden des Crewmitglieds und seiner unverhofften Rückkehr die merkwürdigen Geschehnisse ihren Lauf nehmen. Von nun an wirkt die einsame Umgebung nie mehr idyllisch sondern vielmehr bedrohlich.
Mir gefiel besonders, dass man als Zuschauer natürlich gespannt ist, was da eigentlich vor sich geht und dabei stets zwischen einer rationalen Erklärung und einer mystischen Herangehensweise schwankt.
Die Lage spitzt sich zum Schluss stetig zu und mündet in einem Finale, das mir persönlich sehr gut gefiel. Doch die entscheidende Frage wird nicht konkret beantwortet.
Meine persönliche Theorie gibt es nachfolgend als SPOILER (bitte zum Lesen markieren):
Viele Kritiken, die weniger begeistert waren haben die mässig animierten "Wendigos" bemängelt, die scheinbar für die Vorfälle verantwortlich sind. Ich halte die gezeigten Wendigos allerdings nur für Einbildung seitens einiger betroffenen Personen (und somit müssen sie auch nicht besser animiert sein). Denn meiner Meinung nach löst sich durch die Erwärmung des Permafrostes ein Gas (worauf auch hingewiesen wird) und erzeugt bei den Personen über dem Eis Halluzinationen und irrationales Verhalten. Das erklärt warum Hoffman wiederholt diese Wendigos sieht, während andere sie nicht wahrnehmen. Und auch warum die Köchin zum Schluss den Maschinisten erstickt - hier war weit und breit kein Wendigo zu sehen. Auch die Schlussszene lässt sich dadurch erklären, denn der Wettermann spricht von "ungewöhnlichen Wetterphänomenen", die überall auftreten und in der Klinik, wo Abby erwacht, ist niemand mehr - einzig ein erhängter Arzt. Somit war das ewige Eis nur der Ausgangspunkt der apokalyptischen Katastrophe.
SPOILER Ende
Schauspielerisch gibt es gute Performances von allen Beteiligten. Die tolle Optik des ewigen Eises wird wunderbar eingefangen. Zusammen mit den Soundeffekten gibt das eine teils sehr unheimliche Mischung.
Fazit: Hervorragend photographierter Mystery-Thriller, der aber etwas Geduld vom Zuschauer fordert. Splatterfreaks sollten lieber einen weiten Bogen machen, denn The Last Winter setzt voll auf psychologischen Terror, der mich in Teilen an das Blair Witch Project erinnerte.
Für mich eine tolle Kombination von Grusel und Umweltschutz-Botschaft.
Screenshots: Pollack (Ron Perlman), dem grimmigen Leiter der Station ist die...
...Anwesehenheit des Umweltforschers Hoffman (James LeGros) zuwider, was nicht zuletzt daran liegt...
...dass er eifersüchtig auf dessen Beziehung zu Abby (Connie Britt) ist.
Der Leiche, die sie im Eis finden, haben Vögel die Augen ausgepickt.
angeschaut am: 3.11.2007
Normale Wertung: 8 von 10 Punkten
Genre(s): Mystery / Horror / Thriller
Laufzeit: ca. 97 Min.
Altersempfehlung: FSK 16
Bemerkung: englischsprachige Originalversion
Inhalt:
Auf einer entlegenen Station in der Tundra von Alaska sollen eigentlich Vorbereitungen für eine grosses Ölabbauvorhaben stattfinden. Doch zwischen Pollack (Ron Perlman), der die Station für die Ölfirma leitet, und Hoffman (James LeGros), der das Projekt unter Umweltschutz-Aspekten begleitet, kommt es zum Streit, der vornehmlich um die weitere Vorgehensweise bezüglich des Beginns des Bohrprojekts entbrennt. Doch auch Hoffmans Beziehung zu Abby (Connie Britt), der Vizeleiterin der Station, spielt eine Rolle bei dem Zwist, da Pollack auf ihn eifersüchtig ist.
Während man sich in die Haare gerät entwickelt ein Mitglied der Crew mysteriöse Vorstellungen über etwas im Eis und verschwindet. Als die Crew ihn wenig später tot im Eis findet ist das erst der Anfang eines Alptraums...
Kritik:
Mit Sicherheit kann es nicht schaden, wenn man so unvoreingenommen wie möglich an The Last Winter herangeht. Denn obwohl das Setting "Horror für die Crew der Eisstation" geradezu nach einem Vergleich mit John Carpenter's The Thing schreit, gibt es doch deutliche Unterscheidungsmerkmale.
Denn hier baut Regisseur und Autor Larry Fessenden weniger auf Splatter oder wirklich greifbaren Horror sondern nimmt sich viel Zeit, um eine bedrohliche Atmosphäre zu schaffen.
Somit sollten sich Splatter- und Action-orientierte Zuschauer auf eine lange erste Hälfte einstellen, in der vor allem die zwischenmenschlichen Beziehungen und natürlich die bedrückende Einsamkeit und Monotonie in der Eisstation auf dem Plan stehen. Am ehesten kann man hier Kritik üben, dass das Ganze doch etwas zu lange dauert, jedoch ist es aus dramaturgischen und Budget-Gesichtspunkten verständlich.
Richtig in Fahrt kommt der Film dann in der zweiten Hälfte, wenn mit dem mysteriösen Verschwinden des Crewmitglieds und seiner unverhofften Rückkehr die merkwürdigen Geschehnisse ihren Lauf nehmen. Von nun an wirkt die einsame Umgebung nie mehr idyllisch sondern vielmehr bedrohlich.
Mir gefiel besonders, dass man als Zuschauer natürlich gespannt ist, was da eigentlich vor sich geht und dabei stets zwischen einer rationalen Erklärung und einer mystischen Herangehensweise schwankt.
Die Lage spitzt sich zum Schluss stetig zu und mündet in einem Finale, das mir persönlich sehr gut gefiel. Doch die entscheidende Frage wird nicht konkret beantwortet.
Meine persönliche Theorie gibt es nachfolgend als SPOILER (bitte zum Lesen markieren):
Viele Kritiken, die weniger begeistert waren haben die mässig animierten "Wendigos" bemängelt, die scheinbar für die Vorfälle verantwortlich sind. Ich halte die gezeigten Wendigos allerdings nur für Einbildung seitens einiger betroffenen Personen (und somit müssen sie auch nicht besser animiert sein). Denn meiner Meinung nach löst sich durch die Erwärmung des Permafrostes ein Gas (worauf auch hingewiesen wird) und erzeugt bei den Personen über dem Eis Halluzinationen und irrationales Verhalten. Das erklärt warum Hoffman wiederholt diese Wendigos sieht, während andere sie nicht wahrnehmen. Und auch warum die Köchin zum Schluss den Maschinisten erstickt - hier war weit und breit kein Wendigo zu sehen. Auch die Schlussszene lässt sich dadurch erklären, denn der Wettermann spricht von "ungewöhnlichen Wetterphänomenen", die überall auftreten und in der Klinik, wo Abby erwacht, ist niemand mehr - einzig ein erhängter Arzt. Somit war das ewige Eis nur der Ausgangspunkt der apokalyptischen Katastrophe.
SPOILER Ende
Schauspielerisch gibt es gute Performances von allen Beteiligten. Die tolle Optik des ewigen Eises wird wunderbar eingefangen. Zusammen mit den Soundeffekten gibt das eine teils sehr unheimliche Mischung.
Fazit: Hervorragend photographierter Mystery-Thriller, der aber etwas Geduld vom Zuschauer fordert. Splatterfreaks sollten lieber einen weiten Bogen machen, denn The Last Winter setzt voll auf psychologischen Terror, der mich in Teilen an das Blair Witch Project erinnerte.
Für mich eine tolle Kombination von Grusel und Umweltschutz-Botschaft.
Screenshots: Pollack (Ron Perlman), dem grimmigen Leiter der Station ist die...
...Anwesehenheit des Umweltforschers Hoffman (James LeGros) zuwider, was nicht zuletzt daran liegt...
...dass er eifersüchtig auf dessen Beziehung zu Abby (Connie Britt) ist.
Der Leiche, die sie im Eis finden, haben Vögel die Augen ausgepickt.
angeschaut am: 3.11.2007
Normale Wertung: 8 von 10 Punkten
Labels: 2006, Originalsprache, USA